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Rezensionen zu
Die guten Frauen von Safe Harbour. Ein lebensbejahender Roman über Freundschaft und Versöhnung

Bobbi French

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Ein berührender Roman

Von: katys_bookcave

02.05.2023

Frances ist sehr krank und hat nur noch wenige Monate zu Leben. Immer wieder blickt sie auf ihr Leben zurück, zu ihrer Kindheit, ihre Jugendjahre und die Jahre als Erwachsene. Und es brach mir beim Lesen oftmals das Herz. Frances kam nicht mit den besten Karten zur Welt und auch später meinte es das Leben nicht gut mit ihr. Sie musste unglaublich viel ertragen. Mit 58 Jahre bekommt sie eine niederschmetterndere Nachricht: Sie hat nur noch eine kurze Zeit zu Leben und diese Zeit ist von Schmerzen und mit Anfällen geprägt. Zusammen mit Edie, die Tochter ihrer Arbeitsgeberin in der sie als Haushälterin arbeitet, macht sie Frances auf nach Safe Harbour. Es gibt noch einiges im Leben, was sie richtig stellen möchte und sich für Fehler in der Vergangenheit stellen möchte, bevor sie die Erde verlassen möchte. Zu vieles ist ungesagt zwischen ihrer besten Freundin Annie. Das Buch hat mich berührt, aber nicht tränenüberströmt zurückgelassen, wie am Anfang befürchtet. Frances tat mir so unglaublich leid, dass ich sie oft gerne umarmt hätte. Es war herzzerreissend, was sie alles miterleben musste und wie sich danach in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hatte. Auch ihre Entscheidung, die Sterbehilfe anzunehmen fand ich sehr real und konnte sie zu jeder Zeit nachvollziehen, weshalb sie diesen Schritt gewählt hat. Der Schreibstil war schön, auch wenn das Thema alles andere als leicht war. Die Charaktere fand ich alle sehr authentisch. Es war ein schöner Roman über Freundschaften und Vergebung, der bei mir noch was nachhallen wird.

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Ein hartes und einsames Leben auf der Insel Neufundland liegt hinter Frances Delaney als sie mit 58 Jahren erfährt, dass ihr Leben durch einen Hirntumor in nächster Zeit beendet wird. Einzig der jungen Edie vertraut sie sich an und gemeinsam kehren sie an den Ort zurück, an dem Frances Glück und Schmerz erleben musste. Bobbi French hat mit ihrem Debütroman eine feine, ruhige und emotional dichte Geschichte geschrieben, die den Lebensweg der 58-jährigen Frances Delaney nachzeichnet. Die Autorin lässt ihre Protagonistin aus der Ich-Perspektive heraus in einer sehr sachlichen Sichtweise ihr bewegendes Schicksal schildern. In Rückblicken wird mehr und mehr klar, warum Frances zu dieser zurückgezogenen einsamen Frau geworden ist. Es tut weh zu lesen, wie durch Intoleranz und ein verqueres Weltbild einem jungen Mädchen großes Leid angetan wurde. Früh muss sich Frances allein ihren Herausforderungen stellen, denn durch den Tod ihres Vaters sieht sich ihre von Depressionen geplagte Mutter nicht mehr in der Lage, sich um sie zu kümmern. Halt findet sie in der Freundschaft mit Annie, eines lebensfrohen und quirligen Mädchens. Durch eine katastrophale Fehleinschätzung trennen sich die Wege der Freundinnen und Frances beginnt allein ein neues Leben. 40 Jahre später treffen Frances und Annie sich wieder. Dieser Teil ist mit so viel Wärme und Einfühlungsvermögen geschrieben, dass man sich gut in die beiden Frauen hineinversetzen kann. Beide haben durch die Trennung Wunden erlitten, die erst langsam geschlossen werden können. Dieses Annähern, Abtasten, Zuhören und Fühlen ist deutlich spürbar und ist für mich der beste Teil des Romans. Am Ende ihrer Lebensreise muss sich Frances ihren Ängsten nicht mehr allein stellen und findet Unterstützung bei einer alten und einer jungen Freundin. "Rings um mich herum Wasser, das einen unglaublichen Durst stillte, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich ihn hatte. Ich hatte dem Ozean die Stirn geboten und gewonnen, mein Preis ist diese Heimkehr, von der ich jetzt wusste, dass ich sie verdiente." Dieser Roman hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt. An jeder Lebens-Wegkreuzung sollte man kurz innehalten und überlegen, ob es der richtige Weg ist. Vor allem sollte man aber Menschen, die einem am Herzen liegen, nicht zu schnell aufgeben. Bis auf einige wenige Längen und sehr kleine überemotionale Stimmungen ist es ein sehr gelungener Roman. Leseempfehlung.

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Das Cover von Bobbi Frenchs Debütroman hat mich gleich angesprochen, wenngleich es auch eine fröhlichere Sommerlektüre suggeriert. "Die guten Frauen von Safe Harbour" kommt nicht so leicht und seicht daher, wie man meinen könnte. Doch genau deshalb mochte ich diesen Roman so sehr. Die Geschichte von Frances ist durchzogen von vielen Schicksalsschlägen.  Die Themen, welche die Autorin mit in den Roman einbindet, sind sehr vielseitig und teilweise auch ungewöhnlich. Sterbehilfe, ungewollte Schwangerschaft oder Kirche sind nur drei von vielen weiteren wichtigen Dingen, die mit eingebunden wurden. Einige Themen werden sicherlich nur kurz angerissen und finden in einem Roman, wie diesem nicht die notwendige Tiefe, die sie verdienen. Doch wird man zum Nachdenken angeregt. Ich fand es sogar sehr angenehm, dass die Schwere dieser Themenbereiche nicht weiter vertieft wurde. Einen großen Stellenwert nimmt sicherlich auch die Selbstbestimmtheit ein, aber vor allem geht es in Zusammenhang mit Frances Erkrankung und dem nahendem Lebensende um Freundschaft und Vergebung.  Ihre Freundschaft zu Annie, welche seit ihrer Jugend auf Eis liegt und die ungewöhnliche Freundschaft zu der jungen Edie geben Frances halt und helfen ihr sich mit ihrer Vergangenheit und Familiengeschichte auseinander setzen. Der flüssige Schreibstil von Bobbi French hat mir sehr gefallen. Da der Roman aus der Sicht von Frances geschrieben ist, konnte ich mich immer sehr einfühlen. Die Beschreibungen ihrer Gefühle und Gedanken, aber auch der Umgebung und Landschaft sind detailliert und in einem angenehmen Maße ausführlich.  Es werden auch Rückblicke in die gemeinsame Jugend von Frances und Annie gegeben, was einem die Protagonisten noch näher bringt. Spannung im herkömmlichen Sinn sucht man in diesem Roman vergebens. Fesseln konnte mich die Autorin trotzdem, denn Frances Werdegang und Leben, sowie ihr Umgang mit den aktuellen Lebensumständen ließen mich diesen Roman mit sehr viel Freude, neugierig und begeistert lesen. Die Zeichnung der Figuren hat mir sehr gefallen. Alle haben Ecken und Kanten, sind mir aber so nah gebracht worden, dass sie mir im Laufe des Leseprozesses sehr ans Herz gewachsen sind. Edie bringt eine gewisse jugendliche Leichtigkeit mit, aber auch der teilweise doch eher schwarze Humor von Frances bringt einen immer wieder mal zum Schmunzeln. Die Gesamtstimmung des Romans hat mir richtig gut gefallen. Mich hat begeistert, wie gelungen schwere und schwierige Themen bearbeitet und eingebracht wurden, ohne dass es mir die Leichtigkeit beim Lesen genommen hat. "Die guten Frauen von Safe Harbour" hat mich bewegt und trotzdem nicht bedrückt. Von mir eine klare Leseempfehlung für diesen ersten Roman der in Neufundland geborenen Psychiaterin Bobbi French

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