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Das große US-Epos um Klassenjustiz und staatliche Willkür jetzt in deutscher Neuübersetzung
Vom Tellerwäscher zum Märtyrer – die Namen Sacco und Vanzetti stehen für den Wirklichkeit gewordenen amerikanischen Alptraum. Ihr Schicksal erschütterte Millionen Menschen weltweit in ihrem Glauben an Recht und Ordnung. Upton Sinclair, engagierter Romancier und Gesellschaftskritiker, inszenierte die realen Geschehnisse der Zwanzigerjahre als fesselndes literarisches Epochendrama.
Glamour, Jazz und endlose Partys: Das waren die Roaring Twenties. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit – Upton Sinclair zeigt uns die ganze. Denn während die Happy Few feierten, wurden die Massen mittels brutaler Klassenjustiz niedergehalten. Am Beispiel der einflussreichen Ostküsten-Sippe Thornwell zeigt «Boston», wie das System staatlich sanktionierter Korruption funktionierte. Als Kulminationspunkt dient der Schauprozess gegen die zwei bekanntesten Justizopfer der amerikanischen Geschichte, Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti, die 1927 wegen Mordes hingerichtet wurden. In diesem ergreifenden Buch geht es um die moralische Glaubwürdigkeit offizieller Repräsentanten und Institutionen, um Menschenliebe und Bürgerpflicht, um Gerechtigkeit und den Mut zur Wahrheit.
»Die komplexen gesellschaftlich und politisch bestimmten Interessenskonflikte der Beteiligten werden geschickt gegeneinander gestellt und zu einem anschaulichen Zeitbild verarbeitet. … Und wenn man in diesen Tagen einen Blick in Richtung Machtzentrum der USA wirft und mitverfolgt, auf welche Weise sich politische Eliten abgrenzen gegen juristische Anfechtungen und Mauern aus Vorurteilen errichten gegen vermeintliche Bedrohungen von außen – dann könnte man auf die Idee kommen, dass Upton Sinclairs ›Boston‹ vielleicht noch immer eine recht gegenwärtige Lektüre ist.«
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Rezensionen
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Upton Sinclair
Upton Sinclair (1878–1968), in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen, war seit seinem Erstling „The Jungle“ als „mudraker“ verschrien: als Autor, der mit seinen Werken Dreck aufwühlt. Über „Oil!“ (1927) ließ der Autor stolz verlauten, dieser Roman „voller Abenteuer und sozialer Gegensätze“ sei sein am gründlichsten recherchiertes Werk überhaupt.
Pressestimmen
»Upton Sinclairs ideologische, aber glänzende Rekonstruktion eines Justizmords in den zwanziger Jahren ist wieder zu entdecken. ... Er schuf mit seinem dokumentarisch hinterlegten Roman das wirkungsvollste Denkmal für Sacco und Vanzetti.«
»›Boston‹ bietet eine erschütternd aktuelle Schilderung kapitalistischer Verrohung und zeigt auf, mit welchen Mitteln herrschendes Recht gebeugt werden kann. Die Neuübersetzung orientiert sich vor allem in der vielschichtigen Figurenrede stärker am Original. Eine Wiederentdeckung, die es in sich hat.«
»Sinclair führt vor, wie Justiz und Kapital an einem Strang zogen: Es ging ihnen nur um Profit und Eigeninteressen. ... 90 Jahre danach wirkt vieles davon erschreckend aktuell.«
»Was Sinclair hier tut, ist grandioser Lesestoff.«
»›Boston‹ liest sich über weite Strecken spannend wie ein Krimi. ... Ein differenzierter, lesenswerter Jahrhundertroman.«
»Der dokumentarische Roman ist eine gekonnte Mischung aus akribisch recherchierten Fakten und fiktiven Handlungssträngen.«
»„Sinclair vermischt gekonnt Realität und Fiktion und zeigt klare Kante gegen die privilegierten Kreise. Fast 90 Jahre später, und das ist eine bittere Erkenntnis, wirkt diese Geschichte beklemmend aktuell.«
»Ein erschreckendes Bild, wie weit das ›Land der Tapferen und der Freien‹ degenerieren kann. Dietmar Dath kommt im Nachwort zu dem Ergebnis, der Roman sei wahr.«
»Ein spannender, ergreifender Roman, in dem es um die moralische Glaubwürdigkeit offizieller Repräsentanten und Institutionen, um Menschenliebe und Bürgerpflicht, um Gerechtigkeit und den Mut zur Wahrheit geht. Ein faszinierendes Buch, neu übersetzt.«