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Rezensionen zu
Wie sagt man ich liebe dich

Claudia Winter

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Meine Meinung: Eine "einfache" Liebesgeschichte schreiben, das kann (fast) jede, aber ganz besondere Schicksale einzubauen, das versteht Claudia Winter sehr gut. Maelys Durant ist gehörlos und wir Leser erfahren durch sie sehr viel, ob es nun um die Gebärdensprache oder Klang der Stimme geht oder Mißverständnisse bei ironischen Sprichwörtern gibt. Was das betrifft macht die Autorin uns Leser auf vieles aufmerksam und berührt uns mit dem Schicksal. Aber es geht nicht alleine um Maelys und ihre Gehörlosigkeit. Es werden Erinnerungen geweckt und die Autorin entführt uns nach Paris. Dort erleben wir die 60er Jahre. Außerdem geht es nach Lissabon und auch von dem Leben in Portugal kann ich sehr viel erfahren. Mir gefällt es immer wieder, wenn mich eine Autorin mit auf die Reise nimmt und mir gleichzeitig wissenswertes über die Geschichte eines Landes schildert. Natürlich dreht sich in diesem Buch vieles um die Liebe, es zeigt, dass das Schicksal nicht immer einfache Weg auswählt. Aber oft findet manches ein gutes Ende, hier kann ich sogar schreiben, es gibt zwei mal ein gutes Ende. Mehr möchte ich darüber aber nicht verraten. Fazit: Claudia Winter hat es auch diesmal wieder geschafft und ein besonderes Buch geschrieben. Sie hat ein schwieriges Thema angefasst und uns Lesern manches näher gebracht. Gerne gebe ich hier eine Leseempfehlung.

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Die gehörlose Kunststudentin Maelys Durant arbeitet als Malerin auf dem Montmartre, um ihre Existenz und die ihrer erkrankten Tante Valérie zu sichern. Als sie von einem Portugiesen dazu eingeladen wird, seinen Großvater, Eduardo de Alvarenga, zu malen, nimmt sie auch aus Neugierde den lukrativen Auftrag an, schließlich war sie noch nie außerhalb Frankreichs. Ihre Tante reagiert misstrauisch auf das Angebot, da sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit einem Portugiesen gesammelt hat, reist aber notgedrungen mit ihrer Nichte nach Lissabon. Während Maelys in Portugal sichtlich aufblüht und ihr Herz nicht nur an das Land, sondern auch an Eduardos Enkel verliert, erfährt sie erstmalig von der tragischen Liebesgeschichte ihrer Tante, die sich im Winter 1966/1967 in Paris ereignete und ihr weiteres Leben prägte. Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und in zwei ganz unterschiedlichen Städten Europas. Dabei wird er wechselnd aus verschiedenen Perspektiven der Hauptfiguren erzählt. Valérie verlässt mit 21 Jahren ihr Elternhaus in der Bretagne, um in Paris ihr Glück zu versuchen und wird dabei von der Liebe bitter enttäuscht. Sie ist ein vielschichtiger Charakter, eine mutige, neugierige, aber auch etwas unbedarfte junge Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Im Alter ist sie immer noch eine starke Frau, die aber auch furchteinflößend und verbittert wirkt. Nach und nach erfährt man, was sie in der Vergangenheit erlebt hat und weshalb sie sich aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Sorgen um ihre Enkelin macht. Maelys steht trotz ihrer Gehörlosigkeit mit beiden Beinen im Leben und lässt sich durch ihre Behinderung in keinster Weise einschränken. Durch ihre offenherzige und verträumte Art wirkt sie aber dennoch im Vergleich zu ihrer Tante schutzbedürftig. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist flüssig, wobei Valérie der rote Faden der Geschichte ist. Der Schreibstil ist sehr anschaulich, weshalb man sich nicht nur in die authentischen Charaktere hineinversetzen kann, sondern auch die Atmosphäre der unterschiedlichen Städte Paris und Lissabon spüren kann. Auch die Zeitgeschichte wird durch Aspekte zur Historie Portugals und zur Frauenbewegung in Paris mühelos mit der fiktiven Geschichte verbunden. Beide Zeitebenen fesseln auf ihre Weise. Während in der Vergangenheit die tragische Liebesgeschichte berührt, ist es in der Gegenwart spannend zu erfahren, welche Rolle Eduardo de Alvarenga spielt und wie letztlich alle losen Fäden zusammengeführt werden. "Wie sagt man ich liebe dich" ist eine mitreißende Geschichte über das Leben, die Liebe und die Schatten der Vergangenheit, die ein halbes Jahrhundert andauern. Zudem ist es ein Buch, dass einer Gehörlosen eine Stimme gibt und das zeigt, dass gehörlos nicht gleich taubstumm ist.

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Maelys ist eine gehörlose, hübsche junge Frau und eine begabte Malerin. Sie lebt bei ihrer Tante Valérie in Paris, weil sie dort ihrem Kunststudium nachgehen kann. Doch es fehlt den beiden das nötige Geld, deshalb porträtiert Maelys Touristen. Unerwartet bekommt sie ein verlockendes Angebot einen älteren Mann in der Nähe von Lissabon zu porträtieren. Sie fliegt mit ihrer Tante dorthin und erfährt von einer berührenden Liebesgeschichte aus der Vergangenheit aber auch sie selbst fühlt sich zu einem Mann hingezogen. Claudia Winter hat mich mit ihrem wundervollen Roman nach Paris und Lissabon entführt. Ich bin eingetaucht in zwei hinreißende Liebesgeschichten. Der Roman spielt in der Vergangenheit und Gegenwart, beiden Erzählungen werden gekonnt verknüpft. Die Hauptprotagonistin Maelys ist gehörlos. Da Claudia Winter selbst bei gehörlosen Eltern aufgewachsen ist, fühlt man wieviel dieser Roman der Autorin bedeutet. Durch Maleys werden dem Leser Probleme von Gehörlosen näher gebracht, z.B. wie schwer es für Maelys ist die Ironie von Hörenden zu verstehen. Aber auch der Portugiese Antonio musste erst einmal lernen mit Maelys direkter Art umzugehen. Maelys ist ein besonders liebenswerter Mensch, den man einfach gern haben muss. Tante Valérie hingegen ist besonders in jungen Jahren eine Rebellin gewesen, auch gegenüber ihren Eltern. Sie lässt nichts unkommentiert und hält sich nicht gerne an Regeln. Aber dafür habe ich sie im Alter mit ihre besonderen Art ins Herz geschlossen und ich musste oftmals über sie schmunzeln. Mit viel Begeisterung habe ich diesen Roman gelesen. Die Autorin hat mir mit Maelys die Welt der Gehörlosen ein wenig näher gebracht. Zusätzlich hat sie mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil zwei wunderbare emotionale Liebesgeschichten von starken Frauen erzählt, die mich fasziniert haben. Liebe, Eifersucht, Emotionen und liebenswerte Charaktere machen diesen besonderen Roman aus, der in zwei wunderschönen Ländern spielt. Ich finde es schade, dass ich den Roman schon beendet habe, ich hätte noch gerne etwas weiter gelesen.

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Bereits das frische Cover verspricht eine romantische Sommerlektüre. Das ist es auch, doch es ist noch so viel mehr. Maelys und ihre Tante Valérie haben vielleicht einige von euch bereits in dem Roman, Wolkenfischerin, kennen gelernt. Ich persönlich fand diese beiden Persönlichkeiten schon in Wolkenfischerin sehr interessant und faszinierend. Man hat gemerkt , dass in denen viel Potenzial steckt. Deswegen habe ich mich wahnsinnig auf diesen Roman gefreut. Die Geschichte ist in zwei Stränge aufgeteilt. Einen Gegenwartsstrang und einen Vergangenheitsstrang (1966 in Paris). Beide beinhalten eine Liebesgeschichte. Ich fand beide Stränge auf eine unterschiedliche Art und Weise fesselnd und sehr berührend. Sowohl Maelys als auch Valerie haben mein Herz im Sturm erobert und mit beiden habe ich gelitten, geweint und gelacht. In dem Gegenwartsstrang steht Maelys im Vordergrund und natürlich ist ihre Gehörlosigkeit ein Thema, allerdings steht es nicht im Mittelpunkt und geht trotzdem nicht unter. Claudia Winter schafft es mit einer verblüffenden Leichtigkeit ein so wichtiges Thema näher zu bringen. Viele wissen nicht wie man mit Gehörlosen Menschen umgeht und haben Berührungsängste. „Die meisten Hörenden fühlten sich nach einer gewissen Zeit in Gegenwart von Gehörlosen unwohl. Irgendwann fehlten ihnen die Wörter, dabei hatten sie doch so viele.“ (S.130) Claudia hat einen sehr einfühlsamen und bildhaften Schreibstil. Dadurch kann man sich nicht nur in jeden Charakter hineinversetzen, sondern man hat gleichzeitig noch das Gefühl man wäre mittendrin im Geschehen und würde alles still beobachten. Auch die Beschreibungen von Paris und Lissabon sind so wunderschön und lebendig, es ist wie eine kleine Reise. Da auch in diesem Roman das Essen eine Rolle spielt, sollte man es nicht mit hungrigen Magen lesen. Bei den Essens Beschreibungen ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen, zum Glück gibt es hinten ein paar sehr leckere Rezepte. In dem Vergangenheitsstrang handelt es von Valerie und wie sie Fuß gefasst hat in Paris. Ihre Liebesgeschichte ist sehr emotional und herzzerbrechend. Ihr Temperament hat mir sehr imponiert und mich sehr unterhalten. Darüberhinaus wird auch in diesem Strang unterschwellig ein wichtiges Thema behandelt, Feminismus. „Es gibt für uns Frauen keinen Grund, nicht das zu sein, was wir gerne sein wollen. Auch für dich nicht.“ (S.79) Es sind zwei unterschiedliche Liebesgeschichten und doch sind sie miteinander verbunden. Beide handeln von zwei starken Frauen. Dieses Buch hat mich zu tiefst berührt. Es ist nicht nur eine Liebesgeschichte, es ist eine Geschichte über das wahre Leben, das nicht immer einfach ist.

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Die gehörlose Maelys studiert eigentlich Kunst an einer renommierten Pariser Universität, aber um ihre Tante finanziell zu unterstützen, arbeitet sie in einem Imbiss. Dann erhält sie das Angebot nach Lissabon zu kommen und dort einen älteren Herren zu porträtieren. Die Geschichte spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart mit Maelys und zum anderen in der Vergangenheit mit Maelys Tante Valérie. Mir haben beide Geschichten sehr gut gefallen und ich konnte mich in beide Frauen gut reinfühlen. Valérie haut mit 18 Jahren von zu Hause ab, um in Paris ihr Glück zu versuchen. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit und sagt immer was sie denkt, was ihr des öfteren auch ein wenig Ärger einbringt. Themen wie Frauenrechte stehen auch hier im Vordergrund und macht Valéries Leben zu einer sehr interessanten Geschichte. Natürlich gibt es auch hier eine sehr tragische Liebesgeschichte, die sich mit der politischen Situation in Portugal in den 1960er Jahren verknüpft. Maelys ist gehörlos und wirkt im Vergleich zu ihrer Tante eher zurückhaltend. Ich fand es interessant einige Einblicke in das Leben einer Gehörlosen zu bekommen und wie sie sich im Leben zurechtfindet. Gut fand ich, dass ihre Gehörlosigkeit kein besonderes Thema einnimmt, sondern als völlig normal beschrieben wird. Die Liebesgeschichte fand ich auch hier sehr gefühlvoll. Die Geschichte der beiden Frauen wird auf sehr schöne Art und Weise verknüpft und ich habe mich sehr gut unterhalten Gefühlt. Dazu trägt auch das wundervolle Setting in Paris und Lissabon bei. Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen.

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Ist das nicht ein schönes sommerliches Cover? Ich mag es wirklich sehr. Der gelbe Hintergrund harmoniert wunderbar mit dem blauen Kleid, und auch die Zweige des Zitronenbaums fügen sich sehr schön in das Gesamtbild ein. Es wirkt frisch und lädt zum Zugreifen ein. Es gibt Dinge, auf die ich mich jedes Jahr aufs Neue freue. Ein neuer Roman aus der Feder von Claudia Winter gehört definitv dazu. Denn ihre Bücher sind nicht nur Geschichten, sondern auch kleine Reisen - Kurzurlaube sozusagen. In Wie sagt man ich liebe dich führt die Autorin die Leser zunächst nach Paris. Dort trifft man auf eine schöne junge Frau, die talentierte Malerin Maelys. Maelys ist gehörlos und lebt bei ihrer Tante Valérie. Eines Tages begegnet sie dem Portugiesen António, der ihr ein verlockendes Angebot macht. Dieses Angebot bringt sie nach Lissabon ... Wie immer führt Claudia Winter ihre Leser mit Leichtigkeit durch ihre Geschichte. Sie beschreibt die Personen, die Umgebung, die Stimmung - eben alles - so kraftvoll und bildreich, dass man glauben könnte, selbst dort zu sein. Parallel zur Handlung um Maelys gibt es auch eine zweite, die im Paris der 1960er Jahre spielt. Ob und wie sich diese beiden Geschichten verbinden, sollte der Leser selbst herausfinden. Mich hat dieses Buch sehr berührt, nicht zuletzt wegen der Gehörlosen-Thematik. Und da die Autorin selbst mit gehörlosen Eltern aufgewachsen ist, weiß sie auch genau, worüber sie da schreibt. Und das merkt man dem Text auch an. Wer jetzt allerdings einen kitschigen Liebesroman erwartet, den muss ich enttäuschen. In diesem Buch geht es nicht nur emotional zu, sondern auch sehr humorvoll. Und diese Mischung macht es zu einem wunderbaren Leseerlebnis. Natürlich gibt es auch wieder kulinarische Einblicke in die Region. Am Ende des Buches hat die Autorin wieder ein paar wunderbare Rezepte zusammengestellt, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Fazit: Mit Wie sagt man ich liebe dich ist Claudia Winter wieder einmal ein sehr gefühlvoller und berührender Roman gelungen. Ich habe mich in der Geschichte sehr wohlgefühlt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Und am Ende war ich traurig, mich von den Protagonisten verabschieden zu müssen.

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Inhalt Eigentlich studiert die gehörlose Maelys Kunst in der Traumstadt Paris. Aber als ihre Tante Valérie erkrankt, unterbricht sie ihr Studium um mit mehreren Nebenjobs die Miete und den Unterhalt für den gemeinsamen Haushalt zu finanzieren. Als sie von einem Unbekannten das lukrative Angebot bekommt, seinen Großvater in Lissabon zu porträtieren, fasst sie sich ein Herz und begibt sich gemeinsam mit ihrer Tante auf die Reise in das fremde Land. Meine Meinung Die Bücher von Claudia Winter sind immer wie ein Kurzurlaub. Sie schafft es durch ihre wunderbare Art zu schreiben, den Leser auf die Reise in ein fremdes Land zu schicken und erzählt dabei „nebenher“ noch eine wunderbare (Liebes) Geschichte. In „Wie sagt man ich liebe dich“ nimmt uns Claudia mit nach Paris und Lissabon. Das Besondere an diesem Buch ist, dass es in zwei Zeitebenen spielt und zwei Geschichten erzählt. Einerseits die Geschichte von Maelys und ihrem Abenteuer in Portugal, andererseits wird die Geschichte von Tante Valérie erzählt. Diese spielt in den wilden 60er Jahren. Beide Charaktere, Maelys und Valérie kamen bereits in einem anderen Buch von Claudia Winter „Die Wolkenfischerin“ als Nebencharakter vor, jetzt werden die Geschichte der beiden erzählt. (Man muss aber „die Wolkenfischerin“ nicht gelesen haben, beide Bücher sind unabhängig voneinander lesbar.) Besonders gut hat mir der Vergangenheitsstrang der Geschichte gefallen. Hier lässt Claudia Winter ihre Leser in die turbulente Zeit der 60er Jahre eintauchen. Durch den lebhaften Erzählstil gelingt es ihr, dass man sich als Leser fühlt, als wäre man „live dabei“. Valérie, die aus der Bretagne nach Paris „geflohen“ ist, geniesst ihre neu gewonnene Freiheit. Sie schliesst sich den Demonstrationen an, genießt die Mode sowie das mondäne Großstadtleben – und sie lernt die Liebe kennen. Durch einen weiteren Protagonisten lernen wir auch die 60er Jahre im fernen Lissabon kennen, die durch die Diktatur Salazars und die kurz bevorstehende Revolution geprägt sind. „Wie sagt man ich liebe dich“ ist weit mehr als ein Liebesroman, aber so leicht lesbar wie einer. Es ist mein Lieblingsbuch von Claudia Winter und jetzt schon eines meiner Jahreshighlights! Fazit Wer auf der Suche nach einem Sommerroman ist und ein bisschen mehr sucht als eine einfache Liebesgeschichte, der sollte unbedingt „Wie sagt man ich liebe dich“ lesen! Das Buch ist wie ein Kurzurlaub im Süden und eine Zeitreise in eine sehr spannendes und turbulentes Jahrzehnt. Abgerundet wird das Leseerlebnis wie immer mit landestypische Rezepten, diesmal einem portugischen Menü. Da ich dieses bereits probieren durfte, kann ich euch sagen, nachkochen lohnt sich! Die „Frango piri piri“ ist ein perfektes Sommeressen das man auch auf dem Grill zubereiten kann und das Dessert ist jede Sünde wert! (Hier darf man allerdings nicht auf die Kalorien schauen)

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Eduardo ist wegen Weihnachtseinkäufen in Paris, als ihm plötzlich eine junge Frau im senfgelben Mantel auffällt – sie portraitiert Touristen und sieht genauso aus wie seine große Liebe, die er vor 50 Jahren hier kennengelernt und verloren hat. Wieder zu Hause in Lissabon angekommen, setzt er seinen Enkel António auf sie an: „Ich möchte, dass du jemanden für mich suchst. Eine Frau.“ (S. 23) Die junge Frau heißt Maelys, stammt aus der Bretagne und studiert Kunst. Als sich ihre Tante Valérie den Arm bricht und nicht mehr arbeiten gehen kann, vernachlässigt Maelys ihr Studium, um Geld für die Miete und anfallenden Rechnungen zu verdienen. Antónios Einladung nach Lissabon und der damit verbundene Auftrag, ein Portrait von seinem Großvater zu malen, kommen ihr sehr entgegen, denn er bezahlt außerordentlich gut und sie mag ihn. Maelys stellt nur eine Bedingung: ihre Tante Valérie wird sie begleiten. Dass ausgerechnet dieser Wunsch alte Wunden aufbricht und lang gehütete Geheimnisse ans Licht holt, hätte niemand geahnt. „Man kann nie sicher sein, wer wann plötzlich im Leben auftaucht und es durcheinanderbringt …“ (S. 187) „Wie sagt man ich liebe Dich“ von Claudia Winter hat mich von der ersten Zeile an bezaubert. 1966 bricht Valérie in der Bretagne mit den Konventionen, als sie ihren Eltern erklärt, dass sie nach Paris gehen wird. „Ich möchte nicht heiraten. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht übermorgen. … Ich will ein bisschen mehr vom Leben. Mehr als das hier.“ (S. 61) Sie nimmt nur einem kleinen Koffer und wenige Kleidungsstücke mit in ihre ungewisse Zukunft, darunter ein senfgelber Mantel. Valerie hat Glück, findet eine Arbeit als Zimmermädchen in einem Hotel und schnell neue Freunde. Doch: „Das Glück ist ein Fisch, den man nur mit einem Netz aus Blut und Schweiß fängt.“ (S. 186) 50 Jahre später wagt auch ihre Nichte Maelys den Schritt nach Paris. Sie ist ein ganz besonderer Mensch und eine gute Beobachterin. Da sie nichts hören kann, kommt sie mit viel weniger Worten aus als hörende Menschen doch was sie sagt, trifft ihr Gegenüber oft mitten ins Herz. So unterschiedlich Valérie und Maelys auch sind, haben sie doch etwas gemeinsam. Sie verfallen dem Charme portugiesischer Männer und Lissabons. Claudia Winter lässt neben Paris vor allem Lissabon vor dem Auge des Lesers lebendig werden – ich kann den Fado förmlich hören, den Rhythmus der Stadt im Blut spüren und die Vanilletörtchen auf der Zunge schmecken. Zudem erzählt sie zwei sehr unterschiedliche Liebesgeschichten – eine leidenschaftliche und eine ganz zarte. Sie schreibt dabei wunderbar poetisch und berührt mich mit einer der bezauberndsten Liebeserklärung, die ich je gehört bzw. gelesen habe: „Ich verspreche dir nicht, dass Du den Rest deines Lebens glücklich sein wirst … Aber ich könnte deine Hand halten, wenn du traurig bist.“ (S. 195)

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