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Rezensionen zu
Normale Menschen

Sally Rooney

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„Normale Menschen“ war in den letzten Monaten gefühlt in aller Munde, nachdem es zum gleichnamigen Roman von Sally Rooney eine von STARZ produzierte Serie gab. Auch mich hat der Trailer in seinen Bann gezogen und so habe ich zum Buch gegriffen. Im Mittelpunkt stehen Connell und Marianne, die in einer irischen Kleinstadt aufwachsen. Er kommt aus ärmlichen Verhältnissen, ist aber an der Schule beliebt. Seine Mutter putzt für Mariannes Mutter. Sie ist die Außenseiterin und niemand möchte wirklich etwas mit ihr zu tun haben. Connell und Marianne kommen sich näher, führen eine komplizierte Beziehung, die er in der Schule verschweigt. Am College ist dann Marianne die beliebte und Connell derjenige, der keinen Anschluss findet. Die Beziehung der beiden ist Hauptbestandteil des Buches und ist nie richtig greifbar, aber dennoch ständig präsent. Connell ist der schüchterne, seine anxiety ist mit jedem seiner Dialoge spürbar. Er fragt sich, ob bestimmte Handlungen ihn zu einer bestimmten Sorte Mensch machen und fühlt sich nirgends verstanden, außer bei Marianne. Sie prägt sein Leben maßgebend, und umgekehrt ist es genauso. Zwischen den beiden herrscht eine starke Anziehung, die diese Geschichte auch so besonders macht. Sie kommen nicht voneinander los, finden immer wieder zusammen und fragen sich, ob sie gut füreinander und ob sie normal sind. Rooneys Schreibstil trägt die Geschichte. Sie schreibt zwanglos und doch poetisch. Es gibt keine Anführungszeichen. Die Dialoge gliedern sich in den Fließtext ein und untermauern die teilweise sehr gedrückte Stimmung des Romans. Sie verleiht beiden Protagonisten eine starke Persönlichkeit. Marianne wächst in einer Familie auf, die stark von Gewalt beherrscht ist und ihr keine Liebe entgegenbringt. Rooney zeigt sie als starken und dennoch zerbrechlichen Charakter. Connell ist sehr sanft und selbstkritisch. Es fällt ihm schwer, seinen Platz im Leben zu finden. Das Bild, was Rooney von diesen beiden jungen Menschen zeichnet, ist absolut authentisch und überzeugend. Sie probieren sich aus, sie hinterfragen sich, sie engen sich ein, sie zweifeln und scheitern. Es schmerzt teilweise stark, ihren schmucklosen und klaren Gedanken zu folgen. Sie sind hart zu sich aber auch schonungslos ehrlich. Man fühlt sich als Leser zwischen den beiden verloren, genauso wie die beiden selbst oft verloren sind. Über all dem hängt auch etwas Bedrohliches. Beide sind teilweise sehr instabil und man hat permanent Angst, dass etwas Schlimmes geschieht (zumindest ging es mir so). Andererseits kann man das Buch auch nicht zur Seite legen. Der Schreibstil ist fesselnd und auch die Charaktere so nahbar unnahbar gezeichnet, dass es wehtut. Obwohl der sexuelle Aspekt in der Beziehung der beiden eine große Rolle spielt, liegt der Fokus nicht darauf. Rooney erkundet vielmehr, warum sie sich so verhalten und warum sie bestimmte Dinge denken. Beide sind voll von emotionalem Ballast und sie erkunden diesen im Laufe des Buches. „Normale Menschen“ ist eine sehr fesselnde und teilweise beklemmende Geschichte über zwei junge Leute auf der Suche nach sich selbst. Die Frage danach, wie gut man einander kennen kann, wird brutal ehrlich erforscht, aber dennoch einfühlsam wiedergegeben. Hier gibt es kein gut oder schlecht, sondern viele Facetten, die dazwischen liegen. Connells und Mariannes Geschichte hallt lange nach und regt zum Nachdenken an. Vielleicht hat Rooney mit „Normale Menschen“ auch eines der realistischsten Porträts unserer Zeit gezeichnet.

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Der medialen Hype, den literarische Neuerscheinungen zuweilen auslösen, sorgt in der Regel dafür, dass ich den entsprechenden Büchern mit Vorsicht begegne. Viel zu oft wurde ich in der Vergangenheit bereits von einem Roman enttäuscht, der den Buchmarkt im Sturm eroberte und von dem (gefühlt) jeder sprach. Dessen ungeachtet, lasse auch ich mich gerne von anderen mitreißen und kam letztlich nicht umhin, mir selbst ein Bild von Sally Rooneys Normale Menschen zu machen. Und was soll ich sagen … Es scheint, als sei ich mit meinem Zwiespalt (zumindest dieses Buch betreffend) im Unrecht gewesen. Der Roman liest sich von der ersten Seite an großartig. Die Geschichte von Marianne und Connell ist so authentisch, so real, so fassbar, dass man beinahe meinen könnte, man sei Teil ihrer Geschichte. Im Laufe ihrer Schulzeit entsteht zwischen Marianne und Connell ein emotionales Band, das die beiden über Jahre hinweg verbindet. So romantisch dieser Gedanke zunächst scheinen mag – das Bild trügt. Denn die Zuneigung, die Marianne und Connell füreinander empfinden, findet kaum Zugang zur Außenwelt. Viel zu versessen versuchen die Protagonisten sozialen Fallstricken zu entgehen, indem sie ein gewisses Bild ihrer Person nach außen tragen. Ihre wahren Gefühle und Persönlichkeiten fallen so ihrem inneren Zwang, anderen gefallen zu wollen, zum Opfer. Mit viel Einfühlsamkeit zeichnet Sally Rooney mit Normale Menschen ein realistisches Bild der Gesellschaft, in der wir uns bewegen. In der wir uns sozialen Zwängen und Erwartungen hingeben, uns viel zu sehr unter Druck setzen, in der Annahme, nur durch ein bestimmtes Auftreten soziale Akzeptanz zu erfahren, und so letzten Endes unser wahres Ich aus den Augen verlieren. Normale Menschen ist ein Roman, der unter die Haut geht, zum Nachdenken anregt und bewegt. Eine Geschichte zweier Menschen, deren Biografie lebensnah und keinesfalls überdramatisiert ist. Ein Buch, das man definitiv gelesen haben sollte. Von mir gibt es für diesen wunderbaren Roman klare 4,5 Sterne.

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Eine Stadt im westlichsten Zipfel Irlands. Zwei Jugendliche aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Er, Connell, Sohn einer alleinerziehenden Putzfrau, aus armen und einfachen Verhältnissen. Sie, Marianne,Tochter einer Rechtsanwältin, aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie. Er, Connell, beliebt, Mädchenschwarm und Star der Fußballmannschaft. Sie, Marianne, sonderbar, graue Maus und Außenseiterin. Beide klug und begabt. Beide vorbelastet und einigermaßen kompliziert. Beide voneinander angezogen. Es geht um Freundschaft, Faszination, Begehren, Leidenschaft, Sex, Liebe, Verbindlichkeit, Selbstzweifel, Ängste, Wunsch nach Anerkennung, Stolz, Abhängigkeit und Macht. Das klingt abgedroschen und langweilig? Oder mit Themen überfrachtet? Ist es aber überhaupt nicht! All dies sind nunmal die Themen, die zum Erwachsenwerden dazugehören und sie werden in der richtigen Dosierung und Tiefe eingebracht. Die Autorin ist eine scharfsinnige Beobachterin und brillante Erzählerin mit eigenwilligem Schreibstil (keine wörtlichen Reden, bzw. selbige ohne Satzzeichen), Erzählstil (Zeitsprünge) und Erzählton (kühl und distanziert). Sie schreibt schnörkellos und ehrlich und zeichnet ihre Figuren in all ihrer Komplexität und Unterschiedlichkeit, wodurch sie greifbar werden und authentisch wirken. Wir bekommen Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und erkennen dort Selbstzweifel, Ängste und Unsicherheiten. Sally Rooney versteht es, uns Lesern die inneren Konflikte ihrer Protagonisten in ihrer ganzen Tragweite und Tiefe nahe zu bringen. Wir erfahren so Einiges von den Familien der beiden Protagonisten, die in der gleichen Klasse sind und sich am Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit anfreunden, diese Freundschaft aber auf Connells Wunsch hin lange geheim halten und wir begleiten sie ins Studium am Trinity College in Dublin, wo sich die Rollen aufgrund ihrer Herkunft verkehren: Marianne ist nun „unter ihresgleichen“ und wird zum Star. Connell ist die unspektakuläre Landpomeranze, fühlt sich fremd und als Außenseiter. Was die beiden verbindet, ist eine Art on-off-Beziehung mit Höhen und Tiefen. Es geht nicht ohne und nicht mit. Sie kreisen umeinander, sie verletzen sich, sie können nicht ohne einander. Missverständnisse sind an der Tagesordnung. Sie lieben sich, schaffen es aber nicht, dieser Liebe eine Verbindlichkeit vor sich selbst und vor Anderen zu geben. „Normale Menschen“ ist ein großartiges und unterhaltsames Werk mit Sogwirkung. Es geht in dieser intensiven Geschichte, die gleichermaßen nüchtern wie packend erzählt wird und immer wieder mit philosophischen Gedanken überrascht, um Identitätsfindung und Erwachsenwerden. Die Autorin geht hier einer spannenden Frage nach: Gibt es Voraussetzungen und Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Liebe funktionieren und überleben kann? Muss es Überlappungen und Gemeinsamkeiten geben? Wie groß müssen diese Überlappungen und Gemeinsamkeiten sein? Kann es zwischen dem Sohn einer Putzfrau und der Tochter von wohlhabenden Akademikern zu mehr als einer Affäre kommen? Kann es zwischen einem beliebten Fußballstar und einem schüchternen Mauerblümchen zu mehr als einer Affäre kommen? Der Roman ist alles andere als eine typische bzw. klassische Liebesgeschichte und hält Überraschungen bereit. Manchmal kommt es einfach anders, als man denkt. Klare Leseempfehlung - auch für Erwachsene ;-)

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Marianne und Connell gehen auf dieselbe Schule und haben eigentlich überhaupt nichts miteinander zu tun. Denn unterschiedlicher kann man kaum sein. Marianne kommt aus einem reichen Elternhaus, ist aber ist der Schule eine absolute, zwar sehr kluge, aber eben Außenseiterin. Connell, ebenfalls einer der besten in seiner Klasse, dagegen ist ein Sportcreak und auch sonst sehr beliebt, kommt aber aus, man kann schon sagen, sehr bescheidenen Verhältnissen. Seine Mutter putzt bei Mariannes Familie. Ab und zu reden sie miteinander, wenn Connell seine Mutter von der Arbeit abholt, aber sonst gehen sie sich ziemlich bewusst aus dem Weg, vielleicht auch, weil beide fühlen, da ist etwas zwischen uns, das kann man sich nicht erklären. Später beim Studium stoßen die beiden dann wieder aufeinander und die Beziehung, die sie letztendlich doch miteinander eingehen, ist 'bemerkenswert'. Da ist Nähe und Entfremdung, miteinander leben und sich aneinander abarbeiten, Sex, Emazipation, Zurückstecken und vielleicht auch Liebe, aber das wüssten die beiden wahrscheinlich nicht einmal selbst zu beantworten. Diese Beziehung begleitet sie, auf ihrem Weg zum Erwachsen werden und zum 'sich selbst sein' auch, was ja nicht unbedingt miteinander einher geht. Es ist nicht die Geschichte an sich, die die Faszination dieses Buches ausmacht und es ist wirklich eine Faszination. Es ist das, was die Autorin daraus macht, diese Intensität, diese Echtheit und diese ganz eigene Weise, eine Situation und dieses Buch besteht eigentlich aus einer fortlaufenden Aneinanderreihung von Situationen, zu schildern, zu beleuchten, uns Lesern nahe zu bringen. Für mich war 'Normale Menschen' ein absolut gelungenes außergewöhnliches Buch, das mich von der ersten Seite an hineingezogen hat in Marianne + Connell. Anders geschrieben würde man es vielleicht irgendwann leid werden, diesem Ja-Nein-Paar beim Leben zuzusehen, aber hier ist es einfach großartig. Und ich weiß schon jetzt, die nächste Geschichte, bei der Sallly Rooney darübersteht, wird sofort bei mir landen und ich werde sie verschlingen.

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Da ist Marianne, reiches Elternhaus, aber in der Schule immer außen vor und dann gibt’s da Connell, der Sportstar der Schule, eingebunden und überall beliebt und seine Mutter ist Putzfrau bei Mariannes Familie. Zwei total verschiedene Leben und trotzdem, man nimmt sich wahr, aber zeigen darf man das natürlich nicht. Schließlich wird man doch ein Paar, zumindest zeitweise, mal mehr, mal weniger. Marianne und Connell machen es sich nicht leicht, vielleicht kann man auch sagen, sie haben es nicht leicht. Da ist die Gesellschaft, in der sie leben und der selbst aufgebaute Druck, die Spielregeln bedienen zu müssen, die sie als Paar meinen, nicht erfüllen zu können und dann ist da natürlich die Gegebenheit, Erwachsenwerden ist gar nicht so leicht, zu zweit vielleicht sogar noch ein bisschen schwerer. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich einfach mitgenommen auf eine Reise, die Leben heißt, Leben zu zweit oder eben auch nicht. Und ein Ende findet so etwas nie.

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Marianne wächst bei ihrer Mutter ohne jegliche finanzielle Probleme auf. Während Connell in einfachen Verhältnissen lebt. Connells Mutter geht bei Mariannes Mutter putzen, keine einfache Situation. Marianne und Connell verlieben sich, jedoch möchten sie ihre Beziehung geheim halten und sich in der Schule nichts anmerken lassen. Nach der Schule beginnen beide an der selben Universität zu studieren. Sind sie noch ein Paar, oder wieder nicht? Sie trennen sich, dann können sie aber doch nicht wieder von einander lassen, da ist dann doch wieder dieses eine Gefühl für einander bestimmt zu sein. Ein Schreibstil der sich flüssig liest, man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Cover gefällt mir sehr gut, grün und blau, so verschieden wie Connell und Marianne. Auch die Haptik des Covers finde ich toll, mit diesen feinen Rillen, wie die Beziehung zwischen Marianne und Connell. Ein Buch über eine besondere Beziehung, empfehlenswert nicht nur für junge LeserInnen.

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Ein besonderes Werk

Von: Maxie

23.09.2020

Lange habe ich auf das Erscheinen der deutschsprachigen Ausgabe gewartet, nachdem mich bereits die Serien-Adaption komplett begeistert zurückgelassen hatte. Und was soll ich sagen ? Auch das Buch hat mich vollkommen überzeugt. Mit einem ganz eigenen Stil schafft es die junge Autorin die On-Off-Beziehung zwischen Marianne und Connell mit all ihren Höhen und Tiefen zu verkörpern. Auch wenn die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten und trotz aufkeimender Gefühle immer wieder versuchen Freunde zu bleiben, so gehören sie schlussendlich doch zueinander. Das Buch ist eine hochemotionale Reise, die auch sensible Themen anspricht und den Leser von Anfang bis Ende nicht loslässt. Große Empfehlung !

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So viel Kitsch die Geschichte auf den ersten Blick verspricht, so viel mehr als das hat sie eigentlich zu bieten. Die Geschichte von Connell und Marianne, zwei normalen und doch sehr komplexen jungen Menschen (Denn was ist eigentlich schon normal?), hat mich wirklich sehr gefesselt. Die tiefe Verbundenheit dieser zwei Menschen, die zwar irgendwie ihre eigenen Wege gehen, hier und da abbiegen, sich verlaufen, zurückgehen, weitergehen, aber immer und immer wieder zueinander finden, hat mich berührt, mich wirklich fühlen lassen. Sie zeigt auf, dass Liebe nicht gleich Liebe ist. Dass Liebe so vielschichtig ist und Worte nicht im Entferntesten ausreichen, das zu begreifen. Die Gefühlswelt und inneren Konflikte der Protagonist*innen wurden für mich wirklich hervorragend dargestellt - zugleich sensibel, authentisch, nahbar. Obwohl „Normale Menschen“ einen relativ flachen Spannungsbogen aufbaut, beinhaltet es für mich alles, was ein gutes Drama braucht. Vor allem das Problem der Beziehungsunfähigkeit, das der Generation Y häufig unterstellt wird, macht den Reiz des Geschehens aus. Die Zwischenmenschlichkeiten leben wiederum von kurzen, schnelllebigen und intensiven Dialogen, die einen einfach nicht loslassen. Ciao, Schlaf. Ich kann durchaus verstehen, dass Sally Rooney als eine wichtige Stimme der Millenials ausgezeichnet wird. Meiner Meinung nach absolut zu empfehlen.

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