Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Im Schatten der blauen Pferde

Uwe Fleckner

(3)
(1)
(0)
(0)
(0)
€ 25,00 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Ein sehr gelungenes Debüt!

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

05.03.2024

Klappentext: „Raffiniert erzähltes Romandebüt um eines der großen Rätsel der Kunstgeschichte Maximilian Kisch ist ein Besessener. Schon sein halbes Leben jagt der Kunsthistoriker vergeblich ein verschwundenes Gemälde des Blaue-Reiter-Malers Franz Marc. Dessen Spuren verloren sich nach der Münchner Ausstellung »Entartete Kunst« in der privaten Sammlung Hermann Görings. Seitdem rätselt die Kunstwelt über den Verbleib. Ein letztes Mal will Max im Getty Center in Los Angeles Nachlässe auf neue Hinweise durchforsten – und macht, unterstützt von seiner Kollegin Jessica Steiner, tatsächlich einen erstaunlichen Fund. In ebenso spannenden wie historisch belegten Rückblenden erzählt Uwe Fleckner die Geschichte des berühmten Gemäldes: von seiner Entstehung, seinen Sammlern, einer trickreichen Entführung und einem ungeheuren Verdacht.“ „Im Schatten der blauen Pferde“ war Uwe Fleckners Debüt. Und was soll ich sagen? Die Geschichte rund um Max Kisch und dem von ihm so extrem begehrten Gemälde von Franz Marc, bekannt durch seine blauen Pferde, war mehr als gelungen. Wer sich mit Maler Franz Marc beschäftigt, kommt um seine Gemälde rund um Pferde nicht herum. Besonders die blauen Pferde sind auch heute noch weltbekannt. Rund um diese Gemälde ranken sich einigen Mythen und Geschichten und Autor Uwe Fleckner hat sich hier einen ganz spannenden Geschichte gewidmet. Protagonist Kisch ist so angefixt von der Suche nach diesem einem bestimmten Bild, dass er sehr tief in der Geschichte wühlen muss und selbst dabei auf braunen Boden stößt. Aber nicht nur das! Fleckner hat der Geschichte, die auch so sehr spannend ist, einen sehr treffenden und angemessenen Spannungsbogen verpasst, der gekonnt zusammen gesetzt ist. Man ist mehr als gespannt ob Max das Bild endlich findet und wie er wohl dann reagieren wird. Ob er es denn aufspüren wird? Das müssen Sie schon selbst erlesen! Fleckners flüssiger Schreibstil und auch sein Ausdruck lassen diese Geschichte vor dem inneren Auge aufleben und man hat nicht nur das entsprechende Gemälde vor Augen sondern auch seine Geschichte. Die Mischung aus Realität und Fiktion ist Fleckner wirklich perfekt gelungen. Ein eintauchen in die Geschichte war sehr schnell gegeben und bis zum Schluss war es wirklich ein Lesevergnügen! Ich bin gespannt was wir zukünftig von diesem Autor noch erwarten dürfen!

Lesen Sie weiter

„Animalisch wurde meine Kunst, Instinktmalerei, triebhafte Abstraktion. Das Atmen der Pferde, das innerliche, bebende Dasein der Kreatur (…).“ „Mit breitem Pinsel, gelegentlich mit dem Tuch überschüssige Farbe wieder aufnehmend, dabei die Körper der Tiere liebkosend; (…) Pferdeleiber waren es, warm, von pulsierender Existenz, den Druck meiner Hand erwidernd, ich hörte den Hufschlag meiner Pferde, sie trabten durch mein Gehirn.“ ---- INHALT: Kunsthistoriker Max ist Ende 40 und kommt aus Berlin. Seine Aufsätze über die deutsche Kunst des frühen 20. Jahrhunderts haben ihm bereits einiges an Respekt verschafft. Seine Nachforschungen führen ihn nun ein letztes Mal nach Los Angeles. Im Getty Center (ein Museum und außerdem das wichtigste Forschungsinstitut für Kunsthistorik weltweit) möchte er noch einmal alte Nachlässe durchgehen. Sein halbes Leben lang sucht er bereits nach dem verschwundenen Gemälde „Der Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc. Die letzte Spur verliert sich, nachdem das Bild 1937 aus der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München entfernt wurde und den Weg zu Hermann Göring fand. Seit dem Zweiten Weltkrieg gilt das berühmte Kunstwerk als verschwunden. Immer wieder gibt es Vermutungen, was mit dem Gemälde passiert sein könnte … Für seine Arbeit bekommt Max Kollegin Jessica Steiner an die Seite gestellt, zu der er sich direkt hingezogen fühlt. Gemeinsam begeben sie sich ein letztes Mal auf die Suche nach dem berühmten Gemälde … ---- MEINUNG: Thematisch war dies, bis auf die Liebelei zwischen den beiden Kunsthistorikern, genau mein Buch. Ich liebe Bücher, in denen es um Kunst & Künstler*innen geht, aber auch Historische Romane v. a. um den Zweiten Weltkrieg, sind mein Ding. Uwe Fleckner, Professor für Kunstgeschichte & Leiter der Forschungsstelle „Entartete Kunst“, hat diese Themen in seinem Romandebüt gelungen miteinander vereint. Bei der Geschichte um das Gemälde verknüpft er außerdem geschichtlich belegte Ereignisse, Schauplätze und Figuren mit fiktiven Inhalten. Denn bis heute weiß niemand, was aus dem Bild tatsächlich geworden ist, nachdem es zuletzt bei Göring gewesen sein soll. Hier setzt Fleckner an und entwirft ein mögliches Szenario, welches spannend geschrieben ist und mir insgesamt gut gefallen hat. Man sollte auf jeden Fall Interesse und evtl. auch Vorkenntnisse in Sachen Geschichte mitbringen – der historische Teil überwiegt im Buch deutlich. Auch ein Interesse an Kunst und Kunstgeschichte wird hier vorausgesetzt. Ich fand es interessant, mehr über Kunst kurz vor und während des Zweiten Weltkrieges zu erfahren. Auch hat mich dieses Buch dazu ermuntert, mich noch mehr mit dem Phänomen der „entarteten“ Kunst zu befassen, dem ich schon mehrfach in Büchern begegnet bin. Toll, wie dies hier aufgegriffen wird! Da wird einem wieder bewusst, wie engstirnig das Kunstverständnis damals bei manchen Leuten war ... Zum Beispiel wusste ich vorher nicht, dass Hitler Künstlern wie Franz Marc „biologisch begründete Augenfehler“ unterstellt hat (da Pferde in der Wirklichkeit ja nicht blau sind), deren Vererbung unterbunden werden musste. Da kann man sich heute doch nur an den Kopf fassen … Ich persönlich hätte mir durch Titel und Cover des Buches erwartet, noch mehr von Franz Marc und seinem berühmten, verschwundenen Bild „Der Turm der blauen Pferde“ zu erfahren, das ging für mich etwas unter. Dafür hätte ich die Liebesgeschichte, wenn man sie so nennen möchte, in der Gegenwart nicht benötigt, die sich in meinen Augen viel zu schnell entwickelt hat. Protagonist Max war mir lange sehr unsympathisch, wirkte auf mich oberflächlich und durch sein Verhalten mindestens 20 Jahre jünger. Ich war ständig dabei, genervt meine Augen zu rollen. Erst gegen Ende bin ich etwas wärmer mit ihm geworden. Eine weitere Schwierigkeit besteht bei diesem Buch darin, dass es aus sehr, sehr vielen verschiedenen Vergangenheits-Perspektiven besteht. Für mich wäre das mit etwas weniger Perspektiven noch in Ordnung gewesen, wenn es wenigstens Orts- und vor allem Zeitangaben gegeben hätte!! So musste ich manchmal erst mehrere Seiten eines Kapitels und einer neuen Person lesen, ehe ich wusste, zu welcher Zeit ich mich gerade wo und bei wem befand. Langes Rätselraten kann einem da die Lesefreude schon mal nehmen. ---- FAZIT: Thematisch war das genau mein Buch, ich fand es spannend, mehr über das Phänomen der „entarteten Kunst“ zu erfahren. Die Verknüpfung von realen/ nachweisbaren und fiktiven Inhalten sowie die Themenmischung aus Geschichte und Kunst empfand ich als sehr gelungen. Fehlende Orts- und vor allem Zeitangaben bei den unzähligen Vergangenheits-Perspektiven, wie auch ein etwas zu banaler Gegenwartsstrang, haben meine Begeisterung leider etwas gedämpft. Daher vergebe ich 3,5-4/5 Sterne

Lesen Sie weiter

Der Turm der blauen Pferde

Von: jensis_leseecke

20.01.2024

Das Gemälde “Der Turm der blauen Pferde” des expressionistischen Malers Franz Marc ist seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen. Der Kunsthistoriker Maximilian Kisch will sich damit aber nicht abfinden und ist seit Jahren auf der Suche nach dem berühmten Werk. Sein halbes Leben schon sucht er das Bild und ist dabei längst ein Besessener geworden. Nachdem nun sein Privatleben in Trümmern liegt, will Kisch ein letztes Mal in Los Angeles in Archiven und Nachlässen nach neuen Hinweisen suchen. Unterstützt wird er von seiner neuen Kollegin Jessica Steiner. Hat das Kunstwerk die Wirren des Krieges überlebt oder wurde es zerstört? Genau hier setzt Uwe Fleckner mit seinem Roman “Im Schatten der blauen Pferde” an. Fleckner ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und ist Leiter der Forschungsstelle “Entartete Kunst”. In seinem Debütroman erzählt er die Geschichte des berühmten Gemäldes dort weiter, wo die historischen Quellen augenscheinlich versiegen. Fleckner entführt den Leser zu den Schauplätzen des Bildes und zeigt eindrucksvoll den Ausverkauf moderner Kunstwerke unter den Nationalsozialisten. Der letzte bekannte Besitzer war demnach Hermann Göring, danach verliert sich bis heute die Spur des Gemäldes. In der Erzählstruktur des Romanes wechseln sich hierbei historische und gegenwärtige Handlungsstränge ab. Die Sprache ist ausufernd und teils sehr poetisch. Am Ende findet Fleckner eine literarische und äußerst bildgewaltige Auflösung. Einzig die aufgebauschte Liebesbeziehung zwischen Maximilian Kisch und Jessica Steiner wirkte zu stark konstruiert und deplatziert. Insgesamt ist “Im Schatten der blauen Pferde” aber ein spannender Roman und ein Lobgesang auf die Freiheit und die Schönheit der Kunst.

Lesen Sie weiter

Provenienzforschung im Krimiformat

Von: Ingeborg Rosen

07.11.2023

Was für ein gleichermassen spannender und trotzdem lehrreicher Kunstroman mit Krimi-Aspekten (bei dem auch die Gefühle nicht zu kurz kommen) und das nicht nur für “Sachverständige”. Dem Autor gelingt es, die Leser durch Rückblicke in die Vergangenheit - sehr anschaulich auch durch die treffende Personenzeichnung der historischen Personen wie Maria Marc, Joseph Goebbels, Marlene Dietrich und auch die Beschreibung der verschiedenen Schauplätze in Deutschland und den USA - ein ganz besonderes Verständnis zu wecken: Ein Verständnis für Geschichte UND wie weit vergangen Geglaubtes aber tatsächlich noch in unsere Zeit hineinreicht und sie immernoch beeinflusst. Und das alles ohne “erhobenen Zeigefinger”! LESEN!!!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.