Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Erwählten - Tödliche Bestimmung

Veronica Roth

(15)
(19)
(24)
(5)
(2)
€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Bei den Erwählten gefiel mir von Anfang an die Idee, mal ein Buch über Helden zu schreiben, nachdem sie ihre große Tat (vermeintlich) schon vollendet haben. Ich mochte den Einblick in das Leben, was sich den Erwählten nun bietet, das war eine Perspektive, die man sonst eher selten zu sehen bekommt und hat mich ein wenig an den Film „Die Unglaublichen“ erinnert. Die Geschichte wird leider nicht aus Sloans Ich-Perspektive erzählt, was ich schade finde, denn gerade bei solchen persönlichen, belastenden Dingen wie der Vergangenheit von ihr, hätte ich gern die Möglichkeit gehabt, noch tiefer in ihren Kopf und ihre Gedanken schauen zu können, auch wenn das Ganze für die gewählte Perspektive schon recht gut ausgearbeitet war. Was mir gefiel, war, dass die normale Geschichte hin und wieder aufgelockert wird durch Ausschnitte aus Bücher, Zeitungen oder alten Akten. Ich mag es, wenn Bücher mit so etwas ausgestattet sind, sofern es nicht überhand nimmt und den Lesefluss stört, was hier aber eindeutig nicht der Fall war. Dadurch wurde die Erzählung passend ergänzt und hat hier und dort Hinweise und Details geliefert, die einem vielleicht sonst zum Gesamtbild gefehlt hätten. Die anderen Figuren neben Sloan blieben für mich leider relativ blass. Ich habe wirklich versucht, mich mit ihnen anzufreunden, aber so richtig ist mir das nicht gelungen. An der Stelle hätten vielleicht regelmäßige Perspektivwechseln Abhilfe schaffen können, gerade bei so vielen verschiedenen Personen sehr spannend, wenn auch anspruchsvoll in der Umsetzung. Die Geschichte an sich mochte ich und habe sie gern verfolgt, auch wenn ich stellenweise ein wenig stecken geblieben bin. Das Buch ist zwar kein allzu dicker Schinken, aber um es mal eben zwischen meine Vorlesungen zu schieben doch ein wenig zu lang, sodass ich länger gebraucht habe als gewollt. Mein Fazit: Die Figuren blieben für mich leider ein wenig farblos, sodass ich auch nur bedingt mit ihnen mitfiebern und richtig in das Geschehen eintauchen konnte. An und für sich aber eine gut durchdachte Geschichte, die 3,5 von 5 Sternen von mir bekommt.

Lesen Sie weiter

INHALT Vor zehn Jahren wurden Sloane, Matt, Esther, Ines und Albie auserwählt, die Welt vor einer übernatürlichen Macht zu retten. Den fünf Erwählten gelingt es, den Kampf für die Erde zu entscheiden. Doch der Kampf verlangte ihnen alles ab und obwohl sie als Helden gefeiert werden, haben sie selbst mit den Nachwirkungen all dessen zu kämpfen. Zum 10. Jahrestag ihres Sieges kommen die alten Gefühle und Erinnerungen wieder hoch. Ihre Leben haben sich verändert und vor allem Sloane und Albie kämpfen noch immer gegen die Nachwirkungen ihrer Schlacht gegen den „Dunklen“. Schließlich verliert einer von ihnen diesen Kampf und stürzt damit die gesamte Gruppe in Trauer. Und als wäre dies nicht genug, werden die Erwählten plötzlich in eine alternative Welt katapultiert und stehen erneut vor einer schrecklichen Aufgabe: denn sie haben ihren „Dunklen“ auf der Erde besiegt, doch in der alternativen Welt ist ein neuer „Dunkler“ und dieser scheint mächtiger und gerissener zu sein, als die verzweifelten Erwählten es sich jemals hätten vorstellen können. Als ich den Klappentext von „Die Erwählten“ gelesen habe, war ich direkt interessiert. Ich kenne Veronica Roth, wie vermutlich sehr viele, durch die „Divergent“-Trilogie. Dort habe ich aber vor allem den ersten Teil geliebt und die beiden Fortsetzungen eher schwach gefunden. Ich weiß nicht wie es heute wäre, denke aber, dass dies noch immer der Fall ist. Sehr schade aber dennoch fand ich den Ideenreichtum und Schreibstil von Roth wirklich gut und deshalb habe ich mir gedacht, dass ihr Erwachsenendebüt vielleicht mittlerweile, da ich ebenfalls älter geworden bin, etwas besser für mich sein könnte. Herzlichen Dank an penhaligon für das Rezensionsexemplar. „Sie war am Fluss, die kalte Luft brannte in ihrer Lunge, und sie starrte über die Brücke hinweg den Dunklen an, nur einen Augenblick vor der alles entscheidenden Schlacht. Ein Teil von ihr würde immer dort sein.“ S.65 Die Geschichte beginnt mit Zeitungsartikeln und Berichten über die Erwählten, die über die Jahre noch immer als Helden und Berühmtheiten gefeiert werden. Vor allem Sloane Andrews scheint im Fokus zu stehen und das nicht nur, weil sie die Erzählstimme dieses Buches ist. Die junge Frau ist attraktiv, unnahbar, unterkühlt und gerade deshalb besonders interessant. Doch das alles ist nur die Fassade einer Frau, die für ihr Alter viel zu viel Schreckliches gesehen und dies nicht verarbeitet hat. Sie ist voller Angst, Albträume, Panikattacken und eigentlich eine gebrochene Person. Sie weiß nichts mit sich anzufangen, hat keine Ahnung wohin sie in Zukunft gehen möchte und flüchtet sich in eine Beziehung mit Matt, dem Anführer ihrer Clique, weil es für sie bequem und einfach ist. Ob sie ihn liebt oder nicht spielt für Sloane keine richtige Rolle, denn sie braucht Matt, um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Ich konnte sie schon verstehen, gleichzeitig war sie auch eine recht anstrengende Protagonistin. Natürlich ist es unglaublich schwer so etwas zu verarbeiten. All dieser Schrecken und den Tod, den sie gesehen und erlebt hat, in so jungen Jahren, brennt sich einem auf die Netzhaut. Dies abzuschütteln ist vermutlich unmöglich. Allerdings, fand ich, hat sich Sloane auch nicht so wirklich darum bemüht ihre Erlebnisse irgendwie aufzuarbeiten. Sie ist schwer traumatisiert, hat jedoch jegliche Form der Therapie abgebrochen und stützt ihr Leben lieber mit Tabletten und auf Matt. Ihr fehlt die Motivation das, was sie durchgemacht hat, auch wirklich zu verarbeiten. Sie scheint irgendwie zwischen den Stühlen zu hängen. Der Welt, vor all ihren Erlebnissen und der Welt, nach dem Kampf. Sie weiß nicht wer sie ist, wenn sie nicht gegen den „Dunklen“ kämpft und vermittelt mir das Gefühl, dass sie auch gar nicht herausfinden möchte, wer sie tatsächlich ist und werden könnte. Ihr merkt, ich hatte so meine Probleme mit Sloane. Sie hat eine so selbstzerstörerische Art und Weise, mit der ich nicht immer zurecht gekommen bin. Dennoch fand ich sie als Protagonistin wirklich spannend und interessant. Eben weil sie die Schattenseiten so klar und deutlich zeigt. Sie ist kein Charakter, den man einfach auf eine Seite schieben kann. Sie ist zwischen gut und böse, versucht sich selbst irgendwie zu orientieren und das fand ich wirklich großartig gemacht. Sloane ist ambivalent und sehr herausfordernd, das hat mir wirklich gefallen. Und ich glaube gerade das hat die Geschichte für mich am Ende besser gemacht. Die Handlung wird unter anderem durch verschiedene Geheimakten mitgetragen. Wir sehen nicht nur wie es Sloane und den anderen Erwählten mit ihrem Sieg geht, sondern wir erfahren auch, wie sie in diese Situation gekommen sind. Wie wurden sie „erwählt“, wie wurden sie trainiert und was und wem mussten sie gegenüber treten, um die entscheidende Schlacht zu schlagen. So fügt sich langsam auch die Vergangenheit der Charaktere zu einem Gesamtbild ohne dass es zu langweilig wird. Dennoch hat mir in der Mitte eindeutig die Spannung gefehlt. Es wird sehr viel erklärt und eingeführt, viel Innenleben von Sloane durcherzählt und ja, es war auf der einen Seite interessant zu sehen, wie sehr sie kämpfen muss, gleichzeitig jedoch wurde die neue Geschichte kaum vorangetrieben. Als die Erwählten in die alternative Welt gebracht werden stehen sie vor einer neuen Aufgabe. Diese alternative Welt ist komplett anders aufgebaut, wie die Erde und darin müssen sie sich erst zurechtfinden. Sie werden von zwei Personen angeleitet, doch vor allem Sloane hat sehr große Vertrauensprobleme. Damit beginnen dann auch schon die Komplikationen. Die Erwählten der Erde werden sozusagen gezwungen in dieser alternativen Welt den neuen „Dunklen“ zu besiegen, denn nur dann dürfen sie zurück in ihre Heimat. Diese Aufgabe weckt nicht nur grauenvolle Erinnerungen bei den Charakteren, sondern auch die Angst, dieses Mal zu scheitern, denn die Welt, in der sie nun feststecken, ist komplett anders als das, was sie kennen. Der Kampf erscheint unfair und vor allem Sloane scheint klar zu sein, dass sehr viel mehr dahintersteckt, als ihnen gesagt wird. Bis die Handlung so richtig an Spannung aufnimmt sind ca. 400 Seiten vergangen. Es hat mich dann doch etwas angestrengt so lange durchzuhalten, bevor endlich mal etwas vorangeht und mich richtig an die Geschichte fesselte. Und dann war ich doch irgendwie enttäuscht: die Entwicklung war zwar unerwartet und irgendwie nervig. Es wurden Entscheidungen getroffen, die ich überhaupt nicht habe nachvollziehen können, die sich aber im Nachhinein als sehr relevant herausgestellt haben. Allerdings fand ich, jetzt im Nachhinein, dass es doch irgendwie zu einfach war. Es wurde ein weiterer Twist aufgedeckt, der die Karten noch einmal völlig neu mischte, aber wenn man wirklich genau hinsah und darauf achtete, dann hätte diese Entwicklung wirklich klar sein müssen und nicht weiter überraschen. Ich habe mir die Frage gestellt, ob dieses Buch wirklich Erwachsene anspricht und das bezweifle ich eigentlich dann doch. Der Weltenaufbau ist sehr komplex, alles zu durchdringen teilweise schwierig, aber wieso sollte ein Teenager das nicht verstehen können? Wieso ist die Zielgruppe älter? Weil die Charaktere Ende 20 sind? Das stellt, in meinen Augen, überhaupt kein Problem dar, da Sloane sich teilweise wie eine 16-jährige verhält. Dennoch muss ich sagen, hat mich „Die Erwählten“ wirklich sehr gut unterhalten. Die Ausgangslage ist einfach so grundverschieden von den Geschichten, die ich eigentlich kenne und aus diesem Grund ist das Buch einfach erfrischend anders. FAZIT „Die Erwählten“ von Veronica Roth ist ein Fantasy-Buch, das sehr komplex aufgebaut ist, über Charaktere verfügt die in verschiedenen Graustufen aufgebaut sind und nicht eindeutig einer guten oder bösen Seite zuzuordnen sind. Ich mochte Sloane als Protagonistin vielleicht nicht so richtig, fand jedoch die Art und Weise wie Veronica Roth sie geschrieben hat, wirklich beeindruckend. Der alles entscheidende Twist fand ich dann doch wieder sehr spannend, auch wenn der Weg dahin teilweise etwas anstrengend war. Durch die Andersartigkeit der Erzählung kann ich jedoch sagen, dass dieses Buch eine Empfehlung wert ist. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich nicht unbedingt einen zweiten Teil bräuchte. Mal schauen, ob ich den dann lese, wenn er erscheint.

Lesen Sie weiter

Ich finde es immer sehr schade, wenn ein Buch uns Lesern viel Potential zeigt, aber dieses dann leider nicht ausgeschöpft wird. Auch "Die Erwählten" war für mich ein solches Buch, denn man hatte gleich zu Beginn einige Ideen, wohin es führen könnte, doch leider wartete man lange, bis sich etwas tat - und das nicht immer in die Richtung, wie man es erhofft hat. Dass dieses Buch anders sein wird als "Die Bestimmung", schwerer zu lesen und eben für Erwachsene, da erwartete ich ein Buch, welches mich auch herausfordert. Jedoch war dies nicht der Fall. In diesem Buch begleiten wir eine Gruppe von jungen Erwachsenen, welche sich vor knapp 10 Jahren dem "Dunklen" entgegenstellten und ihn scheinbar besiegen konnten. Sie alle leiden unter den Folgen des Kampfes und so wirklich konnte bisher keiner damit abschließen, obwohl sie doch gesiegt haben. Doch plötzlich müssen sie sich klar werden, dass es damals anders ausging als sie dachten und stehen plötzlich einem kompletten neuen Weltbild gegenüber.  Ja, was soll ich sagen? Die Geschichte begann richtig gut und ich kann auch nicht sagen, dass sie schlecht sei oder mir nicht gefallen hat. Ich wollte schon immer weiter lesen, wissen, was wohl als nächstes geschehen wird, aber die Umsetzung der Geschichte hat es mir als Leser da nicht immer leicht gemacht. Es startete unwahrscheinlich stark und ich dachte gleich zu Beginn "dies wird ein Buch, welches Highlight-Potential hat. Jedoch ebbte diese Spannung schnell wieder ab und ehe neue Dinge geschahen, zog sich das Geschehen leider sehr in die Länge. Wir Leser erhalten unwahrscheinlich viel Informationen über die Auswahl der Erwählten selbst, wie damals alles ablief, welche Strippen gezogen wurden und wie was miteinander verbunden ist. Welche Dinge vor der Menschheit geheim gehalten wurden und nur wenige Leute zu erfahren bekamen.  Zwischen den Kapiteln wurden immer wieder Einblicke in Akten gezeigt, die unter Verschluss stehen und nur die engsten Mitarbeiter je zu Gesicht bekommen. Dadurch bekommen wir Leser Hintergrundinformationen, welche (den meisten) Protagonisten verschlossen bleiben. Diese Einblicke frischen den Verlauf immer mal wieder auf, aber dennoch hat man mit so vielen Informationen zu tun, dass man diese gar nicht alle behalten kann und auch jetzt nach dem Lesen weiß ich noch immer nicht, was davon nun wirklich für die Handlung wichtig war und was nicht. Ich kann aber sagen, dass mich die Idee der Geschichte wirklich fasziniert hat und wie bereits erwähnt, es gab unglaublich viel Potential für eine spannende Story. Das Worldbuilding war unglaublich interessant und auch wenn es Urban Fantasy ist, hat man oftmals das Gefühl in einer fremden Welt zu sein. Veronica Roth hat diese Welt auf eine Art aufgebaut, die viel Spielraum für die eigene Vorstellung lässt und uns Leser somit die Chance gibt, unsere Fantasy vollends auszuleben. Es gibt auch einige Wendungen und Überraschungen, mit welchen ich so nicht gerechnet habe, aber dennoch fehlte das gewisse Etwas. Dafür fand ich aber die Charaktere sehr authentisch und greifbar umgesetzt. Vor allem Sloane war mir direkt sympathisch, denn auch wenn sie vieles negativ sieht, sagt sie gerade heraus, was sie denkt und verschönert nichts für ihre Mitmenschen. Man weiß direkt, woran man bei ihr ist und dennoch schafft sie es immer wieder uns Leser zu überraschen. Matt hingegen kam mir oft etwas...bubihaft vor, wenn man das so nennen kann. Er war damals der Anführer der Gruppe, aber irgendwie wurde ich nie das Gefühl los, dass er nicht wirklich was zu sagen hätte bzw. dass die Anderen nicht wirklich viel auf seine Meinung geben. Er redete sich Vieles schön und hat oft die Augen vor dem Verschlossen, was wirklich wichtig gewesen wäre. Beeindruckt hat mich aber auch die Freundschaft zwischen Sloane und Albie, die sich scheinbar ohne Worte verstanden und sich gegenseitig nicht erklären brauchten. So unterschiedlich sie auf den ersten Blick wirkten, so ähnlich waren sie sich doch in ihrem Erlebten und das hat sie offensichtlich zusammen geschweißt. Es ist ein Buch, was mich leider nicht so begeistern konnte, wie ich es mir erhofft hatte, aber durch den wirklich sehr tollen Schreibstil der Autorin und dem teils offenen Ende bin ich sehr gespannt auf den zweiten Band, den ich auch unbedingt lesen möchte, denn es hat mich schon wartend zurückgelassen. Es ist vielleicht kein Buch für Jeden, aber wenn jemand nicht immer Spannung und Action braucht und gern Bücher liest, die einem viele Informationen zur Welt geben, der hat hier definitiv das richtige Buch für sich gefunden.

Lesen Sie weiter

Es ist Veronica Roth's unverkennbarer Schreibstil den ich liebe,ohne großes Firlefanz, ohne unnötiges "Gelaber" und doch geheimnisvoll und magisch. Die nötigen Informationen darüber was vor der Geschichte passiert, werden durch die Einlage von Zeitungsartikeln und Tonbandaufnahmen, geliefert, somit wird vermieden dass die gesamte Menschheitsgeschichte wiederzählt werden muss. Die Beziehungen und Loveinterests der Protagonisten, können etwas nüchtern rüberkommen und doch schafft es die Autorin, ein gewisses Kribbeln und die Leidenschaft der Gefühle zu vermitteln, positive wie& negative. Der Showdown am Ende, ist unerwartet, spannend und die einzige wirklich actionreiche Szene ( was für mich völlig ok war). Einer Sache kann ich nicht ganz beipflichten und zwar das die Geschichte angekündigt wird als eher an ein Erwachseneres Publikum gerichtet. Die Protagonisten sind zwar Mitte zwanzig und älter, handeln aber doch sehr Jugendhaft oder zumindest so wie ich es für Jugendfsntasy gewohnt bin und auch das ist völlig in Ordnung für mich!

Lesen Sie weiter

Fantasy für Erwachsene kann ich ja nicht widerstehen und so wollte ich auch unbedingt „Die Erwählten“ von Veronica Roth lesen. Dann trudelten allerdings die ersten Meinungen ein und sie wurden und wurden nicht positiv. Deswegen ist das Buch in meiner Leseliste immer weiter nach unten gerutscht, bis ich mich jetzt endlich daran gewagt habe. Am Ende kann ich sagen: schlecht war es nicht, nur verdammt langatmig. Und als Fantasy für Erwachsene würde ich es auch nicht bezeichnen. Von der Aufmachung geht es für mich eher in Richtung Jugendbuch. Für Erwachsene fehlte mir einfach das mehr. Dazu war es nicht düster genug, nicht direkt genug, nicht actionreich genug. Es fehlte sogar die prickelnde Liebesgeschichte. Was wir da erleben, ist in jedem Jugendbuch ausführlicher. Wenn man nicht mal Sexszenen beim Namen nennen kann und diese in 2 Sätzen umschreibt und abhandelt, hat das für mich nicht wirklich etwas mit einem Erwachsenenbuch zu tun. Aber gut, ich lese ja auch gerne Jugendbücher. „Die Erwählten“ war mein erstes Buch von Veronica Roth und ihren Schreibstil mochte ich total. Vor allem hier. Er ist wunderbar melancholisch und düster. Schön passend zur Aufmachung, die auch neu ist. Der große Endkampf ist geschehen und wir erleben die fünf Helden 10 Jahre nach ihrem spektakulären Sieg über die dunkle Bedrohung. Alle sind seelisch kaputt von den damaligen Ereignissen, vor allem Sloane, aus deren Sicht das Buch auch erzählt wird. Mir hat das richtig gut gefallen und auch die Stimmung war für mich perfekt. Alles wird richtig genial erklärt und man glaubt der Prota einfach, dass sie einfach nicht mit damals abschließen kann. Gespickt wird alles immer mit Zeitungsberichten, Emails und anderen Dokumenten, die mehr Einsicht geben, was denn genau damals beim Kampf gegen den Dunklen geschehen ist. Was mir allerdings von Beginn an schon nicht gefallen hat: alle anderen Charaktere außer Sloane blieben sehr blass und man erfährt kaum etwas über sie. Deswegen hat mich emotional auch nichts erreicht, was in Bezug auf sie passiert ist. Ich muss allerdings auch sagen, so gerne ich die Geschichte gelesen habe, wurde ich auch immer etwas ungeduldig, weil einfach nichts passiert ist. Als das Buch nach knapp 200 Seiten einen Wendepunkt erreichte, freute ich mich riesig, dass es jetzt losgeht. Und wurde leider enttäuscht. Wie im Klappentext erwähnt landen Sloane und ihre Freunde in einem Paralleluniversum und wir verlieren uns erstmal in Erklärungen und Beschreibungen. Ich fand alles interessant, aber dennoch habe ich Handlung erwartet und nicht 200 Seiten nichts. Vor allem, da dort ja auch die dunkle Bedrohung allgegenwärtig ist. Es kommt dann zum Glück immer wieder Spannung auf und auch so einige Überraschungen und Wendungen. Vorhersehbar ist hier für mich gar nichts gewesen. Aber das ist immer nur kurzzeitig, dann verliert sich die Autorin wieder in langatmigen Beschreibungen oder die Handlung tritt einfach auf der Stelle. Das fand ich sehr unzufrieden umgesetzt, denn die Idee dahinter ist echt grandios. Nur fehlt es der Geschichte gewaltig an Spannung und Action. Und auch an Tiefe, denn so richtig von der Welt und den anderen Charakteren erfahren wir nicht viel und das ist auch eine Glanzleistung. Denn erzählt wird uns viel, nur für mich nicht das Wichtige. Sloane konnte mich allerdings als Charakter überzeugen und Mox auch. Das war es aber auch schon. Von den anderen vier Erwählten erfährt man kaum etwas, so dass ich sie nicht wirklich einschätzen und greifen konnte. Sehr schade, denn das Potential ist definitiv da. Von der Geschichte hat mir das Buch wirklich gefallen, auch wenn es für mich keine Erwachsenen Fantasy ist. Allerdings ist die Umsetzung doch sehr zäh und man braucht Geduld. Zum Glück ist dieser erste Band eher abgeschlossen, denn für mich ist die Fahrt hier vorbei. Mein Fazit: Veronica Roth versprach mit „Die Erwählten“ starke Fantasy für Erwachsene. Davon habe ich leider gar nichts gemerkt, denn die ganze Geschichte ist doch eher in Richtung Jugendbuch. Action, Gewalt, Brutalität und explizite Szenen werden immer nur kurz angedeutet, so dass sie nicht wirklich vorhanden ist. Die Geschichte der 5 seelisch kaputten Erwählten, die 10 Jahre nach dem großen Endkampf, wieder ihrem Gegner gegenüberstehen, finde ich großartig. Allerdings ist die Umsetzung für mich verdammt langatmig und zäh. Dazu fehlt mir die Tiefe in den Charakteren und der Welt. Und natürlich Spannung und Action. Es sind gelungene Passagen dabei, aber immer nur kurzzeitig. Ich bin froh, dass der erste Band der Dilogie in sich geschlossen ist, denn weiterlesen werde ich nicht. Von mir gibt es leider nur 3 Sterne für die großartige Idee und den Hauptcharakter, aber eher nur eine bedingte Empfehlung.

Lesen Sie weiter

Wie der Klappentext schon verrät, beginnt diese Geschichte genau dort, wo andere dieser Art enden. Der Bösewicht ist besiegt, die große Schlacht ist geschlagen. Ende gut, alles gut! Oder etwa nicht? Neben vielen Verlusten auf der menschlichen Seite, haben es die 5 Helden (Erwählten) überlebt. 10 Jahre nach dem glorreichen Sieg über den Dunklen, feiern alle das Jubiläum mit der Errichtung eines Monuments. Wenn in Geschichten das Gute über das Böse gesiegt hat, war ich meist rundum zufrieden. Nur selten habe ich darüber nachgedacht, wie es den Helden wohl Jahre danach gehen würde. Ein Sieg allein kann offensichtlich nicht automatisch über all die traumatischen Erlebnisse hinwegtäuschen. Die Perspektive, die Veronica Roth hier liefert, ist ungewöhnlich und interessant. Die einstigen Helden sind kompliziert. Auch nach all den Jahren sind sie noch von Ängsten geplagt. Was genau damals ablief, das erfährt man im Laufe der Geschichte nur bruchstückhaft. Der Schreibstil der Autorin ist recht angenehm. Ich war immer in einem guten Lesefluss, wobei mir die Stellen, an denen Sarkasmus oder bissiger Humor aufkam, einfach am besten gefallen haben. Veronica Roth neigt dazu die Umgebung in Chicago, mit Gebäuden und Straßen sehr ausführlich zu beschreiben, was mir irgendwann etwas zu viel war. Sie baut die Geschichte sehr langsam auf, was schon etwas Durchhaltevermögen fordert. Dennoch habe ich mich zu keinem Punkt gelangweilt. Zwischendurch wird die Geschichte immer wieder durch Einsicht in alte Zeitungsartikel und geheime Akten aufgelockert. Mit einigen Wendungen und Details konnte mich die Autorin komplett überzeugen. Ihre Idee von parallelen Dimensionen und die Art und Weise wie Magie gewirkt wird fand ich erfrischend neu. Obwohl sich die Autorin so viel Zeit und Seitenvolumen gönnt, bleiben die Charaktere aus meiner Sicht doch sehr oberflächlich. So richtig bin ich am Ende mit keinem der Erwählten warm geworden. Wen ich jedoch sofort mochte, war der charismatische Mox. Ich dachte zunächst, dass die Autorin zumindest auf der Seite der Bösewichte einen ziemlich ehrwürdigen Mistkerl erschaffen hat, doch leider war der mir am Ende viel zu lasch. Die Wendung im letzten Drittel war zwar nicht ganz unvorhersehbar, hat mir aber dennoch gut gefallen. Auffallend ist, dass sich mit dieser Richtungsänderung auch Hauptcharakter Sloane plötzlich ändert. War sie vorher total verschlossen und unnahbar, so zeigt sie jetzt eine ganz andere gefühlvollere Seite von sich. Das war überraschend und irgendwie untypisch. Ein bisschen zu schnell entwickelte sich außerdem der Romance Aspekt. Als Leserin fieberte ich diese ganzen vielen Seiten lang sehr gespannt auf das Ende hin. Leider verlief mir der Showdown am Ende dieses ersten Bandes viel zu unspektakulär. Zugegebenermaßen entwickeln sich dadurch aber auch einige Herausforderungen für den Folgeband, was wiederum neugierig macht. Fazit: Mit ihrer Geschichte zu den Erwählten im Kampf um einen dunklen Bösewicht, liefert die Autorin eine völlig ungewöhnliche und aufregende Perspektive auf den Kampf zwischen Gut und Böse. Auch wenn ich mich nie gelangweilt habe, benötigt man als Leser ein wenig Durchhaltevermögen, denn Veronica Roth baut die Geschichte sehr langsam auf. Die Erwählten selbst bleiben jedoch ziemlich blass. Einige Wendungen und Details haben mich fesslen können. Den Showdown und den Bösewicht hätte ich mir am Ende etwas spektakulärer gewünscht. Neugierig auf den zweiten und abschließenden Band macht der Abschluss der Geschichte dennoch.

Lesen Sie weiter

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich diesen 576-Seiten-Wälzer eine ganze Weile vor mir hergeschoben habe, da die ersten Rezensionen, die ich dazu gelesen habe, nicht gerade positiv ausfielen. Im Nachhinein frage ich mich, warum ich so doof war, mich davon abhalten zu lassen, fand ich doch die Idee hinter dem Buch von Anfang an großartig. Ihr habt euch vielleicht auch schon einmal gefragt, wie es den Figuren ergeht nachdem sie das Böse besiegt haben? „Die Erwählten – Tödliche Bestimmung“ greift genau diese Frage auf. Die Handlung setzt zehn Jahre nachdem die fünf Erwählten die Welt vor dem „Dunklen“ - und somit wohl auch vor dem Untergang - gerettet haben ein. Alle fünf Helden haben mit Problemen zu kämpfen: Depressionen, PTBS, Drogensucht; hier wird vieles thematisiert und nichts davon wirkt unglaubwürdig. Und als wären all diese Probleme nicht schon genug, werden die Freunde dann auch noch durch Magie in ein Paralleluniversum gezogen, das ihrer Welt nicht unähnlich ist. Das einzige Problem: Hier lebt „der Dunkle“ noch und sie müssen erneut gegen ihn antreten. Die fünf Erwählten, Sloane, Matt, Ester, Albie und Ines, gehen, wie schon erwähnt, sehr unterschiedlich mit ihren Erlebnissen um. Jeder von ihnen ist auf eine gewisse Weise durch die Vergangenheit und den Kampf gegen „den Dunklen“ geprägt und obwohl das Buch überwiegend Sloanes Sicht betrachtet, lernt man auch die anderen Figuren gut genug kennen. Die Autorin hat bei der Charakterzeichnung das Hauptaugenmerk jedoch nur auf drei der fünf Figuren gelegt, was ich aufgrund der Handlung absolut nachvollziehbar fand. Der Schreibstil von Veronica Roth war die meiste Zeit sehr nüchtern, klar und emotionslos. Das störte mich jedoch nicht. Ich fand es sogar eher passend, da es Sloane gut widerspiegelte. Das Buch ist in drei Teile untergliedert: Jeder Teil gefiel mir auf seine Art sehr gut. Im ersten Teil erfuhr man u.a. über Zeitungsartikel, geheime Akten und Zeugenaussagen einiges über die Vergangenheit der fünf Erwählten. Hier hätte ich mir sogar noch mehr Rückblenden gewünscht, um die Handlung besser zu verstehen. Im zweiten Teil landet man in der bereits angesprochenen Parallelwelt voller Magie. Zur Auflockerung gab es auch hier z.B. Ausschnitte aus Büchern oder Briefe zu entdecken, um diese Welt und ihre Politik besser zu verstehen. Als bekennender Harry Potter-Fan der ersten Stunde war ich direkt ganz gebannt. Ich LIEBE es einfach Welten zu entdecken, die voller Magie stecken! Die Autorin hat hier ein wunderbares Setting erschaffen. Action- und handlungsreicher wurde es dann erst im dritten Teil des Buchs, was mich aber überhaupt nicht störte. Ich fand den langsamen Spannungsaufbau hin zum finalen Showdown sehr passend. Ich muss jedoch zugeben, dass ich auf den letzten 50 Seiten sehr stark aufpassen musste, damit ich der Handlung und auch der magischen Logik des Buchs folgen konnte. Die geschaffene Geschichte wurde immer komplexer und durch das langsamere Erzähltempo, das man aus Teil eins und zwei gewohnt war, fiel mir der Übergang etwas schwer. Es gab jedoch viele spannende Szenen und überraschende Wendungen, die mir richtig gut gefielen. „Die Erwählten – Tödliche Bestimmung“ scheint für mich thematisch abgeschlossen, es soll jedoch noch ein zweiter Band erscheinen. Genug Potenzial sehe ich dafür trotz der abgeschlossenen Handlung aus Band 1 auf jeden Fall. Die Gründe hierzu kann ich ohne Spoiler aber nicht verraten. ;-) Abschließend bleibt zu sagen, dass mir dieses Buch mit minimalen Abstrichen richtig gut gefiel und ich die vielen negativen Meinungen nicht nachvollziehen kann. Vielleicht liegt es daran, dass die meisten Leser/innen des Genres sich um eine gute Lovestory betrogen sehen? 😅 Ich für meinen Teil fand es super, dass es kein Romantasy-Roman war. Aber trotz all den Sachen, die mir wirklich gut gefielen, hat „das gewisse Extra“ gefehlt, das ich nicht benennen kann, das aber dafür sorgt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Wenn ich nämlich nicht gerade eine Seite nach der anderen „durchgesuchtet“ habe (wie mein Freund es genannt hat), hatte ich nicht unbedingt den Drang weiterzulesen. Ich konnte das Buch auch unterbrechen. Sobald ich dann aber abends im Bett wieder angefangen habe zu lesen, war ich absolut begeistert und habe einige Tage mit einem echten Schlafdefizit gekämpft. 😅 Ich empfehle euch das Buch auf jeden Fall gern weiter, wenn ihr Lust auf eine Fantasy-Geschichte habt, die sich abseits vom Mainstream bewegt. 🤩 Ich danke dem Random House vielmals für das tolle Rezensionsexemplar. 🥰

Lesen Sie weiter

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal und den Penhaligon-Verlag für das Rezensionsexemplar! Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Also das Cover ist wirklich der Wahnsinn. Bevor ich den Inhalt kannte, fand ich es einfach bloß okay, nicht wirklich hübsch, aber auch nicht hässlich. Jetzt kann ich aber mit absoluter Sicherheit sagen, dass ich selten ein genialeres Coverdesign gesehen habe! Man kann es wirklich nur begreifen, wenn man den Inhalt kennt, aber dann ist man einfach mindblown, glaubt mir. Die Erwählten gefällt mir auch besser als Tödliche Bestimmung, weil es einfach die Übersetzung des Originaltitels ist (das finde ich immer gut). Bei Tödliche Bestimmung muss ich zu sehr an die andere Trilogie der Autorin denken. Kann schon verstehen, welche Beweggründe dahinterstecken, wenn man eine solche Assoziation anstrebt, aber ich finde es doch eher unglücklich gewählt, vor allem, weil Die Bestimmung so erfolgreich war (zumal sie weder inhaltlich noch thematisch etwas mit diesem Buch zu tun hat). Unter Umständen ruft das beim Leser falsche Erwartungen hervor. Meine Meinung: Also, die Idee, die hinter diesem Buch steckt, ist wirklich cool. Ich habe mich schon immer gefragt, was mit den Helden passiert, nachdem sie die Welt gerettet haben. Die Geschichte ist immer genau an diesem Punkt zuende, und was hinterher aus den Protagonisten wird, wird nie thematisiert. Aber genau darum geht es hier. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass es um alle fünf „Erwählte“ geht, die jeweils unterschiedlich mit der Rettung der Welt – und dem dabei erlittenen Trauma – umgehen. Es ist zwar alles aus Sloanes Sicht geschrieben, aber man bekommt dennoch einen guten Eindruck davon, wie verschieden die einzelnen Charaktere mit einem solchen Erlebnis umgehen. Es werden Themen wie PTBS und Depressionen angesprochen, und es ist interessant zu sehen, welche Bewältigungsstrategien für die Fünf funktionieren. Dabei fand ich es jedoch schade, dass alle Protagonisten, selbst Sloane, sehr distanziert zum Leser bleiben. Woran das gelegen hat, kann ich nicht sagen; vielleicht fehlte es dem Buch an Emotionalität? Jedenfalls konnte ich die gesamte Handlung über keine wirkliche Bindung zu allen fünf aufbauen. Insbesondere Ines blieb dabei sehr zurück; sie wird kaum thematisiert und hat eigentlich keine wesentliche Rolle in diesem Band, auch wenn sie eine der Erwählten ist. Vielleicht bekommt sie in einem der Folgebände ja eine größere Rolle, aber hier war sie fast schon irrelevant. Sowohl Esther als auch Matt fand ich dagegen sogar sehr unsympathisch. Esther wirkte auf mich oberflächlich. Zwar zeigt sie durchaus auch Seiten, die vermuten lassen, dass da noch mehr hintersteckt, aber das wird nur angeschnitten und nicht wirklich thematisiert. Da hätte ich mir etwas mehr Details gewünscht, vielleicht hätte ich sie dann auch besser verstanden. Matt hingegen wirkte auf mich fast schon arrogant, jedenfalls aber rücksichtslos besonders Sloane gegenüber. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er in irgendeiner Weise auf sie eingeht oder ihr zuhört, sondern immer nur zu bestimmen versucht, wie die anderen zu handeln und zu fühlen haben. Das hat mich mitunter sogar schon genervt, vor allem in Situationen, in denen es angebracht wäre, Zurückhaltung zu zeigen. Einzig Albie konnte ich noch etwas abgewinnen, aber leider kommt er wie Ines zu kurz, sodass man nicht viel über ihn erfährt. Das finde ich schade, dennoch kann ich die Entscheidungen, die Roth für seine Figur trifft nachvollziehen. Sie sind logisch und anders würde die gesamte Handlung wohl keinen Sinn ergeben – dennoch hätte ich mir auch hier etwas mehr Tiefe und Emotionalität gewünscht. Dabei hilft es auch nicht, dass die Handlung an sich die ersten zwei Drittel sehr zäh ist. Es wird viel geredet und aufgebaut, zwischen den Kapiteln gibt es immer mal wieder Rückblenden in Form von Akteneinträgen, was nicht uninteressant aber eben auch nicht besonders spannend – da trocken – ist. All das hätte auch gut kürzer gefasst werden können, so fühlen sich die 570 Seiten fast wie das Doppelte an. Diese Langatmigkeit wird durch das Ende nicht unbedingt gerettet. Zwar ist es durchaus spannend und ab einem gewissen Punkt kommt auch einiges an Fahrt auf. Das wird jedoch dadurch geschmälert, dass das, was passiert, sehr vorhersehbar ist. Ab dem genannten Punkt konnte ich bereits sagen, wie das Buch enden wird; Die Erwählten hat mich da in keiner Weise überrascht. So ist der Eindruck, den man nach Beenden dieses Buches hat, doch eher ernüchternd. Fazit: Die Idee hinter Die Erwählten ist super, die zähe und langwierige Umsetzung bereitet jedoch kein großes Lesevergnügen. Die meiste Zeit passiert fast nichts, was bei einem 570 Seiten langen Buch kein gutes Zeichen ist. Hinzu kommt, dass man zu der Erzählerin keine Bindung aufbauen kann, zwei der Fünf bekommen kaum Aufmerksamkeit und die anderen beiden sind unsympathisch. Insgesamt gibt es in meinen Augen hier tatsächlich keine interessante Figur. Auch der Schluss, als endlich etwas Fahrt aufkommt, ist wenig überraschend. Das Buch ist okay, aber für die Länge eindeutig zu zäh, um ein einigermaßen vergnügliches Leseerlebnis darzustellen. 3/5 Lesehasen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.