Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Mind Control

Stephen King

Bill-Hodges-Serie (3)

(20)
(16)
(2)
(1)
(0)
€ 14,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Mit dem abschließenden Teil seiner Trilogie um den Privatermittler und ehemaligen Polizisten Bill Hodges vollzieht Stephen King erneut einen Wechsel in der Grundstimmung. Handelt es sich bei "Mr. Mercedes" noch um einen ebenso bodenständigen wie biederen Kriminalroman, trägt "Finderlohn" schon nur mehr das Gewand eines Krimis, in dem sich eine Hommage an die Literatur verbirgt. Mit "Mind Control" bewegt sich King nun wieder in Richtung jenes Genres, in dem er seinen Ruhm erlangt hat, nämlich Schauergeschichten mit übernatürlichen Elementen. Die thematische Einordnung in die Reihe erfolgt auch hier wieder über einen klassischen Krimi-Plot als Ausgangssituation. Als zündender Funke dient dabei eine Idee, wie sie origineller kaum sein könnte: Ein soeben aus dem Koma erwachter (und in seiner Bewegungsfreiheit noch sehr eingeschränkter) Serienmörder entdeckt die Fähigkeit, über eine Game Boy-artige Spielkonsole in den Geist anderer Menschen einzudringen und diese zu steuern. Indem King einen banalen Alltagsgegenstand als Quelle des Schreckes nutzt, spielt er subtil auf mehrere menschliche Urängste an. Zunächst ist es die Angst, die Kontrolle über die eigene Schöpfung zu verlieren, zum Sklaven der Technik zu werden. Als nächstes ist es jene vor dem Verlust der eigenen Identität. Nicht mehr Herr im eigenen Körper zu sein, Stück für Stück die intimsten Erinnerungen zu verlieren, das zelebriert der Mörder hier mit seinen Opfern. Außerdem mag man die Karikatur eines Suchtverhaltens erkennen, wenn Menschen ganz und gar einem Videospiel verfallen. Wenn auch die Idee dem Bereich des Phantastischen entspringt, so relativiert der Autor diesen Eindruck geschickt, indem er die Geschichte durch zahlreiche beiläufig eingeflochtene Elemente in den Kontext der Zeit ihrer Entstehung einbettet, sie immer wieder erdet. Beispielsweise lesen jugendliche Figuren Romane wie "Divergent" oder "Mockingjay" und benutzen E-Reader der Marken "Kindle" und "Nook". Von technikaffinen Geistern wurde der Notizblock längst schon vom iPad ersetzt, zur Illustration einer schreckenserregenden Vorstellung wird der von Tolkien ersonnene Drache Smaug beschworen, und scherzhaft wird mit der aus Star Wars stammenden Anrede "Padawan" einer Figur mangelnde Erfahrung attestiert. Schließlich hält der Autor mit "Uns bleibt immer noch Paris" ein Zitat aus einem nicht mehr ganz aktuellen Film bereit ... Ein (literarisches) Werk ist stets in den Kontext der Zeit eingebettet, sowohl der Zeit seiner Entstehung als auch der Zeit seiner Rezeption. So werden wohl jene Werke, die Generationen überdauern, von jeder auf ihre eigene Weise interpretiert, wird das Licht einer jeden Epoche andere Facetten eines Werkes zutage treten lassen. Daher wird die Rezeption sowohl vom Erfahrungshorizont des Rezipienten als auch vom medialen Kontext beeinflußt. Im aktuellen Fall fällt das Erscheinen von Stephen Kings neuem Roman in unmittelbare zeitliche Nähe eines aufsehenerregenden Prozesses am Straflandesgericht der steirischen Hauptstadt Graz. Dabei wurde über einen Mann zu Gericht gesessen, der im Juni 2015 in einer belebten Einkaufsstraße mit einem Geländewagen zahlreiche Menschen verletzt und getötet hat. In "Mind Control" steht nun jene Figur wieder im Mittelpunkt der Geschichte, die im ersten Teil der Trilogie, "Mr Mercedes", mit einem Wagen der titelgebenden Marke in eine Menge wartender Personen gerast war. Durch die Berichterstattung über den tatsächlichen Prozeß gewinnt also der Roman auf tragische Weise an Aktualität und wird seiner tröstlichen Illusion des Fiktionalen beraubt. Stephen King zu lesen ist ein Genuß. Stephen King zu lauschen ein noch viel größerer - vor allem dann, wenn es David Nathan ist, der vorliest. Den vielfach ausgzeichneten Synchronsprecher für seine King-Interpretation zu loben ist inzwischen ähnlich originell wie Sean Connery zum besten Bond-Darsteller zu küren. Nichtsdestotrotz, der Dank eines weiteren Hörers für kurzweilige Stunden soll ihm nicht vorenthalten werden. Persönliches Fazit Stephen King schließt einen sich über drei Romane spannenden Bogen und beweist, wie souverän er das spielerische Tänzeln zwischen den Subgenres beherrscht. Einen bitteren Beigeschmack erhält die Geschichte durch den aktuellen lokal-medialen Kontext.

Lesen Sie weiter

Meinung Ich liebe Stephen King und somit war von vorn herein klar, dass ich „Mind Control“ unbedingt haben musste. Meine Lesezeit ist momentan recht begrenzt, aber zum Hören komme ich in der Arbeit viel. „Mind Control“ ist der dritte Teil und letzte Teil der Bill Hodges Trilogie, ein würdiger Abschluss, aber für meinen Geschmack diesmal etwas zu lasch. Die Geschichte knüpft nahtlos an seinen Vorgänger „Finderlohn“ an und somit war ich schnell wieder mittendrin und lauschte gespannt dem Erzähler David Nathan, der seine Sache wie immer sehr gut machte. Die letzte Runde rund um Hodges und Hartsfield begann und war auch ziemlich spannend. Wobei, es kam mir diesmal nicht wie ein typischer King vor. Es fehlte mir das gewisse Extra. Der Kick, das Gruselige. Dementsprechend kann ich es diesmal nur als besseren Krimi titulieren. Grundthema hierbei war Gedankenmanipulation und den dadurch entstehenden Suizid. Alles durch das Spielen einer Konsole und eines bestimmten Spiels. Schwerwiegend und an manchen Stellen etwas verwirrend und ich denke, dass dies in der Realität nicht wirklich so sein könnte, was ihn dann auf mich etwas unrealistisch wirken ließ. Nichtsdestotrotz erschien mir der Plot aus Sicht des Autors gut durchdacht und nachvollziehbar. Es gab auch wieder Einblicke in die einzelnen Privatleben. Diese wurde gut dosiert und tauchten in der Geschichte immer mal wieder auf. Die Vermischung von Realem und Fiktion stach wieder gut heraus. Die Charaktere waren ja schon alle durch die beiden Vorgängerbände bekannt und haben sich meiner Meinung auch sehr gut weiter entwickelt. Herr King gab ihnen wieder viel Raum für positive und negative Emotionen, sodass eine sehr dichte Atmosphäre und teils knisternde Spannung entstehen konnte. Die Umgebungsbeschreibungen waren klasse, ein Kopfkino konnte entstehen. Das Ende war ausreichend und würdig. Alles wurde aufgeklärt und niemand entging seiner gerechten Strafe. Dennoch hätte ich mir persönlich etwas mehr Pep gewünscht. Hoffentlich gibt es bald wieder was Neues vom Autor des Horrors, welches dann auch wieder mehr zum Gruseln einlädt. Fazit Würdiges Ende der Trilogie. Mir fehlte etwas die Spannung, ansonsten toll gemacht. Ich weiß schon, warum Herr King zu meinen Lieblingsautoren gehört. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen und eine klare Hör-/Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Dies ist Band 3 der Hodges Reihe und somit ihr Abschluss. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden. Dadurch verdirbt man sich aber den Spaß an den anderen Büchern, weil man gespoilert wird. Meine Empfehlung ist, mindestens Mr. Mercedes, Band 1 zu lesen, bevor man mit Mind Control anfängt. Finderlohn kann man, wenn man möchte ausklammern. Da Band 3 kaum Spoiler zu Band 2 enthält. Das Cover. Bei Büchern in diesem Genre sind mir die Cover nicht so wichtig. Aber dieses hier hat schon was. Zuerst konnte ich mit den Fischen nicht viel anfangen, doch beim Lesen bekommt man den Kontext dazu. Und ich muss sagen, das Cover passt perfekt. Die Fische haben etwas Struktur und sie glitzern. Ich verstehe zwar nicht ganz, wieso man den englischen Titel geändert hat, in einen anderen englischen Titel. Aber passen tut er trotzdem. Und für die Sammler unter uns, die drei Bücher schauen zusammen im Regal echt toll aus. Der Aufbau wurde beibehalten. Das Buch ist, in mehre große Abschnitte unterteilt und diese noch mal in kleinere Kapitel. Stephen King gehört zu meinen Lieblingsautoren. Ich mag seinen Schreibstil sehr gerne. Besonders seine detaillierten Charakterzeichnungen. Mit diesen glänzt er auch in Mind Control. Ex-Detective Bill Hodges ist uns mittlerweile gut bekannt, sozusagen ein Heimspiel. Holly, seine Partnerin (beruflich) überrascht mich mit ihrer Art immer wieder. Sie ist ein spezieller Charakter, aber trotzdem liebenswert. Seine Art, unterschwellig Horror zu erzeugen bleibt etwas auf der Strecke. Trotzdem war ich gefesselt von der Handlung und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Doch zieht man, unwillkürlich vergleiche, wenn man schon so einige Bücher eines Autors gelesen hat. Und da muss ich sagen, sein Vorgänger Finderlohn hatte zwar viel weniger Horror / übernatürliche Elemente, aber trotzdem hat es mir eine Gänsehaut beschert, was sein Nachfolger nicht geschafft hat. Am Besten ist es wohl, wenn man nicht versucht, Mind Control mit den früheren Werken von King zu vergleichen. Rollos, die sich von alleine Bewegen, Wasserhähne die einfach angehen. Menschen, die sich benehmen, als seien sie nicht sie selbst. Dies sind nur ein paar der Dinge, die in Zimmer 217 vor sich gehen. Hört sich ziemlich unheimlich an und es wäre noch viel unheimlicher gewesen. Wenn die Aufklärung darüber noch etwas auf sich hätte warten lassen. Ich bin ein Freund davon, wenn der Leser aufgeklärt wird, aber alles zu seiner Zeit. Der Vorteil, dieser vielen Erklärungen ist, dass der Leser Brady Hartsfield sehr gut verstehen kann. So weit man so einen Menschen den verstehen kann. King beschert uns einen beeindruckend Blick in den Kopf von Brady. Und da findet man nichts Gutes. Seine Faszination vom Suizid ist erschreckend. Fazit: Ein würdiger Abschluss der Trilogie. Leider wurde an manchen Stellen zu viel erklärt / wiederholt, somit litt die Atmosphäre etwas. Manche Szenen / Ereignisse hätte man erst mal wirken lassen sollen. Trotzdem fesselnd und spannend. Die Darstellung der Charaktere und ihre Entwicklung innerhalb der Reihe ist Top. Auch für das Thema, Gedankenkontrolle und allgemein die Paranormale Schiene beide Däumchen hoch.

Lesen Sie weiter

Im dritten Teil der Reihe um Detective Bill Hodges entführt uns Stephen King ein letztes Mal in die Welt des Mercedes Killers Brady Hartsfield. Der liegt zwar bereits seit einigen Jahren im Wachkoma, hat aber bereits im Vorgängerband „Finderlohn“ geheimnisvolle Kräfte entwickelt, die sich in „Mind Control“ zu einer tödlichen Gefahr auswachsen. In der Stadt häufen sich die Selbstmorde, doch einen Zusammenhang mit Hartsfield stellt nur Bill Hodges her: Denn jeder, der sich umbringt, hat das ursprüngliche Attentat des Mercedes Killers überlebt. Bill, der mittlerweile ein Detektivbüro gemeinsam mit Holly Gibney betreibt, fällt es schwer zu glauben, dass Hartsfield übersinnliche Fähigkeiten besitzt. Während Brady Hartsfield viel weniger krank ist, als alle glauben, fühlt sich Bill gar nicht gut. Trotzdem muss er sich um die Sache kümmern, denn der Gedanke liegt nahe: Der Mercedes Killer ist auf Rache aus … Kritik zu Mind Control von Stephen King: Wo Stephen King draufsteht, ist wieder Stephen King drin: Waren die vorhergehenden Bände dieser Reihe vor allem eine Hommage an den klassischen Detektivroman, den King bereits als Kind liebte, besticht „Mind Control“ durch die gelungene Verflechtung von Krimi und Mystery. Das übersinnliche Element bereichert den Band, ohne die Story gleichzeitig zu fantastisch oder abgedreht wirken zu lassen. Echte King-Fans kommen also durchaus auf ihre Kosten, auch durch die üblichen Anspielungen, von denen man die meisten hauptsächlich als langjähriger Leser genießen kann. So liegt Hartsfield im Pflegeheim auf Zimmer 217, er beherrscht Telekinese wie einst Carrie, Jeromes Schwester Barbara befindet sich 19 Blocks vom Krankenzimmer entfernt in großer Gefahr – Zahlen, Namen und Ortsbezeichnungen ziehen sich wie ein wiederkehrendes rotes Band durch so ziemlich jedes Buch von Stephen King. Wie wohl jeder Fan liebe ich es, wenn ich einen solchen Hinweis entdecke, und „Mind Control“ ist da keine Ausnahme. Doch auch wer noch nicht so tief in der Welt von Stephen King eingetaucht ist, bekommt mit diesem Roman spannende Unterhaltung, für die nicht zwingend Vorkenntnisse erforderlich sind: Die Inhalte der Vorgänger „Mr. Mercedes“ und „Finderlohn“ werden ausführlich in die bestehende Handlung eingewoben und nacherzählt. Nötig wäre das zwar nicht, denn schließlich erschien der erste Teil erst 2014 – ein so kurzes Gedächtnis muss King bei seinen Lesern nun auch nicht befürchten. Doch verzeihen wir ihm die kleinen Ausschweifungen der Dramaturgie wegen, denn er erzählt gewohnt spannend und mit dem üblichen, trockenem Humor. Mein Fazit zu Stephen Kings: Mind Control: Wollte man King an „Mind Control“ überhaupt etwas vorwerfen, dann vielleicht nur, dass die Geschichte um den liebenswerten Ermittler Bill Hodges mit diesem Band unweigerlich endet. Natürlich gönnt er uns kein Happy End, aber es ist ein würdevoller Abschluß seines über weite Teile doch traditionellen Ausflugs in die Welt der Kriminalromane. Am Ende gönnt er den Fans wieder das Quentchen Übersinnliches, das viele von ihnen in den letzten Büchern vermisst hatten. Unbedingte Leseempfehlung!

Lesen Sie weiter

€ 22,99 [D]* inkl. MwSt. € 25,80 [A]* | CHF 32,90* (* empf. VK-Preis) Hörbuch MP3-CD ISBN: 978-3-8371-3570-1 NEU Erschienen: 16.09.2016 Zum Hörbuch: https://www.randomhouse.de/Hoerbuch-MP3/Mind-Control/Stephen-King/Random-House-Audio/e507619.rhd In Zimmer 217 ist etwas aufgewacht. Etwas Böses. Brady Hartsfield, verantwortlich für das Mercedes-Killer-Massaker, liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seinen Ärzten zufolge wird er sich nie erholen. Doch hinter dem Sabbern und In-die-Gegend-Starren ist Brady bei Bewusstsein – und er besitzt tödliche neue Kräfte, mit denen er unvorstellbares Unheil anrichten kann, ohne sein Krankenzimmer zu verlassen. Meine Meinung: Nachdem mich die ersten beiden Teile der Bill Hodges Trilogie total begeistern konnten, habe ich mich sehr auf diesen dritten abschließenden Teil gefreut. Da die Trilogie ja von David Nathan vertont wurde, war für mich recht schnell klar, dass ich diesen Teil auch wieder hören möchte. Das Cover gefällt mir auch wieder einmal richtig gut und zur Stimme von David Nathan braucht man wahrscheinlich nicht mehr viel sagen, für mich die ideelle Besetzung für diese Reihe. Ich habe relativ schnell zurückgefunden in die Geschichte um Mr. Mercedes Brady Hartsfield. Vor allem habe ich mich auch auf ein Wiedersehen/Wiederhören mit Bill, Holly und Jeremy gefreut und es natürlich auch bekommen. Bei diesem Buch ist es sehr schwer, etwas dazu zu sagen, ohne zuviel zu verraten. Ich finde aber, dass die Spannung von Anfang bis Ende vorhanden ist und die Story an sich ist sehr interessant. Suizid wird hier stark thematisiert und Stephen King geht im Nachwort sogar noch näher auf bestehende Hilfen ein. Ich kann noch gar nicht glauben, dass die Bill Hodges Ära zuende ist, sehr schade finde ich das. Mir persönlich hat an dieser Reihe gerade gut gefallen, dass es ohne Horror auskommt, so dass diese Reihe zu den Thrillern zählt, dadurch für mich das richtige Genre ist. Alles in allem kann ich dieses Hörbuch/Buch absolut empfehlen, für Neueinsteiger empfehle ich aber auf jeden Fall, erst Mr. Mercedes zu hören oder zu lesen. Die beiden Bände gehören für mich zusammen. Ich gebe hier eine klare Kauf- und Hör/Leseempfehlung und bewerte das Hörbuch mit sehr guten 4,5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Nun ist es also vorbei. Die Mr. Mercedes Trilogie ist mit Mind Control zu ihrem wohlverdienten Abschluss gekommen. Wir sind am Ende der Schicht angelangt und dürfen Ex-Cop Bill Hodges mit seiner Ermittlungspartnerin Holly Gibney auf ein letztes Rodeo begleiten. Und dieses Rodeo hat es durchaus in sich. Die alternativen Titel von End of Watch machen es deutlich. Selbstmordprinz war Kings Arbeitstitel des Romans. Gedankenkontrolle ist die Übersetzung des von Heyne gewählten verenglischten Titels. Was Hartsfield also im Schilde führen könnte, lässt sich schon erahnen, bevor die erste Seite zu Ende gelesen ist, denn wir wissen, welche Interessen der Verrückte Bösewicht zuvor hatte und wir erinnern uns vielleicht auch noch dezent daran, was zum Ende von Finderlohn angedeutet wurde. Doch dieses Eintauchen in bekannte Gewässer ist nicht das größte Übel. Dafür sind, wie schon in den Teilen zuvor, andere Dinge zuständig. Da ist unter anderem das in meinen Augen schlechte Händchen für die Dramaturgie. Na klar ist es nett und schön, nochmal auf Handlungen aus den vorhergehenden Teilen aufmerksam gemacht zu werden. Aber nach der wiederholten Feststellung, dass Holly Gibney ihre Familie nicht leiden kann, frage ich mich, wer unter Zwangsneurosen leidet. Der Autor, oder seine Figur. Erneut schafft es King einen Spannungsbogen aufzuziehen. Eine Dringlichkeit zu präsentieren, die ich nachvollziehen kann. Nur um bei gefühlten 120km/h eine literarische Vollbremsung hinzulegen, um zu erklären, wie sich Brady Hartsfield 'Zugang' zu seinen Vasallen erschaffte. In meinen Augen kein guter Zeitpunkt. In meinen Augen auch zu dem Zeitpunkt nicht mehr notwendig, denn die Andeutungen zuvor haben völlig ausgereicht. Doch King will scheinbar erneut sicher gehen, dass wir alles verstehen und nachvollziehen können. Dass er sich bei manchen technischen Themen auf Zuarbeiten verlassen muss, nur um sie scheinbar stellenweise über den literarischen Haufen zu werfen, ist fast geschenkt. Dass den Hauptprotagonisten Hodges und Hartsfield aber zwingend die gleiche Zeilenanzahl verpasst werden soll, scheint unnötig. Mir hätte es völlig ausgereicht, Hollys Ermittlungen im Detail verfolgen zu können. Ich weiß, dass Hartsfield ein realitätsferner Narzist ist, dass muss man mir nicht immer wieder direkt vor Augen führen. Dass ist ein wenig schade, denn an vielen Stellen funktioniert die Geschichte ansonsten. Holly Gibney zum Beispiel ist mir während der Reise durch die Trilogie mehr und mehr ans Herz gewachsen. Sie ist die Einzige, die sich wirklich entwickelt hat, während alle um sie herum älter, größer, erwachsener oder extremer geworden sind, aber trotzdem noch immer die gleichen Ziele, die gleichen Wünsche und die gleichen Motivationen hatten. Sie ist von einer von ihrer Mutter abhängigen, neurotischen Frau zu einer selbstständigen Ermittlerin geworden, die sich vor keinem Detective verstecken muss. Sie ist aufmerksam, mitfühlend und verdammt clever. Sie ist nicht mehr länger mit den Ängsten um sich selbst beschäftigt, sondern kümmert sich. Um Bill, um Barbara, um die vielen Indizien, die von der Polizei ignoriert werden. Das Grundgerüst des Falls, die Idee hinter Brady Hartsfields großen Taten, ist ebenfalls mit einiger Entfernung betrachtet recht spannend. Zu schade, dass es keiner detailierteren Prüfung Stand hält. Insgesamt bedeutet Mind Control nicht nur für die Protagonisten ein Abschluss. Auch wir als Leser dürfen uns von einer durchaus interessanten Reihe verabschieden. Von einem Experiment, Bücher wie die großen Kriminalautoren zu schreiben. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich bleibe dann doch lieber beim klassischen Horror.

Lesen Sie weiter

"Mind Control" ist der Abschlussband der Trilogie um den Ex-Detective Kermit William Hodges und da man von liebgewonnenen Personen, ob real oder fiktiv, ungern Abschied nimmt, habe ich das Buch etwas wehmütig begonnen - kurz darauf blieb mir dann aber keine Zeit mehr für Abschiedswehmut... War es zum Verständnis von "Finderlohn" nicht unbedingt erforderlich, "Mr. Mercedes" gelesen zu haben, sollte man vor "Mind Control" allerdings den ersten Band um Brady Hartsfield, den Mercedes-Killer kennen, um Verständnisschwierigkeiten vorzubeugen. Der Lesefluss ist sehr gut und das bereits von Anfang an, was nicht immer unbedingt gegeben ist bei Stephen King, dessen beste Werke - zumindest bei mir - immer etwas Anlaufzeit brauchten. Seltsame Dinge gehen um und Hodges und seine Partnerin Holly ziehen schnell eine Verbindung zu Brady Hartsfield, der eigentlich geistig umnachtet in der Klinik liegen sollte - dessen Verstand allerdings schärfer ist, als seinem Umfeld lieb sein dürfte.... Ich bin kein Freund paranormaler Phänomene, habe aber bereits mehrfach festgestellt, dass es Autoren gibt, bei denen mich ein entsprechendes Vorkommen nicht stört, wo ich noch nicht einmal groß darüber nachdenke, ob das möglich wäre, zumindest ansatzweise, oder nicht - wo es einfach im Zusammenhang ein Fakt ist - so auch bei "Mind Control". Die Handlung ist durchweg sehr interessant und nimmt Dimensionen an, die man anfangs nicht erahnt hätte. Hier und da ein wenig mehr Spannung und Grusel hätte mir ganz gut gefallen, aber ich habe im Verlauf der letzten Jahre eingesehen, dass Gänsehaut nicht mehr unbedingt ein fester Bestandteil eines King-Buches ist. Dennoch haben wir es bei "Mind Control" mit spannender, unterhaltsamer und intelligenter Lektüre zu tun, die einen würdigen Abschluß zur "Bill-Hodges"-Trilogie bildet.

Lesen Sie weiter

In Zimmer 217 ist etwas aufgewacht. Etwas Böses. Brady Hartsfield, verantwortlich für das Mercedes-Killer-Massaker mit vielen Toten liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seinen Ärzten zufolge wird er sich nie erholen. Doch hinter all dem Sabbern und In-die-Gegend-Starren ist Brady bei Bewusstsein – und er besitzt tödliche neue Kräfte, mit denen er unvorstellbares Unheil anrichten kann, ohne sein Krankenzimmer je zu verlassen. Ex-Detective Bill Hodges, den wir aus Mr. Mercedes und Finderlohn kennen, kann die Selbstmordepidemie in der Stadt schließlich mit Brady in Verbindung bringen, aber da ist es schon zu spät. Ich möchte mich ganz herzlich beim Heyne Verlag bedanken, die mir das Buch zur Verfügung gestellt haben. Nachdem mir "Mr. Mercedes" und "Finderlohn" sehr gut gefallen hatten, musste ich natürlich auch den 3. Band der Bill-Holges-Reihe "Mind Control" lesen. Ich musste ja wissen, wie die Geschichte endet. Und leider ist sie jetzt zu Ende. Viel zu schnell waren die 530 Seiten gelesen und jetzt heißt es warten, auf das nächste Buch des Meisters. Brady Hartsfield, der auch so schon durchgeknallt und böse genug ist, wacht aus dem Koma auf und hat neue Kräfte. Und die weiß er leider auch zu nutzen, so dass Holly und Bill wieder den Kampf gegen das Böse antreten müssen. Ich möchte nicht spoilern, deshalb kann ich nur sehr wenig zu der Geschichte schreiben. Ich fand sie, auch wenn es ein 3. Teil war, etwas kurz. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Die Charaktere sind wieder so liebenswürdig, böse oder nervig, wie auch in den beiden anderen Bänden. Neu ist, dass die Geschichte einen mystischen Touch bekommen hat. Das hat mir richtig gut gefallen. Aber irgend etwas hat mir dieses mal gefehlt. Es hätte ein klein wenig spannender sein können und das Ende kam leider genau so, wie ich es befürchtet hatte. Ich würde mir mal wieder einen King wie früher wünschen. Einen der trieft vor Horror und so richtig böse ist. Etwas wie "Es" oder "The dark Half" oder "The Stand" Etwas bei dem man sich so richtig schön gruseln kann, denn die letzten Bücher waren alle mehr Thriller als Horror. Trotzdem ist es Mister King wieder gelungen, mich mit seinem tollen Schreibstil zu fesseln und Bilder in meinen Kopf zu zaubern. Seine Charaktere sind so lebhaft, so authentisch, dass man eigentlich erwartet, dass sie gleich zur Tür hereinkommen. Es gibt keinen Schriftsteller, der mich seit 30 Jahren so bei der Stange hält. Der mich so beeindruckt, dass ich mir wirklich jedes Buch zulege, verschlinge und ins Regal stelle. Sie auch gerne mehrmals lese. Ein Leben ohne die Bücher des Autors kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Auch wenn manche Kritiker vielleicht behaupten, es wäre Schund was King schreibt, ist er für mich einer der besten Schriftsteller überhaupt. Jedes einzelne Buch von ihm hat mich gefesselt und das sind nicht wenige. Alle Bücher bekamen von mir zwischen 4 und 5 Punkte und auch "Mind Control" bekommt 4 Punkte von mir, weil ich geradezu durch die Seiten flog. Ich hoffe, der Meister lässt uns nicht allzu lange auf ein neues Buch warten. Ja, ich bin King-süchtig und stolz drauf. Bitte noch viel mehr davon. © Beate Senft

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.