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Rezensionen zu
Die Oleanderfrauen

Teresa Simon

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Worum geht es? Der Familienroman „Die Oleanderfrauen“ erzählt von Sophie, Jule und Johanna. Über Sophies Schicksal zur Zeit des Zweiten Weltkriegs erfährt der Hörer, über ihre durch viele Umstände manchmal unglückliche und vor allem schwierige Liebe. Ebenso erzählt die Autorin im gegenwärtigen Strang von Jule, die mit Herz und Leidenschaft ihr Café betreibt. Nebenbei bietet sie den Service an, anderen Menschen deren Familiengeschichte aufzuschreiben. Dadurch lernt sie Johanna kennen, die auf alte Aufzeichnungen gestoßen ist, und sich damit an Jule wendet. Die drei Hauptprotagonistinnen sind nicht zufällig ausgewählt, ganz im Gegenteil. Ihre Leben verbindet mehr, als Johanna und vor allem Jule zunächst denken. Erzählstil Teresa Simon erzählt zweisträngig. Überwiegend spielt der Roman in der Gegenwart, die Johannas und noch mehr Jules Leben beleuchtet. Durch Einblicke in Sophies Tagebuch erhält man immer wieder Einblicke in ihr Leben und Gedankenwelt, ihr Schicksal, das gravierend von den Rahmenbedingungen des Krieges, dem behüteten Elternhaus und nicht zuletzt ihrer eigenen Naivität geprägt ist. Der Roman ist flüssig, lebendig und durch die Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Zudem lässt sich das Geschehen gut verfolgen, denn die Geschichte ist chronologisch und eher oberflächlich als tiefgründig erzählt. Spannungsaufbau Das vermeintlich Geheimnisvolle weicht recht schnell einer immer größer anmutenden Vorhersehbarkeit. Egal, ob es sich um die Zukunft Jules handelt, die Entwicklung von Sophies Schicksal oder auch die Fäden, die die drei Hauptfiguren zusammenhält, ahnte ich doch oft sehr schnell, worauf alles hinauslaufen könnte, was dem Roman einen Gutteil seiner Spannung und Überraschungsmomente nahm. Charaktere In die beiden Familiengeschichten der Autorin „Die Frauen der Rosenvilla“ und „Die Holunderschwestern“ bin ich regelrecht hineingefallen und konnte ganz tief in das Geschehen und die Schicksale eintauchen. Das ist mir bei diesem Roman leider überhaupt nicht gelungen. Vielleicht lag es daran, dass ich dieses Mal mit den Charakteren nicht wirklich warm wurde. Sophie erschien mir als dummes, naives, verwöhntes Mädchen, das selbst als ihr das Wasser bis zum Hals stand, nur ihr Herz die Entscheidungen treffen ließ. Jule und auch Johanna habe ich ebenfalls als eher oberflächlich konstruiert empfunden. Auch die anderen Figuren blieben eher blass, teils klischeehaft und agierten oft vorhersehbar. Das mag vielleicht gar nicht an der Romanvorlage liegen, möglicherweise sind auch einige diesbezüglich relevante Stellen weggekürzt worden, was ich aber nicht zu sagen vermag. Stimmung Sie schwankt zwischen naiv und tiefsinnig, zwischen „Leben nach dem Lustprinzip“ und wirklich düsteren Phasen, in denen die Menschen voller Verzweiflung waren und von Tag zu Tag lebten. Etwas schade fand ich, dass im Strang der Vergangenheit überwiegend auf Sophies Schicksal eingegangen wurde und der alles beherrschende Krieg bis kurz vor dem Schluss oft nur peripher gestreift wurde. Aber auch diese Kritik mag ein Opfer der Kürzung sein. Gut gefallen haben mir die Szenen in Jules Café, wenn sie in ihrer Leidenschaft, der Kunst des Kaffees, regelrecht aufblühte. In diesen Passagen hatte ich den feinen Duft ihrer Spezialitäten in meiner Nase, sah ihre kunstvollen Torten und saftigen Kuchen vor dem inneren Auge. Dieses intensive Feeling hatte ich an vielen anderen Stellen nicht, was daran liegt, dass der Funke nicht wie gewünscht übergesprungen ist. Die vielseitige Sprecherin konnte daran leider auch nicht viel ändern. Fazit Wer sich beim Hören treiben lassen und vom Alltag abschalten möchte, Generationen übergreifende Familiengeschichten liebt und nicht unbedingt auf große Überraschungen aus ist, der ist mit diesem Roman ganz bestimmt gut bedient – und dazu schmeckt ein Kaffee besonders gut 😉 Inhalt Hamburg 1936. Die junge Sophie Terhoven, Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons, genießt ihr komfortables Leben. Hannes Kröger, der Sohn der Köchin, ist ihr von Kindheit an Freund und Vertrauter. Irgendwann verändern sich ihre Gefühle füreinander, und plötzlich wird ihnen klar, dass sie sich ineinander verliebt haben. Doch Reich und Arm gehören nicht zusammen, und ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern, von dem sie bisher nichts wussten, scheint ihre Liebe unmöglich zu machen. Autorin Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, und lässt sich immer wieder von stimmungsvollen historischen Schauplätzen inspirieren. Sprecherin Christiane Marx, geboren 1974, ist ausgebildete Schauspielerin und seit 2006 auch in zahlreichen Hörspielen und -büchern als Sprecherin zu hören. Dabei überzeugt sie mit ihrer warmen und lebendigen Stimme bei erotischen Romanen genauso wie bei spannenden Krimis.

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Geschichte und Erzählstil Die Oleanderfrauen war mein erstes Buch von Teresa Simon und ich habe mich auf eine faszinierende und verworrene Familiengeschichte á la Lucinda Riley gefreut. In der Hinsicht wurde ich definitiv nicht enttäuscht, denn die Handlung beginnt vielversprechend mit einer verbotenen Liebe und wächst sich mit jedem Kapitel mehr zu einer geheimnisvollen und vor allem tragischen Geschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs aus. Simon erzählt dabei in einem für dieses Genre sehr typischen Stil und zwar auf zwei verschiedenen Zeitebenen und aus mehreren Blickwinkeln. Parallel werden die Geschichten von drei ganz unterschiedlichen und jeweils auf ihre eigene Weise starken Frauen erzählt. Neben Sophie, der Tochter aus gutem Hause, die sich 1936 verbotenerweise in den Sohn der Köchin verliebt, sind das Johanna, die nach dem Tod ihrer Mutter auf ein gut gehütetes Familiengeheimnis stößt, und die vom Pech verfolgte Cafébesitzerin Jule. Was mir gut gefällt, ist, dass die Kapitel jeweils recht kurz sind (wobei ich nicht weiß, ob das nur bei der gekürzten Hörbuchausgabe oder auch bei der Print-Version der Fall ist) und die drei Handlunsstränge sich in einem flotten Tempo abwechseln. Das macht die Handlung dynamisch und spannend - man kann es kaum erwarten, mit dem nächsten Kapitel mehr über das Leben der Charaktere herauszufinden. Mein Favorit war Sophie, einfach weil sie in der unruhigen Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg aufwächst und ihre Geschichte so voller Spannung und Gefühl ist. Simon gelingt es sehr gut, die Stimmung der Vorkriegszeit einzufangen - gleichzeitig bedrückend und unterschwellig bedrohlich sowie irgendwie freudig und angespannt. Sophies Leben und das ihrer Freunde schildert sie auf sehr authentische und mitreißende Weise, sodass man durch das Hören in die 1930er und 1940er Jahre zurückversetzt wird. Wie bereits angedeutet ist der Ausgangspunkt für all die dramatischen Ereignisse, die folgen, die verbotene Liebe zwischen Sophie und Hannes, dem Sohn der Köchin. Simon erschafft damit ein durchaus berührendes und packendes Szenario, wenngleich es natürlich recht abgedroschen ist. Das trifft zumindest teilweise auch auf die Geheimnisse und Intrigen zu, die im Verlauf der Handlung aufgedeckt werden. Hier konnte ich vieles bereits vorausahnen und war dann wesentlich weniger überrascht als die Figuren. Für mich immer kein gutes Zeichen. Gleichzeitig gibt es Geheimnisse, deren Aufklärung beinahe beiläufig nebenbei stattfindet, und Ereignisse, die im Gesamtkontext irgendwie zu wenig Beachtung finden. Das kann aber natürlich an der gekürzten Hörbuchfassung liegen - so zumindest ging es mir schon mit einigen Hörbüchern, bei denen wichtige Elemente ausgelassen oder stark zusammengekürzt wurden. Der zweite Teil der Handlung spielt sich im Hamburg des Jahres 2016 ab. Hier ist Jule die Protagonistin - wobei man sich bis zur letzten CD fragt, warum eigentlich. Ihre Geschichte ist ganz nett, ist im Vergleich zu Sophies aber nicht einmal annähernd so spannend und brisant. Mit Jule wollte ich außerdem nicht so recht warm werden - ja, sie ist nett und lieb und sie hat ein schönes, kleines Café. Aber sonst? Ich fand sie weder besonders bemerkenswert noch originell. Außerdem verliert die Geschichte gegen Ende, als die Erzählstränge miteinander verbunden werden, meiner Meinung nach etwas von ihrer Authentizität. Kann sich alles dermaßen gut ineinanderfügen? Ich hatte da so meine Zweifel und fand das Ende im Vergleich zu Sophies spannender Geschichte etwas unglaubwürdig und überzogen. So ganz mein Fall war das nicht. Sprecher Die Oleanderfrauen wird von Christiane Marx gelesen, die mir als Hörbuchsprecherin bisher unbekannt war. Ich mochte ihre sanfte, weiche Stimme und die Art und Weise, wie sie der geheimnisvollen Familiengeschichte Leben einhaucht. Für mich eine sehr gelungene Interpretation mit großem Unterhaltungswert. Mein Fazit: Mein Fazit zu Teresa Simons Roman Die Oleandefrauen ist schlussendlich durchwachsen. Einerseits mochte ich das Hamburg der 1930er und 1940er Jahre als historisches Setting und die verworrene, hochdramatische Geschichte um die junge Sophie Terhoven und ihre große Liebe Hannes. Andererseits waren einige Entwicklungen für mich nicht ganz nachvollziehbar und fügten sich die Puzzlestücke am Ende fast zu perfekt ineinander. Auch fand ich das Verhältnis zwischen den beiden Zeitebenen etwas unausgewogen - Sophie hat mich dann doch wesentlich mehr interessiert als Jule und Johanna im Jahr 2016. Trotzdem hat mich das Hörbuch ziemlich gut unterhalten - für zwischendurch genau das Richtige.

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