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Rezensionen zu
Feinde

John Grisham

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Hugh und Keith kennen sich bereits aus Kindertagen, beide trainieren Baseball und kämpfen darum es in die Auswahlmannschaft zu schaffen. Mit zunehmenden Alter verlieren sich die beiden zwar nicht aus den Augen, entwickeln sich aber in komplett gegensätzliche Richtungen. Keith eifert seinem Vater nach, studiert Jura und kämpft für Gerechtigkeit. Und auch Hugh eifert seinem Vater nach, allerdings sichert sich dieser mit illegalen Glücksspielen und Prostitution sein Einkommen. So kommt es, dass aus früheren Freunden Feinde werden… Grisham präsentiert uns mit „Feinde“ einen etwas anderen Anwaltsroman. Die zwei Protagonisten Hugh und Keith kennen sich bereits aus Kindertagen, beide trainieren Baseball und kämpfen darum es in die Auswahlmannschaft zu schaffen. Mit zunehmenden Alter verlieren sich die beiden zwar nicht aus den Augen, entwickeln sich aber in komplett gegensätzliche Richtungen. Keith eifert seinem Vater nach, studiert Jura und kämpft für Gerechtigkeit. Und auch Hugh eifert seinem Vater nach, allerdings sichert sich dieser mit illegalen Glücksspielen und Prostitution sein Einkommen. Als ich den Klappentext gelesen habe, bin ich automatisch davon ausgegangen, dass Hugh und Keith die zwei Hauptcharaktere sind. Dem war allerdings nicht so. Vielmehr geht es im Großteil des Buches um deren Eltern und ihren Weg. Erst am Schluss stehen die beiden Söhne im Fokus. Ich bin mir auch jetzt noch nicht sicher, wie ich das finde. Der Klappentext hat einfach andere Erwartungen geweckt. Geglaubt habe ich, Keith’s und Hugh’s Kindheit wird nur kurz thematisiert, bevor es dann um ihre Feindschaft aufgrund der gegensätzlichen Seiten des Gesetzes im Erwachsenenalter geht. Tatsächlich aber wurde deren gesamtes Leben erzählt, gefühlt jede Einzelheit. Der große Vorteil dieser Art eine Geschichte zu erzählen liegt für mich darin, dass man als Leser befähigt wird Entscheidungen und bestimmte Verhaltensweisen besser verstehen zu können. Das hat schon etwas und habe ich so noch nicht erlebt. Vielmehr blicken wir Leser oft nur in einzelne Lebensabschnitte unserer Protagonisten und können bestimmte Entwicklungen höchstens bei Buchreihen, nicht aber einzelnen Werken, miterleben. Dieses Miterleben des gesamten Lebens ist für mich das Besondere an diesem Roman. Grisham schreibt wie gewohnt wortgewandt, verliert sich bei diesem Buch jedoch in Einzelheiten. Manchmal schweift er für mich zu sehr ab, so dass ich es stellenweise langatmig fand und Schwierigkeiten hatte beim Lesen in den „Flow“ zu kommen. Bei mir kam auch nie das Gefühl „Ich muss JETZT unbedingt weiterlesen“ auf und dennoch fand ich die Story und die ganze Anwaltspraxis interessant. Alles in allem muss ich diesen Roman von Grisham als durchwachsen bezeichnen. Ich hatte ein paar unterhaltsame Lesestunden, konnte mich aber nie völlig in der erzählten Geschichte verlieren.

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Zum Inhalt: Keith und Hugh stammen beide aus zwei ursprünglich aus Kroatien stammenden Einwandererfamilien, die sich Anfang des Jahrhunderts in Biloxi in Mississippi niedergelassen haben. Die Jungs wachsen gemeinsam auf und entwickeln sich mit zunehmendem Alter in völlig verschiedene Richtungen. Während Hugh seinem Vater, dem Unterweltboss von Biloxi, nacheifert, tritt Keith in die Fußstapfen seines Vaters, dem Staatsanwalt, und studiert Jura. Die Freundschaft wandelt sich allmählich in eine Feindschaft, die eine Tragödie heraufbeschwört... Meine Leseerfahrung: Ich bin ein großer Grisham-Fan und habe fast jedes Buch von ihm gelesen. Selbst die von der Grisham-Leserschaft bemängelten Bücher habe ich immer verschlungen. Dabei hat mich die Langatmigkeit einiger Geschichten nicht abgeschreckt. Schließlich war jedes Buch, jede Story für sich genommen sehr lesenswert. Aber mit "Feinde" bin ich einfach nicht warm geworden. Die Hälfte des Buches war schon gelesen, als mir das erste Mal der Gedanke kam, dass es reine Zeitverschwendung wäre, weiterzulesen. Da ich aber generell nie abbreche, habe ich hier erstmal eine lange Lesepause eingelegt und das Buch nach Wochen erst wieder in die Hand genommen. Es wurde leider nicht besser, auch nach einem zweiten Abbruch und erneutem Anlauf habe ich mich mühselig durchgerungen und sogar gegen Ende einige Seiten übersprungen. Mag sein, dass die Story für Grisham wichtig war, erzählt zu werden. Aber dann bitte nicht so emotionslos, so sachlich und völlig spannungsfrei, als würde man ein zivilrechtliches Gerichtsurteil lesen. Und selbst da wird man zuweilen besser unterhalten. Ich bin dermaßen enttäuscht, weil ich es gerade nicht gewohnt bin von dem Autor, dass er eine Geschichte so lieblos und langweilig erzählt. Es fehlt an fesselnden Charakteren, an Spannung und überhaupt auch an einem starken Plot, der den Leser am Ball halten sollte. Es hapert bereits zu Beginn an der mangelhaften Darstellung der Freundschaft beider Jungs. Ihre Entwicklung und das Auseinanderdriften, die keimende Feindschaft und überhaupt der Geist der Zeit werden nicht glaubhaft erzählt. Auf emotionaler Ebene ist absolut nichts zu finden. Mir blutet das Herz, ein Buch von Grisham so schlecht bewerten zu müssen und gebe hier wirklich noch wohlwollend als eingefleischter Fan 3 von 5 Sternen. Für Neueinsteiger in Grishams Werke würde ich gerade dieses Buch nicht empfehlen. Es würde eher davor abschrecken, ein anderes Buch von ihm in die Hand zu nehmen. Und das wäre wiederum sehr schade. Fazit: "Feinde" ist an Langatmigkeit kaum zu überbieten und gehört zu den schlechtesten Werken von Grisham. Die Story über Gut und Böse wurde noch nie so langweilig erzählt. Dieser Roman könnte glatt als Sachbuch durchgehen.

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Gut und Böse

Von: Marianne

05.06.2023

Keith und Hugh wachsen beide in Biloxi, Mississippi auf. Sie haben viel gemeinsam. Beide stammen aus Einwandererfamilien, die nur langsam in den Vereinigten Staaten Fuß fassen konnten. Beide sind begeisterte Sportler. Sie reisen gemeinsam zu Wettkämpfen, treffen sich in ihrer Freizeit. Doch als sie älter werden, orientieren sich die Jungs jeweils an ihre Väter, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Keiths Vater Jesse ist Anwalt. Mit allen Kräften setzt er sich für Gerechtigkeit und Gesetzestreue ein. Dass es ausgerechnet in seiner Stadt so viel Korruption gibt, so viele ungeklärte Mordfälle, dazu illegale Prostitution und Glücksspiele, das macht ihm zu schaffen. Doch seine Feinde sind mächtig, sein Kampf lebensgefährlich. Keith bewundert seinen Vater und möchte in seinen Fußstapfen treten. Hughs Vater hat sich ein großes Imperium aufgebaut, und da er genügend Gesetzeshüter auf seiner Seite hat, fühlt er sich bei seinen illegalen Tätigkeiten sicher. Hugh steigt begeistert in das lukrative Geschäft ein. Dabei trifft er jedoch einige unüberlegte Entscheidungen. Die Idee hinter diesem Buch ist interessant. Die Dixie Mafia in Biloxi hat es tatsächlich gegeben. Leider überzeugt die Ausführung nicht. Die erste Hälfte des Buchs zieht sich in die Länge. Es ist bei den vielen Ereignissen und Personen lange nicht klar, worum es eigentlich geht. Die Charaktere bleiben hölzern. Die Geschehnisse werden meist emotionslos widergegeben. In der zweiten Hälfte des Buchs kommt etwas Spannung auf, doch auch hier ist nicht klar worauf der Fokus liegt. Erst am Schluss wird die Frage deutlich, die wohl dieser Erzählung zugrunde liegt. Es geht mal wieder um die Todesstrafe, ein Lieblingsthema Grishams, dieses Mal gekoppelt mit den Erinnerungen und Enttäuschungen einer ehemaligen Freundschaft. Persönlich störe ich mich an der Behandlung des Problems der Prostitution. Die Erzählung lässt es erscheinen, als wären die Frauen freiwillig in diesem Gewerbe, was vermutlich selten der Fall ist. Auch die Art und Weise, in der über dieses Thema geschrieben wird, finde ich unangemessen. Fazit: Zusammenhanglose Ereignisse und leblose Charaktere enttäuschen über weite Strecken in diesem Buch. Wer aber bis zur zweiten Hälfte durchhält, wird mit einer spannenden Geschichte belohnt.

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Jesse Rudy und Lance Malcos Eltern waren kroatische Einwanderer. Ihre Kinder Keith und Hugh kennen sich, sind aber sehr unterschiedlich. Während Jesse das Amt des Bezirksstaatsanwaltes anstrebt, hat Lance in Biloxi das Sagen.  Korruption, Drogen und Glücksspiele sind an der Tagesordnung und Jesse will dem ein Ende bereiten.  Dieses Buch von John Grisham hat mich etwas enttäuscht. Langatmig beginnt das Buch mit der Einwanderung und bleibt so bis zur Mitte. Als Jesse aufräumt, kommt etwas Spannung auf. Obwohl ich Gerichtsverhandlungen liebe, war mir dies zu sachlich und emotionslos. Es kam mir wie eine Aneinanderreihung der Geschehnisse vor und als lese ich ein Sachbuch. Schade, denn ich kenne andere Bücher des Autors mit klasse Schlagabtausch vor Gericht. Dagegen fand ich das Thema Korruption und die unermüdlichen Recherchen von Rudy sehr interessant. Fazit: Leider ist das Buch sehr langatmig und kommt an seine Vorgängerbücher nicht heran. Die Geschichte beginnt mit der Einwanderung und geht über drei Generationen.   Der Schreibstil erinnert mich eher an ein Sachbuch. Es wirkt alles sehr nüchtern. Dagegen fand ich gut, wie Jesse endlich Schluss machen will mit Korruption, Drogenhandel, Prostitution und Glücksspiele. Erst im letzten Drittel kommt etwas Fahrt auf.  Von mir gibt es 3,5 Sterne

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Seit seinem 1989 veröffentlichten Debütroman „Die Jury“ vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht ein neuer John-Grisham-Roman erscheint. Allerdings hat sich der Hype um seine spannungsgeladenen Justiz-Thriller, die in den 1990er Jahren von so renommierten Filmemachern wie Sydney Pollack („Die Firma“), Alan J. Pakula („Die Akte“), Joel Schumacher („Der Klient“, „Die Jury“) und Francis Ford Coppola („Der Regenmacher“) längst gelegt. Tatsächlich findet Grisham auch kaum noch so sensationell spannende Themen, die Leser und Kinopublikum fesseln. In seinem neuen Roman wärmt der ehemalige Anwalt und demokratische Politiker vertraute Themen auf und spult routiniert einen unterhaltsamen, aber überraschungsarmen Plot runter. Biloxi galt schon vor hundert Jahren als „Meeresfrüchte-Hauptstadt der Welt“, verschickte anno 1925 zwanzig Millionen Tonnen an Austern und Garnelen in den Rest des Landes. Verarbeitet wurden die Meeresfrüchte meist von Einwanderern aus Osteuropa, vornehmlich aus Kroatien, und die Einwanderungsbehörden amerikanisierten die für sie oft unaussprechbaren Nachnamen. In der Zeit der Prohibition bekam man in Biloxi nichts von dem Verbot des Handels und Transports von Alkohol mit. Etliche Bars und Clubs florierten in der für Touristen attraktiven Stadt, gegen das florierende Glücksspiel und die kaum verhüllte Prostitution ging die Polizei nicht vor, bekamen die vielen korrupten Beamten doch ein schönes Stück vom Kuchen ab. Allerdings zog diese offen zur Schau getragene Akzeptanz illegaler Aktivität auch Verbrecher und Gangster der sogenannten „Dixie-Mafia“ an. Die 1948 geborenen Jungen Keith Rudy und Hugh Malco entwickelten sich als Zehnjährige zu talentierten Baseballspielern und wurden Freunde. Doch als die Jungs älter werden und klar wird, dass sie keine Profikarriere im Sport einschlagen werden, entwickeln sie sich auseinander. Während Hugh seinen Vater Lance früh dabei unterstützt, die Clubs mit dem Glücksspiel am Laufen zu halten, ist Keith von der juristischen Arbeit seines Vater Jesse Rudy fasziniert und unterstützt ihn bei der Kandidatur zum Bezirksstaatsanwalt. Zwar geht die erste Wahl, bei dem Jesse mit dem Versprechen angetreten ist, mit dem Verbrechen aufzuräumen, noch verloren, doch im zweiten Anlauf schlägt er seinen Kontrahenten Rex Dubisson. Doch der Kampf gegen das organisierte Verbrechen erweist sich als schwierig. Kontrahenten schalten sich gegenseitig aus, indem sie Auftragskiller nach Biloxi kommen lassen, und Lance Malco agiert immer skrupelloser, um seine Geschäfte zu schützen. Als Keith Rudy und Hugh Malco in die Fußstapfen ihrer Väter treten, spitzt sich die Situation nach einem Bombenattentat im Gerichtsgebäude zu, denn Keith lässt nichts unversucht, seinen Freund aus Kindertagen aus dem Verkehr zu ziehen. Da er sich auf die örtlichen Behörden nicht verlassen kann, zieht er State Police und FBI hinzu, die auch erste Erfolge im Kampf gegen das Verbrechen erzielen. Doch an die Malcos heranzukommen, erweist sich als schwieriger… „Sie suchten nach professionellen Auftragsmördern, deren Spuren längst erkaltet waren. Sie wateten durch den Morast einer Unterwelt, die ihnen fremd war. Sie kämpften um Gerechtigkeit für Opfer, die selbst Kriminelle waren. Sie versuchten, ohne Aussicht auf Erfolg Bargeldströme nachzuverfolgen.“ (S. 365) Nach über vierzig Romanen (zu denen neben den Justiz-Thrillern auch Sportlerdramen und eine Jugendbuchreihe zählen) hat John Grisham die Lust am Geschichtenerzählen nicht verloren, allerdings versteht er es nicht mehr zwangsläufig, sein Publikum mit außergewöhnlichen Fällen, faszinierenden Wendungen und starken Figuren in den Bann zu ziehen. „Feinde“ liest sich fast wie eine nüchterne Dokumentation über die Geschichte kroatischer Einwanderer, die in der Küstenstadt Biloxi arbeiten und Familien gründen. Grisham lässt sich über den Werdegang der Malcos und Rudys ebenso lang aus wie über die Entwicklung der Stadt vom prosperierenden Handelsschwerpunkt für Meeresfrüchte zu einer Bastion des Glücksspiels und der Prostitution. Dabei gelingt es dem Autor nie, die Distanz zwischen seinen Figuren und seiner Leserschaft zu überbrücken. „Feinde“ spult recht uninspiriert die Lebensläufe, Gemeinsamkeiten und schließlich todbringenden Konflikte zwischen den Rudys und den Malcos ab, ohne dem Plot interessante Akzente oder Wendepunkte zu verleihen, um etwas Spannung zu erzeugen. Zwar zieht Grisham zum Ende hin das Tempo etwas an, doch kommt auch im Finale nicht mehr genügend Schwung auf, um dem Roman Klasse verleihen zu können.

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