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Rezensionen zu
Die Macht der Maschen

Loretta Napoleoni

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Tja - was soll ich sagen? Ehrlich gesagt bin ich ein bissle enttäuscht. Man merkt Frau Napoleoni die Wirtschaftsexpertin durchaus an, es geht weniger um das Vergnügen am Stricken als vielmehr um dessen wirtschaftliche und auch politische Bedeutung im Wandel der Zeiten. Das ist durchaus interessant - wie z.B. die AmerikanerInnen ihre eigene Wolle spannen und verarbeiteten, um von der britischen Kolonialmacht unabhängiger zu werden. Wie vor allem im Ersten Weltkrieg alle, die konnten, warme Kleidung für die Soldaten an der Front strickten. Wie Madame Defarge während der Französischen Revolution strickte, als die Köpfe fielen. Was Feminismus mit Handarbeiten zu tun hat - das Kapitel fand ich allerdings interessant, überschrieben ist es mit "Feminismus und Handarbeiten - eine Hassliebe". Auch das Kapitel "Stricken verbindet", in dem es z.B. um die amerikanischen Siedlerfrauen geht, die strickten, nicht nur, um ihre Familie zu kleiden, sondern auch, um sich ein paar Dollar dazuzuverdienen, war spannend, oder auch das über die Bedeutung von Handarbeiten für die indigene Bevölkerung Kanadas. Aber irgendwie bin ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht so recht warm geworden - sie war mir irgendwie zu nörgelnd-jammerig und die Strickanalogien zu ihrer gescheiterten Ehe sind mir schon ziemlich bald auf die Nerven gegangen. Tja, und die Strickanleitungen im Anhang? Nee, die hätten sie sich wirklich komplett sparen können Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen - vielleicht kommst Du mit dem Schreibstil der Autorin ja besser klar als ich, wirf auf alle Fälle mal einen Blick herein!

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Dieses Buch erzählt zwei Geschichten gleichermaßen: einmal die Geschichte des Strickens. Und zwar vom Stricken gegen Ungerechtigkeit, gegen Krieg und Ausbeutung, für ein harmonisches, friedliches Miteinander. Vom ersten und zweiten Weltkrieg, über den Vietnamkrieg bis hin zum Irak-Konflikt. Loretta Napoleoni spricht mit Strickenden ganz unterschiedlicher Herkunft. Großmütter, ältere Damen, Ehemänner, Krebsüberlebende, Einwanderer - ihre Geschichte wird hier ebenso erzählt, und gemeinsam mit den einzelnen Etappen der Wollgeschichte zu einem neuen Tuch gestrickt. Denn Stricken ist nicht nur Balsam für die Seele, sondern Protest, Widerstand und Revolution gleichermaßen. Auf der anderen Seite erzählt Loretta ihre Leidensgeschichte, denn ihr damaliger Mann hinterging sie und gefährdete damit Lorettas Zukunft und Wohlergehen; still und heimlich verzockte er ihr Vermögen. Der Verrat sitzt noch immer tief. Und so wird das Stricken zur Verarbeitung ebenjener Verrats. Dabei erinnert sie an ihre Großmutter, die ihr das Stricken beigebracht und viel Lebensweisheit mit Loretta geteilt hat. Dieses Buch ist ein Plädoyer an weibliche Selbstbestimmung, an friedlichen Protest und, dass selbst kleine Dinge wie selbstgestrickte Kleidung eine immens große Wirkung auf unsere Gesellschaft haben können. Alleine die Wollproduktion, die Tierhaltung, die Industrie und Wirtschaftspolitik, all hat globale Auswirkungen. Stricken ist politisch, denn alles ist politisch. Auch Stillstand. Insgesamt war dieses Buch eine nette Abwechslung zu meiner bisherigen Lektüre dieses Jahr. Jedoch muss ich sagen: es klang zu naiv. Es wurden viele wichtige und hochinteressante Themen angeschnitten. Aber eben auch nur angeschnitten und nicht ausführlicher behandelt. Loretta Napoleoni ist eigentlich Journalistin, politische Analystin und Terrorismusexpertin. Bei diesem Lebenslauf war mir das vorliegende Buch ein wenig zu kurz, zu oberflächlich und zu voreingenommen. Man spürt das Gefühl des Verrats und den Frust, den sie empfunden hat. Ich fühle wirklich mit ihr, ich kann ihre Situation durchaus nachempfinden. Aber mir persönlich hat etwas in diesem Buch gefehlt.

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