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Rezensionen zu
Anders

Anita Terpstra

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Review

Von: Eskimo

30.10.2016

Die niederländische Autorin Anita Terpstra, die zuvor als freie Journalistin tätig war, veröffentlicht mit „Anders“ ihr neustes Buch. In Deutschland noch weitestgehend unbekannt, hofft sie nun auf den großen Durchbruch. HANDLUNG Sander Master ist erst 11 Jahre alt, als er mit seinem Freund verschwindet. Die Polizei sucht sofort nach ihm, doch stellt die Ermittlung leider erfolglos ein. Seine Mutter gibt ihn allerdings nicht verloren und keiner kann ahnen, dass sie recht behält, denn nach sechs Jahren kehrt Sander zurück in den Kreis seiner Familie. Er gab an, dass er seinem Peiniger entkommen konnte. Doch irgendetwas scheint anders zu sein. BEWERTUNG „Anders“ war „okay“, hat aber seine Längen. Dennoch kann es in seiner Gesamtheit überzeugen. Das liegt an den Protagonisten, mit ihnen steht und fällt die Handlung. Die Mutter ist zum Beispiel eine tragende Säule für die Story, ist aber zugleich sehr unsympathisch Sie konzentriert sich nur auf den Sohn, die Tochter Iris ist sowieso an allem schuld. Der Vater von Sander leidet seit dem Vorfall an Depressionen und unter der Last ist Iris auch regelrecht geflohen. Der Roman ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, sodass der Leser einen Rundumblick erhält und alle Motive kennenlernt. Nachdem sich die Erzählungen nur um das Ferienlager drehen, beinhaltet der zweite Teil von „Anders“ auch den großen Twist. Was ist mit Sander passiert und warum verhält er sich so komisch. Diese Frage hält die Spannung aufrecht. FAZIT „Anders“ ist ein gelungenes (quasi) Debüt von Anita Terpstra in Deutschland. Ohne die Längen hätte es sogar für mehr gereicht.

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Anders - auf eine andere Art und Weise Titel: Anders AutorIn: Anita Terpstra Verlag: Blanvalet Seitenzahl: 383 Seiten Preis: 9,99 € Sprache: Deutsch Genre: Thriller Reihe: Einzelband Klappentext Alma Meester, ihr Mann Linc und die beiden Kinder Iris und Sander sind eine ganz normale, glückliche Familie. Bis zu dem Tag, als der elfjährige Sander zusammen mit einem Freund während eines Ferienlagers spurlos verschwindet. Der andere Junge wird kurz darauf tot aufgefunden, doch Sander bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Sechs Jahre später meldet sich ein junger Mann bei einer deutschen Polizeistation. Er sei der verschwundene Sander Meester. Die Familie ist überglücklich, doch nach und nach kommen der Mutter Zweifel. Ist der Junge wirklich ihr Sohn? Und was ist in der Nacht damals tatsächlich passiert? Inhalt Nach einer Ferienfreizeit verschwindet der 11 jährige Sohn Sander von Familie Meester spurlos. Sein Freund Maarten wir dagegen tot aufgefunden, während Sandeer noch immmer verschollen ist. An diesem Tag änderte sich das ganze Leben von Familie Meester. Nachb sechs Jahren taucht auf einer Polizeiwache plötzlich ein junger Mann auf - Sander! Alma Meester ist überglücklich, ihren Sohn wieder zu haben, während seine Schwester Iris ihrem vermeindlichen Bruder noch nicht so ganz traut. Die Zeichen scheinen aber alle dafür zu sprechen, dass wirklich Sander Meester vor ihr steht. Seit seinem Wiederauftauchen lebt Sander bei seiner Familie, muss jedoch feststellen, dass seine Eltern und seine Schwester nicht mehr so sind wie vor elf Jahren. Alma und Linc, sein Vater, haben sich scheiden lassen, Iris ist ausgezogen und sie leben nun zusammen. Aber nach und nach, als die rosarote Brille abfällt, kommen auch bei Alma Zewifel auf. Ist Sander wirklich der, der er vorgibt zu sein? Cover Das Cover von "Anders" gefällt mir sehr gut. Das Haus und der Wald sehen sehr echt aus und geben dem Cover etwas geheimnisvolles. Dass hinter dem Titel und der Autorin dieser weiß-milchige Schleier ist sieht ein wenig aus wie Nebel und allein das Cover weckt in einem wirklich bereits das Interesse. Meinung Das Buch fesselt den Leser bereits von Anfang an, da man anfangs nicht damit rechnet, dass Sander wieder auftaucht. Auch, was mit seinem Freund passiert ist, ist etwas sehr rätselhaftes, was wirklich Spaß bringt, sich darüber Gedanken zu machen. Man merkt in dem Buch schnell, dass jeder - vor allem Sander - etwas zu verbergen hat. Sander ist wirklich, wie der Titel schon sagt, anders. Doch das, was mich am meisten in dem Buch schockiert, ist der Ende, genau genommen der letzte Satz. Fazit Das Buch bekommt von mir 4 Sterne, da es einerseits sehr vorhersehbar ist, aber mit den letzten Seiten einfach das totale Horror-Feeling gegeben hat.

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Inhalt: Wie gut kennen wir die, die uns am nächsten sind, wirklich? Alma Meester, ihr Mann Linc und die beiden Kinder Iris und Sander sind eine ganz normale, glückliche Familie. Bis zu dem Tag, als der elfjährige Sander zusammen mit einem Freund während eines Ferienlagers spurlos verschwindet. Der andere Junge wird kurz darauf tot aufgefunden, doch Sander bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Sechs Jahre später meldet sich ein junger Mann bei einer deutschen Polizeistation. Er sei der verschwundene Sander Meester. Die Familie ist überglücklich, doch nach und nach kommen der Mutter Zweifel. Ist der Junge wirklich ihr Sohn? Und was ist in der Nacht damals tatsächlich passiert? Meine Meinung Als ich das Buch beim Goldmann Verlag Vorschau gesehen habe und mir die Inhaltsangabe durch gelesen habe, wusste ich das ich gerne das Buch lesen wollte es hat mich richtig neugierig drauf gemacht. Und wurde sogar richtig überrascht das mir die Story an sich so gut gefallen hat. Das Cover zeigt eine Hütte im Wald, und es passt ideal zur Story, es wirkt mysteriös eine verlassene Hütte im Wald, und lässt einen erahnen das sich darin womöglich einige schlimme Dinge abgespielt haben. Man befindet sich gleich zu Anfang im Geschehen nach und nach werden die einzelne Rätseln gelüftet, und man möchte als Leser gerne erfahren wie kann es denn sein, das sich jemand als Sander nach Jahren ausgibt der eigentlich verschwunden ist. Die Charaktere wurden vom Autor gut ausgearbeitet jeder einzelne hatte seine eigene Facette. Aber am Anfang mochte ich Sanders Vater nicht, er wirkte auf mich sehr unsympatisch hatte während dem Lesen ein Gefühl das er irgendwas zu verscheiwgen hatte, womit ich zuletzt doch Recht hatte. Aber gerade am Ende konnte ich sein Handeln nach vollziehen und hätte nicht damit gerechnet das es so endet. Die Mutter von Sander konnte ich nachvollziehen es muss wirklich schrecklich sein seinen eigenen Sohn zu verlieren, ob er nur verschwunden ist oder sogar tot? Dieses ungewissene nicht zu wissen was damals passiert ist, muss einfach schrecklich sein. Sander an sich fand ich als Protagonist wirklich sehr mysteriös und merkwürdig. Im Laufe der Geschichte verändert er sich immer mehr, und fragte mich während dem Lesen ist es wirklich der wahre Sander für der es sich ausgibt? Mehr möchte ich auch gar nicht erzählen und verraten. Man sollte sich einfach in die Story einlassen und sich überraschen lassen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu Lesen. Die Seiten flogen nur so dahin das man in einem Rutsch das Buch lesen kann. Die Spannung darin bleibt erhalten. Das ist auch mein erster Buch von Anita Terpstra, was ich bisher von ihr gelesen habe. Anders ist ihr erster Roman in Blanvalet Verlag. Auf jedenfall möchte ich noch mehr von dieser Autorin lesen. Ein super Buch! Unbedingt zu empfehlen. Verpasst das nicht!

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Hallo :) Heute rezensiere ich ein weiteres mir zugeschicktes Buch, nämlich den Thriller "Anders" von Anita Terpstra. Das Buch ist am 15.August 2016 im Blanvalet erschienen, hat 383 Seiten und kostet als Taschenbuch 9,99€. In den Niederlanden wird ein Junge ermordet und ein weiterer entführt. Der entführte Junge Sander stammt aus der Familie Meester mit dem Vater Linc, der Mutter Alma und der Schwester Iris. Sie scheinen normal und glücklich zu sein, bis zu diesem verhängnisvollen Tag, als Sander in einem Ferienlager verschwindet. Die Polizei ermittelt, und die Familie ist untröstlich als das Kind nicht wieder auftaucht. Sechs Jahre später erfährt man aus der Perspektive eines Jungen, dass er einen Man im Wald begraben hat und nun bei der Polizei in Deutschland behauptet, er sei derverschwundene Sander Meester. Zunächst ist die Familie Meester erleichtert und nimmt ihr Familienmitglied herzlich wieder auf. Doch nach und nach kommen Geheimnisse ans Licht, die vor allem bei Alma Zweifel aufkommen lassen, ob sie wirklich ihren Sohn vor sich hat. Auch was in der Entführungsnacht wirklich geschehen ist scheint nicht mehr sicher. Mir hat der Thriller wirklich gut gefallen und 4 Sterne von mir bekommen. Die Geschichte ist wirklich gut und es bleibt immer spannend. Außerdem entwickelt sich das Buch total anders als ich zunächst gedacht hätte. Ab der Hälfte ca. konnte ich nicht mehr erahnen, was als nächstes passiert. Das verstärkte die Spannung, wie auch die wechselnden Perspektiven aus denen erzählt wurde. Gut hat mir auch der Verhörstil ab und zu gefallen, der die Geschichte aufgelockert hat und die wenigen Rückblicke, die gut zu erkennen in kursiv gehalten sind. Die Autorin hat ein Konzept entwickelt, in dem es keine einzige Ungereimtheit gibt. Einen Stern abgezogen habe ich, weil man nicht so einfach in die Geschichte reinkommt und es zwischendurch einige wenige Längen gibt. Besonders gut gefallen hat mir der Titel, der zum einen zur Geschichte passt, die sich so ganz "anders" entwickelt als erwartet, zu anderen aber auch eine Anspielung auf den Namen "Sander" ist, der umgestellt wieder "Anders" ergibt. Auch der Charakter von Sander passt gut zum Titel. Am meisten schockt der Schluss mit dem letzten Satz, der in einem wirklich Grauen hervorruft. Alles in allem wirklich ein guter Thriller, den Thrillerleser wirklich lesen sollten! Liebe Grüße Bianca :)

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Während eines Ferienlagers verschwinden der 11-jährige Sander und sein bester Freund Maarten bei einer Nachtwanderung spurlos im Wald. Kurz darauf wird Maartens Leiche gefunden, Sander jedoch bleibt verschollen. Sechs Jahre später: Mutter Alma hat die Suche nach ihrem Sohn nie aufgegeben und darüber Mann und Tochter stark vernachlässigt. Ersterer ist depressiv geworden, muss Psychopharmaka nehmen. Letztlich hat die Ehe den Belastungen nicht standgehalten - daran konnte auch Nachzügler Bas (3) nichts ändern. Tochter Iris - mittlerweile 21 - ist nach Amsterdam gezogen. Da meldet sich eines Tages ein junger Mann bei der Polizei und gibt an, der vermisste Sander zu sein. Während der Vater und Iris ihm gegenüber gemischte Gefühle hegen, ist Mutter Alma überglücklich, ihren Sohn nun wieder bei sich zu Hause zu haben. Doch im Laufe der Zeit kommen ihr Zweifel, ob es sich bei dem neuen Mitbewohner wirklich um Sander handelt. Vor allem sie ist es, die in Erfahrung bringen möchte, was in der fraglichen Nacht vor 6 Jahren konkret passiert ist. Ist ihr Sohn wirklich von dem pädophilen Eelco verschleppt worden und hat bis zu dessen Tod mit ihm einsam im Wald gelebt? Sander möchte nicht darüber reden, will einfach nur vergessen, und ein paar Personen scheinen ein Geheimnis zu hüten. Resümee: Zentrale Fragen des Romans sind die folgenden: - Handelt es sich bei dem aufgetauchten jungen Mann wirklich um den verschwundenen Sander? - Was genau hat sich in der tragischen Nacht ereignet, als Sander und Maarten bei einer Nachtwanderung spurlos im Wald verschwunden sind? - Was wissen Iris, ihr Freund Christiaan und der Vater, die ebenfalls in dem Ferienlager waren? Das alles bleibt bis zur endgültigen Klärung im wahrsten Sinne des Wortes rätselhaft, bietet dem Leser viel Raum für Spekulationen. Die Auflösung erfolgt peu à peu, spitzt sich jedoch gegen Ende dramatisch zu und enthält einige überraschende Elemente. Ganz am Schluss wartet die Autorin noch mit einem speziellen "Knalleffekt" auf. Zur Steigerung der Spannung trägt bei, dass die Gegenwartshandlung und Iris' Rückblenden in ihre Kindheit mit Sander abwechseln. Dadurch erhält der Leser Einblicke in die Familienstruktur und kann sich aufgrund der Beziehungskonstellationen ein Bild von der psychischen Disposition der einzelnen Personen machen. Es wird durch diese Abschnitte deutlich, dass es sich zum Zeitpunkt des Verschwindens der beiden Jungen keineswegs um die im Klappentext genannte "ganz normale, glückliche Familie" gehandelt hat. Dem Vater und Iris ist schon lange klar gewesen, dass Sander nicht normal, sondern schon immer anders (Titel!) gewesen ist als z.B. seine Schwester und die Kinder in Kindergarten und Schule. Die Mutter allerdings hat es mit einer blinden Liebe zu ihrem Kind nicht wahrhaben wollen und dadurch für so manche emotionale Schieflage gesorgt. Gefühlsmäßig herrscht nach Sanders Wiederauftauchen eine Gemengelage von Freude, Angst, Zweifel, Aggression und Sorge - alles personenabhängig und je nach Situation gut nachvollziehbar. Der Leser fragt sich, ob es bei der zum Teil recht explosiven Mischung irgendwann zum großen Knall kommen wird. Leider enthält die Handlung einige Überlängen, in denen die Spannung sehr stark abflacht und der Leser "hängen gelassen" wird. Fazit: alles in allem eine spannende Handlung mit einigen Überlängen, die mit dem Prädikat "Thriller" jedoch überbewertet ist. "Familien-" oder "Psychodrama" wäre meines Erachtens zutreffender.

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Die Meesters aus den Niederlanden sind scheinbar eine glückliche Familie wie aus dem Bilderbuch - Mutter Alma, Vater Linc, die fünfzehnjährige Iris und der elfjährige Sander. Das Leben der Familie ändert sich jedoch mit einem Schlag, als Sander während einer Ferienlager-Nachtwanderung mit seinem besten Freund verschwindet. Der Freund wird kurz darauf ermordet im Wald gefunden, von Sander gibt es keine Spur. Sechs Jahre später taucht ein Junge bei der Polizei auf und gibt sich als der vermisste Sander aus. Er erzählt, dass er von einem Mann in einem Wald gefangen gehalten und missbraucht wurde, ehe der Mann verstarb und er somit endlich gehen konnte. Alles deutet darauf hin, dass es tatsächlich Sander ist, und er wird wieder mit seiner Familie vereint. Vor allem Alma ist überglücklich, ihren Jungen wiederzuhaben, während Iris ihrem nun siebzehnjährigen Bruder eher distanziert begegnet. In den nächsten Wochen bemüht sich die Familie, Sander in sein neues Leben einzugewöhnen. Doch nach dem ersten Überschwang kommen Alma allmählich Zweifel: Sagt Sander in allen Belangen die Wahrheit, oder hat er etwas zu verbergen? Immer mehr deutet sich an, dass Sander etwas zu verbergen hat ... Bewertung: Die meisten Entführungsthriller befassen sich intensiv mit der Suche nach dem Opfer und dem Täter. "Anders" von Anita Terpstra ist tatsächlich anders, denn die eigentliche Handlung setzt erst ein, als das Opfer wieder aufgetaucht ist. Der Roman dreht sich einerseits um die Probleme, die neben der ersten Freude durch eine solch überraschende Wende entstehen, andererseits dreht er sich um die Suche nach der Wahrheit, was in jener Nacht wirklich geschah und ob Sander tatsächlich (nur) Opfer war. Der erste Punkt ist eher Familiendrama denn Thriller. Natürlich herrscht erst einmal große Freude bei den Meesters, schließlich hatte kaum noch jemand gehofft, Sander lebend wiederzusehen. Doch sechs Jahre sind eine lange Zeit: Aus dem pummeligen Elfjährigen, der am liebsten allein mit seinem Rad durch die Natur fährt, ist ein stiller junger Mann geworden, mit dem seine Angehörigen nicht recht umzugehen wissen. Alma und Linc haben auf Almas Drängen in der Zwischenzeit noch ein drittes Kind bekommen, den kleinen Bas, der zweifellos eine Art Sander-Ersatz darstellen sollte. Die Ehe hat Sanders Verschwinden indessen nicht verkraftet, Alma und Linc sind getrennt; überdies wurde Linc von den Ermittlern verdächtigt und verlor seine Arbeit - aus dem dynamischen Arbeitsmensch ist ein antriebsloser, depressiver Mann geworden. Sander kehrt also nicht heim in eine heile Familie, sondern wird mit komplizierten Verhältnissen konfrontiert. Die Familie tut sich schwer, mit Sander zu reden, er ist verschlossen, gibt nur das Nötigste über die vergangenen sechs Jahre preis. In realistischer Weise zeigt der Roman die Schwierigkeiten auf, die das Auftauchen eines Vermissten mit sich bringen kann. Schon bald aber halten auch bedrohliche Elemente Einzug in die Handlung, die für viel Spannung sorgen. Kurze Rückblicke in die Zeit vor Sanders Verschwinden verdeutlichen, warum Iris ihrem Bruder so distanziert begegnet. Das Familienleben war mitnichten so harmonisch, wie es nach außen hin den Anschein pflegte, stattdessen gab es immer wieder bedenkliche Zwischenfälle mit Sander, die aber außer Iris niemand richtig einzuordnen wusste. Es ist offensichtlich, dass Sander zu gefährlichen und bösartigen Dingen fähig war - und möglicherweise immer noch ist. Alma hat davor zwar damals die Augen verschlossen, aber nun fallen ihr zumindest immer wieder Widersprüche auf, die Sander bezüglich seiner Entführung erzählt - und sie fragt sich, ob er sich nur falsch erinnert oder ob er bewusst lügt. Zudem gibt es immer wieder Andeutungen, dass Iris und ihr damaliger Freund Christiaan etwas in jener Nacht im Ferienlager getan haben, was mit Sander zu tun hat und was sie verborgen halten wollen - um was es sich dabei handelt, erfährt der Leser erst spät. Schließlich kommt auch noch die Frage auf, ob es sich überhaupt um Sander handelt. Ein DNA-Test wurde nicht gemacht, da Sanders Geschichte stimmig schien, er optische Ähnlichkeit mit dem elfjährigen Sander aufwies und ihm genau wie Sander eine Fingerkuppe fehlte. Doch nach einer Weile ertappt sich Alma bei der Frage, ob sie es nicht vielleicht doch mit einem Betrüger zu tun haben. Anita Terpstra versteht es glänzend, den Leser mit sich steigender Spannung zu fesseln, die Situation immer bedrohlicher zu gestalten, ohne dass allzu früh zu viel verraten würde. Am Ende gibt es mehrere Wendungen und Enthüllungen, die sich teilweise schon angedeutet haben; der Schluss hält aber auch Überraschungen bereit und ist vor allem sehr konsequent statt weichgespült. Man kann kritisieren, dass die Dramatik etwas gekünstelt wirkt, ist sie doch sehr auf die Spitze getrieben mit so vielen Lügen, die sich alle auf einmal offenbaren. Einer dieser Punkte für sich wäre realistisch, in der Anhäufung, was sich am Ende offenlegt, erscheint es etwas konstruiert. Das gilt erst recht für den letzten Satz, der noch einmal eine schockierende Andeutung präsentieren will, gerade für regelmäßige Leser des Genres aber sehr abgedroschen erscheint. Ein bisschen schade ist zudem, dass sich Alma nur bedingt als Sympathiefigur eignet, zu sehr distanziert man sich durch ihre deutliche Bevorzugung Sanders gegenüber Iris in der Vergangenheit. Etwas verwirrend ist zudem die Erwähnung, dass die 2007 in Portugal verschwundene Madeleine McCann inzwischen sechs Jahre alt sein würde - wenn man davon ausgeht, dass die Handlung etwa zur Erscheinungszeit des Romans spielt, wäre sie zu dem Zeitpunkt bereits elf gewesen. Möglicherweise ein Übersetzungsfehler ist die Aussage, jemand sei wegen Pädophilie verurteilt worden, gemeint ist wohl Kindesmissbrauch. Fazit: "Anders" von Anita Terpstra ist ein spannender und kurzweiliger Thriller mit reizvoller Grundthematik, der zu einer schnellen Lektüre einlädt. Von kleinen Kritikpunkten abgesehen, erwartet den Leser hier mehr als nur solide Unterhaltung - empfehlenswert für alle Thrillerfans.

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