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Rezensionen zu
Die Wächter

John Grisham

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Cullen Post arbeitet als Anwalt bei Guardian Ministries, einer Organisation, die sich um unschuldig Verurteilte kümmert. Schon einigen Todeskandidaten haben er und seine Mitstreiter das Leben gerettet und nun kümmert er sich um Quincy Miller. Dieser wurde für einen Mord verurteilt, den er nicht begangen hat und sitzt seit 22 Jahren hinter Gittern. Cullen Post versucht, den Fall neu aufzurollen, denn es ist klar, dass einige der Zeugen damals gelogen haben. Bei der Suche nach Beweisen deckt er ein richtiges Komplott auf und bringt sich selbst in große Gefahr. Immer wieder ein großes Thema ist der Unterschied zwischen Schwarzen und Weißen. Ein schwarzer Angeklagter hofft auf eine schwarze Jury, Zeugen zu suchen oder jemanden zum Sprechen zu bringen klappt besser, wenn man die gleiche Hautfarbe hat, die Polizei geht mit Menschen ihrer Hautfarbe anders um usw. So geriet auch Quincy schnell in die Mühlen der Justiz und konnte sich nicht wehren. Ein schwarzer Angeklagter und ein weißer Sheriff, der ihm etwas in die Schuhe schieben will. Zeugen werden bestochen, Deals ausgehandelt und schon geht alles seinen Gang und er landet lebenslänglich hinter Gittern. Und danach interessiert sein Schicksal niemanden mehr. Damit ist er anscheinend kein Einzelfall und Grisham zeigt in `Die Wächter` genau, wie das Rechtssystem versagt. Ein bisschen störend fand ich die vielen Namen von eigentlich unbedeutenden Personen, die keine wirkliche Rolle spielten. John Grisham hat wieder sehr spannend geschrieben, nicht mit solchen raffinierten Pointen, wie man es aus seinen früheren Romanen kennt, aber trotzdem auf andere Art fesselnd. Er versteht es einfach wie kein anderer, auch aus einem eher trockenen Thema einen packenden Justizthriller zu machen.

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Guardian Ministries ist eine Hilfsorganisation aus jungen Anwälten, die unschuldig Verurteilten zu Hilfe kommt. Einer dieser Häftlinge ist Quincy Miller, der für einen Mord einsitzt, den er nicht begangen hat. Anwalt Cullen Post macht sich auf die Suche nach neuen Beweisen und entdeckt dabei alte Beweisstücke, die eine große Verschwörung aufdecken, die damals zu Millers Verurteilung geführt haben. . Ein neuer Roman von John Grisham und ich werde sofort hellhörig. Auch wenn viele behaupten, seine neuen Geschichten wären längst nicht mehr das, was sie einmal waren, so behaupte ich schlichtweg das Gegenteil. Die Bücher sind nicht anders als seine ersten und die nachfolgenden. Grisham schafft es bei mir immer noch, mich bereits nach den ersten Seiten vollkommen in den Bann zu ziehen. So auch beim vorliegenden „Die Wächter“. Es ist vor allem auch erstaunlich, dass Grisham seine Justiz-Themen immer wieder in ein anderes, interessantes Gewand verpacken kann. Sicherlich fühlte ich mich so manches Mal an Grishams „Die Kammer“ erinnert, aber dennoch geht der Autor hier einen komplett anderen Weg, um das Thema Todesstrafe anzugehen. Schreibtechnisch bewegt sich „Die Wächter“ wieder auf hohem Niveau und aufgrund des flüssigen Schreibstils macht es ungemein Spaß, die Geschehnisse zu verfolgen. Auch „Die Wächter“ kann daher durchaus als Pageturner bezeichnet werden. Was mich einigen, wenigen Szenen gestört hat, war, dass zu viele Namen in Erscheinung traten und sich die Geschichte das ein oder andere Mal vom Haupterzählstrang gelöst und eigentlich Nebensächlichkeiten (andere Fälle) behandelt hat. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn letztendlich zählt das Gesamtbild, das im Kopf des Leser zurückbleibt, und auch bei diesem Roman wieder stimmt. Ähnlich wie bei Stephen King hat auch John Grisham eine „Wandlung“ in seiner Karriere durchgemacht und ich unterscheide (wie auch bei King) in „alten“ und „neuen“ Grisham. Und ich mag den „neuen“ Grisham auf alle Fälle, denn ihm gelingt es noch immer, eine unglaubliche Stimmung zu erschaffen, der man sich nicht entziehen kann und in der man sich als Leser absolut wohlfühlt. Grisham zählt in Sachen Justizthriller noch immer zu den großen Schriftstellern, von dem man sich erhofft, es mögen noch viele Werke aus seiner Feder erscheinen. In „Die Wächter“ prangert der Autor erneut die Machenschaften eines Rechtssystems an, in dem Vertuschung und vor allem Bestechungen eine große Rolle spielen. Seine Protagonisten wirken authentisch und sämtliche Handlungen nachvollziehbar. Versiert zeichnet er ein Bild der amerikanischen Justiz, bei dem nicht immer alles gerecht abläuft. Diese „Anklage“ des Systems ist fast schon ein Markenzeichen von John Grisham und macht seine Romane umso interessanter, zumal er diese Ereignisse, die bei ihm meist auf tatsächlichen Begebenheiten basieren, mit sehr detaillierten Informationen anreichert, die einem Laien zumindest den Hauch der Komplexität solcher Fälle vermitteln. „Die Wächter“ konnte mich erneut vollends überzeugen und ich freue mich schon jetzt auf ein neues Buch von John Grisham. . Fazit: Spannendes Justizabenteuer auf gewohnt hohem Niveau. © 2020 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Nach „Das Bekenntnis“ kehrt John Grisham im neuen Roman „Die Wächter“ thematisch zu seinen alten Wurzeln zurück, dem Justizroman. Im Mittelpunkt steht Cullen Post, ein Anwalt, der sich für zu Tode verurteilte Gefangene in Amerika einsetzt. Mit „Guardian Ministries“, einem kleinen Projekt bestehend aus vier Mitarbeitern, versucht er die Unschuld von Gefangenen, welche durch Justizirrtümer in der Todeszelle sitzen, oder eine lebenslange Haftstrafe verbüßen, zu beweisen, und sie so aus dem Gefängnis zu holen. So auch im Fall von Quincy Jones, der seit über 20 Jahren in Haft ist, und „Guardian Ministries “ um Hilfe bittet. Post versucht den Fall neu aufzurollen, und zu zeigen, daß es vor über 20 Jahren zu groben und fahrlässigen Fehlern kam, und Quincy Jones lediglich als Sündenbock für das Verschulden anderer diente. Das komplexe Justizsystem mit seinen vielen Fallstricken bietet hier eine perfekte Bühne für mehrere spannende Geschichten. Grisham nimmt den Leser mit in eine Todeszelle, ein paar Stunden vor einer Exekution. Das ist nicht einfach zu lesen, und man muss sich klar machen, daß der Autor weiss, wovon er schreibt, und solche Situationen fast schon Alltag in vielen Gefängnissen Amerikas sind. Der Schreibstil ist rasant und packend, trotzdem kann der Autor für mich nicht an die Größe seiner älteren Titel wie „Die Firma“ anknüpfen, aber er möchte es vielleicht auch nicht. Grisham veröffentlicht jedes Jahr ein Buch, an Geschichten mangelt es ihm mit Sicherheit nicht. Als Jurist, Politiker und Mitglied des Inncocence Projects, einer Organisation die sich für die Aufklärung von Justizirrtümern engagiert, hat er viele Ungerechtigkeiten gesehen und wird noch in vielen Romanen davon erzählen. „Die Wächter“ ist ein gewohnt solider Titel aus der Feder Grishams, eine interessanter Plot mit Bezug zur Wirklichkeit.

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Cullen Post arbeitet für die gemeinnützige Organisation Guardian Ministries, die vor zwölf Jahren von Vicky Gourley gegründet wurde und es sich zur Aufgabe gemacht hat, unrechtmäßig (oft zum Tode) verurteilte Menschen zu rehabilitieren. Der 38-jährige Duke Russell ist derzeit einer von Posts fünf Mandaten. Er soll vor elf Jahren Emily Broone vergewaltigt und ermordet haben und wurde dafür vor fünf Jahren zum Tode verurteilt. Der ermittelnde Staatsanwalt Chad Falwright hat Posts Meinung nach damals schlampige Ermittlungen geführt und den damals zweiundzwanzigjährigen Mark Carter, der das Opfer als Letzter lebend gesehen hat, gar nicht als Verdächtigen eingestuft, während Post ihn für den Täter hält. Er muss es nur noch beweisen. Damals wurden Bissspuren und Schamhaare von Pseudo-Sachverständigen zu erdrückenden Beweisen hochstilisiert, obwohl keine DNA-Analysen der Schamhaare durchgeführt wurden. Nachdem das Todesurteil für Russell aufgeschoben worden ist, widmen sich Post und sein schwarzer Kollege Frankie Tatum einem Fall, der bereits seit drei Jahren auf dem Schreibtisch von Guardian Ministries liegt: Quincy Jones wurde wegen Mordes an dem 37-jährigen Anwalt Keith Russo zum Tode verurteilt und wartet seit 22 Jahren im Gefängnis auf die Vollstreckung des Urteils. Jones war damals Russos Mandant in Seabrook, aber unzufrieden mit dem Ergebnis, wie er die ihm anvertraute Scheidungsangelegenheit geregelt hatte. Verschiedene offensichtlich falsche Aussagen, von einem Gefängnisspitzel ebenso wie von Quincys Ex-Frau Diana, besiegelten das Urteil. Vor allem wurde dem Angeklagten eine Taschenlampe zum Verhängnis, die im Kofferraum von Quincys Wagen gefunden wurde, die ein Sachverständiger als Tatwaffe deklarierte, obwohl er das Objekt nie gesehen, sondern seine Blutspurenanalyse nur aufgrund von Farbfotos durchgeführt hatte. Doch als sich Post und seine Kollegen näher mit dem Fall befassen, stoßen sie auf ein undurchdringliches Geflecht aus Korruption und Intrigen. Obwohl Guardian Ministries in erster Linie darum bemüht ist, bei ihren ausgesuchten Fällen die für unschuldig gehaltenen Mandanten wieder in Freiheit zu sehen, liegt Post in diesem Fall auch viel daran, den wahren Täter zur Verantwortung zu ziehen. Seiner Meinung nach steckt der korrupter Sheriff Pfitzner hinter dem Verbrechen, weil er verhindern wollte, dass Russo, der sein Geld vor allem als Anwalt für die Drogenmafia machte und schließlich vom FBI als Informant umgedreht wurde, sein Wissen um Pfitzners Beteiligung an dem Komplott kundtun konnte. Doch nicht zuletzt die in den Fokus der Ermittlungen gerückte Mafia versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt … „Sie wollen sich uns nicht offen in den Weg stellen, uns Angst einjagen, uns einschüchtern, zumindest jetzt noch nicht, weil das ihre Existenz bestätigen würde und sie wahrscheinlich ein weiteres Verbrechen begehen müssten, was sie gern vermeiden würden. Ein Feuer, eine Bombe oder eine Kugel könnten hohe Wellen schlagen und Spuren hinterlassen. Quincy aus dem Weg zu räumen ist die einfachste Methode, die Ermittlungen zu torpedieren.“ (S. 274) John Grisham, der selbst jahrelang als Anwalt praktiziert hat, lässt sich für seine Romane immer wieder von realen Fällen inspirieren, so auch für „Die Wächter“. Wie der US-amerikanische Bestseller-Autor in seiner Anmerkung am Ende erwähnt, hat er den Fall des immer noch inhaftierten Joe Bryan, der vor dreißig Jahren zu Unrecht verurteilt worden war, seine Frau ermordet zu haben, und dafür noch immer in einem texanischen Gefängnis einsitzt. Grisham macht überhaupt keinen Hehl daraus, was er von der amerikanischen Justiz hält, die sich viel zu sehr auf Möchtegern-Sachverständige verlässt, die für ansehnliche Honorare alles aussagen, was die Ankläger hören wollen. Die Schwarz-Weiß-Malerei wirkt bei John Grisham gerade bei „Die Wächter“ etwas sehr dick aufgetragen, aber da er die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Cullen Post schreibt, der aus eigener Erfahrung gelernt hat, wie fehlerhaft das Justiz-System in den USA funktioniert, fällt dieses Manko im Verlauf der Geschichte immer weniger ins Gewicht. Dafür entwickelt der Plot – wenn auch auf sehr vorhersehbaren Bahnen – einen unwiderstehlichen Sog, der seine Spannung vor allem durch die Suche nach neuen Beweisen generiert, die Posts Mandanten endgültig entlasten. „Die Wächter“ zählt zwar nicht zu den stärksten Werken von John Grisham, macht aber – wieder einmal - thematisch auf eine erschreckende Ungerechtigkeit im US-amerikanischen Justizsystem aufmerksam.

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