Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Oleanderfrauen

Teresa Simon

(57)
(6)
(2)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Jule Weisbach hat sich mit dem kleinen Café Strandperlchen einen Traum erfüllt. Sie liebt es, dort als Barista zu arbeiten und ihren Kunden selbst gebackenen Kuchen anzubieten. Nebenbei hat sie sich ein zweites Standbein geschaffen, indem sie anderen Menschen bei der Aufarbeitung ihrer Familiengeschichten hilfreich unter die Arme greift. Sie freundet sich mit Johanna, einer älteren Dame an, die beim Ausräumen des Hauses ihrer Mutter ein Tagebuch gefunden hat, das viele Rätsel aufgibt. Das Tagebuch und weitere gefundene Briefe führen ins Deutschland der dreiziger und vierziger Jahre des letzten Jhs. Sie erzählen die Geschichte von Sophie und Hannes und einer Liebe, der unglaublich viele Hindernisse in den Weg gelegt wurden. Das alles in einer Zeit, in der sich Deutschland zu einem wahren Albtraum entwickelte. Jule lebt in Hamburg, wo sie sich den Traum vom eigenen Café erfüllt hat. Sie will es ihrer Mutter beweisen, sagt diese doch immer über ihre Tochter "Jule ohne Plan". Sie ist glücklich und scheint es geschafft zu haben, als ihr eine saftige Mieterhöhung ins Haus flattert. Es sieht nach einem absehbaren Ende für ihr Café aus, denn diese Summe könnte sie vielleicht später aufbringen, jetzt jedoch noch nicht. Neben ihrer Arbeit in dem Café betreibt sie Recherchen für Menschen, die ihre Familiengeschichte erkunden wollen und schreibt diese als Buch nieder. Sie bekommt viele Anfragen und es macht ihr riesigen Spaß, in die Geschichten der Familien einzutauchen und das mit großem Erfolg. Mit dem Kennenlernen der älteren Johanna wird sie nicht nur eine neue Freundin gewinnen, sondern auch gemeinsam mit ihr in eine Zeit eintauchen, die in die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte reichen. Johanna fand beim Durchsehen ihrer Mutter ein altes Tagebuch und Briefe, die von einer Sophie Terhoven geschrieben wurden. Sie beginnt die Unterlagen zu lesen und ist ergriffen von der Geschichte, die sie darin findet. Wie aber kam das Tagebuch auf den Dachboden und wer war Sophie Terhoven? Sie bittet Jule, ihr zu helfen, die fehlenden Puzzleteile zu finden und aneinanderzureihen. Sophie Terhoven und ihr Bruder Lennie sind die Kinder wohlhabender Eltern, die ihr Geld mit dem Import von Kaffee verdienen. Die 17-jährige Sophie ist von Kindheitstagen an mit Hannes, dem Sohn der Köchin, befreundet. Als aus der Freundschaft mehr wird, stoßen sie auf erbitterter Widerstand. Nur Malte, engster Vertrauter von Sophie, weiß Bescheid und versucht ihnen zu helfen. Es ist das Jahr 1936, die Nazis machen sich in Deutschland breit und gewinnen an Macht. Körperliche Gebrechen sind nicht gewünscht in dem neuen, rein arischem, Deutschland und Schwule haben einen mehr als schweren Stand. Beides trifft auf Malte zu. Der 12-jährige Lennie ist begeistert vom neuen kommenden Deutschland, gibt es ihm doch schon in jungen Jahren die Gelegenheit, Macht zu demonstrieren und seine Schwester zu bespitzeln... Eine wundervolle und ergreifende Geschichte, die die Autorin Teresa Simon hier vorgelegt hat. Sie spielt auf 2 Zeitebenen, zum einen in der Vergangenheit der dreiziger und vierziger Jahre des vergangenen Jhs. in Deutschland, zum anderen in der Gegenwart. Sie nimmt den Leser mit auf die Reise, die in die Jahre 1936 bis 1943 führt. Das "reinrassige" Deutschland ist dort genauso zum Thema gemacht worden wie die Jagd auf Juden und Schwule. Die Unterschiede zwischen arm und reich sind gravierend und die Klassenunterschiede deutlich spürbar. Sie nimmt wichtige Ereignisse der Zeit mit in die Geschichte auf, wie den spanischen Widerstandskampf und die Olympischen Spiele in Berlin. Für den Leser ist es eine Reise in die Geschichte Deutschlands, Geschichtsauffrischung so ganz nebenbei. Die Protagonisten Sophie, Hannes und Malte aus der Vergangenheit wie auch Jule und Johanna aus der Gegenwart sind sympathisch. Sie sind glaubhaft dargestellt und man wünscht sich als Leser, diese Freunde nennen zu können. Sie haben es nicht leicht, keiner von ihnen, aber sie geben nicht auf. Egal, ob es Jule ist, die um den Erhalt ihres Cafés kämpft oder Sophie und Hannes um ihre Liebe. Sie sind Kämpfer und geben nie auf. Auch die Nebenfiguren sind authentisch dargestellt. Hellmuth Moers, Sophies Eltern wie auch Malte beleben das Buch mit ihren Charakteren wie auch ihren Geheimnissen. Die beiden Zeitstränge verlaufen parallel und man kann die Spannung bis zur Auflösung und der Fertigstellung des Puzzles förmlich mit den Händen greifen. Das Buch ist sehr emotional und spannend geschrieben. Die Autorin packt den Leser gleich zu Beginn mit einem Brief, der Fragen aufwirft, die sich durch das ganze Buch ziehen. Man ist nicht in der Lage, es aus den Händen zu legen, man möchte weiterlesen und ich für meinen Teil habe es gehasst, dass ich zwischendurch schlafen musste und nicht weiterlesen konnte. Das Buch hat mir wundervolle Stunden beschert und mich in eine Zeit zurückversetzt, die Deutschland hoffentlich nie wieder erleben wird. Das Cover des Buches ist ein Traum. Die Gestaltung, das Motiv, die Haptik des Schriftzuges, es ist einfach alles stimmig. Der einzige Wermutstropfen findet sich in dem Buch selbst. Bei der Schriftgestaltung der Tagebucheintragungen hatte der Verlag nicht gerade ein glückliches Händchen. Es strengt die Augen an und gestaltet das Lesen schwierig. Ich liebe Romane, die in zwei oder mehr Zeitebenen spielen. Von daher war das Buch schon von vornherein ein Muss für mich. Die Erwartungen waren hoch, wurden jedoch noch bei weitem übertroffen. Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle und das nicht nur an Leser, die gern etwas über deutsche Geschichte lesen wollen. Es ist ein Buch voller Liebe, Vertrauen, Glauben und Hoffnung, aber auch eines über die schlimmsten Dinge wie Hass, Verrat, Vernichtung, Macht und Gier. Ich spreche eine klare Kauf- und Leseempfehlung aus.

Lesen Sie weiter

Geschichte und Erzählstil Die Oleanderfrauen war mein erstes Buch von Teresa Simon und ich habe mich auf eine faszinierende und verworrene Familiengeschichte á la Lucinda Riley gefreut. In der Hinsicht wurde ich definitiv nicht enttäuscht, denn die Handlung beginnt vielversprechend mit einer verbotenen Liebe und wächst sich mit jedem Kapitel mehr zu einer geheimnisvollen und vor allem tragischen Geschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs aus. Simon erzählt dabei in einem für dieses Genre sehr typischen Stil und zwar auf zwei verschiedenen Zeitebenen und aus mehreren Blickwinkeln. Parallel werden die Geschichten von drei ganz unterschiedlichen und jeweils auf ihre eigene Weise starken Frauen erzählt. Neben Sophie, der Tochter aus gutem Hause, die sich 1936 verbotenerweise in den Sohn der Köchin verliebt, sind das Johanna, die nach dem Tod ihrer Mutter auf ein gut gehütetes Familiengeheimnis stößt, und die vom Pech verfolgte Cafébesitzerin Jule. Was mir gut gefällt, ist, dass die Kapitel jeweils recht kurz sind (wobei ich nicht weiß, ob das nur bei der gekürzten Hörbuchausgabe oder auch bei der Print-Version der Fall ist) und die drei Handlunsstränge sich in einem flotten Tempo abwechseln. Das macht die Handlung dynamisch und spannend - man kann es kaum erwarten, mit dem nächsten Kapitel mehr über das Leben der Charaktere herauszufinden. Mein Favorit war Sophie, einfach weil sie in der unruhigen Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg aufwächst und ihre Geschichte so voller Spannung und Gefühl ist. Simon gelingt es sehr gut, die Stimmung der Vorkriegszeit einzufangen - gleichzeitig bedrückend und unterschwellig bedrohlich sowie irgendwie freudig und angespannt. Sophies Leben und das ihrer Freunde schildert sie auf sehr authentische und mitreißende Weise, sodass man durch das Hören in die 1930er und 1940er Jahre zurückversetzt wird. Wie bereits angedeutet ist der Ausgangspunkt für all die dramatischen Ereignisse, die folgen, die verbotene Liebe zwischen Sophie und Hannes, dem Sohn der Köchin. Simon erschafft damit ein durchaus berührendes und packendes Szenario, wenngleich es natürlich recht abgedroschen ist. Das trifft zumindest teilweise auch auf die Geheimnisse und Intrigen zu, die im Verlauf der Handlung aufgedeckt werden. Hier konnte ich vieles bereits vorausahnen und war dann wesentlich weniger überrascht als die Figuren. Für mich immer kein gutes Zeichen. Gleichzeitig gibt es Geheimnisse, deren Aufklärung beinahe beiläufig nebenbei stattfindet, und Ereignisse, die im Gesamtkontext irgendwie zu wenig Beachtung finden. Das kann aber natürlich an der gekürzten Hörbuchfassung liegen - so zumindest ging es mir schon mit einigen Hörbüchern, bei denen wichtige Elemente ausgelassen oder stark zusammengekürzt wurden. Der zweite Teil der Handlung spielt sich im Hamburg des Jahres 2016 ab. Hier ist Jule die Protagonistin - wobei man sich bis zur letzten CD fragt, warum eigentlich. Ihre Geschichte ist ganz nett, ist im Vergleich zu Sophies aber nicht einmal annähernd so spannend und brisant. Mit Jule wollte ich außerdem nicht so recht warm werden - ja, sie ist nett und lieb und sie hat ein schönes, kleines Café. Aber sonst? Ich fand sie weder besonders bemerkenswert noch originell. Außerdem verliert die Geschichte gegen Ende, als die Erzählstränge miteinander verbunden werden, meiner Meinung nach etwas von ihrer Authentizität. Kann sich alles dermaßen gut ineinanderfügen? Ich hatte da so meine Zweifel und fand das Ende im Vergleich zu Sophies spannender Geschichte etwas unglaubwürdig und überzogen. So ganz mein Fall war das nicht. Sprecher Die Oleanderfrauen wird von Christiane Marx gelesen, die mir als Hörbuchsprecherin bisher unbekannt war. Ich mochte ihre sanfte, weiche Stimme und die Art und Weise, wie sie der geheimnisvollen Familiengeschichte Leben einhaucht. Für mich eine sehr gelungene Interpretation mit großem Unterhaltungswert. Mein Fazit: Mein Fazit zu Teresa Simons Roman Die Oleandefrauen ist schlussendlich durchwachsen. Einerseits mochte ich das Hamburg der 1930er und 1940er Jahre als historisches Setting und die verworrene, hochdramatische Geschichte um die junge Sophie Terhoven und ihre große Liebe Hannes. Andererseits waren einige Entwicklungen für mich nicht ganz nachvollziehbar und fügten sich die Puzzlestücke am Ende fast zu perfekt ineinander. Auch fand ich das Verhältnis zwischen den beiden Zeitebenen etwas unausgewogen - Sophie hat mich dann doch wesentlich mehr interessiert als Jule und Johanna im Jahr 2016. Trotzdem hat mich das Hörbuch ziemlich gut unterhalten - für zwischendurch genau das Richtige.

Lesen Sie weiter

„Die Oleanderfrauen“ ist der inzwischen dritte Roman aus der Feder von Teresa Simon. Nach „Die Frauen der Rosenvilla“ und „Die Holunderschwestern“ liegt nun der dritte Roman der Autorin vor und ich kann sagen, dass es für mich das stärkste der drei Bücher ist. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, die eine im Heute und die andere in den Jahren vor und während des zweiten Weltkriegs in Hamburg. Für mich ist dabei der Teil der in der Vergangenheit spielt der stärkere Teil. Dies mag natürlich an meiner Liebe zu historischen Themen liegen, soll aber nicht heißen, dass der Teil im Heute nicht interessant und schön zu lesen wäre. In beiden Zeitebenen findet man sehr interessante und wirklich sehr schön beschriebene Figuren, die sehr authentisch wirken. Zu Beginn fragte ich mich wie die Zeitstränge zueinander finden könnten, aber das verflog recht schnell und die Auflösung und wie es zusammenpasst, war sehr schlüssig und zufriedenstellend. Im heutigen Teil findet man eine Liebesgeschichte zum einen und eine spannende Ahnenforschung zum anderen vor. Und im Teil der in der Vergangenheit spielt wird man mit dem Leben zur Zeit des dritten Reiches konfrontiert, natürlich spielt auch hier die Liebe eine große Rolle. Teresa Simon gelingt es hier die zuweilen sehr düstere Stimmung im Hamburg dieser Zeit zu skizzieren. Man spürte wie sich die Menschen in Hamburg während und nach den Bombenangriffen fühlen mussten, man spürte die Angst der Menschen vor Bespitzelung und Verrat. Der Autorin gelang es mich schon auf den ersten Seiten abzuholen und sie schaffte es mein Kopfkino in Gang zu bringen. Das Buch lief wie ein farbenfroher und durchaus auch düsterer Film in meinem Kopf ab und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das Buch berührt und lässt den Leser letzten Endes Nachdenklich zurück. Für mich sind das klare 5 von 5 Sternen, sowie eine Kauf- und Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Die Autorin Teresa Simon entführt uns in ihrem Buch „Die Oleanderfrauen“ nach Hamburg. Dort taucht der Leser in unterschiedlichen Zeitebenen in die Welt des Kaffees ein. Jule führt in Hamburg ein kleines Café mit dem Namen Strandperlchen. Damit hat sie sich einen Lebenstraum erfüllt. Leider steht eine Mieterhöhung ins Haus und Jule weiß nicht, wie sie diese dauerhaft finanzieren soll. Da wird ihr wohl auch ihre zweite Einnahmequelle nicht weiterhelfen. Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich nebenher damit Familiengeschichten aufzuarbeiten. Diese Aufgabe erfüllt sie mit viel Engagement so wie sie auch mit Liebe und Leidenschaft ihre Kuchen herstellt und in ihrem Strandperlchen ausgefallenen Kaffeesorten kredenzt. Zufällig macht Jule die Bekanntschaft von Johanna, einer älteren Dame, die gerade dabei ist die Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter zu durchforsten. Dabei ist Johanna auf ein interessantes Tagebuch gestoßen. In diesem hat eine junge Frau namens Sophie ihr Leben in der Zeit zwischen 1936 und 1943, also zur Zeit des Nationalsozialismus, niedergeschrieben. Sophie stammt aus gutem Hause, ihr Vater ist ein einflussreicher Kaffeebaron. Als Sophie sich in den Sohn der Köchin verliebt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Von der Geschichte der jungen Sophie ist Johanna sehr berührt. Sie beauftragt Jule damit herauszufinden wer diese junge Frau war und was sich überhaupt über die Personen, die im Tagebuch vorkommen, herausfinden lässt. Teresa Simon hat hier eine Geschichte in zwei Handlungssträngen geschaffen, die mit viel Liebe geschrieben wurde. In ihr stecken viele Emotionen aber auch viel Hintergrundrecherchen. „Die Oleanderfrauen“ ist ein historischer Roman, der lange nachwirkt. Hier wird die Zeit des Nationalsozialismus an diversen Beispielen sehr eindringlich dargestellt. Unvorstellbares Leid hat diese Zeit über viele Menschen und ihre Familien gebracht. Teilweise wirkt das auch noch bis heute nach. Wer das nicht glaubt, der sollte diesen Roman zur Hand nehmen und teilhaben am Schicksal von Sophie und ihrem geliebten Hannes, ihrem Freund Malte, aber auch am Leben von Jule und Johanna. Dieses Buch versteht es zu begeistern. Es macht nachdenklich, weckt Emotionen und wirkt lange nach. Großartig! Copyright © 2018 by Iris Gasper

Lesen Sie weiter

Sehnsucht nach Kaffee

Von: Glanzleistung aus Dresden

23.01.2018

Dieses Buch macht definitiv süchtig. Wie die tägliche Dosis Koffein zieht es den Leser in seinen Bann, so dass man sich am Ende eigentlich fragt wie man ohne die Terhovens, Jule und Johanna, überleben soll. Aber zum Inhalt: Sophie Terhoven könnte glücklicher nicht sein, sie wächst vor dem Zweiten Weltkrieg in imposanten und mächtigen Kreisen auf. Ihr Vater ist einer der größten Kaffeehändler Hamburgs. Als sie sich dann jedoch in den Sohn der Köchin verliebt, verwischen die Standesgrenzen und keiner weiß, ob diese Liebe Zukunft hat. Dazu kommen der nahende Krieg, Verbote, Gesetze, Verfolgungen. In einem zweiten Erzählstrang lernt man die rüstige, alleinstehende Rentnerin Johanna kennen, die viel Zeit in das Vermächtnis ihrer verstorbenen Mutter investiert. Dieses Tagebuch ist es dann auch, das die Verbindung zu einem dritten Erzählstrang herstellt. Jule ist Anfang 30, planlos und ohne Mann und Kinder. Mit viele Liebe, Zeit und Mühe hat sie sich ihren Traum vom eigenen Café ermöglicht und schreibt nebenbei die Lebensgeschichten fremder Menschen auf. Als sie jedoch in den Bann von Johannas Tagebuch gezogen wird, muss sie bald erkennen, dass sie selbst mittendrin steckt. Die Seiten fliegen nur so dahin, die Kapitel sind klar, übersichtlich und von der Länge her genau richtig. Die Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart sind perfekt verwoben. Auch nach längeren Lesepausen weiß man sofort, wie es weitergeht. Man erfährt so viel über Kuchen, Kaffee, die Lust am Leben und die Kriegsgeschichte. Dazwischen gibt es so viele tolle und spannende Charaktere. Am beeindruckendsten sind definitiv die Oleanderfrauen. Stark, geheimnisvoll und voller Hingabe. Eine sehr gelungene Geschichte, die noch lange nachhallt.

Lesen Sie weiter

Nach „Die Frauen der Rosenvilla“ und „Die Holunderschwestern“ ist nun Anfang 2018 die neue historische Familiensaga „Die Oleanderfrauen“ von Teresa Simon entstanden. Die Müncher Autorin, welche sich seit einigen Jahren hinter diesen Pseudonym versteckt, lässt in Interviews gerne erkennen, wie sie in den historischen Geschichten aufgeht und das merkt man auch ihrem neusten Buch wieder an: Die Tochter eines erfolgreichen Hamburger Kaffeebarons, Sophie Terhoven, feiert 1936 ihren 17. Geburtstag und ist somit im „heiratsfähigen“ Alter. Sie wird von ihrer Mutter Delia in die Gesellschaft eingeführt, die durch den Beginn des 3. Reichs gerade im Wandel begriffen ist. Sophies jüngerer Bruder Lennie schließt sich stolz dem sogenannten Jungvolk an. Der beste Freund der Familie, Hellmuth Moers, hat eine hohe Position in der neuen Partei inne... Innerlich wehrt sich Sophie gegen die Regeln, welche ihr aufgezwungen werden. So fühlt sie sich zu ihrem Jugendfreund Hannes hingezogen, der als Sohn der Küchin nun eine Ausbildung im Kaffeeunternehmen macht. Ihr zur Seite stehen ihre Tante Felicia „Fee“ Terhoven und ihr Schulfreund Malte. Parallel dazu gibt es die Gegenwart-Geschichte rund um die Cafèbesitzerin Jule, welche ihr Strandperlchen in Hamburg eröffnet hat und nun mit einigen Widrigkeiten, wie ihrem Vermieter, zu kämpfen hat. Sie liebt hochwertigen Kaffee, historische Familiengeschichten und lernt so nicht nur ihre Freundin Aphrodite, eine junge Frau, welche einen außergewöhnlichen Brautmodenladen zwei Häuser weiter besitzt, sondern auch die ältere Dame Johanna und ihren Neffen Nils kennen. Im Laufe des Romans entwickelt sich eine Verbindung zwischen den beiden Erzählsträngen, da zuerst Johanna, dann Jule das Tagebuch von Sophie Terhoven zu lesen bekommen... Die Geschichte der beiden jungen Frauen ist spannend – spannend im Inhalt und spannend erzählt. Sie ist mit Überraschungen gespickt. Gerade wenn man glaubt zu wissen, wie es weiter geht, baut die erfahrene Autorin einen Überraschungsmoment ein und gibt ihrer Geschichte so eine interessante Wendung... das macht süchtig, muss ich sagen ;) Und so fiel es mir immer wieder schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ein bisschen Geschichtsunterricht – wäre dieser in der Schule doch mal so unterhaltsam gewesen – ein bisschen Romanfantasie – ideal fürs Kopfkino... und das alles in gut lesbaren Sprache erzählt. Die Autorin verwendet treffende Attribute, ohne ausschweifend zu werden. Sie beschreibt ihre Szenen mit Bildern, ohne kitschig zu sein. Das Schwenken vom Tagebuch zur historischen Geschichte und dann wieder zur Gegenwart klingt zwar kompliziert, ist aber schon alleine durch die Veränderung des Schriftbildes gut nachvollziehbar. Zusammengehalten werden die Geschichtsfragmente übrigens durch einen herzzerreißenden Brief, der mehrfach in dem Roman auftaucht: ...“Ich gebe dir ein paar getrocknete Oleanderblüten mit, die aus jenem Garten stammen, in dem du jetzt eigentlich unbeschwert spielen solltest...“ (u.a. Seite 8, 2 Absatz). Dieser Oleander scheint zu Anfang eher unscheinbar und ich habe mich lange gefragt, warum das Buch diesen Titel trägt, der sich auch in dem hübschen, ansprechend gezeichneten Cover wiederspiegelt... aber eines kann ich versprechen: Auflösung folgt ;) Und war mit viel Gefühl! Ja, der neue Roman von Teresa Simon hat mich wie schon „Die Holunderschwestern“ absolut begeistert! Ich war gefesselt von den Geschichten, fühlte mich erinnert an die Geschichte meiner Großeltern durch die Historie und fieberte mit den Protagonisten bis zum Ende. Und ich empfand es zu keinem Zeitpunkt langweilig, aber ich konnte den Roman auch ohne dem Gefühl des „Unvollendeten“ und ohne Bedauern zuklappen – eine umfassende, packende, emotionale Geschichte war nach über 500 Seiten zu Ende erzählt und bleibt positiv im Gedächtnis! Daher eine absolute Empfehlung zum Jahresanfang von mir für alle, die historische Geschichten mit vielen Seiten, die verschachtelte Romane und viel Gefühl lieben. PS: Die Rezepte am Ende des Buches haben mich überrascht, denn sie kamen unerwartet! Aber da ich solche Extras liebe, habe ich sehr gerne das Käsekuchen-Rezept ausprobiert (allerdings mit halber Menge als Muffins) und muss sagen: lecker! Ausprobieren empfohlen ;) am besten mit einer schönen Tasse aromatischen Kaffee...

Lesen Sie weiter

INHALT: Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Als erstes lernen wir Jule kennen. Sie betreibt ein kleines Kaffee und, da sie sich sehr für Geschichte interessiert, schreibt sie Biographien und Familiengeschichten für einige Kunden. Dadurch lernt sie auch Johanna kennen und die beiden freunden sich auch an. Johanna liest gerade ein Tagebuch, welches ihr sehr zu Herzenn geht und Jule schliesst dich an und beide versinken völlig in diese Einträge. So kommen wir auch zum zweiten Erzählstrang. Wir erleben Sophie und ihre Familiengeschichte angefangen im Jahre 1936 in Hamburg. Sie ist die Tochter eines Kaffeebarons und verliebt sich in Hannes, den Sohn der Köchin. Eine aufregende und nervenaufreibene Zeit beginnt und wir begleiten Sophie durch ihre schweren Jahre des 2. Weltkrieges. MEINE MEINUNG: Dieses Buch war mein erster Roman von Teresa Simon und ich bin völlig geflasht. Es war so schön, es war so spannend, es war so nervenaufreibend, ich bin versunken in dieser wunderschöne Geschichte. Der Schreibstil war flüssig und einfach so sehr angenehm zu lesen. Die Charaktere fand ich wunderbar herausgearbeitet, sehr lebendig dargestellt und auch Nebencharaktere bekamen ihren Platz und ihre Zeit, so dass sich alles wunderbar ineinandergefügt hat. Der historische Teil konnte mich auch wegen der schweren Schicksale und unmenschliche Zeiten so sehr fesseln. Ich verfolgte die Tagebucheinträge mit sehr grosser Spannung und liebte und litt mit den Protagonisten. Auch der Gegenwartsstrang konnte mich sehr begeistern, wobei ich doch immer wieder die Vergangenheit herbeigesehnt habe. Dieser Roman hat sehr vieles in sich vereint, was ich liebe- Spannung, Liebe, Herz, Schmerz, unvorstellbare Schicksale, starke Charaktere und einem Schreibstil, den man einfach nur lieben muss. FAZIT: Ich liebe, liebe, liebe diese Geschichte. Deshalb 5/5 Sternen ohne Worte.

Lesen Sie weiter

Die Oleanderfrauen

Von: MarySophie aus Altenburg

21.01.2018

Hamburg 1936: Sophie Terhoven, Tochter eines Kaffeebarons, lebt zusammen mit ihrer Familie in einer imposanten Villa in Hamburg. Dort lebt auch Hannes, der Sohn der Köchin des Hauses, mit dem Sophie nicht nur eine Freundschaft verbindet, sondern auch eine heimliche Liebesbeziehung. Das junge Paar kann diese Liebe leider nicht öffentlich zeigen, da es noch immer zu große Unterschiede zwischen Arm und Reich gibt. Undenkbar, dass die Tochter eines Unternehmers mit dem Sohn einer Köchin eine Beziehung eingeht. Und dann gibt es auch noch ein Geheimnis, welches schwer auf der Villa lastet und eine Liebe scheinbar unmöglich macht. Hamburg 2017: Jule leitet ein Café in Hamburg und muss sich überlegen, wie sie die anstehende Mieterhöhung stemmen wird. Nebenbei hat sich die junge Frau noch ein zweites Standbein aufgebaut, sie schreibt für andere Leute deren Biografien und Familiengeschichten nieder. Eines Tages nimmt auch Johanna, eine pensionierte Dame, den Dienst in Anspruch, nachdem sie auf dem Dachboden der verstorbenen Mutter ein Tagebuch findet, welches von der jungen Sophie Terhoven geschrieben wurde. Die spannende und aufregende Geschichte hat beide Frauen von der ersten Seite an fasziniert und sie stellen Nachforschungen darüber an. Meinung: Von der ersten Seite an war ich angetan von der Schreibweise, sie ist recht einfach, wirkt gleichzeitig aber trotzdem anspruchsvoll. Dabei gibt es ein ausgeglichenes Verhältnis von Gesprächen und Beschreibungen, man hatte immer den Eindruck, dass man stets gut informiert ist, auch wenn es so viele Rätsel gibt, die dem Buch viel Spannung verleihen. Es war immer klar erkennbar, aus wessen Sicht die Dinge gerade beschrieben werden, besonders die Tagebucheinträge wurden immer durch eine andere Schrift gekennzeichnet. Es gibt drei Personen, aus deren Leben man Näheres erfährt. Zum einen werden die Ereignisse aus der Vergangenheit immer aus Sophies Blickwinkel beschrieben. Dies finden entweder in Form von Tagebucheinträgen statt oder man erlebt die Dinge direkt mit Sophie. Durch diese Verknüpfung erfährt man viele verschiedene Details und bekommt auch einen sehr nahen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Sophie. Die Ereignisse aus der Gegenwart beherbergen die Charaktere Jule und Johanna. Zwei Frauen, die sich erst im Verlauf des Romans kennenlernen und mehr miteinander gemeinsam haben, als anfangs gedacht. Alle Personen waren für mich sehr lebendig gezeichnet, bei einigen hatte ich am Ende fast das Gefühl, als würden sie so wirklich existieren. Sie sind sehr vielfältig und bei einigen hatte ich am Ende einen vollkommen anderen Eindruck als noch am Anfang. Dies zeugt von einer Entwicklung und Reifung der Protagonisten, die mir unglaublich gut gefallen hat, da sie wirklich sichtbar ist und sich über den gesamten Roman erstreckt. Es scheint, als wären viele Personen am Ende ein anderer Mensch als noch am Anfang. Die historischen Ereignisse wurden eindrucksvoll geschildert, besonders die Auswirkung des Krieges auf die Bevölkerung. Jeder musste sich zurücknehmen und auf Dinge verzichten, sowohl Arm als auch Reich. Die Beschreibungen dessen waren einfach geschildert und für mich gerade deshalb sehr eindrucksvoll und eingänglich. Fazit: Viele Dinge in dem Buch haben mich überrascht und sich im Laufe der Handlung verändert. Man konnte viele Überlegungen anstellen und am Ende kam doch vieles anders, als ich es erwartet hätte. Genau das fand ich große Klasse, da letztendlich alles Sinn gemacht hat und keine offenen Fragen geblieben sind. Schon so früh im Jahr habe ich ein Highlight gefunden, das mich durch seine perfekt durchdachten Geheimnisse und die ganzen Wandlungen mitgenommen hat! Eine wunderbar feinfühlige und mitreißende Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.