Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
DUNKEL

Ragnar Jónasson

Die HULDA Trilogie (1)

(70)
(40)
(12)
(7)
(1)
€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

vorzeitiger Ruhestand?

Von: Jacklyn

04.06.2020

Heute erzähle ich euch etwas zu dem Thriller Dunkel von Ragna Jónasson. Hulda ist schon seit Jahrzehnten Kommissaren bei der Polizei Reykjavik doch um platz für die nächste Generation zu schaffen muss die in die Jahre gekommene Kommissarin weichen und früher ihren Ruhestand antreten. Bevor Hulda die Polizei verlässt bittet sie ihren Chef um einen letzten Fall, gerne würde sie einen nicht gelösten Fall noch einmal aufrollen. Damit sind wir in unserem Krimi. Ich gestehe ich war am Anfang verwirrt. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven und Zeitsträngen erzählt. Mit jedem gelesenen Kapitel habe ich mich schlauer, interessierter und ahnungsloser gefühlt. In Huldas Zeitlinie gibt es den Cold Case den die Kommissarin wieder aufrollt, in diesem Fall wurde eine junge Immigrantin, die auf ihr Visum wartete, tot am Strand gefunden. Schnell wurde der Fall damals von einem ihrer Kollegen als Selbstmord abgestempelt. Schon damals hat Hulde diesen Fall verfolgt und mehr vermutet, sie könnte recht behalten haben. Im verlauf der Geschichte erfährt man viel über die Person, die hinter Hulda Hermannsdóttir steckt. Ihre Beweggründe und ihre Motivation machen sie zu einem sehr menschlichen Charakter, ihre Entscheidungen sind nachvollziehbar und die daraus resultierenden Konsequenzen realistisch. Am besten gefallen hat mir das Ende des Buches denn es bleibt sich von Anfang bis Ende treu.

Lesen Sie weiter

Düster, einfühlsam und schockierend - aber insgesamt nur Mittelmaß

Von: Favourite trash - favourite treasure

25.05.2020

Die Kriminalpolizistin Hulda Hermannsdóttir fiebert ihrer Pensionierung nicht gerade entgegen. Sie lebt alleine und hat keine nennenswerten Hobbys. Ihre einzige Freizeitbeschäftigung ist das Wandern. Dabei hat sie Pétur kennengelernt, mit dem sie sich langsam eine Zukunft vorstellen kann. Dann der Schock: Sie soll schon viel früher als gedacht aufhören und wird durch einen jungen männlichen Kollegen ersetzt. Ganz gnädig erlaubt ihr Chef ihr, sich einen ungelösten Fall auszusuchen, mit dem sie sich zwei Wochen lang beschäftigen darf, bevor sie endgültig den Schreibtisch räumen muss. Hulda sucht sich den unaufgeklärten Todesfall einer russischen Asylbewerberin aus, der vor einem Jahr nach ihrem Geschmack zu leichtfertig von einem inkompetenten Kollegen als Selbstmord abgetan wurde. Konfrontiert damit, dass ihr Leben sich nun endgültig dem Ende zuneigt und sie bald sehr viel mehr Zeit für sich selbst haben wird, lässt Hulda alle Schicksalsschläge, das ganze Elend ihrer fast 65 Jahre, Revue passieren und hängt in Erinnerungen fest, zugunsten derer sie manchmal die Ermittlungen aufschiebt – schließlich ist die junge Frau bereits tot und niemand sonst scheint an der endgültigen Aufklärung des Falls interessiert zu sein. Zwischendurch gibt es noch Rückblicke in eine frühere Zeit, in der eine junge, alleinerziehende Mutter damit kämpft, sich und ihre kleine Tochter irgendwie durchzubringen. Dieser Strang spielt kaum eine Rolle für die Geschichte, er dient eher der Charakterbeschreibung und war aber nicht so spannend oder gut geschrieben, dass man nicht auf ihn hätte verzichten können. Ich hätte es eleganter gefunden, wenn man die Erkenntnisse daraus in den Haupterzählstrang integriert hätte. Nach einiger Zeit setzt noch ein dritter Erzählstrang ein, der tatsächlich etwas zur Geschichte beiträgt und eine kleine Überraschung birgt. Diese war sehr gelungen. Angerissen werden diverse sozialkritische Themen wie Selbstjustiz und verschiedene Definitionen von Gerechtigkeit, die schwierige Situation von Asylsuchenden, die Benachteiligung von Frauen in Männerdomänen. Es gibt viele Verdächtige, Red Herrings werden gezielt und erfolgreich gestreut. Huldas zugegebenermaßen stellenweise sehr verbitterten Gedanken könnten für manche Leser zu negativ sein, für manche auch schlichtweg uninteressant – ich fand sie gut geschrieben und habe mit ihr mitgefühlt. Bis hierhin hätte das Buch mindestens vier Sterne verdient. Und dann… kommt das Ende. Ich kann hier natürlich nichts verraten, aber das ist vielleicht das überraschendste Ende eines Krimis, das ich je gelesen habe. Ob ich den Twist gelungen oder unpassend fand, weiß ich immer noch nicht, aber ich habe jedenfalls kein Interesse daran, weitere Bände über Hulda zu lesen, was das Buch für mich irgendwie zur Eintagsfliege macht. Einige Worte noch zur Übersetzung: Dass der Roman über einen Umweg aus dem Englischen übersetzt wurde und nicht direkt aus dem Isländischen ist eine Schande, wo wir so gute isländische Übersetzerinnen haben wie Coletta Bürling oder Tina Flecken. Erstaunlicherweise ist der Übersetzungsprozess dennoch gelungen, es fallen keine offensichtlichen Fehler auf und der isländische Charakter des Buches geht nicht verloren, was sicher der Kompetenz der jeweiligen Übersetzer zu verdanken ist. Was verloren geht, sind leider die sprechenden Namen. Einer davon wird übersetzt, allerdings nur, weil im Buch selbst angesprochen wird, dass er zu der entsprechenden Person passt. Auch Hulda hat einen sprechenden Namen. Das Wort bedeutet auf Altnordisch und Isländisch so viel wie ‚Verhüllung, Schleier‘ und suggeriert Geheimnisse, etwas, das im Verborgenen bleibt – diese Symbolik geht aber für die deutschen Leser ohne eine Anmerkung leider verloren. Mein Fazit: Sehr düster, eine gute Lektüre zum Einmallesen, aber mit diesem Ende kann ich nicht mehr als drei Sterne geben.

Lesen Sie weiter

Gute Unterhaltung

Von: Anna-Lena Reif

25.05.2020

Als Hulda Hermannsdóttir von der Kripo Reykjavik überraschend in den Ruhestand geschickt wird, bekommt sie noch zwei Wochen, in denen sie sich, um "sich zu beschäftigen", einen alten ungelösten Fall aussuchen darf. Sie wählt den Fall einer jungen Asylbewerberin, die ein Jahr zuvor tot in einer Bucht aufgefunden wurde. Der Fall wurde von einem weniger engagierten, jüngeren Kollegen schnell auf Eis gelegt, doch Hulda ahnt, dass es noch unentdeckte Spuren geben muss. Obwohl die Charakterwahl der älteren, einsamen Ermittlerin teils etwas bedrückend wirkt, war es teils auch erfrischend, eine andere Perspektive kennenzulernen. Hulda an sich entpuppt sich als erfahrene und vor allem ausgebuffte Ermittlerin, die die ein oder andere Überraschung bereithält. Der Schreibstil an sich war flüssig und hat mir sehr gut gefallen. Bisweilen ist die Stimmung etwas düster, doch mir persönlich hat das gut gefallen, weil es gut zur Geschichte passt. Der Fall selbst war nicht unbedingt etwas bahnbrechend Neues, blieb aber trotzdem angemessen spannend. Auch wenn der Täter bald abzusehen war, hielt das Ende noch eine Überraschung bereit. 'Dunkel' ist somit ein solider Krimi, der zwar nicht unbedingt innovativ ist, aber durch einen interessanten Hauptcharakter besticht und gute Unterhaltung bietet.

Lesen Sie weiter

Solider Krimi

Von: Dosel

17.05.2020

Das ist der 1. Band der sogenannten Hulda-Trilogie. Die Kommissarin Hulda wird unverhofft von ihrem Chef in den vorzeitigen Ruhestand geschickt, um einem jüngeren Kollegen Platz zu machen. Sie darf sich aber noch einen Cold Case aussuchen bevor sie geht. Dieser Fall beschäftigt sie sehr und konfrontiert sie auch mit ihrer Vergangenheit. Alles in allem sind die Figuren im Buch gut dargestellt und die Geschichte flüssig erzählt. Als Thriller würde ich es nicht bezeichnen. Dafür hat mich die Geschichte zu wenig gepackt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.