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Rezensionen zu
Nebenan

Kristine Bilkau

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Nanu?

Von: SD

11.04.2022

"Nebenan" bietet keine Lösungen, sondern Stimmungen. Die kleinen und großen Probleme jedes Einzelnen werden aus der Sicht der Figuren beleuchtet, bieten einen sehr intimen Einblick in ihre Gedankenwelt. Ziel ist es nicht, die lose miteinander verstrickten Einzelgeschichten zu einem Abschluss zu bringen, sondern in schlaglichtartigen Ausschnitten zu zeigen, was die Generationen, die Individuen bewegt, die in räumlicher Nähe und doch einander mitunter fremd leben. Auch wenn die Geschichten selbst thematisch interessant und schön geschrieben sind, lässt das Ende den Leser unbefriedigt zurück: Nichts wird aufgelöst, vieles offen gelassen, man hat das Gefühl, die Autorin habe mittendrin einfach den Stift beiseitegelegt und das Buch zugeklappt.

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Vertrauen oder Verantwortung tragen?

Von: Mary Mc Mole

30.03.2022

„Nebenan“ ist der dritte Roman der Hamburger Autorin. Ich habe vorher noch nichts von ihr gelesen, wusste nur, dass sie über Gegenwartsthemen schreibt und war gespannt, wie sie das umsetzt. Es gibt mehrere Hauptpersonen in dem Buch, vor allem 3 Frauen. Da wäre zuerst Julia, Ende Dreißig, die mit ihrem Freund aus Natur- und Umweltbewusstsein von der Großstadt in eine Kleinstadt am Nord-Ostsee-Kanal gezogen ist und die sich hier ein altes Haus gekauft haben. Julia ist Töpferin und hat eine Keramikladen in der neuen Stadt eröffnet. Ihr bisher vergeblicher Kinderwunsch bestimmt weitgehend ihre Gedanken und ihr online-Verhalten in den sozialen Medien. Ihr Freund Chris ist Wissenschaftler und Umweltschützer, kommt aus einer großen Familie, wünscht sich das Kind nicht um jeden Preis, sondern findet das Leben auch gut so wie es ist. Die zweite Hauptperson ist aus meiner Sicht Astrid, Anfang Sechzig. Astrid ist seit mehr als 30 Jahren Ärztin mit eigener Praxis in dieser Stadt, fühlt sich für ihre Mitmenschen, vor allem für ihre Tante, und für die Stadt verantwortlich. Doch plötzlich tauchen anonyme Drohbriefe auf… Außerdem macht sie sich Sorgen um ihre Tante Elsa, die jetzt Mitte Achtzig ist und allein in ihrem Haus lebt. Elsa, Astrids Tante als dritte Hauptperson, fühlt ihre Zeit bald kommen, sie hat bereits mentale Aussetzer. So räumt sie ihr Bett ins Erdgeschoss, räumt Sachen auf und verschenkt oder verkauft sie rigoros. Elsa geht auch schon mal verwirrt spazieren und trifft dabei auf Julia. Das verbindende Element der Hauptpersonen ist u. a. eine Familie mit drei Kindern aus einem Nachbarhaus, die plötzlich verschwunden zu sein scheint. Warum sind sie verschwunden und wohin? Gibt es vielleicht sogar einen Bezug zu einer Frau mit Kindern, die in den Wäldern von Brandenburg lebt? Soll man eine Vermisstenanzeige aufgeben oder mischt man sich lieber nicht ein? Und was ist mit dem mysteriösen Kind, das öfters auf dem verlassenen Grundstück von Julia gesehen wird? Man könnte also sagen, es ist eine Generationen-Roman in der heutigen Zeit oder doch ein Thriller? Leider muss ich sagen, dass ich dabei die Spannung vermisst habe. Der Roman ist in einem melancholischen und fast langweiligen Stil geschrieben. Er behandelt aus meiner Sicht zu viele Themen auf einmal: Umweltskandale, Sterben von Innenstädten, vergeblicher Kinderwunsch und andererseits einen „Hype“ um Mütter und Kinder in den Großstädten, Verherrlichung des Lebens durch Influencer, Alter und der Umgang damit, Verantwortungsgefühl für Mitmenschen. Es ist sicher ein Sittenbild unserer Zeit, aber dieses Bild hat mich eher deprimiert und nicht optimistisch sein lassen. Vielleicht hätte sich die Autorin auf wenigere Themen beschränken sollen. Ich kann dem Roman deshalb nur 2 von 5 Punkten vergeben. Wenn ich eine Zielgruppe bestimmen sollte, dann sind das eher Frauen in den Dreißigern, die sich Kinder wünschen und um die Umwelt sorgen.

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