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Rezensionen zu
Der Metropolist

Seth Fried

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Der Metropolist

Von: Blinzler

06.08.2019

Henry Thompson wird entsendet, Vorgängen auf den Grund zu gehen und die verloren gegangene Ordnung wieder herzustellen. Er bekommt einen ganz speziellen Kollegen an seine Seite.Eine spezielle Krawattennadel in dieser sich eine von OWEN geleitete KI verbirgt, die ihre Charaktereigenschaften aus schlechten Kriminalfilmen zusammengeklaubt hat, dies verstört unseren Vorzeigebeamten komplett.Plötzlich hat er jemanden an seiner Seite, der raucht und trinkt. Alkohol, wie verwerflich! Jemanden der Spaß am Leben hat – etwas, das Henry nicht kennt. Während der Suche nach der Verschwundenen und den Terroristen muss jeder der so ungleichen Partner den Anderen akzeptieren. Sich vielleicht etwas abschauen und sich in das Team einfinden. Doch werden sie, angesichts von zunehmenden Terroranschlägen überhaupt die Zeit haben, sich aneinander zu gewöhnen? Ein gegensätzliches Duo sorgt für humorvolle Unterhaltung Die erste deutschsprachige Veröffentlichung des bekannten Humoristen Seth Fried aus den USA bietet uns eine andere SF-Kulisse, als die gewohnte. Statt in die Weiten des Weltalls geht es in eine verklärte, ja fast beschauliche USA, in der die Welt der Weißen noch in Ordnung ist. In der ein jeder seinen Platz hat und alle gemeinsam dafür sorgen, dass es auch ja so bleibt. Das hat auf den ersten Blick, gerade weil der Autor es vermeidet, mit der großen Keule den Leser auf Ungerechtigkeiten, hinzuweisen, durchaus seinen Reiz. Dazu kommt ein Duo, das uns mit seiner Unterschiedlichkeit fasziniert. Wir kennen dies ja, Pat und Patachon, Dick und Doof und wie sie alle hießen. Der Reiz liegt gerade in der ganz unterschiedlichen Anlage zweier Figuren, die überhaupt nicht zusammenpassen. Die daraus resultierenden Reibereien bewirken so manches Schmunzeln. Man wird als Leser aber auch angehalten, zu hinterfragen: Welche Einstellung ist zu bevorzugen? Wer hat mehr vom Leben? Im Grund genommen geht es hier um die Frage nach Lebenszielen. Aber auch danach, wie man den Anderen so akzeptiert, wie er ist. Toleranz, die Offenheit gegenüber anderen Denk- und Lebensweisen, einfach Mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Oftmals fehlt der rote Faden im Text, allerdings sind gute Ansätze erkennbar. Einerseits zieht der Roman viel Faszination aus dem ungleichen eemittlerpaar, verliert aber den roten Faden aus dem Fokus. So bleibt unterm Strich ein ambivalenter Leseeindruck zurück.

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Inhalt Metropolis, strahlende und florierende Stadt der Zukunft, ein Musterbeispiel an Perfektion - und seit neuestem Opfer von erschütternden Anschlägen. Als auch noch die Tochter des Bürgermeisters verschwindet und der Verdacht auf ein Mitglied der Behörde fällt, wird Henry Thompson, pflichtbewusster und korrekter Beamter ebenjener Behörde losgeschickt, um fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit und der offiziellen Ermittlungen nach dem Rechten zu sehen. Ihm zur Seite OWEN; die Künstliche Intelligenz der Behörde, der leider vorzugsweise saufend und die Gesetze brechend durch die Welt geht. Doch was Henry und OWEN in Metropolis vorfinden, übersteigt ihre Vorstellung, und so müssen sie sich wohl oder übel zusammenschliessen, um die Stadt zu retten. Meine Meinung Pulp Fiction meets Science Fiction, so wird der Roman auf dem Umschlag umworben. Und für einmal erhält der Leser auch, was ihm versprochen wird. Der Schreibstil des Autors ist intelligent, teils tiefgründig, teils voller Sarkasmus, und ich denke auch, dass der Übersetzerin hier grosses Lob gebührt. Selten habe ich ein Buch mit solcher Sprache gelesen! Was ich hier aber einfach genial fand, hat mich gleichzeitig auch etwas - nennen wir es - aufgehalten. Denn Der Metropolist war für mich nicht einfach ein Buch, das man schnell liest. Es hat ziemlich viel Aufmerksamkeit von mir gefordert, womit es eher eine Wochenendlektüre wurde. Henry Thompson ist der wohl unbeliebteste Mitarbeiter der Verkehrsbehörde BKI: Immer korrekt, ein Schleimscheisser wie er im Buche steht, und auch noch stolz darauf. Besagter Stolz schwillt nochmals an, als er nach Metropolis geschickt wird, um Gewissen Gerüchten über einen anderen Beamten nachzugehen: Dieser soll hinter der Entführung der Tochter des Bürgermeisters stecken und auch bei den kürzlichen Anschlägen auf die Stadt die Finger im Spiel zu haben. Als Unterstützung bekommt Henry OWEN zugeteilt. OWEN, die Künstliche Intelligenz der Behörde. So weit so gut, würde der Gute nicht immer alle Regeln brechen und hätte er nicht einen Hang zum (selbst programmierten) Alkoholabusus. Doch um Metropolis zu retten, müssen die beiden sich wohl oder übel zusammenraufen... Grossartig und bunt. So würde ich die Geschichte kurz und knapp umschreiben. Es macht Spass, das ungleiche Pärchen Henry/OWEN bei seinen Ermittlungen zu begleiten, die Stadt Metropolis zu entdecken, die Entwicklung der Dinge zu beobachten. Vor allem Henry und OWEN ist es zu verdanken, dass die Geschichte ordentlich Humor und Sarkasmus mit sich bringt, was ich echt gerne mochte. Phasenweise ist die erste Hälfte des Buches etwas zäh, vielleicht auch etwas zu ausführlich umschrieben. Dafür macht die zweite Hälfte das wieder wett - mit Action, wirren Entdeckungen und teils grandiosen Dialogen. Hier kommen politische Intrigen, Gesellschaftskritik und Grundsatzdiskussionen zum Zuge, die perfekt eingeflochten wurden und die Geschichte abrunden und ja, auf ihre Art perfektionieren. Setting Metropolis, Stadt der Zukunft, florierende Metropole, der wahr gewordene Traum eines jeden Stadtplaners, bietet ein einzigartiges Setting. Selbstfahrende Taxis, Drohnen, gigantische Hochhäuser, Schnellzüge, KI's, all das und noch viel mehr findet man in Metropolis. Der Autor hat genau die richtige Mischung erschaffen - Metropolis ist zwar wichtig, er verliert sich aber nicht zu oft in detaillierten Umschreibungen. Das Worldbuilding hier konzentriert sich vor allem auf den Aufbau der städtischen Behörden. Tatsächlich habe ich bis zum Schluss nicht ganz begriffen, wer zu wem gehört und für was zuständig ist. Und rückblickend fand ich gewisse Passagen dazu auch zu langatmig. Mal was anderes war es allemal - wobei ich mir sicher bin, dass es für die Hauptperson nicht zwangsläufig wichtig war, dass sie jetzt der Verkehrsbehörde angehört. Klar bringt sie gewisses Wissen dazu mit, aber sagen wir mal ein etwas verschrobener FBI-Agent hätte das zB auch mitbringen können resp. durch Recherche erarbeiten können. Schliesslich war ja auch OWEN da, der zu jeder Zeit auf jede x-beliebige Information Zugriff hatte. Charaktere Henry Thompson ist der Held der Geschichte und gleichzeitig Antiheld. Er ist ein Einzelgänger und Eigenbrötler, liebt seine Arbeit über alles, ist Perfektionist und wortwörtlich Korinthenkacker. Seinen Vorgesetzten himmelt er an, seine Mitarbeiter hingegen - sagen wir, die Ablehnung beruht grösstenteils auf Gegenseitigkeit. Henry hat natürlich auch seine dunkle Seite, seine Vergangenheit, seinen Rucksack zu tragen. Dies macht ihn ein wenig sympathischer, ja, seine Handlungen werden etwas verständlicher. Als Protagonisten mochte ich ihn eigentlich ganz gerne. OWEN ist die Künstliche Intelligenz der Behörde. Er wurde von seinem Schöpfer "personalisiert" und seine Software ist in steter Entwicklung. Mithilfe einer High-Tech-Krawattennadel kann er sich und alles was er will in die Luft projizieren, was er immer wieder ausnützt. OWEN ist immer wieder für einen Lacher gut - nicht nur weil er ein notorischer Lügner ist. Die Umsetzung der KI fand ich hier wirklich sehr gelungen. Auch die Antagonisten der Geschichte fand ich gut umgesetzt. Ja, die Charaktere aus Der Metropolist können sich sehen lassen, auch - oder gerade weil - sie sich von der Norm abheben. Besonders auch die Entwicklung der Charaktere war - zwar nicht im herkömmlichen Sinne - wunderbar. Tatsächlich entwickelt vor allem Henry nach und nach zynische Züge, überdenkt seine Prinzipien, während OWEN - nun, am besten lest ihr das selbst. Fazit Pingeliger Perfektionist muss mit regelbrechender und saufender Künstlicher Intelligenz eine futuristische Metropole retten. Klingt nach Material für einen unterhaltenden, faszinierenden Roman? Ist es auch! Mit unglaublich intelligenter Sprache und viel Herz für Details hat Seth Fried eine wirklich bunte und vielschichtige wenn auch phasenweise etwas langatmige Lektüre geschaffen, die ich so schnell nicht vergessen werde.

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Großartige Ideen...

Von: SaMo

02.08.2019

Metropolist ist ein Roman, der mich bei Zeiten gelangweilt hat und dann hatte der Autor wiederum Ideen, die fantastisch, unterhaltsam und lustig waren. Zum Inhalt: Henry Thompson erhält von seinem Vorgesetzten den Auftrag Unstimmigkeiten in einem anderen Standort seines Unternehmens nachzugehen. Sein Vorgesetzter hat Henry dabei einen "Arbeitskollegen" zur Seite gestellt, der ihm behilflich sein soll. Ob dieser "Arbeitskollege" eine Hilfe ist oder wird muss man selbst erlesen. Das Buch fängt rasant an, wird dann jedoch wieder sehr träge ausgebremst. Was unter anderem vielleicht auch am Schreibstil des Autors liegt. Nachdem die erste Zähigkeit durchgekaut ist, nimmt das Buch wieder Fahrt auf und bleibt auch dank des "Arbeitskollegen" immer recht unberechenbar. Immer mal wieder hatte ich Schwierigkeiten mit der Schreibart des Autors, aber die Bilder und Handlungsideen, die der Autor vermittelt, sind anders. Ich habe schon viel gelesen, vieles kann ich beim Lesen von Romanen schon erahnen. Henry und sein "Arbeitskollege" sind jedoch sehr erfrischend. Mir hat das Buch viel Spaß gemacht, deshalb war es in kürzester Zeit durchgelesen.

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Henry Thompson ist Beamter beim Bundesamt für kommunale Infrastruktur in Suitland und lebt für seinen Job. Als es zu einem Anschlag auf das BKI kommt, soll Henry nach Metropolis reisen und den Leiter des dortigen BKI beobachten um herzausfinden, inwiefern er mit dem Anschlag zusammen hängt. Dabei steht ihm die künstliche Intelligenz OWEN zur Seite. Doch OWEN ist das genaue Gegenteil vom spießigen Henry und die Mission viel gefährlicher als erwartet… „Der Metropolist“ ist ein amüsanter, aber cleverer Science-Fiction Roman. Anfangs wirkte die Geschichte eher wie eine Historie zu Metropolis, sobald OWEN dazu kommt nimmt die Story aber richtig schön Fahrt auf. Eine spannende Hetzjagd quer durch die Stadt beginnt. Dabei ist das Buch meiner Meinung nach nicht immer ganz leicht zu lesen, gerade auch weil die Kapitel recht lang sind, dafür aber unheimlich humoristisch. Außerdem behandelt es wichtige Themen und regt zum Nachdenken an. Das Ende hatte sogar seine herzergreifenden Stellen. :) Henry ist ein eher untypischer Held. Ein langweiliger Eisenbahnfreund ohne viel Humor oder Freude- dafür mit viel Hingabe für Regeln und seinen Job. Ihm gegenüber steht OWEN, meine neue Lieblings-KI <3 OWEN ist alles was Henry nicht ist: Emotional, witzig, risikofreudig und er hat eine Schwäche für Alkohol. Es ist wirklich unterhaltend zu beobachten, wie Henry und OWEN nach und nach zusammenfinden. „Der Metropolist“ hat mich wirklich überrascht und ich wollte das Buch gar nicht so recht weglegen. Mein Highlight ist aber einfach OWEN, mit dem ich nur zu gern selbst mal einen Film gucken würde :)

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Der fleißige, pflichtbewusste Henry Thompson ist zuständig für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Er arbeitet schon viele Jahre für das Bundesamt für kommunale Infrastruktur (BKI) und hat sich dieser Aufgabe voll und ganz verschrieben. Henry ist äußert korrekt, pingelig und würde niemals gegen Regeln und Gesetze verstoßen. Bei seinen Kollegen ist der introvertierte Henry durch seine verschlossene Art nicht gerade beliebt. Zur täglichen Unterstützung hat das Unternehmen die künstliche Intelligenz (KI) OWEN entwickelt und jedem Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. OWEN stellt sich allerdings als ein Geniestreich heraus. Er entwickelt sich stets weiter und wird mehr und mehr zum allein denkenden, fast schon fühlenden Wesen. Als ein mächtiger und überaus intelligenter Feind einen Virusanschlag auf das BKI startet und in der Stadt der Zukunft Metropolis mehrere Gebäude Explosionen zum Opfer fallen, wird Henry, als vertrauenswürdige Person, ausgewählt, nach Metropolis zu reisen und in diesem Fall zu ermitteln. Jedoch nicht allein. Als helfende Hand wird ihm OWEN zur Verfügung gestellt, der Henry, dank einer Krawattennadel nicht mehr von der Seite weicht. Owen, die rauchende, dem Alkohol nicht abgeneigte, gern Regeln und Gesetze brechende KI, ist das genaue Gegenteil von Henry. Es verspricht also höchst interessant zu werden. "Der Metropolist" von Seth Fried ist ein unterhaltsamer, locker leichter Roman, der in der nahen Zukunft spielt. Er ist teilweise wirklich spannend geschrieben und wechselt sich gern mit Witz und Charme ab. In diesem Zukunftsroman wird auf das Thema künstliche Intelligenz näher eingegangen und dieses von allen Seiten (versteckt im Kontext) genauestens beleuchtet. Wie verhält sich die KI, hat sie ein eigenständiges Denken, hat sie Gefühle, kann man sie einfach wieder abschalten? Durch seine quirlige, humorvolle nüchterne Art Dinge zu betrachten habe ich Owen sofort ins Herz geschlossen. Ich finde es sehr faszinierend, aber auch erschreckend zugleich, dass ein Computer so viele menschliche Züge annehmen kann. OWEN ist etwas ganz Besonderes. Auch einige gesellschaftskritische Aspekte, welche auf Missstände zwischen Arm und Reich aufmerksam machen, regen zum Nachdenken an. Ich konnte mich während des Lesens komplett auf die Geschichte einlassen, habe mich mit Henry und OWEN identifizieren können und das Geschehen gebannt verfolgt. Gern hätte der Autor ein wenig mehr in die Tiefe gehen können, da das Zukunftsthema, welches meiner Meinung nach Science Fiction ausmacht, leider nur leicht angerissen wurde. Nichtsdestotrotz ist "Der Metropolist" ein wirklich empfehlenswerter Roman für Zwischendurch. 4/5 Sterne

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Der äußerst pflichtbewusste Henry Thompson ist Beamter und soll nach Anschlägen auf die Stadt ermitteln, wer dahintersteckt. Er bekommt einen Partner zugeteilt, der das genaue Gegenteil von ihm ist. Während Thompson korrekt ist und sich an Regeln hält, säuft und raucht sein Partner OWEN, der zudem auch noch eine Künstliche Intelligenz ist. Dennoch müssen sich die beiden zusammenraufen, um Metropolis zu retten … . Es fällt mir wirklich schwer, diese relativ negative Kritik zu „Der Metropolist“ von Seth Fried abzugeben, doch trotz wiederholter Versuche kam ich weder in die Story, noch in die Schreibweise des Autors richtig hinein. Ich kann durchaus die Ambitionen dieses Romans nachvollziehen und auch würdigen, denn Fried hat tatsächlich ein ganz besonderes Szenario beschrieben, das mich eigentlich hätte ansprechen sollen. Dennoch hatte ich von Seite zu Seite Schwierigkeiten, der Handlung und der außergewöhnlichen Idee zu folgen. Ich konnte auch mit dem Humor relativ wenig anfangen, bis vielleicht auf die Tatsache, dass die Künstliche Intelligenz säuft und raucht. Diesen Aspekt fand ich wirklich äußerst witzig, und hatte eigentlich damit gerechnet, dass sich Derartiges im weiteren Verlauf des Romans wiederholt. Aber diese wenigen Szenen, die mir zugesagt haben, waren einfach zu wenig, als dass mir der Roman im Gesamten wirklich gefallen hätte. Manche Szenen erinnerten mich von der Atmosphäre her an „Blade Runner“ oder aber auch den Science-Fiction-Film „Spacecop L.A. 1991“. Aber der Vergleich, mit dem das Buch beworben wird, nämlich wie „Pulp Fiction“, ein Film von Quentin Tarantino, kann ich so nicht bestätigen. Sicherlich erinnern manche Momente an den Kultfilm, aber wäre dieser Vergleich nicht auf dem Buchrücken vermerkt gewesen, hätte ich keinen Gedanken während des Lesens daran verschwendet. „Der Metropolist“ ist sicherlich eine etwas andere Art von Science-Fiction, die mir im Grunde genommen bestimmt auch von der Thematik gefallen hätte, aber es liegt an den manchmal wirren Geschehnissen (und auch dem wirren Schreibstil), die mir letztendlich das Lesen verleidet haben . Hinzu kommt noch, dass ich absolut keinen Bezug zu den Protagonisten bekommen habe. Einzig die K.I. fand ich manchmal ganz gelungen in seinen Handlungen und Gedankengängen, aber auch das war mir letztendlich zu wenig. Insgesamt war ich leider enttäuscht von diesem Roman, zumal ich mir aufgrund des Klappentextes mehr und vor allem etwas ganz anderes erwartet habe. Einen gewissen Reiz möchte ich der Geschichte nicht absprechen, aber dafür muss man sich darauf einlassen können. Und genau das konnte ich leider nicht. . Fazit: Langatmige Zukunftsgeschichte, die mich leider nicht überzeugen konnte. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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„Das ist ein Programm, das ich für mich selbst geschrieben habe. […] Wenn ich einen Schluck trinke wird eine Abfolge komplexer Mathematikaufgaben erzeugt, die die Prozessoren meines Interface überbeanspruchen. Das zieht Ressourcen von meinen entbehrlichen Funktionen wie soziale Intelligenz und Selbstbeherrschung ab.“ OWEN Henry Thompson ist Beamter im „Bundesamt für kommunale Infrastruktur“, einer der seinen Job, Eisenbahnen und Museen liebt. Hyperkorrekt, pedantisch und von ermüdender Langeweile, weshalb sich seine Sozialkontakte auf den Umgang mit den Mitarbeitern seiner Behörde und seinen Chef beschränken. Erstere versuchen ihm aus dem Weg zu gehen, letzterer schickt ihn auf eine Mission. Er soll in Metropolis, der größten Stadt des Landes, den dortigen Leiter des BKI bespitzeln und herausfinden, ob dieser etwas mit dem Terroranschlag auf die BKI Zentrale in Suitland zu tun hatte. Peu à peu erfährt man von Henrys trauriger Vergangenheit, während Autor Seth Fried Henrys blütenweiße Beamtenspießergedanken bemitleidenswert dem Leserauge darlegt. Dem Klischee der Buddy Filme folgend, ist der ihm zugewiesene Partner charakterlich gänzlich anders strukturiert und nicht nur das er ist eine 3-D Projektion des behördeneigenen Supercomputers. Er ist OWEN. Die Geschichte, die sich nun entspinnt, ist getragen von der Antipathie der Protagonisten, die im Dienste ihres Auftrags gezwungen sind, sich zusammenzuraufen, wobei der gewalttätige Part notgedrungen dem physisch anwesenden und darin völlig unerfahrenen Henry zukommt während OWEN ihn mithilfe seiner faszinierenden Projektionsfähigkeiten unterstützt. Der Autor Seth Fried ist Humorist, Gewinner des Pushcart Prize . Er kann kurzweilig schreiben und das mit Witz wovon der „Der Metropolist“ eine Menge aufweist. Tiefgang sollte dennoch nicht erwartet werden, der fun steht im Vordergrund. Dabei macht es Spaß, diese skurrile und andersartige SciFI Geschichte zu lesen, die Städte und das Gesellschaftssystem der fiktiven amerikanischen Zukunft, die Fried imaginiert hat, zu entdecken. Intererssant ist auch die bereits heute diskutierte Frage wer ein Anrecht darauf hat in Städten zu wohnen. Sollen alle Menschen den Zugang dazu erhalten oder werden die Städte der Zukunft reine Konsumtempel für jene, die es sich leisten können? Und was ist mit denen, deren Finanzen nicht ausreichen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten? In „Der Metropolist“ wird diese Frage gestellt aber nicht geklärt, ebensowenig wie die nach der Lebensberechtigung von Künstlichen Intelligenzen. Fried wirft sie in den Raum, schneidet sie kurz an, beantworten müssen wir als Gesellschaft sie.

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Henry Thompson ist der personifizierte Beamte. Er arbeitet beim BKI, dem Bundesamt für kommunale Infrastruktur in Suitsland/Maryland. Er ist pflichtbewusst, strebsam, korrekt bis hin pingelig, und stets pünktlich. Bei den Kollegen ist er unbeliebt, er gilt als Stimmungsmuffel. Seine einzige Leidenschaft ist die Eisenbahn und er liebt es, das Transportmuseum in Metropolis zu besuchen. Nichtsdestotrotz ist er der Liebling des Leiters der Behörde, Theodore Garret. Als die Behörde durch einen Virus infiziert wird und es in der Stadt Metropolis zu Anschlägen kommt, verfällt Garret auf die abstruse Idee ausgerechnet den introvertierten Thompson dorthin zu schicken, um die Vorfälle zu untersuchen. Der dortige Leiter der Behörde, Terence Kirklin, der über 20 Dienstjahre auf dem Buckel hat, ist nach den Anschlägen verschwunden. Ebenso die beliebte und sehr telegene Tochter des Bürgermeisters. Nicht genug damit, dass ausgerechnet Henry nach Metropolis geschickt wird. Er bekommt auch noch einen Partner. Die KI OWEN. OWEN ist das genaue Gegenteil des verklemmten Henry. Er flucht, raucht, säuft und legt stets wert auf sein Äußeres. Kann es tatsächlich gelingen, dass dieses seltsame Duo die Vorfälle in der strahlenden Stadt Metropolis aufklärt? Kommentar: Henry hat als kleines Kind seine Eltern bei einem Zugunglück verloren. Von da an wechselte er von einer Pflegefamilie zu anderen. Die Vorschriften waren schon damals seine Leidenschaft denn sie bestimmten genau, wie seine Pflegeeltern sich ihm gegenüber zu verhalten hatten. Das gab ihm eine Sicherheit, die Trost spendete. Den Verlust seiner Eltern hat er nie wirklich verkraftet, seine Gefühle schließt er allerdings sehr tief ein und ist sich ihrer selbst kaum bewusst. Mittlerweile ist er Ende zwanzig, ein einsamer Mann, ohne Freunde, Familie oder eine Geliebte. Er ist sich dieser Einsamkeit jedoch ebenfalls nicht bewusst. Henry ist entsetzt als er erkennt, dass sein Partner eine KI ist. Er möchte dieses Ding bei der nächsten Gelegenheit abschalten, braucht aber zuerst dessen Basiswissen, das OWEN, durch Zugriff auf sämtliche Dateien der Behörde, besitzt. Das beinhaltet auch die Personaldateien, so dass OWEN mehr über Henry weiß als diesem lieb ist. Aus Henrys Abneigung und Skepsis wird bald Akzeptanz und es entsteht sogar so etwas wie eine Freundschaft. Zitat von Seite 119: "Er und ich standen in einem Raum, der abgesehen von den trüb orangefarbenen Sicherheitslampen, dunkel war. Als ich meine früheren Lebensumstände beschrieb wurde mir bewusst, dass ich das alles noch nie laut ausgesprochen hatte." Henry öffnet sich diesem leicht durch geknallten Wesen, dass in seinen Handlungen weit menschlicher wirkt als der kleine Beamte. Die Rollen könnten durchaus vertauscht sein. Henry wirkt wie ein Automat während OWEN das Leben in vollen Zügen genießt. Nach und nach gelingt es der KI, die harte Schale des Bürokraten zu durchbrechen und ihn zu emotionalen Reaktionen zu verleiten. Obwohl mir das Buch und die Entwicklung der beiden Charaktere sehr gut gefallen hat, fehlt mir eine gewisse Tiefe der beiden Männer. Irgendwie enthält die Geschichte keine Überraschungen, es ist von Anfang klar, dass sich die beiden sehr unterschiedlichen Figuren annähern werden. Es ist eine typische Buddykömodie, wie man sie in Buch und Film sehr oft findet. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte sehr amüsant und unterhaltsam. Als Kirklin und Henry sich begegnen sagt Kirklin folgendes:" Sie sollten wissen, dass Sie den Ruf haben, der verklemmteste Korinthenkacker in der Geschichte des Bundesamts für kommunale Infrastruktur zu sein. Und bei dem Verein heißt das schon was." Nur OWEN sieht hinter die Fassade des Einzelgängers, was Henry aber keineswegs recht ist. Er möchte seine Schutzhülle behalten und weiter sein Leben auf 20 Quadratmeter Bürofläche verbringen, wo er sich sicher und zu Hause fühlt. Daher ist man als Leser umso mehr darüber erstaunt, wie Henry in Metropolis agiert und reagiert, als er in die Enge getrieben wird. Aus der grauen Maus wird so etwas wie ein Held, eine nicht unbedingt glaubwürdige Wendung aber sie macht Spaß. Ich kann mir dieses Buch sehr gut als Actionkomödie vorstellen, in der ein Loser zum unfreiwilligen Helden mutiert ohne zu kapieren, was er da eigentlich treibt. Als Henry und OWEN in Metropolis eintreffen, werden sie von den Revolutionären sofort entdeckt und bedroht. Daraus schließen die beiden, dass es innerhalb der Behörde einen Verräter geben muss. Wie das Verschwinden von Sarah Laury und Terence Kirklin zusammenhängt offenbart sich nach und nach und schon bald müssen die beiden BKIler erkennen, dass die Sache viel zu groß für nur zwei Personen ist, auch wenn einer eine KI ist. Wie gesagt, Tiefe besitzt dieser unterhaltsame Roman nicht. Ein bisschen Gesellschaftskritik, die aber nur angerissen wird. Der Erzählstil ist sehr flüssig, die Geschichte liest sich relativ schnell, ich hatte das Buch in knapp zwei Tagen durch. Der Titel sagt nicht viel aus, denn Henry ist nicht aus Metropolis sondern aus Suitsland und sollte Kirklin damit gemeint sein, fehlt mir das Verständnis des Zusammenhangs. Übersetzt heißt der Titel in etwas: Der Kommunalist, was eine gänzlich andere Bedeutung hat und der Geschichte eher gerecht wird. Ein kleines Manko an den Verlag: Das Buch ist mir während des vorsichtigen Lesens auseinandergebrochen und ich habe nunmehr eine lose Blatt Sammlung. Die Qualität ist also noch verbesserungswürdig. Vielen Dank für das Rezensionexemplar. Fazit: Ein unterhaltsamer. leichter, lockerer Roman für Zwischendurch ohne besondere Tiefe aber sehr amüsant und unterhaltsam. Science Fiction und Action gut gemixt.

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