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Rezensionen zu
Auf Erden sind wir kurz grandios

Ocean Vuong

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Ich habe lange für diese Rezension gebraucht. Ich wusste nie wie ich ansetzen soll. Es ist ein Buch was ich so normalerweise nicht lese. Es ist nicht fiktiv oder enthält eine Liebesgeschichte. Es geht nicht um Helden oder Bösewichte. Aber irgendwie hat mich das was ich zu dem Buch gehört habe angesprochen. Nur um am Ende zu verstehen wie echt dieses Buch ist. Es geht um den Vietnamkrieg, Drogenkonsum, die Suche nach sich selbst, Gewalt in der Familie und noch so viele andere Themen die unter anderem auch gesellschaftskritisch sind. Ich muss gestehen das mir manche Worte, wenn ich an diese zurückdenke immer noch schwer im Magen liegen oder ich einfach darüber nachdenken muss. Wenn ich durch die Stellen gehe die ich markiert habe brechen mir manche Gedankengänge in den Briefen von Little Dog (der Ich- Erzähler) an seine Mutter Rose das Herz. "Vielleicht gibt es am Ende doch einen monströsen Ursprung. Vielleicht bedeutet Hand an dein zu legen, es auf den Krieg vorzubereiten. Ihm beizubringen, dass einen Herzschlag zu besitzen nie so einfach ist wie die Aufgabe des Herzens, ja ja ja zum Körper zu sagen." Ich werde dieses Buch irgendwann wieder rereaden müssen, weil ich nicht das Gefühl habe mit allem was das Buch auszusagen hat hinterhergekommen zu sein. Es war nicht immer leicht zu lesen. Die Sätze waren in Schachtelsätzen verpackt. Und auch wenn es zeitweise etwas kompliziert war hat mir genau das schlussendlich gefallen. Es war poetisch, ernst und aussagekräftig. Manchmal verwirrend, aber schlüssig wenn man darüber nachdachte. Mir fällt es um ehrlich zu sein schwer dem Buch eine Sternebewertung zu geben weswegen ich eine Empfehlung an Leute schreibe die sich angesprochen fühlen. Ich empfehle dieses Buch ab 16+ und wenn man bereit ist mit harten Themen konfrontiert zu werden, die einen zum Nachdenken anregen. Der Schreibstil ist nicht immer einfach, wenn man sonst eher fiktive Geschichten liest. Aber das ist es wert. Ich empfehle vor dem Kauf die Leseprobe zu lesen.

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"Vielleicht ist ein Überlebender der letzte Heimkehrer, der letzte Monarchfalter, der sich auf einem Zweig niederlässt, der sich bereits biegt unter Geistern." Auf Erden sind wir kurz grandios S 22 Ocean Vuong hat einen Roman komplett in Briefform geschrieben. Anhand dieses Briefes an seine Mutter erfahren wir die Geschichte von Little Dog. Dogs Mutter jedoch wird diesen Brief leider nie lesen da sie Analphabetin ist. Trotzdem schreibt little Dog und legt sein ganzes Herz offen. Er erzählt seiner Mutter von "dem Krieg der in deinem Kopf Stadtfand" was als Kind seine Erklärung für die sie plagende Posttraumatische Belastungsstörung war. Little Dog kehrt in seinem Brief sein innerstes nach außen, begibt sich sozusagen auf spurensuche in sein eigenes innerres und bringt es zu Papier. Dieser Roman war für mich etwas ganz besonderes. Der Schreibstil von Ocean Vuong war sowohl klar als auch mit leisen untertönen versehen die direkt ins Herz gingen. Little Dog ist jemand der versucht logisch zu begreifen was man eigentlich rational nicht erklären kann sondern fühlen muss. Dieser Lernprozess ist interessant zu beobachten. Es werden viele Themen angeschnitten. Little Dog versucht das Verhalten seiner Mutter zu verstehen, erzählt von ihrer und seiner eigenen Geschichte, es geht darum wie little Dog seine Liebe zu einem Farmarbeiter mit dem er zusammenarbeitet bemerkt und wie er damit umgeht. Er versucht seiner Mutter zu erklären warum er ihr nicht sagen konnte das er Homosexuell ist. Little Dog wird nie begreifen das Liebe und Intimität nichts zu tun haben mit gewalt und Schmerz. Seine erste Liebe wird an einer Überdosis sterben, er wird Freunde an AIDS und Drogen verlieren und zusehen wie sich Menschen selbst zerstören weil sie niemals in diese Welt in die sie Geboren wurden zu passen Scheinen, wird sich genauso fremd fühlen wie seine Freunde, wo sie doch in diesem Land geboren wurden, sich verlieren wie seine Mutter die den Krieg nicht aus ihrem Kopf bekommt. Es ist ziemlich interessant zu sehen wie Dog versucht das unerklärliche und emotional überforderne rational zu verstehen und daran scheitert. So werden viele Themen in diesen Brief bzw die Handlung eingebettet und es entsteht ein sehr interessantes Buch das mich durch seine wunderbare Sprache und den interessanten Inhalt sehr überzeugen konnte.

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„Auf Erden sind wir kurz grandios“ von Ocean Vuong hat mich sowohl sprachlich als auch inhaltlich begeistert. Die Lektüre ist durchaus anspruchsvoll, der Autor hatte bis zu diesem Romandebüt nur Gedichte verfasst. Ich hätte mir vorher nicht vorstellen können, dass man die grausamen Erfahrungen des Vietnamkriegs und die Emigration einer vietnamesischen Familie in die USA so einzigartig poetisch und zart darstellen kann. Die Geschichte mit autobiografischen Zügen wird in Form eines langen Briefs des Ich-Erzählers „Little Dog“ an seine Mutter erzählt. Die Mutter wird diesen Brief nie lesen, denn sie ist des Lesens nicht mächtig. Es ist keine einfache Kindheit und schon gar keine einfache Vergangenheit, von der der Sohn erzählt. Eine Mutter, die die Sprache des neuen Landes nicht beherrscht, versucht sich dort durchzuschlagen hat. Die Traumata des Vietnamkriegs hat sie nicht verarbeitet und wird es wohl auch nie. Dazu bleibt auch kaum Zeit, wenn man sich und seine Familie mit einem schlecht bezahlten Job im Nagelstudio über Wasser halten muss. Ihre Überforderung wird offenbar, wenn sie den Sohn verprügelt. Dennoch haben wir, hat der Sohn Empathie mit dieser Frau, die in der Mall unbedingt wissen muss, ob das weiße Kleid, das sie kaufen möchte, feuerfest ist. ‚Eine seltsame Frage‘ denkt man beim Lesen zunächst, bis sich einem unwillkürlich die schrecklichen Bilder der Menschen aufdrängen, die bei den Napalm-Angriffen nackt vor dem Feuer flüchteten. Oft sind es gerade die kleinen Nebensätze, die in diesem Buch so bedeutungsvoll sind, dass es sich immer wieder lohnt zurückzublättern. Doch nicht nur von der Mutter des Protagonisten handelt der lange Brief, sondern auch von den Erfahrungen der inzwischen schizophrenen Großmutter in Vietnam und den USA, von der ersten Liebe des Protagonisten zu Trevor. In Fragmenten erzählt Vuong die verschiedenen Zeitebenen und Erzählstränge. Auch deswegen muss man immer wieder einmal zurückblättern und nachlesen. Sicherlich keine ganz einfache Lektüre, kein Buch, das man in einem Rutsch durchliest, aber ein wirklich „großer“, absolut lesenswerter Roman.

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Schon allein der Titel von Ocean Vuongs Debüt klingt nach purer Poesie, genau deshalb wollte ich es lesen. "Auf Erden sind wir kurz grandios" gibt einen Brief wieder. Einen Brief den ein Sohn seiner Mutter schreibt, in dem er seine ganze Kindheit aufleben lässt. Tatsächlich sind diese Zeilen gar keine so leichte Kost und sehr poetisch, melancholisch geschrieben. Ocean Vuong behandelt in seinem Buch verschiedene Ebenen seines Lebens und lässt den Leser somit sehr tief in seine Seele schauen. Diese ist nicht immer ein rosa Zuckerkuchenland. Ganz im Gegenteil. Es ist grausam, schonunglos und unglaublich tiefgründig geschrieben. Wie oben schon gesagt keine leichte Kost, auch ich musste bei manchen Abschnitten ganz schön Schlucken (Affenschädel ... wäre da ein gutes Stichwort).Der in den USA sehr anerkannte Lyriker schafft es auf bloßen 272 Seiten sein ganzes bisheriges Leben in nicht chronologischer Reihenfolge in der amerikanischen Unterschicht mit so viel Gefühl und Schmerz auf die Seiten zu bringen, das ich das Buch selbst eine Woche nachdem ich es fertig gelesen habe nicht richtig vergessen kann. Ein absolut Grandioses Werk eines hierzulande noch viel zu unbekannten Künstlers!

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Soweit ich weiß, schreibt Ocean Vuong eigentlich Gedichte, das merkt man auf jeder Seite. Gelegentlich ist die Sprache im Buch so poetisch, dass man vergisst, was der Autor eigentlich sagen will. In einem langen Brief an seine Mutter, die gar nicht lesen kann, schreibt er hier über seine Familie. Über die Großmutter, die in schizophrenen Schüben den Vietnamkrieg wieder durchlebt. Über seine Mutter, die versucht den amerikanischen Traum zu leben und sich stattdessen ohne viele Sprachkenntnisse im Nagelstudio totarbeitet. Über sich selbst, das schwule Migrantenkind, das seine eigene Identität sucht. Hauptsächlich geht es dabei natürlich um die Umstände von Einwanderern in den USA, die Hoffnung- und Chancenlosigkeit. Wie es sich anfühlt, wenn die Hälfte der Jugendfreunde an Drogen stirbt und deine Mutter deinen Brief nicht lesen kann. Harter Stoff, wunderschön zu lesen.

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„Ich vermisse dich mehr, als dass ich mich an dich erinnere.“ Ein Buch über das Leben, über die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, über Tod, Rassismus, Armut, Liebe und Identität. Obwohl das Buch so viele schwierige Themen aufgreift, hatte ich nicht das Gefühl, dass es zu viel verschiedenes war oder das ein Thema zu kurz kam. Alles wurde im richtigen Maße aufbereitet. Was allein schon faszinierend ist. Die Prosaschreibweise war wirklich wunderschön. Am Anfang musste ich mich nur an die Sprunghafte Erzählweise gewöhnen. Von Anfang bis Ende gab es keine Zeitspanne bzw. chronologisch Entwicklung und man musste erraten in welchem Lebensabschnitt der Protagonist sich befindet. Dies hat mich nach einer kurzen Weile nicht mehr gestört und sogar etwas begeistert, da immer wieder Sachen von vorher aufgegriffen wurden. Dieses Buch liest sich zwar schnell, aber es ist nichts für schwache Nerven. Das Generationentrauma und die Weitergabe davon so wie auch die anderen Themen werden so realistisch und ehrlich verpackt, dass man beim Lesen plötzlich alles mitfühlt! Der Protagonist haut alles raus und versteckt nichts, so dass es manchmal unangenehme Textstellen gibt. Ein wirklich grandioses Buch. Ich kann den Instahype endlich verstehen. Hast du das Buch schon gelesen? Auf Erden Sind Wir Kurz Grandios: 💚💚💚💚/5

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Auf Erden sind wir kurz grandios - Ocean Vuong

Von: buchfreundinnen

22.08.2021

Danke an das @bloggerportal und den @btbverlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares. Der unglaublich berührende und poetische Schreibstil von Ocean Vuong überzeugte mich sehr und ich wollte mir andauernd Zitate notieren. Man begleitet den Protagonisten bei seiner Selbstfindung, wer er Ist, wer er sein soll und wer er sein möchte. Dank diesem Buch konnte ich erfahren, was für große Langzeit-Schäden der vietnamesische Krieg bei den Menschen angerichtet hat. Trotzdem denke ich, dass die Erzählweise nicht für jeden was ist. Die Zeiten wechseln sich ständig ab und es ist eher eine Sammlung von Erinnerungen, was den ein oder anderen womöglich verwirren könnte. Zudem konnte ich keine starke Bindung zu den Charakteren aufbauen, und konnte deshalb nicht immer "mitfühlen". Die Beziehung unter der Familie sind dem Autoren meiner Meinung nach jedoch sehr gut gelungen. Das Verhältnis von dem Sohn und seiner Mutter, das stark von Gewalt geprägt ist und die liebevolle Verbindung von dem Sohn zu seiner Großmutter. Themen, die dieses Buch behandelt sind: Rassismus, Armut, Coming out, Gewalt, Migration und und und. Alles zusammengefasst kann ich jedem diesen grenzenlos guten Bestseller ans Herz legen.💗 Es bekommt von mir 7.5/10 ⭐ ~Nati <3

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›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ erzählt vom Leben des Icherzählers Little Dogs, das mit anderen Leben verwoben ist. Auch ihre Geschichten sind es, die es erzählt. Die Geschichte der Mutter des Icherzählers und die Geschichte seiner echten Liebe. Doch auch diese Geschichten sind mit weiteren Geschichten verwoben. Die Geschichte der Großmutter, die Geschichte eines Krieges, der noch immer in den Leuten steckte. Seine Geschichte ist mit so vielen weiteren Geschichten verwoben, die sein Leben beeinflussen und die er wiederum beeinflusst. Es beleuchtet Facetten eines Lebens, die oft im Dunkeln bleiben. Die Beziehung von einem Sohn und seiner Mutter – schmerzhaft und persönlich. Diese Mutter ist es auch, wie bereits zu Beginn des Buches adressiert wird. »Lass mich von vorn anfangen. Ma, ich schreibe, um dich zu erreichen – auch wenn jedes Wort auf dem Papier ein Wort weiter weg ist von dort, wo du bist.« Sein Leben streift viele Leben, die tiefe Verletzungen haben und doch nach einem kleinen bisschen Glück streben. Und so stark diese auf ihn wiegen, wird er verwoben mit diesen Leben erwachsen. Bei aller Persönlichkeit zeugt ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ von der Einzigartigkeit einer jeden Identität, in ihrem Alltäglichen und ihrem Besonderen. ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ ist zugleich eine Geschichte, die von dem Wert von Sprache zeugt. Little Dog lernt eine Sprache, die seiner Mutter nie so richtig nah wird. Sprache wird zu etwas überlebenswichtigem. Umso bedeutender ist es, dass er in diesem Buch seine Mutter anspricht. Während der Beginn des Buches noch eine Art Briefform hat, wird er zum Ende hin fragmentarischer. Sprache wird wieder zum Fragment. »Ich war ein amerikanischer Junge, der nachäffte, was er im Fernsehen sah. Ich wusste nicht, dass der Krieg immer noch in dir war, dass es überhaupt einen Krieg gegeben hatte, dass er, einmal hineingelangt, nie mehr weggeht – aber doch nur widerhallt, als Geräusch, das das Gesicht deines eigenen Sohnes formt. Bumm.« ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ gelingt es, die Geschichte von Menschen zu erzählen, die unheimlich persönlich und überindividuell zugleich sind. Vuongs Schreibstil ist intensiv, zärtlich und besonders. Er erzählt von Schmerz, Liebe, Fremde, Familie und dem Aufwachsen. Obwohl Vuong von Momenten erzählt, die den Leser:innen fremd oder unbekannt sein könnten, werden sie beim Lesen unheimlich nah. Die Lesenden werden mitgerissen in diese Leben, von denen er erzählt, obwohl er nur Ausschnitte aus diesen zeigt. In ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ ist stets ein Existieren zwischen zwei als scheinbar entgegengesetzt wirkenden Polen spürbar. Zwischen Schmerz und Familie, Sprachlosigkeit und Sprache, Fremde und Nähe, Ich und Du. »Du hast mir einmal gesagt, dass das menschliche Auge Gottes einsamste Schöpfung ist. Wie so viel von der Welt durch die Pupille zieht und diese doch nichts davon bewahrt. Das Auge, allein in seiner Höhle, weiß nicht einmal, dass es ein anderes gibt, genau wie es selbst, nur Zentimeter entfernt, ebenso hungrig, ebenso leer.« ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ ist kein Roman, wie er zu Dutzenden in vielen Bücherregalen steht. Er erzählt nicht die Geschichte einer Handlung, die einen Anfang und ein Ende kennt. Vielmehr ist es ein ständiges ineinandergreifen von Geschichten, deren Enden sich in den Anfang und Mitten anderer Leben weben und umgekehrt. Es zeigt ein ständiges Ineinander und berührt dabei ungemein. Es ist schwer zu beschreiben, was den Lesenden in ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ erwartet. Das muss selbst entdeckt werden.

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