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Rezensionen zu
Alles, was du fürchtest

Peter Swanson

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Zu früh.....

Von: Igela

13.02.2021

Kate Priddy greift sofort zu, als sie das Angebot ihres Cousins zweiten Grades bekommt für ein halbes Jahr die Wohnungen zu tauschen. Nach einer traumatischen Beziehung will Kate nur noch weg aus London. Corbin Dell, der in Amerika lebt, sucht eine Bleibe in London und so tauschen die beiden die Wohnungen. Kaum in Corbins Wohnung in Beacon Hill angekommen, wird seine Nachbarin Audrey Marshall ermordet und Kate hat schnell den Verdacht, dass Corbin etwas mit dem Mord zu tun hat. Sehr schnell ist man mittendrin in der Geschichte und ebenso schnell wird es spannend. Die Atmosphäre in dem Appartementhaus, in dem sich Corbins Wohnung befindet, empfand ich als gruselig. Denn etliche Figuren hatte ich in Verdacht mit dem Mord zu tun zu haben. Da ist zuerst einmal Corbian, dessen Gründe nach London zu übersiedeln leicht undurchsichtig sind. Zudem hat die ermordete Nachbarin einen Stalker, der sie mit Besessenheit beobachtet hat. Das von Wohnung zu Wohnung, da die architektonischen Gegebenheiten das nicht nur zulassen, sondern regelrecht begünstigen. Hat dieser heimliche Beobachter die junge Nachbarin ermordet? Oder war es etwa der Portier? Obwohl zu Beginn und im Klappentext Kate im Mittelpunkt der Geschichte scheint, verschiebt sich der Fokus immer wieder auf andere Figuren. Abwechselnd werden diese eingeführt und alle haben mehr oder weniger eine Beziehung oder Berührungspunkte mit der ermordeten Audrey. Hier erfährt man auch, dass praktisch jede Figur ein Geheimnis hat, das die Vergangenheit betrifft. Mit diesem Wissen macht man sich sehr schnell Gedanken und stellt Vermutungen an, die in Verdächtigungen gipfeln. Ich empfand das als sehr abwechslungsreich und fesselnd. Leider endet der Spannungsbogen, der sich durch das ganze Buch zieht, nach 2/3 der Geschichte, denn da ist die Identität des Täters klar. 50 Seiten vor Schluss wird dann in einem Perspektivwechsel mehr als deutlich, was ich schon lange geahnt habe. Hier hätte Peter Swanson noch etwas hinauszögern dürfen, damit die Spannung erhalten bleibt. Die Charakterisierung der Figuren ist so gut gelungen, dass ich sie sehr gut auseinanderhalten konnte. Mir gefiel die Figur Kate sehr gut, denn sie zeigt Schwächen, wie die verschiedensten Phobien, die sie durch ein Trauma in der Vergangenheit davongetragen hat. Aber auch ihr Cousin Corbin empfand ich als treffend beschrieben. Denn er handelt den Vorgaben entsprechend und hat mich dadurch überzeugt.

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Kate Priddy hat ein riesiges Trauma zu bewältigen. Ihr Ex-Freund hat sich vor ihren Augen erschossen, weil er die Trennung nicht bewältigen konnte. So kommt das Angebot ihres Cousins Corbin zur rechten Zeit, ihre Londoner Wohnung für ein halbes Jahr mit seiner in Boston zu tauschen. Gleich nach ihrer Ankunft wird eine junge Frau in der Nachbarwohnung tot aufgefunden. In Kate keimt der Verdacht auf, dass Corbin etwas damit zu tun haben könnte. Fällt doch seine Abreise unmittelbar mit dem Todeszeitpunkt zusammen. Sie nimmt per Mail Verbindung zu ihm auf, aber er behauptet, Audrey nur flüchtig gekannt zu haben. Doch wieso findet Kate den Wohnungsschlüssel von Audrey in der Küchenschublade? Alan, ein anderer Bewohner der Wohnanlage, freundet sich mit Kate an und gesteht, dass er das Mordopfer heimlich beobachtet hat und dabei sehr wohl ein Verhältnis zwischen ihr und Corbin festgestellt hat. Kate beginnt mit eigenen Nachforschungen, denn ihre Intuition führt sie zu Ungereimtheiten, doch gleichzeitig versucht sie die immer wieder aufkeimenden Panikattacken zu bekämpfen. Die Spannung baut sich langsam auf, doch wirklich überraschende Wendungen habe ich vermisst. Gut gefallen hat mir allerdings die Idee, ein und die selbe Szene aus verschiedenen Blickwinkeln der Beteiligten zu erzählen und die Handlung deshalb ganz anders beleuchtet zu sehen.

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Bewertung: 3 1/2 Sterne Dies ist mein erster Thriller von Peter Swanson, obwohl ich den gehypten letzten Thriller "Die Gerechte" des Autors auf meinem SuB habe. Da die Meinungen eindeutig dazu tendieren, dass "Alles, was du fürchtest" nicht an seinem Vorgänger herankommt, habe ich das Buch aus der Bücherei mitgenommen und hebe mir "Die Gerechte" für später auf. Das Thema Wohnungstausch kommt bei Thriller in letzter Zeit häufiger vor. In diesem Buch hat es aber nur anfangs eine Bedeutung, der Thriller geht danach in eine andere Richtung. Kate, unser Hauptcharakter, möchte endlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Deshalb stimmt sie einem sechsmonatigen Wohnungstausch mit ihrem Kusin Corbin zu, der in Boston wohnt. Während sie sich auf dem Weg über den Antlantik macht, fliegt Corbin nach London und wird ihre kleine Wohnung beziehen. Kaum angekommen, erfährt Kate, dass ihre Wohnungsnachbarin tot aufgefunden wurde und verständigt Corbin. Dieser erzählt ihr, dass er die junge Frau kaum kannte. Doch warum findet Kate den Wohnungsschlüssel des Mordopfers bei ihm in der Wohnung? Alan, ebenfalls ein Bewohner des Hauses, freundet sich mit Kate an. Doch bald findet sie heraus, dass er das Mordopfer gestalkt hat. Zusätzlich passieren mysteriöse Dinge, die sie bald an ihre Grenzen bringen. Eigentlich hat aich Kate eine Auszeit genommen, damit sie ein normales Leben führen kann. Sie leidet noch immer unter Panikattacken und möchte endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen.... Den Einstieg aus der Sicht von Kate fand ich gelungen. Danach braucht man allerdings einen etwas längeren Atem bis die Geschichte endlich in Fahrt kommt. Oftmals konnte ich Kates Verhalten, besonders mit dem Bezug zu ihrer Vergangenheit, nicht verstehen. Sie ist eine unsichere junge Frau und man fragt sich als Leser, ob die mysteriösen Dinge wirklich passieren oder sich Kate alles nur einbildet. Richtig warm wurde ich mit ihr nicht. Der Autor spielt hier gekonnt mit der Angst der Protagonistin und verunsichert dabei auch den Leser. Mit der Zeit entwickelt sich Kate jedoch wahnsinnig weiter. Generell legt Swanson großen Wert auf seine Charaktere und deren Hintergründe. Die Konstellationen sind gelungen, ebenso spielt er mit moralischen Verwerflichkeiten. Sympathisch waren sie mir allerdings nicht wirklich. Der Autor widmet sich auch vielen Nebensächlickeiten und nimmt dadurch wesentlich Tempo aus seiner Geschichte. Gefallen hat mir, dass man aus verschiedenen Perspektiven und Sichtweisen liest, während sich das Grauen langsam verdichtet. Swanson erzählt sehr detailliert und hat einige tolle Plottwists eingebaut. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven gab es aber auch einige Wiederholungen. Das Ende ist rasant und spannend, aber nicht unbedingt eine Überraschung, denn den Täter hatte ich bereits identifiziert...schade! Schreibstil: Peter Swanson schreibt flüssig und man liest sich schnell durch die 400 Seiten, obwohl es doch einige Längen gibt. Die Kapitel sind eher kurz gehalten. Erzählt wird aus verschiedenen Sichtweisen. Die Charaktere sind sehr vielschichtig dargestellt und sind eher undurchsichtig. Fazit: Ein interessanter Thriller, der etwas langsam in Fahrt kommt und leider auch den Täter zu früh preis gibt. Der Rest ist facettenreich, das Setting gelungen. Der Autor spielt gekonnt mit der Angst der Protagonistin und der Leser. Guter Thriller mit einigen Schwächen.

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Sehr spannend

Von: Katja L. aus Nürnberg

11.06.2019

Kate Priddy leidet Zeit ihres Lebens an allerlei Ängsten und muss als Studentin feststellen, dass die Realität manche Vorstellung noch übertrifft. Als ihr Cousin zweiten Grades, Corbin Dell, einen Wohnungstausch vorschlägt, überrascht sie ihre Eltern und vorallem sich selbst mit einer Zustimmung und tauscht ihr Londoner Appartement gegen eine Wohnung in Boston. Kaum dort angekommen wird Kate mit dem Verschwinden ihrer Nachbarin konfrontiert, welche später ermordet aufgefunden wird. Die Polizei hält Corbin für verdächtig, doch auch Alan, ein weiterer Nachbar, verhält sich merkwürdig und dann ist da noch Jack, ein angeblicher Freund der Toten… Kate weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann und gerät dabei selbst ins Visier des Mörders. Der Schreibstil ist flüßig und zielorientiert: Überwiegend begleiten wir Kate und erfahren, wie sehr ihre Ängste sie einschränken. Auch Alans Sicht wird eingebaut nachdem sich Kate und er angenähert haben. Als zweite Handlungsebene wird uns Corbins Vergangenheit etappenweise geschildert und bald schon wird der Zusammenhang zu den aktuellen Geschehnissen deutlich. Ab diesem Zeitpunkt erhält auch Henry Gelegenheit seine Sicht darzulegen. Die beiden wichtigsten Figuren, Kate und Corbin, passen perfekt zu einer Geschichte, in der nichts ist wie es scheint. Kate weckt mit all ihren Ängsten und ihrer Unsicherheit nicht unbedingt sofort Sympathie, eher ist man als Leser ungeduldig und mitunter fast genervt. Für Corbin dagegen verspürt man mindestens Mitleid, wenn nicht gar Sympathie – bis sich Stück für Stück zeigt, wer sich trotz bzw. gerade wegen Widrigkeiten wie weiterentwickelt hat. Eine unheilvolle Atmosphäre wird durch viele kleine, subtile Begebenheiten in Kates Alltag herauf beschworen und andererseits führen die Einblicke in Corbins Vergangenheit dem Leser zügig sowohl Mordmotiv als auch Täter vor Augen. Ein Thriller, der seinen Nervenkitzel erhält indem er gekonnt in Frage stellt, ob man sich selbst und seiner Umwelt trauen kann. Doch nicht nur Fans des subtilen, psychologischen Thrills kommen hier auf ihre Kosten, auch die Morde sind drastisch genug beschrieben, um für Gänsehaut und Widerwillen zu sorgen.

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Nach einem traumatischen Erlebnis wird Kate Price regelmäßig von Panikattacken und Albträumen heimgesucht. Deshalb wundert es ihre Familie sehr, dass sie die Londoner Wohnung mit dem Bostoner Appartement ihres Cousin Corbin tauschen will. Doch Kate sieht in der Veränderung ihrer Lebenssituation eine reale Chance, den seelischen Problemen beizukommen. Deshalb macht sich voller Zuversicht auf Weg. Aber kaum ist sie dort angekommen, muss sie erfahren, dass Corbins Nachbarin Audrey ermordet worden ist und niemand weiß, wer der Täter war. Von nun an wird Kate mit merkwürdigen Dingen konfrontiert und ist sich bald nicht mehr sicher, ob sie Corbins Beteuerung unschuldig zu sein glauben kann und welche Rolle der gegenüber wohnende Nachbar Alan in dem immer gefährlicher werdenden Drama spielt. "Alles, was du fürchtest" ist ein Thriller des US-amerikanischen Autors Peter Swansson, der bereits mit "Die Unbekannte" und "Die Gerechte" bewiesen hat, dass er die Spielarten perfider Geschichten bestens beherrscht. So gaukelt er seinen Lesern und Figuren gleichermaßen eine bestimmte Entwicklung der Ereignisse vor, bis er sie plötzlich widerruft und mit Andeutungen und Beobachtungen untersetzt, in eine ganz andere Richtung laufen lässt. Und während er mit den Wahrnehmungen und Gefühlen spielt, kristallisiert sich ganz allmählich die Wahrheit heraus, die noch ungeheuerlicher ist, als gedacht. Ein wunderbar wendungsreiches Geschehen, das diesmal allerdings einen Haken besitzt. Denn Corbins Vergangenheit wird in der Mitte des Buches so detailliert offenbart, dass das Ende der dramatischen Mörderjagd viel zu schnell vorhersehbar ist. Kurze Kapitel, ein flüssiger Schreibstil und der zunächst wunderbar undurchsichtige Plot sorgen dafür, dass das Buch nur schwer aus der Hand gelegt werden kann. Dabei werden die in Boston zum Tragen kommenden Ereignisse aus den Perspektiven von Kate und Alan erzählt, während sich Corbins Schilderungen nach seiner Ankunft in London eher auf die Vergangenheit beziehen. Darüber hinaus spielen auch noch weitere Figuren eine Rolle, wie ein vor dem Haus auftauchender Mann, der sich als guter Freund von Corbin entpuppt oder die mit den Ermittlungen betrauten Detectives, die akribisch jeder noch so kleinen Spur nachgehen. Und mit der Zeit wird aus der Fülle der Ereignisse und Erinnerungen ein erschreckend grausames Komplott zusammengesetzt, dessen Drahtzieher noch lange nicht am Ende mit seinen perfiden Spielchen ist. Fazit: Ein perfider Thriller, der durch das nervenaufreibende Zusammenspiel seiner Figuren Spannung erzeugt und lange Zeit mit einem undurchsichtigen Plot punkten kann. Doch leider werden die Hintergründe der verabscheuungswürdigen Tat viel zu schnell aufgedeckt und damit das in der Geschichte wohnende Potenzial teilweise verschenkt.

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Es ist die innere Ebene des neuen Thrillers von Peter Swanson, eine Ebene, die in seinen Werken immer eine tragende Rolle spielt, hier nun aber eindeutig die Hauptrolle übernommen hat. Wobei das erzählerische Motiv des „Wohnungstausches“ zwischen zwei eigentlich Fremden nicht neu ist, die innere Panikstörung, mit der Kate Priddy allerdings die Wohnung ihres, ihr persönlich unbekannten, Großcousins es aber deutlich in sich hat, Jeder geschlossene Raum, jede Situation der Einengung (sei es im Taxi im Tunnel, sei es auf dem Gang vor der Wohnung in Boston, als dort viele Polizisten und Nachbarn auftauchen) rüttelt an ihren Nerven und führt zu körperlichen Attacken, gegen die auch das Valium nurmehr schwer ankommen. Wenn dann noch in der Nachbarwohnung eine Leiche gefunden wird, wenn dann noch mehr und mehr, zunächst Kleinigkeiten, dann Dinge, an denen man nicht vorbeisehen kann, in der Gastwohnung geschehen, die Kate sehr verwirren und misstrauisch machen, wenn sie zudem einen Schlüssel für die Wohnung, die Tatort geworden ist, in einer Schublade ihres Großcousins findet, dann liegt der Schluss, zumindest für den Leser, nicht weit, dass vielleicht noch Schlüssel zu anderen Wohnungen sich in anderen Schubladen befinden könnten. Dass dann diese Kate bei der ersten Begegnung mit einem der Mitbewohner des Mietshauses eindeutig und überaus merkwürdig Gedanken in sexuelle Richtungen sich bei ihr breit machen, die weniger als Fantasie denn als unbedingte Bereitschaft vom ersten Moment an im Raum stehen, dann wird auch umgehend deutlich, dass diese Kate einen inneren Sinn, eine ausgeprägte Intuition für das Befremdliche, Andere, Gefährliche im Leben hat. Was ja auch nicht wundert, wenn jemand ständig in Angst lebt und alle Unwägbarkeiten versucht, vorwegzunehmen, um nicht in unkontrollierbare Situationen zu geraten. So ist es gar nicht die Tätersuche (was dem erfahrenen Leser schnell klar sein dürfte) oder die Ermittlungen oder die Gefahr, in die Kate mehr und mehr selbst gerät, die den eigentlichen Spannungsbogen dieses Thrillers darstellen, sondern das geschickte Ausnutzen irgendeines Fremden, was Kates konkrete Ängste angeht. Und damit stellt sich auch die eigentlich spannende Frage, die Swanson mit verschiedenen Wendungen und Überraschungen dem Leser immer wieder geschickt vor Augen führt, wer denn eigentlich so genau über Kate und ihre Ängste Bescheid wissen kann? Mitsamt der immer bedrohlicher werdenden Situation der jungen Frau, die lange Zeit von keiner Seite her Antworten findet, die ihr die Augen öffnen könnten. Wobei es Swanson ebenso überwiegend gelingt, dem Leser die innere Angst Kates fassbar und nachfühlbar in den Raum des Buches zu stellen. Das ein Stück weit Spannung um den Täter herum sich wenig aufbaut, dass einige Wendungen und Verhaltensweisen Kates wenig realistisch wirken und ebenso, dass merkwürdiges Verhalten auch anderen eher kaum auffällt, dass sind kleinere Abstriche in der psychologisch und emotional dichten Atmosphäre, die erwähnt werden sollten. Aber weitgehend aufgefangen werden durch einen zweiten Aspekt des Thrillers, nämlich der Frage, woher diese Panik bei Kate eigentlich kommt und was die junge Frau in ihrer Vergangenheit traumatisch erlebt hat, um ein solches Nervenbündel zu werden. Das dann das „wahre Leben“ im Thriller alle Ängste Kates übertrifft und überaus düstere Charaktere und Situationen entstehen werden, lässt den Leser dabei das Geschehen durchweg aufmerksam verfolgen. Ein flüssig verfasster, emotional dichter Thriller, bei dem nicht alles stimmt und überzeugt, der aber für eine angeregte und spannende Lektüre durchaus sorgt.

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Kate Priddy tauscht für 6 Monate ihre Wohnung mit ihrem Cousin Corbin Dell - sie zieht nach Boston und er in ihre Wohnung nach London. Als kurz nach ihrer Ankunft die Frau in der Nachbarwohnung ermordet aufgefunden wird, holt Kate ihre eigene schreckliche Vergangenheit ein. Außerdem beginnt sie ihren Cousin zu hinterfragen, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Er behauptet die ermordete Frau nicht gekannt zu haben, besitzt aber einen Wohnungsschlüssel von ihr. Hat sie ihrem Cousin zu Unrecht blind vertraut und sich dadurch in Gefahr begeben? Die Geschichte von Kate beginnt etwas verworren. Sie ist stets wegen schlimmer Ereignisse in ihrer eigenen Vergangenheit verunsichert und hat Panikattacken. Man erfährt aber zunächst nicht, um welche Ereignisse es sich handelt. Zugleich zieht sie in eine Wohnung ihres Cousins, tausende Kilometer von zu Hause entfernt, ohne diesen Cousin jemals gesehen zu haben. Das passte für mich nicht ganz zusammen. Wer würde so etwas tun, wenn er doch so panische Angst vor einfach allem hat? Nach den ersten ca. 100 Seiten hat man Kate und vor allem ihre Vergangenheit besser kennen gelernt und man erfährt nun auch endlich Dinge über Corbin. Mit dem Auftreten von ihm, hat mir die Geschichte Spaß gemacht und sie fing an wirklich spannend zu werden. Dabei werden die Ereignisse stets aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Man könnte vermuten, dass sich so viel wiederholt und man sich langweilt. Ich fand es aber gerade interessant gewisse Dinge nochmal aus dem Blickwinkel einer anderen Person zu betrachten. Dadurch bekam man nach und nach kleine Hinweise, die man zum Ende erfolgreich zusammensetzen konnte. Peter Swanson scheut dabei nicht, wie auch schon in seinem sehr starken Debüt, die Abgründe der Menschheit zu zeigen. Man ist beim Lesen teilweise entsetzt, weil es nicht zu schrecklich und absurd ist, sodass man Angst haben muss, einem selbst könnte solch eine Geschichte widerfahren. Ein wirklich gelungener Psychothriller mit kleinen Startschwierigkeiten.

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Peter Swanson hat mich mit seinem zweiten Buch Die Gerechte sowas von umgehauen, dass mir klar war, dass ich den Nachfolger auch unbedingt lesen möchte. Und als ich dann mitbekam, dass Alles, was du fürchtest veröffentlicht wird, musste ich es einfach haben. Das Buch kam dann relativ zügig nach Erscheinung bei mir an und ich fing sofort an – nur um erneut im Sog von Peter Swanson gefangen zu sein. Kate hat in ihrem Leben schon vieles erlebt und will eigentlich nur eins: Ein normales selbstbestimmte Leben leben. Das erhofft sie sich in Boston, weshalb sie ihre Wohnung in London mit der ihres Cousins tauscht, um noch einmal eine andere Richtung in ihrem Leben einzuschlagen. Doch die direkte Nachbarin ihres Cousins wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden und plötzlich befindet sich Kate mittendrin in einem Mordfall mit der Frage: Welche Rolle spielt ihr Cousin darin? Von Anfang an war ich wie gebannt und wirklich daran interessiert, wie sich die Ausgangslage verändert, wenngleich mir Kate nicht wirklich sympathisch war. Doch genau das gab ihr die Chance sich weiterzuentwickeln und mir zu beweisen, dass hinter der labilen Fassade, doch jemand steckt, der Risiken eingeht und weiterkommen will. Und genau das tat sie, wenn auch nicht gänzlich, aber zum großen Teil. Ihre Entwicklung war deutlich spürbar und der Autor schaffte es, die Geschichte so zu erzählen, dass sie genügend Platz für die Figur bot, sich auszuprobieren und kennenzulernen – neben dem wirklich spannenden Fall. Und genau hier möchte ich anknüpfen: Der Fall. Denn die Idee ist ja schon genial und sorgt beim Leser für Ängste. Also zumindest bei mir. Anfangs war ich total gebannt dagesessen, doch bei der Auflösung zog es mir wirklich die Schuhe aus. Nicht, weil es so angsteinflößend war, sondern weil der Autor mit meiner Psyche spielte. Es ging gar nicht darum, dass die Geschichte so spannend ist, sondern vielmehr darum, wie mich das Buch zurückgelassen hat. Und eins kann ich sagen: Ich habe wirklich über die Schulter geblickt, wenn ich alleine war und etwas genauer hingesehen – total bekloppt! Aber das hat Peter Swanson erreicht, was mir zeigt, was für einen Eindruck die Geschichte bei mir hinterlassen hat, wenngleich sie auch ein paar Schwächen hatte, bei denen ich dachte, dass der Roman an sich nicht ganz so spannend ist wie sein Vorgänger. Denn anders als bei Die Gerechte gibt es nicht die überraschende Wendung oder den krassen Plottwist, sondern eher diesen subtilen und für manchen auch bestimmt offensichtlichen Thrill, der dann eben stringent weiterverfolgt wird und zu einem Ende kommt, das nicht sofort begeistert, aber eben im Kopf bleibt. Und das beeindruckt mich im Nachhinein noch viel mehr als alles andere. Natürlich helfen da auch mehrere Blickwinkel, diese machen aber erst gegen Ende wirklich Sinn. Der Schreibstil ist dabei wirklich sehr rasant gehalten und versucht viele Hintergrundinformationen in kurzer Zeit zu vermitteln. Ab und an war mir das persönlich etwas zu viel, aber schlussendlich genau richtig. Insgesamt konnte mich Peter Swanson erneut überzeugen – wenn auch nicht so beeindrucken, wie noch mit dem Vorgänger. Alles, was du fürchtest ist ein Buch, der erst nach dem Lesen richtig zündet, der aber aufgrund einer genialen Idee und einem gewissen subtilen Thrill genau das erreicht, was man sich erhofft – aber auf ganz andere Weise, wie das beim Vorgänger der Fall war. Nach dem Lesen hätte ich vermutlich drei Sterne vergeben, mit circa zwei Wochen Abstand vergebe ich aber gut und gerne 4 Sterne – denn der Thrill kam zwar nicht sofort, dafür aber später… und das war eigentlich noch viel genialer als zunächst gedacht.

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