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Rezensionen zu
Das Bekenntnis

John Grisham

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Pete Banning lebt in einem großen Anwesen, im Kolonialstil erbaut. Er besitzt eine Baumwollplantage, ist weder reich noch arm, seine Familie und er können von ihrer jährlichen Ernte aber gut leben. Oktober 1946. Der Morgen beginnt wie jeder andere. Pete frühstückt mit seiner Schwester, beide unterhalten sich dabei und genießen ihren Kaffee. Alles wirkt idyllisch. Doch alles wird sich an diesem Tag ändern. Pete plant den Pfarrer der Gemeine umzubringen. Pete hasst zwar die Vorstellung, was diese Tat mit seiner Familie anrichten wird und auch die Aufmerksamkeit, die er dadurch bekommen wird. Schließlich hasst er es im Mittelpunkt zu stehen. Die Tat ist jedoch unausweichlich. Er muss es tun. Und so geht er zur Kirche und schießt dem Pfarrer zweimal ins Herz und einmal in den Kopf. Anschließend stellt er sich und lässt sich widerstandslos festnehmen. Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil wird die Tat an sich beschrieben. Der Ablauf, der Weg dahin und auch die Reaktionen darauf sind Teil dessen, ebenso wie die eigentliche Gerichtsverhandlung. Wird die Tat als heimtückischer Mord gewertet oder als Tötungsdelikt im Affekt? Im zweiten Teil des Buches geht es um das Schicksal von Pete Banning. Vor allem erfährt der Leser Details aus seinem Einsatz im Krieg und warum er von vielen Bürgern der Gemeinde als Kriegsheld angesehen wird. Im letzten Abschnitt des Buches geht es um den Verrat und damit den tatsächlichen Grund für das Handeln von Pete, aber auch um Besitzansprüche, welche die Witwe vom Pfarrer stellt. Dieser dreiteilige Buchaufbau ist interessant, zumal zwischen diesen Abschnitten auch zeitliche Sprünge enthalten sind. In dieser Art habe ich bisher kein Buch gelesen und deswegen war der Aufbau für mich einfach etwas besonderes. Tragisch ist die Handlung, eine Familientragödie. Wer also lieber Bücher liest, die voller Glückseligkeit enden und gute Stimmung beim Zuschlagen und Beenden eines Buches hinterlässt, ist bei diesem Buch falsch. John Grisham schildert die Geschichte einer sehr stolzen Familie, hinter dessen Fassade nicht alles immer so glänzt, wie vielleicht nach außen hin. Die Familie zerbricht urplötzlich mit dem Tod des Pfarrers Stück für Stück. Immer mehr Abgründe tun sich auf und mehr Details kommen ans Licht bzw. Folgen durch diese eine Tat. Auch wenn die Handlung eventuell etwas niederschmetternd ist und traurige Eindrücke beim Leser hinterlässt, ist es dennoch hervorragend geschrieben. Nicht nur der dreiteilige Aufbau überzeugt, auch die Wortwahl des Autors und die Charakterzüge der einzelnen Protagonisten stechen hervor.

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Oktober 1946 in Clanton, Mississippi. Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: »Ich habe nichts zu sagen.« Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war. (Klappentext) "Das Bekenntnis", John Grishams neuster Roman, ist eine zweischneidige Angelegenheit. Aufgeteilt ist er in drei Abschnitte, die verschiedener nicht sein könnten. Während der erste Teil eigentlich sehr interessant war, hat mir doch etwas an Tiefe gefehlt. Alles wird nur oberflächlich abgehandelt, die Südstaaten-Thematik wird immer wieder kurz angesprochen, bleibt aber leider im Hintergrund - was ich sehr schade finde, denn es ist ein interessantes und lehrreiches Thema, das dem Buch gutgetan hätte. Das gleiche gilt für den letzten Teil, nur dass ich diesen als noch oberflächlicher empfand. Das Ende und die Auflösung der Frage "Warum" war keine runde Sache. Im letzten Moment wird sie dem Leser kurz und bündig vorgesetzt. Es wirkt zu abgehackt. Der mittlere Teil ist dafür umso detailreicher, zieht sich dafür aber extrem. Zeitweise fand ich ihn sehr anstrengend und ab und zu etwas langweilig. Es ist weiß Gott kein schlechtes Buch, es hat mir recht gut gefallen. Der Roman hat mich auch von Anfang an gefesselt und ich wollte wissen wie es weiter geht. In der Hoffnung mehr zu erfahren. Ich habe mich im Großen und Ganzen gut unterhalten gefühlt, hätte mich aber über mehr Hintergrundwissen sehr gefreut. Auch Emotionen kommen nicht zu kurz und bis auf einige stellen liest sich das Buch sehr flüssig. Es ist ein völlig anderes Buch als seine üblichen Spannungsromane oder Justizthriller. "Das Bekenntnis" hat bei mir eine zweigeteilte Meinung hinterlassen. Mit etwas mehr Hintergrunddetails wäre es bestimmt ein Buch der Extraklasse. Fazit: Ein unterhaltsamer Roman.

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Ein fast episches Justizdrama ....

Von: brigitta

31.03.2019

Kurze Zusammenfassung: Es ist ein ganz normaler Morgen. Pete Banning steht auf, dreht seine Runde und grüßt seine Angestellten. Er fährt zum Frühstück zu seiner Schwester, plaudert etwas mit ihr und widmet sich danach seiner Buchhaltung. Als Pete alles geordnet hat, fährt er in die Stadt erschießt Pfarrer Bell und fährt wieder nach Hause. Zu Hause angekommen setzt er sich auf seine Veranda und wartet auf die Polizei. Die Polizei kommt auch recht schnell, denn Pete wurde von Zeugen gesehen. Pete Banning wird festgenommen und im kleinen Gefängnis der Stadt inhaftiert. Der Fall scheint klar, doch Pete schweigt über sein Motiv. Er bekennt sich "Nicht schuldig" und schweigt. Bannings Schwester erhielt einen Brief mit genauen Anweisungen, wie sich Petes Kinder verhalten sollen und mehr erfährt auch sie nicht. Auch seinem Rechtsanwalt gegenüber schweigt Pete, obwohl dieser ihm deutlich macht, dass ihn das Schweigen auf den elektrischen Stuhl bringen wird. Pete fügt sich in den Gefängnisalltag ein, wird Gefangenensprecher, sorgt für besseres Essen und schweigt. Als der Prozess beginnt versucht Bannings Rechtsanwalt verzweifelt die Todesstrafe abzuwenden, doch ohne Petes Kooperation ist dies ein aussichtsloses Unterfangen. Auch Bannings Sohn, Joel, versucht herauszufinden, was mit seinem Vater passierte. Recht schnell findet Joel eine Verbindung zwischen Pfarrer Bell und seiner Mutter Liza Banning. Liza wurde vor Monaten in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und Pete verfügte, dass niemand sie besuchen darf. So endet Joels erste Spur vor einer verschlossenen Kliniktür. Es gibt allerdings auch Menschen in der Gemeinde, die ahnen, warum Pete den Pfarrer erschoss, doch die schweigen ebenso wie Pete Banning schweigt. Fazit: Ein etwas anderer Grisham aber trotzdem der Grisham, den ich so gerne lese. Hier haben wir keine kurzweilige Justizgeschichte mit spannender Jagd auf Gangster vorliegen, sondern ein schon fast episches Drama. Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt: 1. Der Mord, 2. Der Knochenacker und 3. Der Verrat. Im ersten Teil erleben wir den Mord und lernen Petes Familie und Umfeld kennen. Der zweite Teil dreht sich um Pete Bannings Kriegserfahrungen und im dritten Teil kehren wir zur Familie zurück. Über Petes Motiv schweigt nicht nur Pete Banning selbst, sondern auch John Grisham. Es wird zwischendrin nicht verraten und der Leser muss sich sein Bild selbst zusammen puzzeln. Dabei fühlte ich mich Joel Banning recht verbunden, denn auch er kann seinem Vater nur zusehen, ohne zu wissen worum es eigentlich geht. Nach und nach erkennt der Leser dann, dass die Geschichte viel tiefer geht, viel weiter zurückreicht und er beginnt zu ahnen, warum Pfarrer Bell zum Opfer wurde. Ich fand die Kulisse, die Südstaaten der 1946er Jahre, sehr interessant. Diese Zeit hat Grisham deutlich und eingehend beschrieben, ob gesellschaftlich oder politisch, Grisham zeichnet ein detailliertes Bild. Ebenso deutlich hat John Grisham Pete Bannings Erlebnisse im Krieg beschrieben. Man erkennt das diese Erfahrungen Pete Banning verändert haben müssen. Auch dieser Teil des Buches hat mich sehr gefesselt, denn von dieser Seite des Krieges habe ich bisher recht wenig gewusst. Der Roman hat fast etwas dokumentarisches, ohne jedoch trocken und emotionslos zu sein. Mir hat "Das Bekenntnis" sehr gut gefallen, obwohl, wie oben schon erwähnt, dieser Roman von Grisham etwas anders ist, als seine bisherigen Romane.

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Zum Inhalt: Pete Banning ist ein angesehener Bürger der Stadt Clanton in Mississippi der 40er Jahre und besitzt große Baumwollplantagen. Er diente im Krieg gegen die Japaner, wurde in Gefangenschaft genommen und schaffte es sogar den Todesmarsch von Bataan zu überleben und zu seiner Familie zurückzukehren. Er wird als Held gefeiert, bis zu dem Tag, an dem er früh aufsteht und nach dem morgendlichen Frühstück zur Kirche fährt, um den Reverend zu erschießen. Er wird verhaftet und kommt vor den Richter, doch Banning schweigt über seine Motive. Auch als ihm der elektrische Stuhl droht, bricht er nicht sein Schweigen. Mit seinem Schicksal hat er abgefunden und ist bereit, dafür zu büßen. Allerdings ist das Rätsel um seine Tat noch viel komplizierter, da nicht einmal Banning selbst die ganze Wahrheit kennt. Meine Leseerfahrung: John Grisham schreibt wie immer grandios und hat einen angenehm lockeren Erzählstil, der ohne nennenswerte Abschweifungen meist immer zum Punkt kommt. Die Story ist in drei Teile gegliedert und ist durchweg spannend, geheimnisvoll und steckt voller Überraschungen. In diesem Roman liefert der Autor zudem einen völlig authentischen Einblick in die amerikanische Gesellschaft der 40er Jahre. Der Plot ist nicht nur kriminologisch interressant, sondern macht das Buch auch durch den historischen zweiten Teil sowie die Geschichte um die Verbliebenen bzw. das Familiendrama im dritten und letzten Teil sehr lesenswert.  Obwohl ich Bücher und Filme über Kriege persönlich überhaupt nicht mag, war ich derart gefesselt von den realitätsnahen Ausführungen des Autors über Bannings Kriegserinnerungen, dass ich das Buch während der Lesephase des zweiten Teils überhaupt nicht mehr aus der Hand legen konnte. So habe ich nicht nur historisch etwas dazu gelernt - den Todesmarsch von Bataan kannte ich im Einzelnen nicht wirklich -, sondern wurde äußerst lebensnah an die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptfigur herangeführt und hatte damit die Möglichkeit, sehr durchleuchtend hinter die Fassade eines Mörders zu blicken. Dieses Buch hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und hat mir noch einmal deutlich gemacht, wieso Grisham so beliebt ist. Fazit: John Grisham hat hier wieder einmal aus einer einfachen Justizgeschichte ein spannendes Werk geschaffen, das dem Leser nicht nur historisch wertvolle Einblicke beschert, sondern auch die gesellschaftlichen Gegebenheiten der amerikanischen Lebenskultur in den 40er Jahren vor Augen führt. Absolut lesenswert!

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1946, der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Pete Banning, hochdekorierter Kriegsveteran und angesehener Baumwollfarmer, ist heimgekehrt nach Clanton in Ford County, Mississippi. Er hat überlebt, nicht nur den Krieg sondern auch den Todesmarsch von Bataan. Es ist ein Tag wie jeder andere. Er steht auf, nimmt seine Pistole und geht zu Reverend Bell und erschießt ihn. Er ist sich der Konsequenzen bewusst, die diese Tat für ihn haben wird: Verhaftung, Gefängnis, Prozeß, Verurteilung, Hinrichtung. Alle Versuche seines Anwalts, mildernde Umstände geltend zu machen, blockt Banning ab. Und auch zu seinem Motiv äußert er sich nicht, sondern ergibt sich in sein Schicksal und trägt die Konsequenzen seiner Tat. Dem Schuldspruch der Jury folgt Bannings Tod auf dem elektrischen Stuhl. Warum? Das ist die Frage, um die der gesamte Roman auf seinen knapp 600 Seiten in seiner Dreiteilung „1. Der Mord“, „2. Der Knochenacker“ und „3. Der Verrat“ kreist. Und das ist über weite Teile sehr ermüdend für den Leser und zieht sich – gefühlt - endlos dahin. Gefüllt werden die Abschnitte 1 und 3 mit relativ nichtssagendem Familienblabla, einzig der Mittelteil, der Bannings Militärvergangenheit beschreibt und sich intensiv mit dem Todesmarsch von Bataan beschäftigt, fällt aus dem Rahmen und hat zumindest ansatzweise mein Interesse geweckt, weil ich darüber absolut nichts wusste. Das für einen „klassischen“ Südstaaten-Roman typische Thema Segregation wird zwar immer wieder angerissen, kratzt aber leider nur an der Oberfläche, ebenso wie die psychische Erkrankung von Bannings Ehefrau, die deren Einweisung in ein „Irrenhaus“ zur Folge hat. Wer sich einen spannenden Justizthriller erhofft hat, wird enttäuscht sein. „Das Bekenntnis“ ist von allem etwas: ein bisschen Justiz, garniert mit Historie, etwas Südstaatenflair, Geheimnis und Familie. Nein, dieser Roman von John Grisham konnte mich nicht begeistern und hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Das ergibt gerade noch wohlwollende drei Sterne wegen des Mittelteils über Bataan.

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Bisher war es das zweite Buch für mich von dem Autor, ich habe bisher eher immer einen Bogen um seine Bücher gemacht, weil mir der politische Teil nicht so viel Spaß macht. Das Cover das Buches fand ich sehr schön, das Haus wirkt irgendwie einladend und hat mir gut gefallen auch wenn es nicht wirklich im Zusammenhang zur Geschichte steht. Es sieht schön aus aber ist jetzt auch nicht wirklich etwas besonderes. Der Schreibstil war angenehm locker, man landet schnell in der Geschichte und mir fiel es auch nicht schwer bei der Sache zu bleiben. Es ist spannend aber jetzt auch nicht so spannend, dass man das Buch nicht zur Seite legen kann. Der Autor schafft es trotz sehr ausführlicher Beschreibungen die Story interessant zu halten. Allerdings muss ich sagen, das ich an eineigen Stellen mir doch weniger Ausschweifungen gewünscht hätte, ich denke einiges hätte man sicherlich auch knapper bzw. schneller abhandeln können. Aber ich glaube dafür ist der Autor ja auch bekannt, für seine Ausführlichkeit. Die Charaktere sind interessant gestaltet und ich fand es auch ganz interessant einen Blick hinter die Fassade zu bekommen. Allerdings bleibt es bei den Personen oft sachlich, was ich grundsätzlich nicht schlimm finde aber etwas mehr Emotion wäre wirklich toll gewesen. Die Aufteilung in drei Teile fand ich gelungen und macht die Geschichte auch weitestgehend aus. Dadurch spiegelt sich dann auch der Titel wieder. Das Ende hat mir ganz gute gefallen und macht definitiv Lust aus mehr ... Fazit: Grundsätzlich eine tolle Geschichte, die knapp gesagt einfach etwas knapper hätte sein dürfen! Ich verstehe manchmal nicht warum auch Kleinigkeiten so episch ausgearbeitet wurden. Hat mich jetzt aber auch nicht so extrem gestört denn die Story war wirklich spannend und unterhaltsam.

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Ein Held kehrte zurück. Peter Banning, im zweiten Weltkrieg auf den Philippinen einer, der aus Gefangenschaft entkommen und sich den Partisanen gegen Japan angeschlossen hatte und für seine Kameraden und sein Land alles gegeben hatte. Mit Verwundungen, die er jetzt noch spürt. Und der nun, 1946, wohl gedacht hatte, sich der Familientradition zu ergeben die „Flausen“ eines freien Lebens irgendwo aufgegeben hat und, wie sei Vater, Baumwolle in der Nähe von Memphis anbaut. Bis jener Peter Banning eines morgens, nach dem obligatorischen Frühstück mit seiner Schwester, sich aufmacht und zur Kirche fährt. Den methodistischen Pfarrer der Stadt aufsuchend und diesen, ohne weitere Kommentare, erschießt. Ein Rätsel für jeden, auch für den Leser zunächst, außer, dass man vielleicht eine gewisse Ahnung bekommt, wenn deutlich wird, wo sich Bannings geliebte Ehefrau aktuell aufhält. Warum diese aber an jenem Ort ist, was das mit dem Mord zu tun haben könnte und wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, davon gibt es höchstens Ahnung über lange Zeit der Lektüre hinweg, die am Ende durchaus täuschen können, wenn die ganze Wahrheit ans Licht kommen wird. Eine bittere Wahrheit, den vieles von dem, was nach dem Mord passiert, hätte nicht passieren müssen. Wenn Menschen mutig genug gewesen wären, ihre Geheimnisse und „die Wahrheit“ zur rechten Zeit auszusprechen. Der Prozess, der folgt, die Frustration der Verteidigung über den eigenen Klienten, der verzweifelte Versuch des Gouverneurs, zu retten, was zu retten wäre, die Sturheit Bannings, für die der Leser den auslösenden Grund erst später erfahren wird, all das ist in diesem Werk allerdings in einem Stil von Grisham vorgelegt, der eher dokumentarisch denn romanhaft wirkt. Was auch die intensive Schilderung jener Kriegsjahre und Kämpfe betrifft, in denen Grisham in einem zweiten Erzählfaden Rückschau hält und die Persönlichkeit seines Peter Banning breit und tief beleuchtet, bis der Leser kaum mehr anders kann, als menschlich ganz auf der Seite des Helden zu stehen, auch wenn der Mord nicht hineinpassen will in diese Persönlichkeit und, je weiter die Lektüre fortschreitet, ein verwirrendes Bild ergibt. Emotional dicht wird es, das auf jeden Fall. Im Ergehen des Mörders, im Gefangenenlager, im Dschungel, im Kampf, im Verlust. Wobei dieses Mal der Faktor der Spannung weitgehend ausfällt, sondern Grisham am Ende ein Portrait eines „gefallenen Helden“ (besser („gefällten“ Helden) umfassend vor Augen stellt und die Verzweiflung, die Verluste der Familie mit in den Mittelpunkt rückt. Wieweit das alles auf wahren Begebenheiten beruht, dazu erläutert Grisham am Ende noch einiges. Was aber angesichts des umfassend dargestellten Zuschlagen des Schicksals im Buch eher nebensächlich daherkommt. Trotz einer langsamen Erzählweise und auch einiger wirklicher Längen liest sich der Roman flüssig und interessant, durchbricht aber das von Grisham eher bekannte Schema des Spanungsromans oder Justizthrillers deutlich.

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Das war doch tatsächlich mein erstes Buch von John Grisham und ich war wirklich total gespannt. Zu Beginn lernt man Pete kennen und auch wenn ich ja wusste er wird gleich jemanden umbringen, war er mir sofort total sympathisch. Auch die anderen Protagonisten waren allesamt lesenswert und interessant. Ich war sofort in der Geschichte versunken und konnte mir natürlich auf nix einen Reim machen. Das ist auch eine Weile so geblieben, denn man bekommt immer nur vereinzelte Häppchen hingestreut, die man anfangs einfach noch nicht zusammensetzen kann. Dann hat sich bei mir leider ganz schnell Langeweile eingestellt, dabei hatte ich doch noch sooo viele Seiten vor mir. Nach der Verurteilung von Pete und der Ausführung des Urteils ist irgendwie die ganze Geschichte abgeflacht. Auch Teil 2, der sich nur um den Krieg dreht, hat nicht dazu beigetragen, dass das Buch wieder Spaß macht. Diesen Teil hätte man sich auch komplett sparen können. Mich hat zwischendrin eigentlich nur interessiert, was mit Stella, Joel und Florry "zu Hause" passiert. Diese Passagen allerdings haben Spaß gemacht und waren echt gut. Außerdem habe ich ja noch auf ein paar Drehungen und Überraschungen bei der Aufklärung gehofft. Die Aufklärung kam dann wirklich auch erst auf den letzten Seiten, allerdings blieb die große Überraschung aus. Ich hatte schon am Anfang einen Verdacht und eigentlich nur eine Sache im Kopf, warum Pete so reagiert haben könnte. Genauso kam es dann auch. Schade, aber die letzten Seiten habe ich gern gelesen, ohne Flaute und Langeweile. Allerdings war ich am Ende froh, dieses Buch endlich durchgelesen zu haben. Thriller war es für mich keiner, eher ein Familiendrama.

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