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Rezensionen zu
Die Oleanderfrauen

Teresa Simon

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Jule Weisbach ist die Besitzerin des kleinen Cafés „Strandperle“ in Hamburg Ottensen, das sie mit Hingabe führt. Da sie davon kaum leben kann, recherchiert sie Familiengeschichten anderer Leute und schreibt sie nieder. Zufällig lernt sie Johanna Martens kennen und die beiden Frauen sind sich sofort sympathisch. Johanna hat gerade auf dem Dachboden ihrer verstorbenen Mutter das Tagebuch einer Sophie Terhoven gefunden. Die Tagebucheinträge gehen von 1936 bis 1943. Teresa Simon beschreibt die Nazi-Zeit aus der Sicht von Sophie, Sprössling einer reichen Hamburger Kaffeedynastie. Sophie und Hannes, der Sohn der Köchin, verlieben sich ineinander, was zur damaligen Zeit ein Ding der Unmöglichkeit war. Diese Liebe leidet nicht nur unter den strengen Moralvorstellungen, die damals herrschten, sondern auch unter den immer schwerer zu ertragenden Vorkriegs- bzw. Kriegszeiten. Malte, ein hochintelligenter junger Mann und guter Freund von Sophie wird als Schwuler schwer diskriminiert, die Juden werden verfolgt und der feinfühlige Hannes wird als Soldat eingezogen. Kaffeeeinfuhren werden stark eingeschränkt und belasten die Familie. Die Bevölkerung und somit auch Sophie und ihre uneheliche Tochter müssen hungern. Dieser Teil des Buches ist ein bedeutsames historisches Zeitzeugnis und der fiktive Teil der Geschichte zeigt unter anderem die Verlogenheit der damaligen Ansichten. Im Gegenwartsteil hat die Protagonistin Jule auch mit einigen Problemen zu kämpfen. So macht ihr vor allem eine Pachterhöhung schwer zu schaffen. Aber ihre Freunde und Familie stehen hinter ihr und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die Schreibweise der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Für mich war das Buch ein richtiger Page-Turner, die Umsetzung der Geschichte und die Verknüpfung der zwei Zeitebenen ist wunderbar gelungen. Der Gegenwartsteil kommt mir persönlich hin und wieder ein wenig schmalzig vor, was sich aber nicht unbedingt negativ auf die Handlung auswirkt. Im Anhang findet sich ein kleiner Rezeptteil der Kuchen und Kaffee-Getränke, die auch im Buch vorkommen. Außerdem gibt es ein historisches Nachwort über die Geschichte des Kaffees, die Behandlung von Homosexuellen im Zweiten Weltkrieg und den Feuersturm über Hamburg. Das historisch anmutende Cover mit seinen Oleanderblüten passt gut zum Buch. Dies war bereits mein drittes Buch von Teresa Simon und es hat wieder einmal meinen Geschmack getroffen. Ich freue mich auf weitere gute Geschichten dieser Autorin.

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Mit Begeisterung habe ich die beiden vorherigen Romane von Teresa Simon gelesen. Deshalb war ich schon ganz gespannt auf diesen Roman. Es spielen zwei Zeitstränge in diesem Roman. Die Lebensgeschichten verschiedener Menschen in der Jetztzeit und im Nazi-Deutschland werden wieder geschickt miteinander verwoben. Dabei schafft Teresa Simon es wieder einmal gekonnt, die Personen lebendig und real zu beschreiben. Mich haben alle Schicksale, die sich zum Schluß fast wie von selbst miteinander verweben, besonders berührt. Nazi-Deutschland, die Bombenangriffe auf Hamburg, all das läßt die Autorin lebendig werden. Als Leserin stand ich mitten drin und habe mit den Protagonisten gelebt, gelitten und geliebt. Und wieder schafft es Teresa Simon, gänzlich ohne den Finger zu erheben, den Krieg in all seinen Greueln und Qualen für die Menschen zu zeigen. Alles in mir ruft: NEIN, nie wieder Krieg. Leute macht die Augen auf, nichts rechtfertigt einen Krieg. Fazit: Allen, die einen guten Roman mit viel Geschichte und Leben lesen möchten, kann ich dieses Buch ans Herz legen.

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Die Oleanderfrauen ist ein Roman, der mich derart gefesselt hat, dass ich ihn direkt nach dem Auslesen ein zweites Mal las. Selbst dabei stellte ich immer wieder kleine Details fest, dir mir beim ersten Mal nicht aufgefallen sind. Teresa Simon ist bekannt für ihre gefühlvollen Romane und zu Herzen gehenden Geschichten. Als ich das Buch in die Hand bekam, hatte ich ehrlicherweise keine besonders hohen Erwartungen daran, denn der Klappentext des Buches las sich mehr als durchschnittlich: Hamburg 1936. Die junge Sophie Terhoven, Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons, genießt ihr komfortables Leben. Hannes Kröger, der Sohn der Köchin, ist ihr von Kindheit an Freund und Vertrauter. Irgendwann verändern sich ihre Gefühle füreinander, und plötzlich wird ihnen klar, dass sie sich ineinander verliebt haben. Doch Reich und Arm gehören nicht zusammen, und ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern, von dem sie bisher nichts wussten, scheint ihre Liebe unmöglich zu machen. Das Buch bietet aber neben einer klassischen Geschichte von der Liebe zwischen Reich und Arm so viel mehr. Es erzählt die Familiengeschichte einer Hamburger Kaffeedynastie in der Zeit um den zweiten Weltkrieg. Simon beschreibt detailgetreu und authentisch die Machtergreifung Hitlers und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Hamburger Bevölkerung und flicht diese in die Geschichte mit ein. Während der Klappentext anmuten lässt, dass es sich vorrangig um Sophie Terhoven dreht, überzeugt das Buch aber mit einem unglaublichen Tiefgang. Die Autorin springt zwischen dem Jahr 2016, als die Rentnerin Johanna auf dem Dachboden ihrer Mutter eine alte Kiste mit den Tagebüchern ebenjener Sophie Terhoven findet und den Eintragungen der jungen Frau. Und während glaubhaft die Geschichte der Familie Terhoven mittels Tagebucheinträgen und Zeitblenden erzählt wird, baut sich daneben noch die Geschichte von Johanna und ihrer Familie auf. Ihre Mutter hortete zeitlebens allerlei Dinge, die ihr am Herzen lagen und nach ihrem Tod bleibt es bei der Tochter und den Neffen, die alten Erinnerungen zu verräumen und zu entsorgen. Schnell wird jedoch klar, dass sich um die Familiengeschichte ein dunkles Geheimnis rankt. Trotzdem ist die Geschichte so sensibel, so feinschichtig erzählt, dass keinerlei Möglichkeit besteht, die Handlung vorauszusehen. Es erscheint, als erzähle Teresa Simon eine wahre Begebenheit, man leidet mit den Figuren mit und hat zu keiner Zeit das Gefühl, einen platten Liebesroman zu lesen. Denn dann ist da ja auch noch Julia, die ihr Café "Strandperle" in der Hamburger Innenstadt betreibt und sich damit einen Traum erfüllt hat. Geplagt von Mieterhöhungen, denen sie nicht gewachsen ist und grossen Selbstzweifeln, auf ewig "Jule ohne Plan" zu bleiben, wie sie von ihrer Mutter immer gescholten wurde, bugsiert sie sich mehr oder weniger unglücklich durchs Leben. Es scheint, als würde sie nie etwas zu Ende bringen können, egal wie sehr sie sich doch anstrengt. Man erkennt sich in der jungen Frau wieder, kann nachvollziehen, wie sie unter der Last des Alltags, der Verantwortung, die ein eigenes Café mit sich bringen, leidet. Und dass ihr einziger Wunsch zu sein scheint, Anerkennung seitens ihrer mutter zu erlangen. Durch einen Zufall lernen sich Johanna und Julia kennen und sehr schnell wird klar, dass sich die beiden nicht nur gut verstehen, sondern eine gemeinsame Leidenschaft haben: Das Backen. Man wird Zeuge einer tiefen Freundschaft, die keine lange Vergangenheit zu haben scheint, aber aus einem unerfindlichen Grund von vornherein eine ungewöhnliche Tiefe mit sich bringt... Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen, es ist berührend, tiefsinnig und unterhaltsam. Und ich kann es kaum erwarten, die anderen Romane der Autorin zu lesen. Bestellt sind sie bereits.

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Starke Heldinnen

Von: SABO aus Fulda

11.06.2018

Teresa Simon - Die Oleanderfrauen Hamburg, 2016 Julia hat wirklich Pech, das von ihr in liebevoller Kleinarbeit aufgebaute Strandcafe, rückt immer mehr in Richtung Cafe der unerfüllten Wünsche. Eigentlich ist die junge Backfee ganz gut zurechtgekommen, mit ihren duftigen Kreationen und guter Laune hat sie sich längst in die Herzen ihrer kleinen Stammkundschaft geschlichen, doch eine Mieterhöhung um 650 Euro bringt Julia in arge Bedrängnis. Wenn sie die Preise nicht erhöht, wird sie ihren Traum begraben und aus der Weite zuwinken müssen. Nicht alles schafft man mit Mühe und Fleiß, manchmal stellt einem das Schicksal ein Bein und man kommt nicht mehr hoch, wenn man nicht kämpft. Den Laden dicht zu machen kommt nicht infrage, aber ohne eine zweite Einnahmequelle wird sie es nicht schaffen. Wenn Menschen von uns gehen, hinterlassen sie oftmals auch Unordnung und Verwirrung. Julia hilft den Hinterbliebenen, in dem sie private Papiere sortiert und macht teilweise sehr dramatische Enthüllungen. Damit begründet sich die Idee von "Ich schreib dein Leben". Julia ist fasziniert von den Verbindungen in die Vergangenheit und brennt lichterloh, als sie ein altes Tagebuch findet.. Hamburg, 1936 Sophie, Tochter des Kaffeebarons von Hamburg, wächst in einem kleinen Paradies auf. Die Familie Terhoven wohnt in einer schönen Villa mit Garten an der Elbe. Der Sohn der Köchin ist Sophies bester Freund. Früher haben sie stundenlang im Gewächshaus gespielt, jetzt küssen sie sich dort heimlich und unter der Obhut blühender Oleanderpflanzen entsteht eine unmögliche Liebe. Es ist eine Zeit des Umbruchs, mit derben Stiefeln und strammen Uniformen, stanzt ein Heer brauner Huldigung einen tiefen Trampelpfad durch Deutschland. Auch Sophies Bruder ist vom "Nazi-Virus" infiziert und ist hoch motiviert vom "Heimatstolz". Der unnütze junge Mann schwegt in ideologischen Pathos. Ihre Freunde haben den "rauen Wind" längst wahrgenommen, aber Sophie hat immer nur ihren Hannes im Kopf. Doch dann holt auch sie der Kampf ums Schicksal ein. Aus einer leichtfüßigen Kaffeeprinzessin wird eine bodenständige junge Heldin.. Teresa Simon ist mit ihrem warmherzigen und dramatischen Roman mit einem leichten Fuß im Heute und dem anderen, stampfend in der Vergangenheit. Die Autorin hat gut recherchiert und verknüpft die Fäden der Zeit geschickt, sie schreibt mit Herz und Engagement, dynamisch und mitreißend. Die zwei verschiedenen Zeitebenen sind spannend in Szene gesetzt. Wenn ich Teresa Simon lese, decke ich das Geheimnis mit ihr gemeinsam auf, werde zur Verschwörerin. Tief atme ich die Bedeutung der Worte ein, nichts wird beschönigt. Die Autorin hat die seltene Gabe, die Wahrheit ohne den berühmten Zeigefinger zu sagen, ich spüre, dass sie mir die Entscheidung lässt, mich für einen mündigen Leser hält. Ich bin dankbar für diese Empathie und diesen großartigen Roman. Eine unbedingte Empfehlung, gibt es für alle starken Heldinnen der Teresa Simon: Die Frauen der Rosenvilla Die Holunderschwestern Die Oleanderfrauen

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Vor einiger Zeit habe ich bereits einen Roman von Teresa Simon gelesen und fand ihn so klasse, dass ich ihn bereits öfter weiterempfohlen habe. Da ich nun mal wieder Lust auf einen Roman hatte, fiel meine Wahl schnell auf „Die Oleander Frauen“. Wir erfahren hier parallel die Geschichte von zwei Zeitsträngen. Zum einen wäre das Sophie Terhoven die 1936 in Hamburg lebt. Als Tochter eines Kaffeebarons führt sie ein privilegiertes Leben, doch während sich ihre Eltern eine gute Partie für sie wünschen, schwärmt Sophie für den Sohn der Köchin. Auf der zweiten Zeitebene wäre das Jule, die im Hamburg der Gegenwart ein kleines Café betreibt und nebenbei Geschichtsrecherche betreibt. Durch einen Zufall lernt sie Johanna kennen, um deren Vergangenheit sich ein Geheimnis rankt, dem die beiden so unterschiedlichen Frauen auf die Spur kommen wollen. Beide Zeitstränge haben mir gut gefallen. Besonders gefallen hat mir aber vor allem die Handlung in der Vergangenheit, denn Sophie ist eine starke Persönlichkeit, steht für ihre Überzeugungen ein und lässt sich niemals hängen. Und dabei hatte sie mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen und musste sehr kämpfen, um ein kleines bisschen Glück zu finden. Neben ihr mochte ich vor allem ihren Freund Malte, der viel auf sich genommen hat, um Sophie in ihrer schwierigen Situation zu helfen. Doch auch die Charaktere der Gegenwart haben mir gefallen. Die chaotische Jule war mir durchaus sympathisch, auch wenn sie manchmal ein paar nervige Anflüge von Selbstmitleid hatte. Doch sie ist auch sehr warmherzig und hilfsbereit. Und dann ist da natürlich auch noch der mürrische Nils, der mir auch irgendwie sympathisch war. Am liebsten hatte ich hier aber Johanna, eine sehr rüstige und sympathische alte Dame, die das Rätsel ihrer Vergangenheit zu enträtseln sucht, nachdem sie im Nachlass ihrer Mutter einige mysteriöse Hinweise entdeckt hat. Die Geschichte entwickelt sich zügig und spannend und deckt dabei einen größeren Zeitraum ab. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich sehr fließend ab, sodass der Übergang leicht fällt und man gleichermaßen in der Story vorankommt. Der Schreibstil von Teresa Simon gefällt mir dabei sehr gut. Sie schafft es, eine dichte Atmosphäre zu weben und schreibt einfühlsam und mitreißend zugleich. Genau richtig also für so einen Roman. Fazit “Die Oleanderfrauen“ ist ein gelungener Roman über die Suche nach der eigenen Vergangenheit, der sich auf zwei Zeitebenen abspielt, die wunderbar miteinander harmonieren. Für Fans von Familiengeschichten absolut zu empfehlen.

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Handlung: Hamburg 1936: Sophie Terhoven, Tochter eines Kaffeebarons, lebt zusammen mit ihrer Familie in einer imposanten Villa in Hamburg. Dort lebt auch Hannes, der Sohn der Köchin des Hauses, mit dem Sophie nicht nur eine Freundschaft verbindet, sondern auch eine heimliche Liebesbeziehung. Das junge Paar kann diese Liebe leider nicht öffentlich zeigen, da es noch immer zu große Unterschiede zwischen Arm und Reich gibt. Undenkbar, dass die Tochter eines Unternehmers mit dem Sohn einer Köchin eine Beziehung eingeht. Und dann gibt es auch noch ein Geheimnis, welches schwer auf der Villa lastet und eine Liebe scheinbar unmöglich macht. Hamburg 2017: Jule leitet ein Café in Hamburg und muss sich überlegen, wie sie die anstehende Mieterhöhung stemmen wird. Nebenbei hat sich die junge Frau noch ein zweites Standbein aufgebaut, sie schreibt für andere Leute deren Biographien und Familiengeschichten nieder. Eines Tages nimmt auch Johanna, eine pensionierte Dame, den Dienst in Anspruch, nachdem sie auf dem Dachboden der verstorbenen Mutter ein Tagebuch findet, welches von der jungen Sophie Terhoven geschrieben wurde. Die spannende und aufregende Geschichte hat beide Frauen von der ersten Seite an fasziniert und sie stellen Nachforschungen darüber an. Meinung: Das Cover finde ich sehr gelungen, es erinnert sofort an die anderen beiden Bücher der Autorin und die Gestaltung ist sehr ähnlich. Die Farben sind sehr leicht und sommerlich, es gibt einige kleine Details, die sehr niedlich gewählt wurden und auch zu dem Inhalt des Romans eine Verbindung haben. Sehr gelungen. Von der ersten Seite an war ich angetan von der Schreibweise, sie ist recht einfach, wirkt gleichzeitig aber trotzdem anspruchsvoll. Dabei gibt es ein ausgeglichenes Verhältnis von Gesprächen und Beschreibungen, man hatte immer den Eindruck, dass man stets gut informiert ist, auch wenn es so viele Rätsel gibt, die dem Buch viel Spannung verleihen. Es war immer klar erkennbar, aus wessen Sicht die Dinge gerade beschrieben werden, besonders die Tagebucheinträge wurden immer durch eine andere Schrift gekennzeichnet. Die Schrift war zarter und auch leicht kursiv, für manche schwer zu lesen, mir hat sie keine Probleme bereitet, ich fand dies im Gegenteil sogar recht angenehm, da sie für mich schöner anzusehen ist. Es gibt drei Personen, aus deren Leben man näheres erfährt. Zum einen werden die Ereignisse aus der Vergangenheit immer aus Sophie´s Blickwinkel beschrieben. Dies finden entweder in Form von Tagebucheinträgen statt oder man erlebt die Dinge direkt mit Sophie. Durch diese Verknüpfung erfährt man viele verschiedene Details und bekommt auch einen sehr nahen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Sophie. Eine Tatsache, die mir dabei geholfen hat, die junge Frau besser zu verstehen und mit ihr mitzufühlen. Die Ereignisse aus der Gegenwart beherbergen die Charaktere Jule und Johanna. Zwei Frauen, die sich erst im Verlauf des Romans kennenlernen und mehr miteinander gemeinsam haben, als anfangs gedacht. Alle Personen waren für mich sehr lebendig gezeichnet, bei einigen hatte ich am Ende fast das Gefühl, als würden sie so wirklich existieren. Sie sind sehr vielfältig und bei einigen hatte ich am Ende einen vollkommen anderen Eindruck als noch am Anfang. Dies zeugt von einer Entwicklung und Reifung der Protagonisten, die mir unglaublich gut gefallen hat, da sie wirklich sichtbar ist und sich über den gesamten Roman erstreckt. Es scheint, als wären viele Personen am Ende ein anderer Mensch als noch am Anfang. Ein wenig wurde beeinflusst, welchen Charakter man sympathisch oder unsympathisch findet, eine Tatsache, die mich bei vielen Romanen stört. Hier jedoch nicht, da alles trotzdem sehr lebendig gewirkt hat und ich bei manchen Personen am Ende meine Meinung doch noch einmal überdenken musste. Die historischen Ereignisse wurden eindrucksvoll geschildert, besonders die Auswirkung des Krieges auf die Bevölkerung. Jeder musste sich zurücknehmen und auf Dinge verzichten, sowohl Arm, als auch Reich. Die Beschreibungen dessen waren einfach geschildert und für mich gerade deshalb sehr eindrucksvoll und eingänglich. Fazit: Viele Dinge in dem Buch haben mich überrascht und sich im Laufe der Handlung verändert. Man konnte viele Überlegungen anstellen und am Ende kam doch vieles anders, als ich es erwartet hätte. Genau das fand ich große Klasse, da letztendlich alles Sinn gemacht hat und keine offenen Fragen geblieben sind. Schon so früh am Jahr habe ich ein Highlight gefunden, dass mich durch seine perfekt durchdachten Geheimnisse und die ganzen Wandlungen mitgenommen hat! Eine wunderbar feinfühlige und mitreißende Geschichte, die mich in ihren Bann gerissen hat.

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Ich bin begeistert. Ich habe von Teresa Simon drei Bücher auf meinem Reader. Schande über mein Haupt, dass ich so lange gebraucht habe, um ein Buch von dieser genialen Autorin zu lesen. 1936 in Hamburg. Sophie ist ein junges Mädchen, welches mir sofort an's Herz gewachsen ist. Nicht lange vor dem zweiten Weltkrieg verliebt sie sich in Hannes Kröger. Hannes ist jedoch nicht gut genug für Sophies Eltern. Kann man denn den Sohn der Köchin akzeptieren? Sophie ja. Mehr wie das. Sie liebt ihn abgöttisch. Ihre Eltern sind einflussreiche wohlhabende Menschen. Als Kaffebarone können die Terhovens ein angenehmes Leben führen. Sophies warmherzige Art hat mir sehr gut gefallen. Obwohl sie mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt kam, hegte sie keine Vorurteile gegenüber ärmeren Menschen. Vielmehr konnte sie sich in andere Menschen gut hineinversetzen. Ihrem besten Freund Malte versucht sie stets eine gute Stütze zu sein. Es gelingt ihr nicht immer, aber Malte wird ein Alibi für Sophie, in einer sehr prekären Situation. Ich fand dies lachhaft, da es sich um eine ganz normale Situation handelte, der nichts Schlechtes anhaftetet. Vielmehr schienen andere Menschen ein prekäres Geheimnis zu haben ..... Hamburg 2016 Die Abschnitte im Jahr 2016 gefielen mir besonders gut. Ich denke, ich muss nicht erwähnen, dass die zwei Erzählstränge zusammengehören. Zufälle gibt es hier nicht. Oder doch! Das Zusammentreffen von Jule und Johanna ist Zufall. Was dabei herauskommt einfach nur Bestimmung. Als Kaffeetante habe ich mich bei den beiden Frauen richtig wohl gefühlt. Einiges über die wertvollen Bohnen erfahren. Jule ist Besitzerin des Cafes Strandperlchen. Es steht nicht alles zum besten. Die Zeiten sind hart. Ihr beste Freundin besorgt ihr einen Auftrag für eine gigantische Hochtzeitstorte. Jule weiß nicht, wie sie diesen Auftrag bewältigen soll. Zur richtigen Zeit lernt sie die betagte Johanna kennen. Die ehemalige Lehrerin hat einen besonderen Fund auf ihrem Dachboden. Briefe! 1939 bricht der zweite Weltkrieg aus. Die damit verbundenen Probleme sind uns nicht neu; finden sie doch in sämtlichen Romanen und Biografien Erwähnung. Sophie wächst über sich selbst hinaus. Fazit Wie ich sie liebe! Familengeheimnisse! Briefe, die auf dem Dachboden gefunden werden. Süße- und schmutzige Geheimnisse. Mutige Frauen, die dem Krieg und sämtlichen Problemen den Kampf ansagen. Sophie, Jule und Johanna sind Frauen, die Jahrzehnte trennen. Und doch .... ich konnte Gemeinsamkeiten entdecken. Ob mir das Ende gefallen hat? Ja und nein ...... Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Mich konnte die Autorin voll und ganz überzeugen. Ein Drama, welches trotzdem auch Raum zum Schmunzeln bietet. Dies ist der erfrischenden Art von Sophie zuzuschreiben. Herzlichen Dank Teresa Simon. Lieblingzitat >>Was wäre ich ohne dich? Ein Nichts. Ein Blatt im Wind ...... << (Seite 336 auf dem Reader)

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Die Oleanderfrauen ist mein erster Roman von Teresa Simon gewesen. Aber definitiv nicht mein letzter! Das Buch ist in zwei Zeitabschnitten geschrieben. In der Gegenwart (2016) liest man von Jule, die in Hamburg das Café Strandperle betreibt, kein Glück in der Liebe hat und durch eine Miterhöhung dringend einen lukrativen Nebenverdienst braucht um Ihren Traum, das Café, halten zu können. Die zweite Geschichte erzählt die, der Sophie Terhoven zur Zeit des zweiten Weltkrieges (1936 – 1942). Sie ist die Tochter eines Kaffeebarons, ein junges verwöhntes Mädchen, dass keine Ahnung vom leben hat und dessen einziger Lebensinhalt ihre heimliche Liebe Hannes ist. Doch dann wird sie ungewollt schwanger und ihr bisheriges Leben bricht komplett zusammen. Beide Handlungsstränge sind mit viel liebe zum Detail, harten Fakten und einer großen Portion Gefühl geschrieben. Man wird direkt abgeholt und mitgerissen in eine politisch extreme Zeit und die Autorin versteht es, die Ängste von damals rüber zu bringen. Sie verschließt nicht die Augen vor Missständen und lässt einen kleinen Blick in das Leben zu Kriegszeiten zu. Interessant finde ich, das man, zumindest ging es mir so, ständig das Gefühl hat, das wir heute (2018) auf einer wackeligen Schwelle stehen, die uns wieder in diese Situation zurück bringen kann. Toll ist es, dass das Schicksal zwei unterschiedliche Familien zueinander führt. Verstrickungen und Lebensumstände uns an Orte und zu Menschen führen, die man vorher nicht kannte. Verbindungen wurden gezogen bei denen man anfangs überhaupt nicht nachgedacht hat, das sie überhaupt zusammen passen könnten. Mit viel Geschick ließ mich Teresa Simon oft im Dunkeln tappen was die Spannung immer recht hoch gehalten hat und dazu führte, dass ich das Buch oft nicht aus der Hand legen konnte.

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