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Rezensionen zu
Feinde

John Grisham

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Auf dieses Buch habe ich mich schon einige Monate lang gefreut. Es ist nicht nur ein Roman, es ist fast schon eine amerikanische Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dieses Buch hat mich auf einem Kurzurlaub begleitet, mehr Lektüre brauchte ich nicht, denn in den 540 Seiten steckt eine ganze Menge. Wie viele von Grishams Büchern spielt auch diese Geschichte in Biloxi, also in den tiefsten amerikanischen Südstaaten. Alle Klischees, die man damit verbindet, werden voll erfüllt. Der korrupte Sheriff, das schlechte Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen und die für diese Gegend typische Übermacht der Spielcasinos. Von daher ist es der perfekte Spielort für eine Story im Rotlichtmilieu, wo die Polizei wegschaut, wenn verbotene Dinge getrieben werden. John Grisham erzählt hier die Geschichte zweier Familien, die im selben Viertel leben und aus Europa in die USA ausgewandert sind. Dafür holt er ziemlich weit aus und geht bis ins Jahr 1912 zurück. Der Anfang ist daher tatsächlich etwas langatmig geraten, aber es lohnt sich, weiterzulesen. Hauptspielraum ist die Zeit zwischen den 1940er Jahren und 1970er Jahren. Alkohol, Drogen und Prostitution sind verboten, aber an der Küste rund um Biloxi gibt es all das trotzdem und es wird nicht geahndet. Hier wachsen Hugh und Keith auf. Der Vater des einen hält sich mit kleinen Gaunereien über Wasser, der andere ist Anwalt, der mit Mühe die Familie ernähren kann. Die Jungs sind dicke Freunde, machen zusammen Sport und wachsen in dem Glauben auf, dass nichts und niemand ihre Freundschaft zerstören kann. Doch genau das passiert als sie mit der Schule fertig sind. Hughs Vater gehören inzwischen mehrere Nachtclubs und er ist der Kopf der gut florierenden Rotlichtszene von Biloxi. Er schreckt nicht davor zurück, seine Gegner und Konkurrenten gewaltsam ausschalten zu lassen. Hugh beschließt ins Familiengeschäft einzusteigen. Als Keith Jura studiert und jung heiratet, haben die beiden schon keinen Kontakt mehr, weil ihre Wertvorstellungen zu weit auseinander liegen. Als Keith‘ Vater schließlich Bezirksstaatsanwalt wird und sich auf die Fahnen schreibt, dem illegalen Treiben in der Stadt ein Ende zu machen, sind aus den Freunden längst erbitterte Feinde geworden. Als beide Väter ihre Funktionen nicht mehr ausüben können (warum, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten), müssen die Söhne an Ihre Stelle rücken und es stehen Entscheidungen an, bei denen es um Leben und Tod geht. Ich bin voreingenommen bin, was die Bücher von John Grisham angeht. Er ist nunmal einer meiner Lieblingsautoren. Trotzdem war ich diesmal zunächst enttäuscht. Der Einstieg ist wirklich langweilig. Es gibt Abhandlungen über die Abläufe einer Baseballsaison und die Geschichte der europäischen Einwanderer und der Prohibition, so dass ich mir anfangs vorkam, als hätte ich ein Sachbuch in der Hand. Im Nachhinein denke ich, dass nicht alles davon für die Geschichte wichtig war, aber ich kann nur empfehlen, durchzuhalten. Denn das, was danach kommt, lohnt sich alle mal. Es ist spannend, Hugh und Keith bei ihrer Entwicklung über rund 30 Jahre zu begleiten. Zwei Jungen aus derselben Straße, die gemeinsam aufgewachsen sind, gehen Wege, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch wenn man vieles von dem, was sie tun, nicht gutheißen kann, schafft Grisham es dennoch, zu zeigen, warum sie es tun.

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"Feinde" ist das neue Werk von John Grisham...Knapp 600 Seiten auf denen John Grisham sein Können erneut unter Beweis stellt... Es geht nach Mississippi...Über 3 Generationen hinweg begleitet der Leser 2 Familien, die nicht unterschiedlicher sein könnten...Während die Großväter noch den selben Weg zu verfolgen scheinen, nehmen ihre Kinder und Enkel andere Pfade ein...Zum Schluss scheinen Welten sie alle zu trennen...Es geht um Gesetze, um Familienleben und das unausweichliche Ende, dass schneller zu kommen scheint als jeder es erwartet... Der Aufbau der Geschichte gefiel mir persönlich gut...Man lernt nach und nach die Familiengeschichten und Hintergründe kennen...So ist man auch ganz nah am Geschehen, warum jeder Charakter so handelt wie er/ sie es tut... Generell war die Geschichte eher ruhig...Viele Handlungsstränge, die zum Ende hin alle zusammen kommen...Der Schluss gefiel mir mehr als gut und machte für mich sogar die langatmigen Passagen wieder wett... Für Alle, die den Autor nicht kennen: Grisham beschreibt die Ermittlungsarbeit in vielen Details...Für hartgesottene Thrillerliebhaber könnte dieses Buch allerdings etwas nüchtern rüber kommen...Auch wenn es noch spannendere Bücher des Autors gibt, so konnte mich dieses gut unterhalten...Grisham ist einfach durch sein Hintergrundwissens ein Meister seines Fachs...Auch wenn Jura hier etwas in den Hintergrund rückte, gefiel mir diese Familiengeschichten... (Instagrampost folgt)

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Keith und Hugh wachsen als Kinder gemeinsam auf und werden durch eine innige Freundschaft verbunden. Doch dann finden sich als Erwachsene auf den verschiedenen Seiten des Gesetzes wieder: Während Keith Jura studiert hat, arbeitet Hugh dagegen arbeitet in einer Mafia-Verbindung. Aus Freunden werden Feinde … . John Grisham hat in den letzten Jahren ein Buch nach dem anderen veröffentlicht und für viele dennoch den Standard seiner ersten Erfolge nicht erreichen können. Nun ja, Grisham bleibt aber zumindest nicht auf der Stelle stehen und versucht, neue Wege zu beschreiten. Und das schafft er, zumindest aus meiner Sicht, absolut. Sicherlich waren unter seinen letzten Romanen nicht seine besten, aber sie waren unterhaltsam und gingen oftmals in die Tiefe, was mir persönlich wiederum sehr gut gefallen hat. So auch im vorliegenden „Feinde“. Hier werden zwei Familiengeschichten über zwei Generationen erzählt, und das auf sehr beeindruckende Weise. Während das erste Drittel wie ein Sportroman a la „Das Talent“ wirkt, widmet Grisham danach dem, was er wirklich kann: dem Justiz-Thriller. Das mittlerer Drittel entwickelte sich für mich zu einem Pageturner, wie ich ihn von Grisham gewohnt bin. Dennoch erzählt er in „Feinde“ eine Geschichte, die teilweise wie ein Sachbuch, ein Zeitdokument, wirkt. Man spürt diese Zeit in all seinen Facetten und erkennt im Verlauf des Romans, wie dicht und detailliert Grisham seine Handlung erdacht hat. „Feinde“ hat vielleicht seine Längen, aber letztendlich fügen auch die sich in ein Gesamtbild ein, das beeindruckend ist. Grisham hat mit diesem Buch wieder einmal bewiesen, dass er es perfekt beherrscht, eine spannende und atmosphärische Geschichte zu erzählen. Sein Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen und die Handlung gibt sich in seiner ganzen Dramaturgie erst im Nachhinein so richtig zu erkennen. Ich mag „Feinde“. . Fazit: Ein faszinierendes Buch über Freunde und Feinde, Gut und Böse. ©2023 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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