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Rezensionen zu
Yadriel & Julian - Cemetery Boys

Aiden Thomas

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€ 25,95 [D]* inkl. MwSt. | € 25,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

Ich muss sagen, dass ich mir nach vielen sehr positiven Meinungen etwas mehr von dieser Geschichte erhofft hatte. Dabei beginnt die Story eigentlich recht vielversprechend. Ich war gespannt, wie das Ganze weitergehen würde. Allerdings fühlte es sich bald so an, als würde ein großer Teil der Handlung im Sand verlaufen, um dann erst auf den letzten Seiten beziehungsweise in den letzten Minuten wieder aufgegriffen zu werden. Wie das Ganze dort aufgelöst wird, hat mir zwar insgesamt ganz gut gefallen, letztlich hat diese „Aufteilung“ des Plots aber dafür gesorgt, dass ich mich während des Mittelteils eher gelangweilt habe und oft keine große Lust hatte weiterzuhören, weil mich die Story nicht gecatcht hat. Dennoch passiert natürlich auch während dieser für mich recht langweiligen Passagen etwas. Es wird sich mehr auf die Charaktere und vor allem auf Julians Geschichte fokussiert, was ich keinesfalls schlecht fand. Das allein hat mich nur kaum gefesselt und es wirkt, als würde eher an der Oberfläche gekratzt, statt tatsächlich in die Tiefe zu gehen. Auch bei der Liebesgeschichte ging es mir ähnlich. An sich ist sie süß und eine schöne Nebenhandlung, die „Chemie“ zwischen den Figuren habe ich aber kaum gefühlt, am ehesten vielleicht zum Schluss. Letztlich wird in meinen Augen aber eher eine enge Freundschaft beschrieben, was mir eigentlich auch lieber gewesen wäre. Die Romantik kam für mich wenn überhaupt nur dadurch rüber, dass mehr oder weniger explizit geschrieben wird, die beiden seien ineinander verliebt. Die „Autor*innenweisheit“ (kann man das so nennen??): „Show, not tell“ wird hier in meiner Wahrnehmung nicht eingehalten. Obwohl ich diese Verbindung zwischen Yadriel und Julian nicht wirklich gesehen habe, mochte ich die beiden sehr. Sie sind einfach sehr sympathische und liebenswürdige Charaktere, die man sofort ins Herz schließt. Alle zwei haben sie natürlich ihre Fehler, trotzdem ist es einfach herzerwärmend, von ihnen zu lesen oder eben zu hören, so kitschig das jetzt auch klingen mag. Wohlfühlcharaktere schafft Aiden Thomas in "Cemetery Boys" also ganz klar und das sind nicht nur die beiden Protagonisten. Auch Nebencharaktere wie Yadriels beste Freundin Maritza sind einfach toll und vervollständigen die Geschichte. Insbesondere Maritza bringt noch einmal viel Witz ins Buch und ist mit ihrer selbstbewussten und offenen, ebenso aber auch unterstützenden und einfühlsamen Art schnell zu meinem Lieblingscharakter geworden. Außerdem spielen natürlich auch der Rest der Brujx-Gemeinschaft, der Yadriel angehört, und ganz besonders seine Familie eine große Rolle. So findet man viele unterschiedliche Personen, die die Geschichte durch ihre mal mehr, mal weniger sympathische Art zu einem richtig bunten „Ort“ machen (was im Übrigen auch wirklich gut zum Cover passt, oder eher das Cover zum Buch). Allerdings habe ich hier auch noch einen Kritikpunkt. Yadriel erfährt über beinahe das gesamte Buch hinweg Transfeindlichkeit durch große Teile der Gemeinschaft und leidet sichtlich darunter. Dahingehend entwickelt er sich selbst und lernt mit der Zeit, dass solches Verhalten alles andere als akzeptabel ist und wehrt sich immer mehr dagegen. So weit, so gut. Aber, ohne viel spoilern zu wollen: Der Konflikt wird am Ende – wie wir es wohl alle vermuten – aufgelöst. Und diese Auflösung „romantisiert“ das Ganze in meiner Wahrnehmung sehr. Von jetzt auf gleich ändert sich die transphobe Einstellung der Familie völlig, verschwindet praktisch. Klar gibt es dafür auch eine Begründung, aber ganz ehrlich: Realistisch ist es doch wohl trotzdem nicht, dass sich ein solches „Mindset“, das Jahrzehnte, eigentlich Jahrhunderte überdauert hat, durch ein Ereignis plötzlich fast rückstandslos verschwindet. Was das angeht, ebenso aber auch bezüglich anderer Aspekte, ist mir das Ende des Buches zu einfach und somit auch zu unauthentisch, zu schnell. Authentisch und passend fand ich auf der anderen Seite den Sprecher des Hörbuchs. (Wow, was ein gelungener Übergang.) Dirk Petricks Stimme passt einfach zu Yadriel, zu dem, wie sein Charakter uns Leser*innen vermittelt wird und verstärkt die Wohlfühlatmosphäre, die das Buch wie erwähnt aufgrund seiner Charaktere und seines Humors durchzieht. Fazit: "Yadriel & Julian – Cemetery Boys" von Aiden Thomas ist ein Hörbuch, welches mich durch seine liebenswerten Figuren für sich gewonnen und unterhalten hat. Was die Handlung angeht, hatte ich allerdings meine Kritikpunkte und hätte mir gewünscht, sie hätte mich mehr gepackt. Insgesamt kann ich die Geschichte durchaus empfehlen. Sie zu lesen oder zu hören, ist auf jeden Fall kein Fehler, auch wenn es durchaus Bücher gibt, die mich mehr überzeugt haben.

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