Ein ruhiger Nachmittag im Lieblingssessel sollte es werden für Herbert, aber dann kommt das Leben dazwischen. Tochter Brigitte steckt in einer Ehekrise und lädt kurzerhand ihre Tochter Julia bei ihren Eltern ab, um etwas Zeit zur Selbstfindung zu haben.
Julia sucht die Oma, aber die ist unauffindbar. Herbert vermutet sie bei der Nacbarin oder Freunden, aber dort ist sie nicht. Zur Ablenkung für Julia und aus Sorge sucht er im haus nach Hinweisen. Seine Enkelin erweist sich als große Hilfe und findet den ersten Zettel.
Später entdeckt Herbert weitere und stellt fest, dass seine Ehe mit Margit nicht so perfekt war wie er immer dachte. Seine Frau musste ziemlich viel zurückstecken und war ziemlich unzufrieden mit der Situation. Das gefällt ihm garnicht und als er entdeckt, dass sein geliebter BMW ebenfalls verschwunden ist kommt Wut in ihm auf.
Nach dem Fund eines Briefes vor der Haustür macht er sich gemeinsam mit Julia und seinen Freunden Otto und Enrico auf die Suche.
Die Schreibweise des Buches ist gut verständlich und flüssig zu lesen. Es macht Spaß sich auf immer neue (kleine) Katastrophen bei Herbert einzustellen. Die Beziehung zwischen Julia und Herbert entwickelt sich im Laufe der Handlung und er lernt seine Enkelin viel besser kennen.
Die Charaktere sind welche wie man sie aus dem richtigen Leben kennt, teilweise etwas überzogen dargestellt, aber dabei immer sympathisch. Besonders Julia mochte ich sehr gerne.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz und durch die vielen Missgeschicke und überraschenden Wendungen wirkt das Buch witzig, aber ohne dabei ins Lächerliche abzugleiten.
Ein Roman über ein älteres Paar, in das man sich gut hineindenken kann. Man sollte eben in einer Beziehung nicht alles als selbstverständlich erachten, denn wir sind alle ein wenig wie Herbert.
Ein Roman mit Witz und zum Nachdenken, den ich gerne weiterempfehle an alle, die Geschichten aus dem Alltag mögen.
Zitate über Julia:
... eine Art Naturgesetz. Kinder wussten immer alles, was sie nicht wissen sollten.
Sie wusste allerdings, dass alles, was man aus dem Haus entfernte, zur Ordnung im Haus beitrug.