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Rezensionen zu
Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit

Claudia Dahinden

Die Uhrensaga (1)

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Wer Claudia Dahindens Reihenauftakt der historischen „Uhrmacherinnen-Saga“ wegen des Titels oder des Klappentextes kauft, wird vielleicht – so wie ich - ein wenig enttäuscht sein. Denn anders als dort suggeriert, hat dieser erste Band sehr wenig Bezug zum Uhrmacherhandwerk und es gibt nur wenige Szenen, in denen es um die Kunst der Uhrmacherei geht. Deshalb gleich zuerst der Hinweis: in diesem Fall bitte nicht zu sehr vom Titel oder von der Inhaltsangabe leiten lassen! Im Mittelpunkt des Romans steht vielmehr ein Kriminalfall, in den die junge Hauslehrerin Sarah Siegwart hineingerät, als sie ihre neue Stelle bei der Familie Schneider in Grenchen/Schweiz antritt. Kurz nach ihrer Ankunft dort wird ein Dienstmädchen der Schneiders tot aufgefunden. Es stellt sich die Frage ob die junge Frau ihrem Leben selbst ein Ende bereitet hat, ob es ein Unfall war oder doch… Mord? Sarah, die selbst noch dabei ist, den Unfalltod ihres Verlobten zu verarbeiten, spürt in sich den Wunsch, der jungen Frau Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und beginnt, im Umkreis der Toten nachzuforschen. Dabei kommt sie mehrfach dem offiziellen Ermittler, Korporal Gideon Ringgenberg, in die Quere. Der spröde Kommissar des Landjägerkorps ist davon zunächst wenig begeistert, lernt aber mit der Zeit die Entschlossenheit Sarahs zu schätzen. Auch die Liebe kommt im Roman nicht zu kurz – doch es ist nicht Gideon, zu dem Sarah zarte Bande knüpft. Sie lernt den Sohn ihrer Arbeitgeber, Paul Schneider, kennen und fühlt zum ersten Mal nach dem Tod ihres Verlobten wieder ein Interesse an einem Mann in ihr wachsen. Für mich war diese Entwicklung der Figuren eher unerwartet – denn der interessantere Charakter ist für mich definitiv Gideon. Daher hätte ich persönlich es reizvoller gefunden, wenn sich zwischen ihnen eine Liebesgeschichte angebahnt hätte. Aber wer weiß – vielleicht entdeckt Gideon im zweiten Band mehr als nur Respekt für Sarah? Das wäre dann eine interessante Dreiecksgeschichte, die mich wieder mehr für die Reihe einnehmen würde. Wie gesagt, die Uhrmacherei spielt in diesem Roman (noch) kaum eine Rolle, dafür werden die Religionskonflikte in der Schweiz des 19. Jahrhunderts zum Thema. Ich muss zugeben, dass ich diese Problematik nur unzureichend durchdrungen habe… nach meinem Verständnis hat sich innerhalb der Katholiken eine Spaltung vollzogen und die verschiedenen Lager fochten einen regelrechten Kampf miteinander aus. Man wurde verschmäht, wenn man den „falschen“ Gottesdienst besuchte und zwischen Familien und ganzen Ortschaften gab es religiöse Grabenkämpfe. Ein wirklich komplexes Thema, dessen sich die Autorin hier angenommen hat. Insgesamt bin ich der Meinung, dass es dem Buch gutgetan hätte, als historischer Kriminalroman vermarktet zu werden – denn das kommt seinem tatsächlichen Inhalt am nächsten und als solcher ist der Roman auch wirklich gut! Ich hatte mich allerdings auf eine Geschichte rund um die Kunst der Uhrmacherei gefreut und war doch ziemlich enttäuscht wie winzig die Rolle des titelgebenden Handwerks in dem Roman war. Daher wurden meine Erwartungen an das Buch leider nicht erfüllt und ich vergebe 3,5 Sterne.

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In ihrem Heimatland der Schweiz erlangte die Autorin Claudia Dahinden mit ihrem Roman „Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit“ bereits einen Bestseller und war derart erfolgreich, dass sie bereits an einer Fortsetzung der Geschichte arbeitet. Im Rest des deutschsprachigen Raums ist dieses Buch im Taschenbuch-Format erstmals am 13. Dezember 2021 durch den Penguin Verlag in den Handel gebracht worden und zugleich auch als digitale E-Book Variante erschienen. Dieses umfasst insgesamt vierhundertachtzig Seiten, auf welchen sich eine sehr umfangreiche Erzählung bietet. Da auch wir vor wenigen Tagen seitens des Buchverlags ein Exemplar hiervon in physischer Form erhalten haben, haben wir uns diesem gerne vorab für euch angenommen und uns in den Inhalt dieser Veröffentlichung eingelesen haben und dabei besonderes Augenmerkt auf die Geschichte sowie aber auch die Verarbeitung dieses Buchs gelegt haben, welche wir euch nun in nachstehender Zusammenfassung gerne wiedergeben möchten um euch eine bevorstehende Kaufentscheidung bestenfalls ein wenig zu vereinfachen. Für den Handlungsstrang dieser Geschichte begeben wir uns auf eine Zeitreise, welche uns zurück ins Jahr 1873 führt. Inmitten der Schweiz, wünscht sich die junge Sarah nichts Sehnlicheres als einen Neuanfang in ihrem Leben, sodass sie kurzerhand eine Stelle als Hauslehrerin in einem kleinen aufstrebenden Dorf, in welchem Uhren gefertigt werden, annimmt. Dort angekommen erwartet sie jedoch jede Menge Trubel, denn inmitten des Dorfes Grenchen kommt auf unbekannte Weise ein Dienstmädchen ums Leben. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel, denn der Fall ist mehr als nur mysteriös, sodass keiner so richtig glauben mag hier einen schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Auch Sarah zeigt Interesse an dem Fall und versucht hier selbst mitzumischen und zu Recherchieren um die Einwohner bald wieder in Sicherheit zu wissen. Während ihrer Ausübung ihrer Lehrerschaft begegnet sie Paul, dem ältesten Sohn ihres Dienstgebers, dem sie sich nach und nach annähert und dadurch auch das Handwerk eines Uhrmachers aus nächster Nähe kennenlernt und darin bald schon ihren Traumberuf erkennt, sodass sie festentschlossen ist nochmals einen Berufswechsel zu vollziehen, da sie von dem filigranen Handwerk voll und ganz begeistert ist. So lehnt sie sich voller Ehrgeiz gegen die damals herrschenden gesellschaftlichen Kriterien um zu beweisen, dass auch eine Frau wie sie für dieses Berufsbild die besten Voraussetzungen mit sich bringt. Währenddessen sucht man immer noch verbissen nach einem Mörder, welcher das Dienstmädchen auf dem Gewissen haben soll, wobei man gegen Ende des Buchs einen immer klareren Blick bekommt, womit man die ganze Zeit über keinesfalls gerechnet hätte. Die Geschichte an sich vereint Romantik und Krimi in einem Werk und bleibt bis hin zu seinem Ende recht spannend. Zunächst dauert es ein wenig bis die Geschichte ins laufen kommt, jedoch wird diese bereits innerhalb ihres ersten Viertels ganz gut in die Gänge, sodass hierbei kaum Wünsche offenbleiben. Die einzelnen Protagonisten sowie auch die Örtlichkeiten dieses Buchs werden gut umschrieben, sodass man sich diese mit ausreichend Fantasie auch bildlich sehr gut vorstellen kann und hierbei regelrechtes Kopfkino aufkommt. Neben einem Mordfall und Berufsbildern der damaligen Zeit erhält man auch Einblick in die religiösen Machenschaften und erlebt so den sogenannten Katholikenstreit hautnah mit. Was die Thematik des Uhrmachers anbelangt, so wird diese nur am Rande erwähnt, da hier vielmehr der Mordfall sowie die Gefühle von Sarah im Mittelpunkt stehen, sodass zu hoffen bleibt, dass diese im geplanten Nachfolgewerk etwas wesentlicher behandelt wird. All jene die sich für historische Krimis begeistern können, werden mit diesem Buch auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, denn aufgrund seines Inhalts macht dieses definitiv Lust auf mehr, sodass wir bereits jetzt schon sehr gespannt darauf sind, was der zweite Uhrmacher-Roman inhaltlich zu erzählen hat. Was die Verarbeitung dieses Taschenbuchs betrifft, so erhält man hier eine übersichtlich Kapitelführung, welche zudem auch genau richtig sind, was ihre Länge betrifft, sodass man dieses umfangreiche Buch gerne auch auf mehrere Leseeinheiten verteilen kann. Spätestens ab der Halbzeit jedoch beginnt man dieses förmlich zu verschlingen, sodass man hiermit doch recht bald durch ist. In unserer Gesamtwertung vergeben wir für „Die Uhrmacherin – Im Sturm Der Zeit“ von Claudia Dahinden sehr gerne insgesamt siebeneinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch dieses Werk gerne empfehlen. Es lohnt sich auf jeden Fall hier zumindest ein paar dieser Seiten Probe zu lesen.

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Sarah wünscht sich nichts mehr als einen Neunanfang. Deshalb nimmt sie 1873 kurzerhand eine Stelle als Hauslehrerin im Uhrendorf Grenchen an. Kaum ist sie dort angekommen überschlagen sich die Ereignisse, denn ein Dienstmädchen kommt zu Tode und Sarah ist sich Sicher es war kein Unfall. Bei ihrer Recherche kommt Sarah auch Paul dem ältesten Sohn des Hauses näher und durch ihn lernt sie die Kunst des Uhrmachens kennen. Nun hat Sarah nur einen Wunsch eine Ausbildung als Uhrmacherin machen zu dürfen. Historische Romane lese ich sehr gerne und da ich einen kleinen Uhrentick habe hatte mich der Titel des Buches sofort angesprochen. Obwohl ich vom den Todesfall gelesen habe, hatte ich mir nicht dabei gedacht und war doch überrascht als ich beim Lesen festgestellt habe das es sich hier eher im einen historischen Kriminalroman handelt. Der Einstieg ins Buch ist mir nicht ganz leicht gefallen, da ich mich erst richtig in die Geschichte einfinden und auch die Figuren kennenlernen musste aber dann kam ich wirklich sehr gut voran. Den Erzählstil den die Autorin gewählt hat war obwohl er angenehm zu lesen war manchmal doch etwas anstrengend war manchmal einfach an manchen „ Ausdrücken“ lag die man so in Deutschland nicht oder nicht mehr kennt. Der Roman war auf zwei Handlungsstränge aufgebaut, zu einen auf den von Sarah und dann den von Gideon über ihn werde ich hier nichts schreiben, man muss den Roman schon lesen. Sarah wagt einen Neuanfang in Grenchen und recht schnell muss sie feststellen, dass es für sie oftmals ein Spagat zwischen ihrem Elternhaus und der neuen Heimat ist wo sie nicht weiß wie sie sich entscheiden soll. In Paul findet Sarah jemand mit dem sie reden und durch den sie die Leidenschaft für das Uhrmacherhandwerk entdeckt. Das was aber in Grenchen passiert weckt ihren kriminalistischen Spürsinn und sie kann es nicht lassen in der Sache mit zu mischen. Dem Handlungsverlauf konnte ich wirklich sehr gut folgen und auch die Entscheidungen die getroffen wurden konnte ich immer nachvollziehen. Auch der Spannungsbogen war bis zum Schluss gespannt so wurde es nie langweilig oder langatmig beim Lesen. Gut, manches war mir vielleicht etwas zu ausführlich erzählt aber das ist ja auch immer Ansichtssache. Die Figuren des Romans konnte ich mir alle anhand der sehr genauen Beschreibungen während des Lesens vorstellen. Sarah fand ich zwar von Anfang an sympathisch, doch manchmal ging sie mir mit ihrer Art es allen recht machen zu wollen doch etwas auf die Nerven. Ich muss gestehen weder weiß ich genau wo Grenchen liegt noch habe ich jemals davon gehört, doch da der Ort gut beschrieben war und mit ihm die Handlungsorte konnte ich mir alles gut vor dem inneren Auge entstehen lassen. Alles in allem habe ich mit dem Roman schöne Lesestunden verbracht und ich bin jetzt schon gespannt was im 2. Teil passieren wird. Für das Buch vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne.

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In dieser neuen Saga begeben wir uns im Jahre 1870 nach Grenchen in die Schweiz. Die junge Sarah Siegwart aus Luzern möchte nach dem Unfalltod ihres Verlobten einen Neuanfang. Sie bewirbt sich auf eine Stelle als Hauslehrerin bei der Familie Schneider im kleinen aufstrebenden Uhrendorf Grenchen im Kanton Solthurn. Als das Dienstmädchen der Familie durch einem mysteriösen Unfall ums Leben kommt, wird Sarah wieder an ihr eigenes Unglück erinnert. Der Vorfall lässt sie nicht zur Ruhe kommen und gemeinsam mit dem Landjäger Gideon Ringgenberg beginnt sie nachzuforschen. Tatsächlich kommt es schon bald zu einem weiteren Todesfall.... In diesem Auftaktband der Saga spricht das Uhrenhandwerk noch eine untergeordnete Rolle, was mich betreffend Titel und Klappentext zuerst etwas verwundert hat. Ich war nicht die Einzige bei der Leserunde, die sich etwas anderes erwartet hatte, jedoch bin ich sehr positiv überrascht. Da ich gerne Krimis lese, mochte ich den historischen Krimianteil in der Story sehr. Er bringt Spannung und Leben in die Handlung, die als weiteres Thema auch die Spaltung zwischen Christkatholiken und der römisch-katholischen Kirche beinhaltet. Ich muss zugeben, dass ich über die Religionsspaltung in der Schweiz nichts wusste. Claudia Dahinden lässt diese in ihrem Roman aufleben. Dabei konnte ich einige beängstigende Parallelen zur derzeitigen Corona Situation erkennen: die Spaltung der Gemeinschaft, sowie der Hass gegen Andersdenkende...erschreckend! Da Grenchen zu dieser Zeit ein aufstrebendes Uhrendorf war, leben viele der Dorfbewohner vom Uhrenhandwerk. Auch Sarahs Dienstherr ist einer der leitenden Angestellten in der Fabrik der Familie Schild und durch und durch Uhrenliebhaber. Ein bisschen Romantik kommt durch Paul, den Sohn der Schneiders, dazu. Hier bleibt aber noch viel offen und ehrlich gesagt würde mir Gideon als Love Interest besser gefallen ;) Paul ist auch derjenige, der Sarah das Handwerk der Uhrmacherei näher bringt. »Er gab der Uhr mit dem Daumen einen kleinen Schlag, und die Zahnräder begannen sich zu drehen − wie ein lebendiges Wesen, pragmatisch und majestätisch in einem. Wunderschön.« Sarah ist eine sympathische junge Frau, die gerne ihre Nase in Dinge steckt, die sie eigentlich nichts angehen. Sie ist ehrgeizig und intelligent. Ihrem Beruf als Hauslehrerin kommt sie seit dem Tod ihres Verlobten nicht mehr mit völliger Hingabe nach. Paul blieb mir noch etwas zu blass und undurchsichtig. Er wird von seinem Vater nicht richtig akzeptiert und leidet sehr darunter. Er hat sich beruflich anders orientiert, was wohl zum Zerwürfniss mit seinem Vate rgeführt hat. Gideon ist stur und kommt in diesem ersten Band an seine Grenzen - sowohl was seine Ermittlerfähigkeiten betrifft, als auch durch familiäre Umstände. Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird. Laut Aussage der Autorin soll das Uhrhandwerk im zweiten Teil dann mehr Raum einnehmen. Schreibstil: Die Autorin stammt selbst aus Grenchen und erlebte den Aufstieg vom Dorf zum Uhrenzentrum mit. Das spürt man bei jeder Zeile. Die Kapitel sind mit einer liebevollen Zeichnung einer Taschenuhr gekenntzeichnet. Claudia Dahinden schreibt detailliert und bildhaft. Sie lockt den Leser gekonnt auf falsche Fährten und überrascht am Ende mit einem Mörder, den man nicht vermutet hätte - selbst für Krimileser. In der Klappenbroschur findet man am Beginn eine Karte von Grenchen aus dem Jahre 1873. Am Ende findet sich ein Nachwort zum historischen Hintergrund, ein Personenverzeichnis historisch belegter und fiktiver Personen, sowie ein Glossar. Fazit: Obwohl der Titel und der Klappentext eher irreführend sind, hat mir dieser Auftaktband sehr gut gefallen. Durch die Mordfälle wird Spannung erzeugt. Lokalcolorit und historische Begebenheiten, wie die Religionsspaltung, sind weitere interessante Themen. Ich bin schon auf den Nachfolgeband gespannt.

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Cover: Das Cover hatte mich direkt angesprochen. Es strahlt eine Ruhe aus, aber gleichzeitig auch etwas Spannung durch die Regenwolken und den doch eher dunkleren Farben. Das Cover passt sehr gut zum Buch. Geschichte: Sarah beginnt in Grenchen im Jahre 1873 einen Job als Lehrerin bei der Familie Schneider. Ein Neuanfang, um den Tod ihres Verlobten zu vergessen und zurück ins Leben zu finden. Sie lernt das Dorf kennen, dass durch die Uhrenfabrik immer mehr Ansehen gewonnen hat, doch die Menschen dort sind sehr eigen und es gibt Unruhen zwischen den Katholiken. Kurz nach ihrem Antreffen stirbt die Haushaltsgehilfin und Sarahs alte Wunden öffnen sich wieder. Die Geschichte von Sarah hat mir sehr gut gefallen. Es fängt ruhig an, doch wird durch den Tod sehr schnell spannend und der Leser erfährt schnell ihre Beweggründe, die jedoch realistisch sind. Generell kam mir die Geschichte sehr realistisch und gut durchdacht rüber. Der Mittelteil zog sich nur gering und es gab immer wieder etwas zu entdecken. Der Schluss war sehr spannend und auch nach der Auflösung wurde es nicht langweilig. Das Glossar am Ende und die Erklärungen fand ich sehr gut, da man dadurch auch etwas lernen konnte. Charaktere: Sarah muss man einfach mögen. Sie ist typisch für die Zeit und doch so anders. Sie war mutig und war ihrem Wunsch treu. Dabei war sie nicht aufdränglich, machte auch Fehler, jedoch gestand sie sich diese schnell ein. Auch Gideon war gut durchdacht und seine Handlungsgründe waren auch glaubhaft und sinnvoll eigesetzt. Selbst die Nebencharaktere hatten alle einen Hintergrund und oft auch einen sinnvollen Grund für ihr Handeln. Nur das Aussehen wurde nicht sehr oft beschrieben, weshalb man öfters selber etwas nachdenken musste. Schreibstil: Der Schreibstil ist angenehm geschrieben, dennoch stolperte ich oft über die typisch schweizerischen Wörter, auch wenn es hinten dazu jeweils Erklärungen gab. Die Autorin hat es geschafft, einen guten Mix aus Spannung und Ruhe zu erschaffen, wodurch es nie zu Spannend oder langweilig wurde. Fazit: Ein gelungener Auftakt der Reihe, in der man vieles über den Ort Grenchen zur damaligen Zeit erfährt, jedoch der Fokus auch stark auf die Charaktere liegt.

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Es ist ein Krimi !

Von: Lesewunder aus Villingen

06.01.2022

Schweiz 1873 Sarah hat ihren Verlobten durch einen Unfall verloren. Ihre Eltern drängen sie zu einer neuen Bindung. Um der Bevormundung zu entfliehen, nimmt sie eine Stelle als Hauslehrerin in dem kleinen Dorf Grenchen an. Ihr Arbeitgeber arbeitet in der aufstrebenden Uhrenindustrie. Bei einer Werksführung erliegt sie dem Zauber der Uhrenmechanik. Grenchen scheint der ideale Ort, um zur Ruhe zu kommen. Weit gefehlt ! Das Dienstmädchen von Sarahs Arbeitgeber wird tot aufgefunden. Unfall oder Mord ? Ermittlungen werden aufgenommen. Da sich Sarah an ihren Verlobten erinnert fühlt, stellt sie eigene Nachforschungen an. Überschattet wird das Geschehen durch zum Teil gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den Christkatholen und den Anhängern der röm.-katholischen Kirche. Als ich mit der Lektüre des Buches begann, habe ich eine Familiengeschichte im Zusammenhang mit der Uhrenindustrie erwartet. Faszinierende Einblicke in die Anfänge der industriellen Herstellung von Uhren habe ich bekommen. Der Autorin gelingt es hervorragend die Anziehungskraft der kleinen Wunderwerke dem Leser zu vermitteln. Womit ich nicht gerechnet habe, dass ich mich mitten in einer packenden Mordermittlung wiederfinde. Sarah ist eine intelligente, sympathische, junge Frau mit viel Empathie und Gerechtigkeitssinn, aber ihr fehlen kriminalistische Erfahrungen. Daher erscheinen ihre Bemühungen Licht ins Dunkel zu bringen manchmal etwas naiv und geradezu leichtsinnig. Durch ihren unverstellten Blick erhielt ich einen guten Einblick in die sozialen Strukturen der Schweizer Gesellschaft. Besonders lehrreich fand ich die Informationen über die damaligen religiösen Auseinandersetzungen, die mir nicht bekannt waren. Auf offizieller Seite ermittelt der Landjäger Gideon Ringgenberg, der mir bei der ersten Begegnung eher unsympathisch war. Das ändert sich rasch. Auch er ist empathisch und ernsthaft um Gerechtigkeit bemüht. Was mir besonders imponiert hat, er kann Fehler zugeben und begegnet Sarah nach anfänglicher Geringschätzung auf Augenhöhe. Die Klärung des Falles nach mehreren unerwarteten Wendungen ist überzeugend, wenn auch unvermutet und in meinen Augen tragisch. Für mich war der Roman eine positive Überraschung : historisch gut recherchiert, packende Handlung , sympathische und lebensechte Figuren. In meinen Augen die Punkte, die ein lesenswertes Buch haben muss.

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Eine mitreißende Zeitreise

Von: nati51

13.12.2021

Sarah wollte den Erinnerungen entfliehen und einen Neuanfang für sich. Sie hatte sich entschieden nach Grenchen zu gehen, um dort bei der Familie Schneider eine Stelle als Hauslehrerin anzunehmen. Den aufstrebenden Uhrenort hatte sie sich größer vorgestellt. Als das Dienstmädchen nicht pünktlich zu Hause ist, entdeckt Sarah sie tot am Waldesrand. Der Landjägerkorporal Gideon Ringgenberg findet keine Hinweise, die gegen einen Unfall sprechen. Sarah glaubt nicht daran. Sie kämpft für Gerechtigkeit und schießt dabei fast über das Ziel hinaus. Bei ihren Nachforschungen intensiviert Sarah den Kontakt zu Paul Schneider, den ältesten Sohn ihres Dienstherrn. Paul führt sie in die besondere Welt der Uhrenkunst ein, so dass ihre Leidenschaft geweckt wird. Dieses ist der erste Band einer Schweizer Uhrensaga, die 1873 beginnt. Die Uhrenkunst nimmt in diesem Roman nur einen geringen Stellenwert ein, aber mit jeder Seite ist spürbar wie die Begeisterung von Sarah für Uhren wächst. Gleichzeitig verfolgt sie hartnäckig ihre Ziele, um sich ihren Traum zu erfüllen. Der Schreibstil ist sehr ansprechend, manchmal blitzt durch die Wortwahl auch eine Prise Humor hervor. Neben der Geschichte um Sarah habe ich einiges über die Schweiz gelernt, die Uhrenindustrie in Grenchen und die Konfessionskriege, die sich dort abgespielt haben. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner Entwicklung nachvollziehbar. Historische und fiktive Personen spielen ausgezeichnet zusammen und bereichern das Geschehen. Hilfreich sind das Personenregister am Ende des Buches und allgemeine Schweizer Ausdrücke sowie einige Begriffe aus der Uhrenindustrie. Mich hat dieser historische Roman schnell in seinen Bann gezogen, streckenweise war er spannend wie ein Krimi. Er bot mir unterhaltsame Lesestunden und nun freue ich mich bereits auf die Fortsetzung der Uhrensaga.

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3,5 Sterne

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

13.12.2021

Klappentext: „Schweiz, 1873: Neu anfangen – das ist es, was sich die junge, aus gutem Hause stammende Sarah sehnlichst wünscht. Entschlossen nimmt sie kurzerhand eine Stelle als Hauslehrerin an, doch kaum ist sie im aufstrebenden Uhrendorf Grenchen angekommen, überschlagen sich die Ereignisse. Als ein Dienstmädchen zu Tode kommt, weckt der mysteriöse Unfall Sarahs Neugier. Dabei kommt sie Paul, dem ältesten Sohn ihres Dienstherrn, näher und lernt durch ihn die Kunst der Uhrmacherei kennen. Fasziniert von dem filigranen Handwerk, verspürt sie den brennenden Wunsch, Uhrmacherin zu werden. Doch mit ihrem Traum stellt sie sich gegen die Konventionen ihrer Zeit ...“ Gut, das Cover ist etwas arg und so typisch für die jetzige Zeit, aber Klappentext und Titel klangen vielversprechend. In der Geschichte rund um Sarah erlebt der Leser eine wahre Achterbahnfahrt - nur nicht dem Buchtitel annähernd, bezüglich der Uhrenwelt. Sarah erfährt in Grenchen einen Mord nach dem anderen und wird in gewisse Weise zur „Miss Marple von Grenchen“. Sie steckt ihre Nase in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen bzw. nur bedingt. Wie gesagt, man denke sich den Buchtitel und den Klappentext weg, ist dieses Buch vollgepackt mit Spannung, Dramatik und ein bisschen Romantik. Ein regionaler Krimi mit viel Lokalkolorit und intensiven Beschreibungen der Autorin. Claudia Dahinden hat da ihren Fuß sehr gut drin. Sie schreibt detailliert, bildhaft, fesselnd, lockt den Leser auf falsche Fährten und überrascht zum Ende mit einem Mörder, den man nicht vermutet hätte. Dafür kann ich nur sagen: Bravo! So geht Krimi! Da ich aber vom Klappentext eingenommen war und die Branche sehr, sehr gut kenne, hatte ich gehofft hier das Ticken der Uhren und den Klang der kleinen Schraubenzieher öfter zu hören, als nur mal so am Rande. Die Geschichte rund um die Uhrmacherei wird recht stiefmütterlich behandelt. Sie kommt darin vor (am Anfang und am Ende) aber sie dominiert sie nicht. Ab dem zweiten Teil soll es mehr in diese Richtung gehen - nur muss man bis dahin erstmal kommen als Leser, was die Lust und die Hoffnung, dass das Thema doch richtig tiefgreifend angesprochen wird, noch auftaucht. Ich hatte hier andere Erwartungen, wurde aber dennoch recht gut unterhalten. Wenn man so will, erlebt der Leser hier ein Überraschungsei. Ich vergebe 3,5 Sterne.

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