"Der Junge, der den Wind einfing" beschreibt eine wahre Geschichte. William Kamkwamba ist ein Junge aus Malawi und erzählt aus seinem bewegenden Leben
Klappentext: "Dies ist die außergewöhnliche und tief berührende Geschichte eines jungen Mannes, dem es trotz zahlreicher Widerstände gelingt, sich einen Traum zu erfüllen. William wächst auf einer Farm in Malawi auf, einem der ärmsten Länder der Welt. Mit 14 Jahren baut er ein 12 Meter hohes Windrad, mit dem er Strom erzeugen kann. Damit verändert er das Leben seiner Familie und der Menschen in seinem Dorf zum Positiven. Als sich seine Geschichte ausbreitet, überstürzen sich die Ereignisse und machen ihn über Nacht weltweit berühmt. Er wird als Held gefeiert, als jemand, der zeigt, dass sich mit geringen Mitteln und einer Vision Großes für die Gemeinschaft bewirken lässt."
Anders als der Klappentest vermuten lässt, geht es in dem Buch nicht hauptsächlich oder ausschließlich um den Bau des Windrads. Vielmehr erzählt der Junge seine Lebensgeschichte aus Kindheit bis ins Jugendalter. Und genau das ist unfassbar bewegend. Als William von seinem unglaublichen Hunger erzählt und berichtet habe auch ich beim Lesen Hunger bekommen, so emotional und lebhaft ist die Geschichte geschrieben. In seinem Buch darf man William auch auf dem Weg des Baues seines Windrads begleiten. An einigen Passagen gibt es technische Erklärungen, die für einige sicher interessant sind. Alles ist gut beschrieben und erklärt und damit auch für Leute ohne viel Vorwissen gut verständlich und nachvollziehbar. Andernfalls können die Stellen jedoch auch problemlos übersprungen werden, ohne dass das Verständnis leidet. Das Buch ist auch sehr gut geeignet um einen Einblick in die der europäischen Welt sehr unähnliche Kultur zu bekommen. Durch die Darstellung an einem Einzelschicksal geht einem die Geschichte auch deutlich näher als beispielsweise allgemeine Artikel über Hungersnöte in afrikanischen Ländern. Zur besseren Vorstellung gibt es in dem Buch an einigen Stellen Fotos, zum Beispiel von der Familie oder einzelnen technischen Teilen die der besseren Vorstellung dienen.
Das Buch hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken und drüber reden angeregt. Es gibt Hoffnung, was mit so schlechten Voraussetzungen und Ressourcen erreicht werden kann und motiviert einen selbst manche Ideen einfach umzusetzen wenn man sieht, was möglich ist. Es hat mich auch tiefe Dankbarkeit empfinden lassen, über die privilegierte Welt in der ich aufgewachsen bin.
Zu dem Buch gibt es auch einen Netflixfilm, den ich gleich nach dem Lesen des Buches gesehen habe. In diesem ist zwar vieles gekürzt, jedoch hat es mich sehr beeindruckt manche Dinge nochmal wirklich sehen zu können wie die Windmühle. (Wie dicht der Film hier an der Realität ist kann ich aber natürlich nicht einschätzen.