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Rezensionen zu
Die Erwählten - Tödliche Bestimmung

Veronica Roth

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„Allmählich verstand sie die Unrealisten – wie konnte man der Wirklichkeit trauen, wenn sie so leicht zu manipulieren war?“ (S. 315) Schon zu Beginn des Buches zeichnete es sich ab, daß ich es nicht mag. Die Protagonistin Sloane ist mehr als unsympathisch. Ihre Freunde sind zwar etwas freundlicher als sie, aber dadurch nicht wesentlich erträglicher. Die Erwählten ist in drei Teile unterteilt. Im ersten geht es um die fünf Erwählten Sloane, Matt, Ines, Esther und Albie, die vor 10 Jahren den Dunklen besiegt haben. Jeder geht anders mit diesem Sieg um. Matt ist „der Erwählte“, der Anführer ihrer Gruppe, charmant und weiß die Annehmlichkeiten als Retter der Welt zu würdigen. Esther ist eine gefragte Instagram-Ikone und kümmert sich um ihre kranke Mutter. Sloane möchte am liebsten allein gelassen werden und versucht ihren Kummer zu verbergen, und Ines und Albie sind belanglose Nebenfiguren in dem Fünfergespann. Gerade als es kaum noch langweiliger werden könnte, geschieht im zweiten Teil etwas. Drei der Auserwählten werden in ein Paralleluniversum gezogen, in dem Magie schon lange existiert und zum Alltag gehört. Sloane beginnt sich noch egoistischer zu benehmen und wird noch unausstehlicher. Obwohl es viele Gemeinsamkeiten zwischen diesen Parallelwelten gibt, ist Genetrix, wie sich die neue Welt nennt, ganz anders. Trotzdem gibt es auch dort einen Dunklen und es muss einen Erwählten geben, der diesen besiegt. „Niemand bereitet einen darauf vor, was danach kommt. Alle denken, man findet es schon irgendwie selbst heraus.“ (S. 498) Veronica Roth hat mit ihrer Bestimmungs-Reihe einen Hype geschaffen, dem auch ich erlegen war. Deswegen war ich neugierig, wie ihr neues Buch ist, das vom Titel und der Aufmachung stark an Die Bestimmung erinnert. Sie versucht zwanghaft politisch korrekt zu sein, obwohl Politik irrelevant für die Geschichte ist. „»Was halten Sie von der >Erwählte sind alle gleich←Bewegung, die sich in den letzten Jahren formiert hat?«, frage ich. […] Sloane nimmt kein Blatt vor den Mund. »Ich finde das rassistisch.« »Es gibt Leute, die finden es sexistisch, Matt aus der Gruppe hervorzuheben«, wende ich ein.“ (S. 19) Es ist also rassistisch, den dunkelhäutigen Matt nicht als „den Erwählten“ anzusehen, obwohl die oben genannte Gruppierung für eine Gleichberechtigung aller Erwählter ist. Wenn einer seiner hellhäutigen Freunde sich als „der Erwählte“ aufspielen würde, wäre das vermutlich auch wieder rassistisch. „Stell dir vor, am Ende würden sie mich hier wegen meiner Hautfarbe diskriminieren.“ (S. 378) Außer diesen Erwähnungen von Rassismus ist die Hautfarbe der fünf Erwählten zu keinem Zeitpunkt wichtig oder wäre im Geschehen aufgefallen. Warum also mit Macht den Fokus darauf legen? Als die Prätorin Aelia in Genetrix einmal von dem Erwählten und ein anderes Mal von der Erwählten spricht, wird diskutiert, inwiefern es sich um ein und dieselbe Person handelt. „Aber vielleicht hat Aelia sich auf jemanden, bezogen, der trans ist, und die Pronomen durcheinandergebracht.“ (S. 360) Obwohl sich Genetrix vermutlich in den 1970er Jahren von unserer Erde abgespalten und parallel entwickelt hat und alles darauf hinweist, daß die Menschen dort völlig anders sind, ziehen die drei Erwählten lieber ein drittes Geschlecht als eine Lüge in Betracht. Sloane, die eigenwillige Protagonistin dieses Buches, hat seltsame Gedankengänge. Vor allem einer ist mir negativ aufgefallen, weil er sehr willkürlich wirkt. Sie schleicht nachts im Haus herum und begegnet einem der Bewohner. „Sloane war froh, dass sie in der Nacht ihren BH anbehalten hatte.“ (S. 227) Das einzige, was vorher an Kleidung erwähnt wurde, waren ihre Stiefel, die sie angezogen hat. Warum also war sie froh, einen BH anzuhaben? Weil sie in einem fremden Haus, in dem sie vorerst in ihrem Zimmer bleiben sollte, wider erwartend anderen Menschen begegnet ist? Außerdem hat sie in Genetrix eine Hassliebe für Orange entwickelt, die nicht nachvollziehbar ist, da generell knallige Farben in dieser Welt in Mode sind. „Sloane war noch nie in ihrem Leben so froh gewesen, einen orangen Lippenstift zu sehen“ (S. 351) Die Erwählten – Tödliche Bestimmung beschäftigt sich mit den psychischen Problemen, die Teenager erleiden, wenn sie die Welt gerettet haben, mit den weltlichen Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten, mit einer holprigen Theorie zu Parallelwelten und Magie. Zusammengefasst klingt es ebenso langweilig und langatmig, wie es ist. Der Unterschied zu allen anderen Romanen ist, daß die Welt bereits einmal gerettet wurde und die Helden deswegen alle auf ihre Art gezeichnet sind. Davon abgesehen ist alles gleich: es gibt eine Bedrohung und die Welt muss gerettet werden. Inwiefern dieser „Fantasy-Roman für Erwachsene“ (siehe Klappentext) sein soll, erschließt sich mir nicht, da die Charaktere sich wie Jugendliche benehmen und alles andere auch eher an ein Jugendbuch erinnert. „Manchmal fragte sich Sloane, ob die Welt es überhaupt wert gewesen war, gerettet zu werden.“ (S. 83)

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Mein Eindruck: Bevor ich mit meiner Rezension starte, möchte ich erwähnen, dass ich nur die von mir gelesenen Seite bewerte und nicht das ganze Buch. Schon der Einstieg in die Geschichte fand ich sehr mühsam und ich bin auch bis zum Schluss nicht wirklich reingekommen. Auch wenn das Buch durch Zeitungsartikel, geheime Aktennotizen, Briefe und Protokolle abwechslungsreich gestaltet wurde und die Autorin dadurch wahrscheinlich ein wenig Spannung aufkommen lassen wollte, muss ich zugeben, fand ich es leider ziemlich spannungslos und fade. Ich muss gestehen, ich weiß gar nicht, wie ich meinen Eindruck zum Schreibstil beschreiben soll. Ich kann nicht wirklich sagen, dass er sich leicht und flüssig lesen lässt, kann aber auch nicht das Gegenteil behaupten. Was ich allerdings sagen kann, dass ich den Schreibstil emotionslos empfand und ich das Gefühl hatte, dass ihm eine gewisse Lebendigkeit gefehlt hat. Es las sich alles einfach total monoton. Leider konnte ich mich mit den Charakteren auch nicht anfreunden, da ich sie nicht wirklich greifen konnte. Sie machten auf mich einen ziemlich blassen Eindruck, zu denen ich überhaupt keinen Bezug aufbauen konnte. Da ich mich irgendwann für jede einzelne Seite zwingen musste, habe ich das Buch nach ca. 200 Seiten abgebrochen.

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