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Rezensionen zu
Water - Der Kampf beginnt

Paolo Bacigalupi

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Phoenix, USA. Wasser ist ein knappes Gut geworden. Die Durchschnittstemperaturen liegen tagsüber bei 40-50°C. Die an den großen Flüssen und Seen liegenden Staaten kämpfen um die Rechte für die Nutzung der Wasservorkommen. Die Menschen in den Wüstenstaaten sind zu einer Drei-Klassen-Gesellschaft verkommen: Die Reichen leben in den Arkologien, komplett künstliche hochtechnologische Bauten, in denen aller Luxus und Wasser ohne Grenzen im Überfluss vorhanden sind. Von der Not, den Staub- und Sandstürmen und der Wasserknappheit bekommen sie nichts mit oder sehen es nur aus der Ferne. Die Unterklasse muss Leib und Seele für jeden Liter Wasser verkaufen – und ein paar wenige schlagen sich mehr schlecht als recht noch mit legalen Mitteln durch, so wie die Journalistin Lucy und ihr Fotografenfreund Timo. Sie arbeiten für die sogenannte „Metzgerpresse“, schlachten den Untergang von Phoenix und die steigende Kriminalität aus und machen so ihr Geld. Doch bei einem Mord kommen sie den Handlangern, allen voran Angel, von Catherine Case, der „Wasserkönigin“, in die Quere und geraten ins Kreuzfeuer. Etwas ähnliches passiert den Freundinnen Maria und Sarah, die als einzigen Ausweg noch sehen, ihren Körper an reiche Wasserfunktionäre zu verkaufen in der Hoffnung, aus dem Elend zu entkommen. Kann #PhoenixamEnde noch zu Phoenix aus der Asche werden, wie manche Spekulanten behaupten? Oder ist der Untergang unaufhaltsam? Beurteilung Der dystopische Roman „Water“ hat eine sehr harte, brutale und düstere Grundstimmung. Die Protagonistin Lucy, die Journalistin, hat schon zuviel gesehen. Sie hat Angst vor dem Ende, ist aber auch mutig – und ziemlcih abgestumpft dadurch, dass sie jeden Tag Verbrechen und Leichen sieht. Angel, der Waterknive, der für Catherine Case die Drecksarbeit erledigt, hat schon mehr als eine Kugel abbekommen. Und Maria, die Wasser an Bauarbeiter verkauft, versucht sich mit ihrem letzten Rest Gewissen einen legalen Weg aus Phoenix zu erkaufen, ohne ihren Körper verschenken zu müssen. Die Geschichte ist beherrscht vom Gefühl von Staub, Dreck, Schweiß und Verbrechen. Ich fand es extrem schwierig, in die Story reinzukommen. Ich habe bestimmt 100 Seiten gebraucht, bis ich halbwegs Zugang zu den Protagonisten hatte. Das lag unter anderem daran, dass die Handlungsstränge am Anfang komplett getrennt verlaufen und einem gleich zu Beginn einige politische Kleinkriege zwischen den Staaten und die ganze Verteilung und Historie der ersten Wasserkämpfe um die Ohren oder besser gesagt Augen gehauen werden, und mit solchen trockenen Beschreibungen kann ich einfach nichts anfangen. Aber gerade dieser Teil dominiert am Anfang recht stark. Erst als die Handlungsstränge der drei Protagonisten langsam anfangen zusammenzulaufen, so ab Seite 150, nimmt das Buch und die eigentliche Handlung Fahrt auf. Die zweite Hälfte war dann auch richtig gut und spannend und ich habe sie fast in einem Rutsch gelesen, während ich mich 3 Tage durch die ersten 150 Seiten gequält habe. In diesem Buch gibt es zwar Sex, aber keine Liebesgeschichte und auch kein wirkliches Happy End. Wie schon geschrieben, das beherrschende Gefühl ist Hitze und Staub. Was ich persönlich vermisst habe, war eine etwas globalere Perspektive der Situation – es wird wirklich ausschließlich über die Situation der in bzw. an der Wüste gelegenen Staaten beschrieben und vielleicht noch ein bisschen was zu China, wie es in der Rest der Welt aussieht und sich entwickelt, bleibt ziemlich außen vor. Kein Held, der die Welt retten will – nur Phoenix. Deswegen stehe ich jetzt nach Beendigung des Buches ein bisschen mit gemischten Gefühlen da – es war nach anfänglichen Schwierigkeiten schon spannend, mir aber insgesamt etwas zu abgebrüht und das Ende lässt einen ziemlich hängen und ist nicht wirklich befriedigend, in meinen Augen. Fazit: Ich gebe 4 von 5 Rezisternchen, Abzug wegen den Startschwierigkeiten und der trockenen und komplizierten Einführung in die Gegebenheiten, aber im zweiten Teil wird es so spannend und man bekommt auch noch einen Zugang zu den Protagonisten, so dass sich das Buch, dass ca. bei der Hälfte bei mir eher auf 3 Sternen stand, sich den 4.Stern wieder dazuverdient hat.

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Water

Von: ralfreitze

21.07.2016

Die Wüste. Eine Region ohne Wasser, eine Region, die immer ums Überleben kämpft, so wie die Menschen darin. "Schon früher war das eine Gegend der Extreme gewesen und das war sie immer noch. Angel hatte die Wüste immer gemocht, weil sie keinen Platz für Illusionen ließ. Hier griffen die Wurzeln der Pflanzen nach jedem Tropfen lechzend weit und flach aus. Ihr Saft kristallisierte im Kampf der Wassermoleküle gegen das Verdunsten zu hartem Schellack. Die Blätter, die sich nach dem unerbittlichen Himmel streckten, waren so geformt, dass sie jeden raren Tropfen auffangen und weiterleiten konnten, der zufällig auf sie herabfallen sollte." Wir sind in einer fiktiven nahen Zukunft. Wasser ist sehr knapp geworden. Der Zustand des Wassermangels, der jetzt schon in vielen armen Länder Realität ist, hat auch Teile von Nordamerika befallen. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind in lose Staatengebilde zerfallen, eine Zentralregierung gibt es noch, doch die kümmert sich nur um Extremfälle, jeder Bundesstaat ist für sich selbst verantwortlich. Wie es zu der Wasserknappheit kommen konnte, darüber lässt sich Bacigalupi nicht im Detail aus. Für ihn ist das Szenario eine logische Konsequenz des heutigen 'Nicht'-Handelns. "'Wir wussten, dass alles zum Teufel gehen würde, und doch haben wir einfach dagestanden und zugeschaut. Für so viel Dummheit müsste es einen Preis geben.''Vielleicht haben wir es gewusst, konnten es aber nicht glauben.' sagte Lucy. 'Glaube' Er schnaubte.'Ich könnte tausend Kreuze küssen. Scheiß auf den Glauben.' Und weiter verbittert: 'Der Glaube ist was für Gott. Für die Liebe. Für das Vertrauen. Ich glaube dass ich dir vertrauen kann. Ich glaube, dass du mich liebst.' Eine Augenbraue zuckte. 'Ich glaube, Gott schaut auf uns herunter und lacht sich kaputt.'" Natürlich gibt es auch Menschen, die die Situation ausnutzen auf Kosten anderer, die in bewachten Arkologien wohnen, wo es Wasser im Überfluss gibt. Die anderen, die dorthin keinen Zugang haben, träumen davon, in eine wasserreiche Gegend zu ziehen, doch die Grenzen sind umzäunt und bewacht. Wasser wird an Pumpen in Litern gekauft. Währung ist meist der chinesische Yen. Die Chinesen haben der amerikanischen Wirtschaft den Rang abgelaufen. Wir sind in Phoenix und die Stadt kämpft ums Überleben. "Es regnet nie in Phoenix, außer es regnet Leichen." Maria ist so eine Person, die auf der falschen Seite der Grenze steht, die ihren Körper verkauft nur auf den Verdacht hin, einen Ausweg aus ihrer Lage zu finden. Angel ist ein knallharter Söldner der für die 'Wasserbaronin' Catherine Case arbeitet. Lucy Monroe ist eine investigative Journalistin, die dahin geht, wo es weh tut. Alle drei werden vom Schicksal zusammengeführt, als Angel auf die Suche nach einem wirklich großen Ding geschickt wird. Ein historisches Dokument über Wasserrechte, das einen unschätzbaren Wert hat. In Paolo Bacigalupis Buch geht es hart zu, direkt, blutig, fast schon Schwarz-Weiß. Es gibt Leute, denen es sehr gut geht und welche, denen es schlecht geht und die alles tun, um zu ersteren zu gehören. Dabei ist für die Angel die Lage klar. "Du gibst Menschen eine Aufgabe, und die erledigen sie dann. Menschen eben. Er zuckte mit den Achseln. Es ist die Aufgabe, die die Menschen beherrscht, nicht umgekehrt. Stell sie an die Grenze, sag ihnen, dass sie Flüchtlinge aufhalten sollen, und schon hast du eine Grenztruppe. Stell sie auf die andere Seite - dann betteln sie um Gnade, lassen sich skalpieren und für dumm verkaufen wie die Merry Perrys. Keiner von beiden hat sich seine Aufgabe ausgesucht. Ist ihnen einfach zugefallen." Angel und Lucy treffen aufeinander und werden von allen Seiten aus gejagt, für Angel eine alltägliche Situation, Lucy bemerkt den Ernst der Lage erst, als die Situation eskaliert. "Sie hatte sich die ganze Zeit belogen. Sie hatte sich vorgemacht, ein Leben zwischen Flüchtlingen und Schwimmern, Dealern und Drogengangstern hätte keinerlei Einfluss auf sie selbst. Wenn sie sich weigerte, der Bestie in die Augen zu schauen, würde die Bestie sie auch nicht anschauen. Ein Trugschluss." Water ist ein knallhartes, trockenes Buch, der weniger ein Science Fiction, als ein Thriller ist. Die Zukunftselemente sind hier sehr spärlich eingesetzt, Bacigalupi hält sich nicht mit solchen Feinheiten auf. Düster und in groben Pinselstrichen wird das Szenario aufgebaut, ein paar starke, kantige Charaktere, viele Kraftausdrücke und vernichtende Sätze wie: "Jeder stirbt. Am Ende sind wir alle tot, egal was wir tun." Nichts Neues und auch keine großartige Literatur, aber es macht einfach Spaß, das Buch zu lesen. Ein lesenswertes Buch, das mich am Ende doch noch überrascht hat und in einem Tarantino Ende blutig ausgeht. Kein Buch für schwache Nerven oder Liebhaber von blumigen Umschreibungen. Hier wird alles auf den Punkt gebracht.

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Ein interessantes Buch über die drohende Zukunft der USA, das die brutale Wahrheit auf spannende Weise mit kleinen Schwächen aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Wie gehen wir damit um, wenn angesichts der globalen Erderwärmung und dauerhaften Dürre das Wasser zu neige geht? "Water - Der Kampf beginnt" prophezeit ein düsteres und knallhartes Endzeitszenario. Inhalt: Der Mangel an Wasser hat im Südwesten Amerikas einen Krieg ums Überleben entfacht. In dieser Welt führt Catherine Case ein knallhartes Regime: Als Herrin über das Wasser kontrolliert sie aus Las Vegas die letzten vorhandenen Wasservorkommen. Wer nicht mitspielt oder sich illegal am Wasser vergreift, wird ganz vom kostbaren Lebenselexir abgeschnitten. Als sich das Gerücht verbreitet, dass ein historisches Dokument mit Wasserrechten des Colorado Rivers in der Nähe von Phoenix aufgetaucht ist, entsendet Sie Angel Velasquez. Als Mitglied der Sondereinheit "Waterknife" soll er ihr das Dokument beschaffen - mit allen erforderlichen Mitteln! Meine Meinung: Das Szenario des Buches finde ich extrem spannend, denn die Wasserknappheit wird ja bereits seit vielen Jahren prophezeit und wurde in einigen Büchern thematisiert (beispielsweise im Psychodrama "Die Quelle"). Hier geht es aber gehörig zur Sache: Der Mangel an Wasser treibt die Menschen zu brutalen Verzweiflungstaten. Während die reiche Bevölkerung es sich in den geschützten "Arkaden" gemütlich macht, leidet ein Großteil der Bevölkerung an den Sandstürmen und stetig ansteigenden Wasserpreisen (rund 7 Euro/Liter). Es ist geradezu beängstigend, wie die Machthaber mit der Bevölkerung in dieser Krise umgeht. Die Geschichte dreht sich vor allem um drei grundverschiedene Charaktere: Der Mann fürs Grobe (Angel) trifft auf seiner Suche nach dem historischen Dokument auf die taffe Journalistin Lucy Monroe und das Flüchtlingsmädchen Maria. Dieses Team war sehr interessant, weil sie so grundverschieden waren und ihre eigenen Gründe für den gemeinsam Kampf hatten. Ein spannendes Buch, bei dem ich einen Stern abziehe, weil ich bei der ganzen Action etwas mehr Tiefgang vermisst habe. Fazit: Düster und Staubtrocken: Water hebt sich durch sein realitätsnahes Zukunftsszenario von der Masse an (Jugend-)Dystopien ab. Ich vergebe 4 Sterne.

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