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Rezensionen zu
Dunkelsprung

Leonie Swann

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Zum Cover: Ein wirklich schönes Cover in einem zarten Beigeton und smaragdgrünen Bildchen und Verzierungen. Flöhe, Drachen und Meerjungfrau auf dem Cover lassen schon erahnen das es in diesem Buch alles andere als gewöhnlich zugeht. Zum Inhalt: Julius Bridwell ist ein Flohzirkusdirektor aber auch Goldschmied und möchte eigentlich nur zur Ruhe kommen. Das Ganze spielt in der Gegend um London und Yorkshire. Man hat das Gefühl man wäre in einer anderen Zeit, doch schnell merkt man, das dem nicht so ist, denn es kommen IPhones vor. Eines nachts fallen seine Flöhe dem Nachtfrost zum Opfer und die geheimnisvolle Elisabeth Thron tritt in sein Leben, was es mit dieser auf sich hat erfahren wir im Laufe der Geschichte. Die Ereignisse überschlagen sich und das Abenteuer beginnt. Alle Flöhe haben einen Namen und können auch sprechen, ernähren tuen diese sich von Julius Blut. Julius befindet sich auf einer Mission in der er eine Nixe retten muss. Dabei begegnen er und Elisabeth einem Magier der schon lange seltsame Gestalten gefangen hält, diese versuchen sie zu befreien. Unterstützung bekommen sie dabei von einer alten Lady namens Emily und Mr. Green der ein Detektiv ist. Auch bei Mr. Green merkt man schnell das dieser nicht ganz bei Sinnen ist. Konzentrazionsschwierigkeiten und Vergesslichkeit gehören zu seinen Eigenschaften und eine dunkle Vergangenheit begleitet Frank Green auch. Meine Meinung: Man begibt sich in eine total skurrile Welt. Eine Mischung aus Fantasy- und Fabelwelt. Hat mich alles ein bisschen an "Alice im Wunderland" erinnert. Ansich finde ich die Geschichte und die Idee sehr schön, aber leider ist alles etwas verwirrend geschrieben. Ich hatte ziemliche Startschwierigkeiten und je mehr die Geschichte voran ging desto schwieriger wurde es zwischen den Charakteren, den häufigen Orts-und Perspektivenwechseln durch zu steigen. Dennoch hatte ich mir den Schreibstil der Autorin keine Probleme und konnte das Buch recht flüssig lesen. Ich denke, dass ich eventuell einfach zu wenig Phantasy habe um mich in diese Welt fallen zu lassen. Normalerweise habe ich damit überhaupt keine Probleme, aber diese total verworrene und verrückte Geschichte hat es mir doch etwas schwer gemacht. Die Autorin hat hier wohl Ihrer Phantasie in vollem Umfang freien Lauf gelassen. Mein Fazit: Man begibt sich in eine total skurrile Welt. Eine Mischung aus Fantasy- und Fabelwelt. Hat mich alles ein bisschen an "Alice im Wunderland" erinnert. Für alle zu empfehlen die gerne Phantasy und Märchen lesen.

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Zauber im Alltag

Von: Braun Caroline aus Wien

12.04.2015

Ich finde das Buch Dunkelsprung richtig gut. Mein erster Gedanke als ich den letzten Satz gelesen hatte war "Oh nein, das kann doch jetzt nicht zu Ende sein, ich hab mich doch gerade erst an alle Charaktere gewöhnt" Zu Beginn war es für mich etwas schwer die ganzen Charaktere auseinander zu halten, aber mit jeder Seite ging es besser, bis ich die Charaktere schließlich sehr lieb gewonnen habe. Zu Beginn hat mich auch die Aufteilung etwas verwirrt aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Und besonders gefällt mir der Schreibstil, es ist mal was anderes und sehr erfrischend. Alles in allem finde ich die Geschichte faszinierend, lustig, und spannend. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

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Dunkelsprung ist besonders. Anstrengend, verrückt, verzaubernd und es trieft gerade zu von Fantasie. Dieses Buch überzeugt auf eine Art, die mir persönlich noch nie so untergekommen ist. Um was geht es überhaupt? „Julius Birdwell, Goldschmiedemeister, Flohdompteur und unfreiwilliger Einbruchkünstler, wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine ruhige, unbescholtene Existenz führen zu können. Doch als seine Flohartisten einem plötzlichen Nachtfrost zum Opfer fallen und die geheimnisvolle Elizabeth Thorn in sein Leben tritt, überstürzen sich die Ereignisse. Ein Magier wird ohnmächtig, eine alte Dame macht sich in einem gestohlenen Lastwagen davon, ein Detektiv mit Konzentrationsstörungen findet zu einem ungewöhnlichen Haustier, und Julius sieht sich auf einmal mit existentiellen Fragen konfrontiert: Wie befreit man eine Meerjungfrau? Wie viele Flöhe passen auf eine Nadelspitze? Und warum ist das Leben trotz allem kein Märchen? Julius bleibt nichts anderes übrig, als sich weit über den Tellerrand seiner Welt hinauszulehnen und den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Ein phantastisches Abenteuer beginnt ...“[Klappentext] Julius Birdwell ist eher ein unfreiwilliger Held, da er sich sein Schicksal so eigentlich gar nicht vorgestellt hat und gleichzeitig ist er auch die Person im Buch, die den größten Sprung macht. Zwar wird er seinen Flöhen immer ähnlicher und damit noch seltsamer als er ohnehin schon ist, doch er steht auch dafür, dass es sehr gut ist über seinen eigenen Schatten zu springen. Außerdem sind seine Flöhe für ihn freie Artisten und nicht nur stumpfsinnige Insekten und zeigt damit, dass auch ganz kleine Dinge große Bedeutung haben können. Frank Green ist ein Privatdetektiv mit dunkler Vegangenheit. Er zeigt, dass Veränderungen auch gut sein können und dass man sich manchmal seine Vergangenheit erst bewusst machen muss um mit ihr zu leben. Elisabeth Thorn ,ihrerseits nachtragendes und nach Freiheit strebendes Wesen, sind nach Rache an ihrem ehemaligen Knechter, findet dabei jedoch auch ein Happy End, mit dem sie am Anfang ihres Plans nicht gerechnet hat. Die Flohzirkus Artisten bleiben bei Julius, weil sie es wollen und sich von ihm verstanden fühlen. Sie zeigen, dass auch kleine Wesen ganz große Helden sein können. Blut tut gut! Und wie finde ich es? Dunkelsprung ist definitiv anders als andere Bücher. Es ist ein verspieltes, sehr verwirrendes Buch, welches in eine Welt entführt in der alles möglich ist. Ich muss ehrlich sagen, dass ich einige Zeit brauchte um mich in das Buch und den Schreibstil einzugewöhnen, da man mit so vielen Eindrücken auf einmal konfrontiert wurde, dass ich am Anfang leicht bis mittelschwer verwirrt war. Der Leser muss sich definitiv öffnen, eben auch für Skurriles. Das Buch an sich, der Schreibstil und die Charaktere, alles ist einfach so verrückt, dass ich ein bisschen brauchte, dann aber kam ich mir selbst auch irre genug vor um dem allem folgen zu können. Dunkelsprung besticht mit einem sehr besonderen Schreibstil, der den Leser einfach verzaubert. Ich hatte durch den besonderen Ausdruck am Anfang sehr oft den Eindruck mich im 19 Jahrhundert zu befinden und war folglich immer etwas irritiert wenn dann von einem Iphone und dergleichen Modernitäten die Rede war, aber das zeigt meiner Meinung nach nur auf, dass auch diese Art von Erzählung auf die heutige Zeit funktioniert. Auch die Charaktere sind sehr liebevoll und detailreich ausgestaltet, auch wenn sie allesamt total verrückt sind. Alle Personen im Buch sind seltsam, aber auf eine seltsame Art auch sympathisch und es gab definitiv keinen Charakter, den ich nicht mochte. Besonders toll fand ich persönlich ja auch die Einblicke in den Flohpalast. Denn auch die Flöhe entwickeln sich weiter und scheinen wirklich die vernünftigsten Wesen im ganzen Buch zu sein, da sie es schaffen sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Im Endeffekt sind es auch die Flöhe, die all diese magischen Wesen befreit haben ,was ja eigentlich das Primärziel aller Protagonisten war. Positiv ist mir auch aufgefallen, dass -wie im Märchen, auch wenn es ja keines sein soll- es keinen endgültigen Schurken gibt. Der „Bösewicht“ lässt am Ende selbst von seinem Irrsinn ab und bekommt dafür sogar sein eigenes, kleines Happy End. Kamen mir die Perspektiv- und Gedankensprünge am Anfang noch vollkommen verwirrend vor, sind sie im Nachhinein betrachtet ein kleiner Geniestreich, da ja auch die Flöhe große Sprünge machen und man sich ihnen so sogar noch näher fühlt. Definitiv lässt sich sagen, dass Dunkelsprung keine leichte Kost ist. Die Perspektivenwechsel machen das Folgen sehr schwierig, die Charaktere und deren Entwicklung erscheinen teilweise auch sehr suspekt. Trotzdem zeigt Dunkelsprung, dass das Unmögliche möglich ist und dass dies auch noch mehr als selbstverständlich ist. Es regt außerdem an seine Umwelt bewusster wahrzunehmen, denn nur weil man etwas nicht auf Anhieb sieht, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Vier von fünf Sterne. Abschließend lässt sich sagen, dass Dunkelsprung wirklich ein Buch ist, welches jeder Fantasiebegeisterte lesen sollte. Sicherlich polarisiert es durch seine Besonderheit und Andersartigkeit, doch in meinen Augen ein tolles Buch rund um große, kleine Helden.

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Zauberei, Magie und unbegreifliche Illusionen haben die Menschen seit jeher begeistert und angezogen. Zahlreiche Fabelwesen hüpfen durch die Sagen und Märchen aller Völker und allerlei Panoptiken wanderten schon durch die Lande, um ihre Kuriositäten einem neugierig-staunenden Publikum zu präsentieren. Julius Birdwell ist talentierter Juwelier mit eigenem Geschäft in London sowie passionierter Flohzirkusdirektor mit eigenen kleinen blutsaugenden Artisten. Als er eines Tages bei einem halbherzigen Selbstmordversuch in die Themse stolpert, begegnet er einer Nixe, die ihm ein Versprechen abnimmt: Er soll nach einer weiteren schuppigen und befloßten Dame suchen, die sich in den Fängen eines bekannten Zirkusdirektors namens Fawkes befindet und sie zurückbringen. Dabei bekommt er bald Unterstützung von einer Frau mit Hörnern namens Elizabeth Thorn, dem unter Gedächtnisverlust leidenden Detektiv Frank Green mit grünem Drachen und der alten, aber resoluten Rose Dawn mit ihren mystischen Wesen. »Nur weil Sie etwas nicht sehen können, heißt das noch lange nicht, dass es nicht da ist.« (S. 194) Leonie Swann, geboren 1975 in der Nähe Münchens, hat schon mit denen beiden Bestsellern »Glenkill« und »Garou« gezeigt, daß Tiere in ihren Romanen eine große Rolle spielen. In dem kürzlich bei Goldmann erschienenen Roman »Dunkelsprung. Vielleicht kein Märchen« bleibt sie dieser Linie treu. Allein schon die Umschlaggestaltung wird den einen oder anderen potentieller Leser fantasiereicher Geschichten aufmerksam gemacht haben. Mit seinen Ranken, Schnörkeln und Motiven wirkt es wie eine schöne Zirkuskarte, die den Leser in ein wundervolles Reich entführen will. Ich denke, Swann wählte nicht umsonst die Kulisse Londons, um ihre Erzählung zu entspinnen; gelten die Briten doch seit langem als sehr gespensteraffin. Es spukt, kreucht und fleucht nicht nur in englischen Märchen kräftig, auch viele Burgen und Schlösser der Insel gelten heute noch als Geisterhochburgen und Elfen und andere mythologische Wesen sollen Wälder und Wiesen bevölkern. Der Autorin gelingt so meist der heikle Spagat zwischen Darstellung des modernen Menschen, der magische Wesen für unmöglich hält und denen, die daran glauben (und auch überzeugt sind, solchen Wesen begegnet zu sein). An manchen Stellen verschwimmen die Grenzen immer ein wenig und wenn der Leser nicht über Handys, Computer und dergleichen stolpern würde, entsteht im Kopf oft das Bild einer magisch angehauchten Welt des Mittelalters oder der frühen Neuzeit. Swann hält sich nicht lang mit detaillierten Umgebungsschilderungen auf, hier und da fallen ein paar Straßennamen, die dem Leser durchaus bekannt sein dürften, sonst aber überläßt sie es ihm, sich die Lokalitäten vorzustellen. Da fallen Beschreibungen der magischen Wesen doch weit umfangreicher und bunter aus, wobei die Autorin auch den klugen Schachzug tat und die Kreaturen bekannten tierischen Paten ähneln –man findet Schnecken-, Reh- und Fuchsartige. Das lenkt die Fantasie natürlich auch ohne große Worte in eine bestimmte Richtung, macht sich dann aber bemerkbar, wenn ein Wesen kein tierisches oder florales, bekanntes Vorbild hat, wie das beispielsweise bei Hunch oder Thistle der Fall ist. Dieses Buch wäre aus diesen Gründen aber perfekt für schöne Illustrationen geeignet. Die große Stärke liegt aber besonders im erzählerischen Duktus. Ähnlich einem Märchen werden mit zahlreichen Metaphern und Bildern gearbeitet, oft Vergleiche gesucht und auch gefunden. Zwar nicht immer ganz rund und stimmig (»Ihr Gesicht ist glatt wie ein Teich […]« S. 14), aber in Mehrzahl gut gewählt, oft auch ungewöhnlich und kreativ. Auch auf ein, zwei erzählerische und stilistische Fehler stößt man aber beim Lesen. So wird beschrieben, wie sich Elizabeth nach der Fütterung mit Milch, die wie eine Droge für die Wesen ist, sich vor der Tür übergibt und »unbarmherzig jeden letzten Tropfen Milch wieder aus sich herauswürgte« (S. 326). Der Satzbau ist in der Regel sehr einfach gehalten und von Parataxen geprägt, sodaß man den Satzfaden nicht verlieren kann. Ein wenig Abwechslung hätte da aber keineswegs geschadet und die Erzählung syntaktisch aufgelockert. Eine Erzählung, die sehr auf Dialogen und verbalisierten Gedankensätzen fußt. Und hier liegt auch ein Knackpunkt, der mir mit fortschreitender Erzählung immer mehr und immer öfter ins Auge stach: die unnötige Wiederholung der Namen der Personen, sei es in Schilderungen oder Dialogen – als könne sich der Leser diese nicht merken. »Nur gut, dass Green nicht viel auf seinen Teppich hielt! Jedes Mal, wenn Hunch den Hahn öffnete, stieg eine dicke Luftblase durch das grünliche Wasser nach oben, und bei jeder Luftblase stieß Hunch sein albernes Vogelkichern aus. Green sah der Sache eine Weile zu […] Hunch wandte sich sehr langsam und sehr widerwillig von dem Wasserspender ab und erinnerte Green dabei unangenehm an ein Rhinozeros […]. Green […] schluckte. Hunch rieb sich die kleinen Spinnenhände, und dann, Schritt für Schritt, kam er auf Green zu. Green spürte wieder das alarmierende Kribbeln in seinem Nacken.« (S. 130) Dieses auffällige Fehlen von verschiedenen Pronomen läßt den Text an manchen Stellen unfertig und ungeschliffen erscheinen und das ist in Hinblick auf das fantasievolle Erzählgebilde betrüblich. Es schlummert aber viel philosophisches und nachdenkliches in der Erzählung, interessante Fragestellungen, nette Denkanstöße. Jeder Protagonist erhält sein eigenes Kapitel, in dem, die chronologische Erzählung nicht unterbrechend, ihre Besonderheiten in den Fokus gestellt wurden. Und so hat jeder auch seine Probleme und damit verbunden werden individuelle Leitsätze. Im Besonderen geht es um die Wahrnehmung und die Frage um die tatsächliche Realität, wobei Swann an der Existenz magischer Wesen wenig Zweifel läßt. Julius Birdwell zeigt, inwiefern Dinge, die man nicht sieht (allein seine Flöhe sind klein, aber bewegen Großes), trotzdem existent sind, Green stellt die Frage nach der eigenen Persönlichkeit und der Möglichkeit, seine Individualität zu formen und inwieweit Erinnerungen unauslöschlich sind und Fawkes mit seinen Wesen stellen nicht nur Swanns Figuren vor die Frage nach Gefangenschaft, Abhängigkeit und Freiheit. Auch Humor kommt nicht zu kurz und immer wieder darf man hier und da herzhaft auflachen, wenn es Swann gelingt, ein abstruses und überaus komisches Bild zu kreieren, das durch die Verknüpfung aus Fantasieelementen und der uns bekannten Wirklichkeit immer wieder entsteht. Gegenstände und Tiere werden vermenschlicht, ihnen werden Verhaltensweisen nahegelegt, die sie ins Komische verkehren. Als es in einer Bibliothek zum Kampf zwischen den aus Fawkes Haus geflohenen Wesen und denen, die sie wieder zurückholen wollen, kommt, beteiligen sich auch die Bücher aus den Regalen rege an der Fehde und attackieren den verdutzten Hunch. »Hunch schlug sie aus der Luft wie lästige Schmetterlinge, aber ab und zu traf ihn ein beherzter Foliant am Kopf, oder es gelang einer kritischen Ausgabe, nach seiner Hand zu schnappen. Shakespeares gesammelte Werke hängten sich an den Saum seines Trenchcoats und hielten ihn fest.« (S. 222) Es war ein gutes und auch bezauberndes Buch. Zwar gibt es schon einige Romane, die sich der Magie und der zauberhaften Welt des Zirkuslebens annehmen (so zum Beispiel Morgensterns »Der Nachtzirkus«), doch Swann hat mit der Idee, einen Flohzirkus mit seinen kleinen Artisten in den Blickpunkt zu setzen und Figuren aus dem Zirkus- und Geistesleben zu wählen, die verbrieft sind, auch neue Akzente in diesem Genre gesetzt. Live. Love. Be. Believe. Eure Shaakai.

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INHALT Julius Birdwell, Goldschmiedemeister, Flohdompteur und unfreiwilliger Einbruchkünstler, wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine ruhige, unbescholtene Existenz führen zu können. Doch als seine Flohartisten einem plötzlichen Nachtfrost zum Opfer fallen und die geheimnisvolle Elizabeth Thorn in sein Leben tritt, überstürzen sich die Ereignisse. Ein Magier wird ohnmächtig, eine alte Dame macht sich in einem gestohlenen Lastwagen davon, ein Detektiv mit Konzentrationsstörungen findet zu einem ungewöhnlichen Haustier, und Julius sieht sich auf einmal mit existentiellen Fragen konfrontiert: Wie befreit man eine Meerjungfrau? Wie viele Flöhe passen auf eine Nadelspitze? Und warum ist das Leben trotz allem kein Märchen? Julius bleibt nichts anderes übrig, als sich weit über den Tellerrand seiner Welt hinauszulehnen und den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Ein phantastisches Abenteuer beginnt ... MEINUNG Das Cover kommt schlicht mit zwei Farben aus, aber die etlichen Verzierungen, in denen man immer neue Wesen entdeckt, lenken doch den Blick auf sich. Schon der ungewöhnliche Klappentext verspricht ein ungewöhnliches Buch. Dieses Versprechen wird absolut gehalten. Der Anfang ist schon sehr verwirrend. Nach dem Prolog, der einen ersten Vorgeschmack auf etwas Magisches außerhalb des Begreifbaren gibt, lernt man Julius Birdwell kennen, einen etwas sonderbaren jungen Mann, der wie sich herausstellt Direktor eines Flohzirkus ist. Dann erfolgt ein Zeitsprung ungefähr ein halbes Jahr zurück, um zu erklären, wie es dazu kam, dass Julius in einem verfallenen Hausboot wohnt. Es ist nicht das einzige Mal, dass nicht chronologisch erzählt wird. Vor allem anfangs kommen die Erklärungen oft erst nach dem Geschehen, sodass es nicht leicht ist, den Handlungsstrang zu verfolgen. Aber sobald man sich richtig in die Geschichte eingefunden hat, wird es aufregend. Julius muss den Sprung ins Abenteuer wagen, um seine begabten Flöhe wiederzubekommen und eine Rechnung mit einer Nixe zu begleichen. Nicht zu vergessen Elizabeth Thorne, die Milch verachtet oder Detektiv Green mit dunkler Vergangenheit, der seiner Wahrnehmung nicht immer trauen kann. Darunter mischt sich die Frage, welche Bedeutung die ältere Dame hat, die mit einem gestohlenen Lastwagen geflohen ist und in ihrer Wohnung allerlei sonderliche Dinge hinterlassen hat. Viele Charaktere tragen zu der Story bei und das Personenverzeichnis am Anfang hat sehr geholfen, den Überblick zu behalten. Die Charaktere sind wie das gesamte Buch selbst außergewöhnlich. Wäre da Julius Birdwell, dessen Leben seine Flöhe sind, ein scharfsinnig und gleichzeitig verrückter Privatdetektiv oder die etlichen skurrilen Kreaturen, die man sich gar nicht vorzustellen wagt. Auf die Idee mit den Flöhen muss man erst einmal kommen und obwohl es zunächst seltsam ist, Passagen aus Flohsicht mit Flohgedanken und Flohinstinkten zu lesen, ist es doch auf alle Fälle eine ganz neue und interessante Sichtweise. Die Eigenarten, die alle Charakteren innehaben, sind wie vieles andere im Buch gewöhnungsbedürftig, doch machen sie einen Großteil dessen aus, was man schließlich an den Charakteren mag. Sowohl Green als auch Julius und die anderen sind mir sympathisch geworden, ganz besonders das niedliche Legulas ist eine Attraktion! Ebenfalls die Charakterentwicklung ist beachtlich. Nach einer Weile habe ich gemerkt, dass man nicht zu sehr an der Rationalität festhalten darf, denn sonst wird es recht konfus. Doch hat man erst die bizarren Charakteren und deren Verhaltensweisen, wie zum Beispiel, fremden Menschen mit Hörnern und Hufen auf Anhieb zu vertrauen oder sich mit eigenartigen Reptil im Schrank zu verstecken, akzeptiert, kann man nur bewundern, wie abstrus und gleichzeitig logisch alles erscheint. Dabei schafft es die Autorin, viele Handlungsstränge der einzelnen Charaktere immer mehr zu einem großen Ganzen zu vereinen und die Idee hinter der Geschichte zu verdeutlichen. Damit wurde auch meine anfängliche Frage, worauf alles hinauslaufen wird und welche Rolle die Figuren zu spielen haben, beantwortet. Die Wendungen sind zwar vorausschaubar, doch es wird spannend und ich konnte wirklich mitgerissen werden. In den Schreibstil muss man sich ebenfalls zuerst einfinden, aber wenn man das geschafft hat, ist er wundervoll passend und flüssig zu der Geschichte zu lesen. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven vieler Charaktere erzählt, sodass die Story von allen Seiten beschrieben wird, aber wegen des häufigen Wechselns im Übergang etwas holprig geschieht. FAZIT Dunkelsprung ist vielleicht kein Märchen, vielleicht aber doch. Vernunft und Fantasie sind hier eng verwoben und sobald man sich von den anfänglichen Schwierigkeiten und der offenbaren Skurrilität gelöst hat, kann man der Realität mit diesem ungewöhnlichen Buch ein bisschen mehr entfliehen als normalerweise.

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Mit Dunkelsprung ist Leonie Swann ein sprachlich hervorragendes Buch gelungen, das zudem mit einer spannenden und rasanten Geschichte überzeugen kann. Die Charaktere sind alles andere als Stereotypen und Helden von der Stange, das Setting so bunt wie Swanns ganz eigener Stil zu schreiben. Eine Lesegenuss der definitiv empfehlenswert ist und ich jeden, der etwas außerhalb jeder Norm lesen möchte nur empfehlen kann. Die Geschichte selbst steht für sich, hat aus meinen Augen keinen literarischen Tiefgang oder Bezüge allgemeiner Art und die Sätze wirkten an einigen Stellen gekünstelt, daher einen Stern Abzug. Die Lektüre von Dunkelsprung kann ich dennoch uneingeschränkt empfehlen. Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2015/03/dunkelsprung-leonie-swann/

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Julius Birdwell ist ein Flohzirkusdirektor und ein Goldschmied. Als seine Flöhe eines Nachts dem Frost zum Opfer fallen, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich ist er auf der Mission eine Meerjungfrau zu befreien, die mysteriöse Elisabeth tritt in sein Leben und er ist gezwungen über den Tellerrand seiner bisher so geregelten kleinen Welt hinaus zu blicken. Bei der Suche nach der Gefangenen treffen die beiden ungleichen Gefährten auf Green. Dieser ist ein Privatdetektiv und einer alten Dame auf der Spur, welche sich auf der Flucht befindet. So beginnt ein unglaubliches und phantastisches Abenteuer. Alle drei Charaktere sind wunderbar skurril und jeder kommt mir auf seine Weise ein bisschen verrückt vor. Da ist Julius, der seinen Flöhen immer ähnlicher wird, Green, der ständig Dinge vergisst und sich andere einzubilden scheint und Elisabeth, die eigentlich gar kein Mensch ist und deren Motiv Rache ist. Außer Elisabeth trifft der Leser auf weitere übernatürliche Wesen, so dass die Geschichte schon fast an ein Märchen erinnert. Doch dass das Leben eben kein Märchen ist, bekommen die Protagonisten am eigenen Leib zu spüren. Die Handlung wird durch zahlreiche Perspektivenwechsel unterbrochen, die primär aus der Sicht von Julius und Green erzählt werden. Dies steigert die Spannung immer weiter und gewehrt gute Einblicke in die Gefühle und Beweggründe der Charaktere. Der Schreibstil gestaltet sich für mich sehr skurril und besticht mit tollen Metaphern. Schreibstil, Handlung, Schauplatz und Charaktere erinnern mich an die Filme von Tim Burton und gefallen mir wirklich sehr gut. Ich fühlte mich hineinversetzt in eine großartige und traumartige Welt, in der mysteriöse und phantastische Dinge geschehen.

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Eigentlich sollte Julius Birdwell ein kleiner Ganove werden, doch er ist kein guter Einbrecher. Viel lieber ist er ehrlich, obwohl er auch das Blaue vom Himmel runterlügen kann, wenn es sein muss. Seine wahre Berufung ist seine Tätigkeit als Flohzirkus-Direktor. Seinen geliebten Flöhen hat er Namen gegeben, er spricht mit ihnen, er füttert sie. Doch eines ein später Nachtfrost und Julius findet seine Flöhe erfroren. Ein Drama, das Ende seines Flohzirkus´. So richtig erinnert sich Julius nicht, was geschehen ist. Sein Gefühl sagt ihm, er könnte einen Handel abgeschlossen haben. In seiner Trauer um die Flöhe, ist Birdwell ausgesprochen froh als die eigenartig schöne Elisabeth behauptet, es gebe eine Möglichkeit, seine kleinen Freunde wieder zu beleben. Lebhaft hüpfen die kleinen Zirkusartisten durch dieses Buch, wiedererweckt und zu jedem Abenteuer bereit. Dabei erfreuen sie auch ihren Direktor, der am liebsten mit ihnen hüpfen möchte. Doch bevor sie glücklich miteinander sein können, müssen sie so manche Gefahr überstehen. Julius begegnet seiner Suche nach einer Nixe mehr Wesen, an deren Existenz er nicht einmal im Traum glauben würde, als er sich je vorstellen konnte. Dabei entwickelt er mit Hilfe des sogenannten Detektivs Green fast schon kriminalistische Fähigkeiten. Fast scheint es, als würde der sympathische Held Julius Birdwell in eine Phantasie-Welt springen, die doch irgendwie ganz normal ist. Ein wenig muss man sich öffnen, um ihm in diese Welt folgen zu können. Immer auf einer kleinen Gratwanderung zwischen dem gerade noch Möglichen und dem fast schon nicht mehr Möglichen findet man sich bei dieser amüsanten und vor Ideen nur so strotzenden Lektüre. Ein Kriminalroman, ein wenig, eine Detektivgeschichte ein wenig mehr, ein phantastisches Märchen ganz bestimmt. Am Ende wie aus einem Traum erwacht blickt man auf einen anheimelnden Roman zurück, der ein Gefühl der Wärme zurücklässt.

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