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Rezensionen zu
Das Bekenntnis

John Grisham

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Warum?

Von: Tina-vom-Dorf

08.07.2019

Das Bekenntnis Cover-Text: Oktober 1946: An einem kühlen Oktobermorgen geschieht das Unfassbare: Pete Banning, einer der angesehensten Bürger der Kleinstadt Clanton, erschießt den Pfarrer der Gemeinde. Nach der Tat lässt Banning sich widerstandslos und ohne ein Wort der Erklärung festnehmen. Seine Familie, seine Freunde, die Nachbarn - alle sind wie erstarrt. In ihnen brennt eine einzige Frage: Warum? Aber Pete Banning bleibt die Antwort schuldig. Er schweigt. Bis ihm der Prozess gemacht wird und ein spektakuläres Verfahren seinen Lauf nimmt. Mein Fazit zum Buch: Ich habe schon mehrere Bücher von John Grisham gelesen und mag seinen Schreibstil sehr (kurze Sätze, wenige Dialoge). In diesem Buch geht es aber nicht nur um den Mordfall und die Gerichtsverhandlung. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Zuerst der Mord und der Prozess, im zweiten Teil wird es historisch, wenn es um die Kriegserinnerungen von Pete Banning geht. Im letzten Teil ist das Buch ein Familiendrama und es geht um die Verbliebenen. Ich mag normalerweise keine Bücher, die vom Krieg erzählen, aber John Grisham hat es verstanden, die Kriegserinnerungen von Bannings und historische Tatsachen zu verknüpfen, so dass man das Buch einfach weiterlesen musste. Im dritten Teil, als es um das Leben der Familie Banning und ihren Kampf um das Erbe geht, fügen sich die drei Stories zusammen. Und gerade das machte für mich den Reiz an diesem Buch aus. Die Figuren in diesem Buch, aber auch die Schauplätze sind so wundervoll beschrieben. Ein wunderbares Kopfkino. Was mir auch gut gefallen hat, war die Beschreibung der Lebenssituation im amerikanischen Süden der späten 40er Jahre des 20. Jahrhunderts. Für mich eine schöne Mischung aus Familiendrama, Justizkrimi und historischem Roman in eine spannende Geschichte verpackt.

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*+* John Grisham:

Von: Irve

03.06.2019

Pete Banning erschießt den Pfarrer der Stadt, so könnte man den Beginn von „Das Bekenntnis“ kurz und knapp zusammenfassen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Banning ist ein angesehener Bürger, der den Grauen des Krieges entronnen ist und anschließend sein unbescholtenes Leben wieder aufgegriffen hat. Er ist für alle eher ein Held als ein Mörder und niemand begreift, was er getan hat. Zum Warum schweigt sich Banning vehement aus und die Dinge nehmen ihren Lauf.... Wer Grisham kennt, weiß, dass der Autor kein Freund schneller Erklärungen ist. So windet sich auch diese Geschichte wie ein ruhiger Fluss durch das Land der grisham´schen Erzählungen. Mal leise und plätschernd, mal trüb und dunkel, mal hell und klar. Hin und wieder windet sich das Gewässer seiner Worte ausufernd und mäandernd durch das Leben der Bannings, das viele Landschaften umfasst. Schließlich sucht sich der Fluss in Form eines tosenden Wasserfalls seinen Weg zum Knackpunkt, der Pete zu seinem Tun trieb. Die Charaktere, vor allem er selbst und seine Familienmitglieder sind äußerst intensiv und lebendig ausgearbeitet, aber auch den weniger relevanten Figuren hat sich der Autor alles andere als oberflächlich gewidmet. Ebenfalls detailreich hat er in seiner bekannten Manier die Handlungsstränge, die alle direkt oder indirekt mit dem Mord zu tun haben, beschrieben, intensiv unter die Lupe genommen und hin und wieder Gedanken oder Handlungssequenzen fast schon seziert. So sind Leser und Hörer wirklich an jeder Stelle ganz und gar im Bilde und auch gut in der Lage, die Querverbindungen von so vielen Begebenheiten zu erfassen und deren Folgen zu begreifen. Eins greift ins andere, das bedingt dann wiederum das nächste, bis dieser Kreislauf schließlich in dem vermeintlich unvermeidlichen Mord am Pfarrer mündet. An einigen Stellen war es mir, obwohl ich den Thriller als gekürztes Audiobook gehört habe, zu intensiv und ausufernd. Weniger detailreiche Hintergründe hätten mich zum selben Wissensstand geführt. Wer diesen Stil liebt, kommt jedoch wieder voll auf seine Kosten. Auch Charles Brauer liest in gewohnter Manier, fühlt sich überzeugend in Pete Banning und seine Geschichte ein, trägt aber auch die anderen Handelnden und Handlungen fesselnd an den Hörer heran. „Das Bekenntnis“ ist eine gelungene Verwebung aus Thriller, Verbrechen, Familienroman, Kriegsbericht, Zeitgeschehen und flicht immer wieder Segen und Tücke des amerikanischen Rechtssystems mit ein.

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Die Story wird in drei Erzählsträngen erzählt. Der erste umfasst den Mord und die anschließende Gerichtsverhandlung, der zweite die Kriegserlebnisse des Täters im zweiten Weltkrieg und abschließend der dritte das Leben der Familie des Täters und ihren Kampf um das Erbe. Alle drei Abschnitte lesen sich fast wie eigenständige Bücher und ich war gespannt wie das letzten Endes zusammen passt. Man hat quasi drei spannende Stories in einem Buch. Gerade das macht aber auch den Reiz dieses Romans aus, denn man muss die drei Abschnitte kennen um das Motiv für den Mord zu verstehen. Die Figuren sind durchweg sehr plastisch beschrieben und so hatte ich das Gefühl sie zu kennen wie alte Freunde. Man litt mit ihnen, man weinte mit ihnen und man war ebenso wütend wie sie. Dank der so plastisch beschriebenen Figuren begann mein Kopfkino recht schnell zu rattern und das ließ erst nach, nachdem ich die letzte Seite gelesen habe. Die Beschreibung der Schauplätze wirkte ebenso plastisch wie die der Figuren. Für mich war das besondere Highlight wieder die Gerichtsverhandlungen bzw die Szenen daraus. So gelang es John Grisham dann auch die Atmosphäre der späten 40er Jahre des 20. Jahrhunderts gut darzustellen. Genau so habe ich mir die Nachkriegszeit in den Vereinigten Staaten vorgestellt. Das diese Geschichte möglicherweise der Wahrheit entspricht, weil der Autor sie so ähnlich gehört haben will, tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch, denn ist ein Buch eine Fiktion nicht immer eine Mischung aus Fantasie und gehörtem oder gelesenem? Manche Leser kritisieren genau das, doch für mich war das Buch so wie John Grisham es geschrieben hat, beste Unterhaltung und er konnte mich damit von der ersten bis zur Letzten Seite fesseln. Für mich waren das verdiente 5 von 5 Sternen sowie eine Leseempfehlung.

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Pete hat im Zweiten Weltkrieg Schreckliches erlebt. Was ihn durchtrug war der Gedanke an seine Familie in der Heimat. Aber als er zurückkehrt ist manches anders als erwartet. Für ihn steht fest, er muss einen Mann töten. Er lässt sich nach der Tat widerstandslos festnehmen, schweigt jedoch hartnäckig als er nach dem Motiv gefragt wird. Das Urteil lautet Todesstrafe. Welches Geheimnis nimmt er mit sich in den Tod? Dieses Buch ist in drei Teilen aufgeteilt, die sich stark voneinander unterscheiden. Im ersten Teil geht es um den Mord und die Folgen. Der Leser lernt Pete einerseits als geachteten Kriegshelden und Grundbesitzer kennen, wundert sich andererseits über diesen durchdachten Mord und Petes Schweigen. Da Pete selbst wenig Interesse daran hat sich zu verteidigen, kann sein Anwalt ihm auch nicht helfen, und er muss für seine Tat sterben. Während der Leser im ersten Teil nicht viel über Petes Innenleben erfährt, wird sein Leben im zweiten Teil, „Der Knochenacker“, aufgerollt. Man spürt seine große Liebe zu seiner Familie und zu seinem Land. Als der Zweite Weltkrieg beginnt, wird er eingezogen. Ungern lässt er alles zurück, um auf den Philippinen zu dienen. Der Einsatz der US Armee endet schon bald in einer großen Katastrophe. Die Männer erleben unvorstellbare Grauen und Demütigungen. Und doch findet Pete einen Weg seinem Land weiterhin zu dienen. Durch diesen umfangreichen Teil des Buchs versteht der Leser besser, was für ein Mensch Pete ist. Aber der Einschub ist zu lang, denn der Leser kommt der Auflösung der aufgeworfenen Rätsel nicht näher. Der dritte Teil führt den Leser zurück in die Zeit nach dem Tod Petes. Seine zwei liebenswerten Kinder, beides junge Erwachsene, haben nicht nur ihren Vater verloren. Durch Petes Tat stehen sie in Gefahr ihr Zuhause und alles, was ihnen lieb ist, zu verlieren. Und dann endlich, auf den allerletzten Seiten des Buchs wird das große Rätsel gelöst. Wer bis dahin mitgefiebert hat, wird vermutlich vom Ende enttäuscht sein. Die Spannung wurde solange aufrechterhalten, mit nur sehr wenigen Hinweisen auf den Ausgang. Danach wäre eine ausgefallenere Auflösung befriedigender gewesen. Fazit: Ein wenig Justiz-Thriller, ein wenig Kriegsdrama, und ein wenig Familiensaga; eine ungewohnte Mischung. Wie immer bei Grisham, ist dieses Buch gutgeschrieben, mit sympathischen Charakteren. Stellenweise lässt die Spannung nach und die Auflösung enttäuscht, aber trotzdem ist es ein Buch, das man gerne liest.

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Pete Banning, ein angesehener Bürger der Kleinstadt Clanton, erschießt eines Tages im Herbst des Jahres 1946, den Pfarrer der Gemeinde. Der Täter stellt sich der Polizei und äußert kein Wort über seine Motive. Selbst als er zum Tode verurteilt wird, schweigt er. Nicht nur die Familie des Mörders stellt sich die Frage, warum der Mord geschah. . John Grisham war und ist für mich noch immer ein Garant für echte Page-Turner. Viele Leser und auch seine Fans finden seine neueren Bücher nicht mehr so interessant wie die früheren. Das kann definitiv nicht bestätigen. Für mich sind die Romane von John Grisham nach wie vor allererste Sahne und das nicht nur im Bereich Justizthriller. Das Bekenntnis ist in drei Teile gegliedert. Grishams Schreibstil ist einfach nur toll zu lesen. Schnörkellos und absolut bildhaft entführt der Autor seine Leser in eine ganz eigene Welt. Mit „Das Bekenntnis“ begibt sich Grisham, zumindest in der ersten Hälfte seines neuesten Romans, zurück zu seinen Wurzeln und beschreibt einen spannenden und auf den ersten Moment mysteriösen Justizfall. Da sich der Täter in keiner Weise zu seiner Tat äußert, will man als Leser natürlich unbedingt wissen, welche Motive ihn dazu bewegt haben. Grisham macht das sehr geschickt, indem er den Leser nämlich auch im zweiten Teil der Geschichte weiterhin im Unklaren lässt. Dieser zweite Teil entführt uns in Pete Bannings Vergangenheit, wo er sich in Japan im Zweiten Weltkrieg befindet. Dieser sehr historisch angehauchte Teil wirkt zuweilen etwas langatmig, zumal er sich von den anderen Büchern Grishams bezüglich des Schreibstils etwas abhebt. Denn hier wird sehr viel fachliches Wissen vermittelt, das den Lesefluss an manchen Stellen stört. Nichtsdestotrotz ist diese Episode aus dem Leben des Protagonisten unglaublich interessant und lesenswert. Man lernt Pete Banning besser kennen und kann so manche Handlungsweise plötzlich besser verstehen. Das Motiv für den Mord an dem Reverend erfährt man aber immer noch nicht. Im dritten Teil des Buches wendet sich Grisham dann wieder der Familie zu und erzählt, was nach der Hinrichtung von Pete Banning geschieht. Und sofort greift wieder der flüssige Schreibstil des Autors und man fliegt nur so durch die Seiten. Ich hatte an manchen Stellen zwar schon eine Vermutung, wie der Roman endet und diese Vermutung wurde auch letztendlich auf gewisse Art und Weise bestätigt, wenngleich dann doch noch eine Wendung ins Spiel kam, mit der ich wiederum überhaupt nicht gerechnet habe. „Das Bekenntnis“ konnte mich dennoch nicht ganz so überzeugen, wie die vorherigen Bücher Grishams, was aber keineswegs heißt, dass dieses Buch schlecht ist. Es ist ein wenig anders und vermischt Justizthriller mit einem geschichtlichen Hintergrund und einer wirklich faszinierenden Familiengeschichte. Wären die Längen im zweiten Teil des Buches nicht gewesen, so hätte sich auch dieses Buch wieder in das gleiche Niveau eingereiht wie alle Bücher von John Grisham. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon, wenn ein neues Abenteuer aus seiner Feder erscheint. denn seine Bücher verschaffen mir einen Lesegenuss ähnlich wie Michael Crichton oder Stephen King, bei denen ich auch immer schlecht das Buch aus der Hand legen kann. Dieses Mal bekommt Herr Grisham nicht die volle Punktzahl, aber ich ziehe aufgrund des etwas langatmigen Zwischenteils nur einen halben Punkt ab. 😉 . Fazit: Faszinierende Mischung aus Familiendrama Justizthriller und geschichtlichem Ereignis. ©2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Rezension von Melanie (Die Thrillerqueen) zu "Das Bekenntnis" von @John Grisham 3,5 von 5  schwierig, es ist ein Buch vom großen Grisham, der einen mit Storys wie die Akte bewegt und unterhalten hat. Aber die neuen Werke sind leider nicht mehr so Aufsehen erregend. Oktober 1946 in Clanton, Mississippi. Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: »Ich habe nichts zu sagen.« Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war. Meinung: Ehrlich gesagt bin ich hin und hergerissen, wie ich bewerten soll. Grisham hat sich einen großen Namen gemacht mit vielen Thrillern, die einen im wahrsten Sinne des Wortes bewegt und berührt sowie gefesselt haben. Aber diese Geschichte von Hörensagen hat mich leider gar nicht angerührt. Grisham hat diese etwas ausgeschmückt bzw. spekuliert darüber, was eventuell damals passiert ist! Bis dahin alles okay, nichts gegen Storys von früher. Der Anfang war noch einigermaßen spannend, zumal auch interessant war, etwas über die damalige Zeit zu lesen. Auch der Südstaaten-flair kam gut mit dem Protagonisten einher! Die typische Gerichtsdramatik war toll. Aber auf einmal waren wir mitten in einem Kriegsdrama, in Japan, das ist so gar nicht meins gewesen, und damit habe ich auch nicht wirklich gerechnet. Gut geschrieben keine Frage, aber leider gar nicht meins. Auch die Familiengründung des Protagonisten fand ich doch fehl am Platze und ziemlich langatmig ausgearbeitet. Die Lösung war dann wieder schlüssig und passte wieder! Daher ruht meine Zerrissenheit bei der Beurteilung. Ich gebe klar eine Leseempfehlung, es ist ein Grisham .und ich bin letztendlich sehr zufrieden.  Fakten 592 Seiten HC 24,-€ eBook18,99€ Erschienen im Heyne Verlag Kaufen kann man das Buch direkt beim Verlag, dem Autor und bei jeder Plattform, welche Bücher und Ebooks anbietet.  Ich möchte mich bei  @Randomhouse für das Reziexemplar bedanken

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Der amerikanische Autor und Rechtsanwalt John Grisham ist durch seine Justizthriller – „Die Jury“ – „Der Klient“ – „Die Firma“ weltbekannt geworden. Seine Romane sind oftmals mit Hollywoodgrößen der Schauspielkunst erfolgreich fürs Kino und Fernsehen umgesetzt worden. John Grisham weiß wovon er schreibt – als Rechtsanwalt kennt er das amerikanische Rechtssystem mitsamt seinen Facetten, seinen Schwachpunkten, aber auch deren Stärken sehr genau. Die Justiz in den USA ist ganzheitlich mit der unseren Rechtsprechung kaum vergleichbar. Hin und wieder spielen sich wahre Dramen in den amerikanischen Gerichten ab – Theatralik und Dramatik par excellence. Ein Schachspiel mit all seinen Figuren. In seinem neuesten Roman „Das Bekenntnis“ erschienen im Heyne Verlag steht die Justiz allerdings auf der Ersatzbank, ein literarisches Füllmaterial. Das Storytelling handelt von Lügen, traditionellen Vorstellungen von Ehre, Moral und Anstand. Ebenfalls erzählt John Grisham durch seine Charaktere von Pflicht und Ehre, von überholten Rassengesetzten und südamerikanischen Idealvorstellungen. Gerade der letztere Punkt ist ein wesentlicher Bestandteil des Romans. Die Story spielt um das Jahr 1947 – die ersten Nachkriegsjahre. Der amerikanische Süden – traditionell verbohrt in längst überlebten Dogmen, die zum Teil nicht aufgegeben werden wollen. Vom Winde verwehte Familienverhältnisse durch den Krieg, lassen die Familie Banning nicht zur Ruhe kommen. Der Großgrundbesitzer einer Baumwollplantage Pete Banning, der als Kriegsheld im Pazifik kämpfte, ist ein angesehener Bürger, Freund und Partner für die Menschen in seiner kleinen Stadt. Eines Morgens erschießt er mit seinem 45-Colt den etwas jüngeren Pastor in dessen Arbeitszimmer. Er lässt sich teilnahmslos festnehmen – bleibt aber hinlänglich den Hintergründen seiner Tat still und schweigsam. Ein kurzer Prozess folgt – das Urteil schmettert seine Kinder und seine Schwester in ein Trauma von Lügen, unausgesprochenen Geheimnissen…. Wie Fackeln im Sturm müssen sich die beiden Kinder fühlen. Die Mutter in der Psychiatrie – aus unerklärlichen Gründen, die Tante die wie ihr Bruder schweigt. Warum hat ihr Vater einen kaltblütigen, methodischen Mord begonnen!? „Das Bekenntnis“ von John Grisham ist eine tiefgründige Charakterstudie. Erzählt wird die Story, aus einigen verschiedenen Blickwinkeln, die zwar interessant ist, aber leidlich spannend. Die wesentliche Tat lässt sich durch Analyse der Charaktere auflösen – wenn man allerdings trotzdem etwas überrascht sein darf. Die Figur Pete Banning geht während des Pazifikkrieges durch die Hölle: Kampfhandlungen, Kriegsgefangenschaft, Krankheiten, Folter und Misshandlungen lassen ihn kaum überleben. Nur der Gedanke an seine Kinder und seiner liebevollen Frau lassen ihn hoffen. Mal abgesehen von einer Handlung, die wenig spannend ist, transportiert John Grisham eine sehr feingetunte und sehr sensible Charakterzeichnung die nachhaltig fesselt. „Das Bekenntnis“ ist eine Familientragödie die letztlich in rechtliche Fragen konsequent eskaliert. Allerdings zeigt es sich, dass Justizia hier wirklich blind bleibt, weil niemand ihr die Augenbinde abnimmt. Schicksale, die also im dunklen bleiben. Dem Autor gelingt es aber die tiefverwurzelten Moralvorstellungen, die manchmal jenseits aller Logik und Vernunft existieren, darzustellen. Aber wie gesagt, in den später 40er Jahren des letzten Jahrhunderts war „noch“ alles anders. Als Kind des Südens erklärt sich das vielleicht dann doch noch ganz anders. Das Schicksal der Protagonisten rührt einen, selbst für den Mörder kann man Verständnis aufbringen, auch wenn das vielleicht aus der medizinischen Perspektive so ist. Völlig deplatziert und zu stark inhaltlich ausgebaut wurden die Kriegserlebnisse von Pete Banning. Die Schilderungen von Folter, Krankheiten, willkürlichen Morden der Japaner sind allzu drastisch und konzentriert erzählt. Letztlich hätte die Handlung für eine Kurzgeschichte absolut gereicht. Die erzählerische Wucht wäre tiefgehender gewesen. Fazit „Das Bekenntnis“ von John Grisham ist kein Justizthriller – eine tiefgründige Charakterstudie, die das eingesperrte moralische Universum der Südstaaten eindringlich erzählt. Leidlich spannend – aber trotzdem unterhaltsam erzählt. Michael Sterzik

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[ ] In diesem Buch stellt John Grisham dem Leser vom ersten Kapitel an die alles entscheidende Frage: Warum bringt der Kriegsveteran, Farmer, liebevolle Vater und Ehemann Pete Bannings den ortsansässigen Priester Dexter Bell mit drei Schüssen gezielt und vorsätzlich um? Der Täter schweigt. Auch über seinen Tod hinaus wird sehr sehr sehr lange nicht klar, warum er seine Frau 7 Monate vor dem Mord in die Psychiatrie einweisen ließ und die Tat im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte ausführte. Pete Bannings diente 6 Jahre im Krieg, wurde zwischenzeitlich für tot erklärt, wendet sich aber nach seiner Rückkehr liebevoll seiner Frau und auch den beiden Kindern Joel und Stella zu. Grisham schmückt die Zeit im Krieg für meinen Geschmack exorbitant aus, allerdings bleibt der Spannungsbogen kontinuierlich erhalten. Das eigentliche Bekenntnis bekam ich erst im 50. und letzten Kapitel serviert. Für meinen Geschmack hätten es ein paar Kapitel weniger auch getan aber ansonsten liefert John Grisham wie gewohnt ab. Für mich ist Grisham lesen eine Tradition, wie Sonntags den Tatort zu schauen. Das begann im Teenager Alter, als der Autor mit "Die Firma" oder "Die Akte" seine großen Erfolge feierte. Ich war damals mehrmals in der Woche in der Bibliothek und sog jeden Band in mich hinein. Seitdem habe ich kein Buch dieses Autors verpasst. Ich kenne den Schreibstil so gut, dass er auf mich eine regelrecht entspannende Wirkung hat - trotz des literarischen Spannungsbogens. "Das Bekenntnis" ist solide und gut konstruiert und spannend bis zum Schluss. Was will das Leserherz mehr?

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