Rezension zu
Die Macht der Maschen
War nicht so ganz meins, aber mal was anderes
Von: Domics PinnwandTja - was soll ich sagen? Ehrlich gesagt bin ich ein bissle enttäuscht. Man merkt Frau Napoleoni die Wirtschaftsexpertin durchaus an, es geht weniger um das Vergnügen am Stricken als vielmehr um dessen wirtschaftliche und auch politische Bedeutung im Wandel der Zeiten. Das ist durchaus interessant - wie z.B. die AmerikanerInnen ihre eigene Wolle spannen und verarbeiteten, um von der britischen Kolonialmacht unabhängiger zu werden. Wie vor allem im Ersten Weltkrieg alle, die konnten, warme Kleidung für die Soldaten an der Front strickten. Wie Madame Defarge während der Französischen Revolution strickte, als die Köpfe fielen. Was Feminismus mit Handarbeiten zu tun hat - das Kapitel fand ich allerdings interessant, überschrieben ist es mit "Feminismus und Handarbeiten - eine Hassliebe". Auch das Kapitel "Stricken verbindet", in dem es z.B. um die amerikanischen Siedlerfrauen geht, die strickten, nicht nur, um ihre Familie zu kleiden, sondern auch, um sich ein paar Dollar dazuzuverdienen, war spannend, oder auch das über die Bedeutung von Handarbeiten für die indigene Bevölkerung Kanadas. Aber irgendwie bin ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht so recht warm geworden - sie war mir irgendwie zu nörgelnd-jammerig und die Strickanalogien zu ihrer gescheiterten Ehe sind mir schon ziemlich bald auf die Nerven gegangen. Tja, und die Strickanleitungen im Anhang? Nee, die hätten sie sich wirklich komplett sparen können Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen - vielleicht kommst Du mit dem Schreibstil der Autorin ja besser klar als ich, wirf auf alle Fälle mal einen Blick herein!
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