Von:
Kira Zisch
18.05.2020
Der Thriller "Das Gesicht des Bösen" von Kathy Reichs ist der inzwischen 19. Fall, bei welchem wir die forensische Anthropologin Tempe Brennan begleiten dürfen. Anlass für die Ermittlungen ist der Fund einer Leiche ohne Gesicht und Hände. Wer ist der gesichtslose Fremde und wie kam er zu Tode? Tempe Brennan stürzt sich Hals über Kopf in das neue Rätsel, trotz gesundheitlicher Probleme und Ärger mit ihrer unliebsamen neuen Chefin. Unterstützt wird sie hierbei von Skinny Slidell, einem Polizisten im Ruhestand.
Äußerlich ist das Buch mit seinem knallig türkisen Einband ein echter Farbklecks im Bücherregal. Große weiße Schrift und Knochensymbole, passend zu Brennans Beruf, runden das Cover perfekt ab.
Im Inneren des Buches findet man gleich zu Beginn eine Übersicht über die vorangegangenen Fälle von Tempe Brennan.
Die Kapitellänge ist sehr gut getroffen, da man auch mal "nur noch ein Kapitel" lesen kann, wenn es gerade zu spannend ist, um das Buch wegzulegen. Der Satzbau variiert zwischen "kurz und prägnant" und "ausführlicher, bildlicher Beschreibung", was ich als überaus angenehm und schön zu lesen empfunden habe.
Zunächst fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte einsteigen zu können, was jedoch nicht verwunderlich ist, wenn man beachtet, dass bereits 18 Fälle vorangegangen sind und mir somit grundlegende Informationen zu Tempe Brennan und anderen Charakteren fehlten. Doch bereits ab dem 5. Kapitel hatte ich das Gefühl, nicht mehr ganz ahnungslos zu sein und konnte gleich Sympathie für die etwas eigenwillige Tempe entwickeln. Gerade ihre Zusammenarbeit mit Slidell zeichnet sich mit Humor und Sarkasmus aus, immer wieder haben mir die Gespräche der beiden ein Schmunzeln oder Lachen entlockt. Neben der lustigen Art geht die Spannung aber keinenfalls unter, Mitfiebern ist bei diesem Buch vorprogrammiert. Während den Ermittlungen tappt man lange Zeit im Dunkeln, da der Tod des Gesichtslosen immer wieder neue Fragen aufwirft, das Rätsel immer komplexere Züge annimmt und die Ermittler verschiedene Fährten verfolgen müssen. Bis zur letzten Seite des Buches begleitet man Tempe Brennan durch diesen komplexen Fall und wird immer wieder von den Wendungen überrascht. Herrlich fesselnd!
Ohne zu viel zu verraten: Dieses Buch befasst sich mit aktuellen, hochbrisanten und gesellschaftsrelevanten Themen!