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Rezensionen zu
Eine perfekte Familie

Liane Moriarty

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Familien und ihre Geheimnisse

Von: Deblioteca

29.04.2022

Ich fand die Serie "Big little lies" ja supergelungen - umsomehr wollte ich mal ein Buch von Liane Morarty lesen. Für mich hat sich das Buch auch wie ne Serie abgespielt, da es wird aus diversen Perspektiven erzählt wird. Im Zentrum steht die Familie Delaney: in die Jahre gekommenen Eltern mit ihren 4 Erwachsenen Kindern. Irgendwas verschweigt jeder und so blickt man hinter die Kulisse der "Vorzeige" Tennisbegeisterten Familie. Am meisten gefallen hat mir die Dynamik und die aufeinandertreffen der Geschwister, ich fand das sooo unterhaltsam! Ich hab selber 3 Schwestern und bei uns geht es ähnlich ab, deshalb konnte ich diese ganze Familiendynamik sowas von verstehen. Ich fand die Storyline spannend, manchmal ein bisschen langatmig aber dennoch stimmig in sich. Der Schreibstil ist total angenehm zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten, da vor allem immer eine andere Sichtweise beleuchtet wird. Also ich kann es mir supergut als Serie vorstellen und hoffe, es wird gemacht. Dass es in Sydney spielt fand ich ebenfalls wundervoll, ich mag sehr Bücher, welche in Australien spielen.

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Joy ist neunundsechzig und hat mit ihrer großen Familie schon einiges erlebt. Vor kurzem erst durfte sie mit ihrem Mann Stan auf den Genuss kommen, was es heißt in den Ruhestand zu gehen. Die Delaney’s sind bekannte Tennisspieler und Tennislehrer. Zu ihren Bestzeiten war die Delaney’s Tennis Academy fester Teil ihres Lebens und hat die Familiendynamik für immer geprägt. Ihre vier Kinder Amy, Troy, Logan und Brooke haben dem Tennis nach vielen Jahren des Drucks und des Strebens nach Erfolg und Anerkennung einen anderen Werdegang gewählt. Joy’s und Stan’s Kinder könnten nicht unterschiedlicher sein. Amy ist die älteste und war schon immer die Rebellin der Bande. Troy liebt es protzig und luxuriös und ist ein erfolgreicher Trader geworden. Logan ist ein Träumer und Brooke hat sich der Physiotherapie gewidmet, während sie selbst mit ihrer Migräne zu kämpfen hat, welche sie seit ihrer Kindheit begleitet. An einem eher ruhigem Abend während Joy sich um den Haushalt kümmert und sich von einem Podcast berieseln lässt, klopft es an ihrer Haustür. Es ist eine junge Frau und sie scheint wohl in eine Auseinandersetzung geraten zu sein. Sie ist verletzt und durchgefrorenen, sie trägt noch nicht einmal Schuhe. Joy fällt sofort in ihre Mutterrolle und nimmt Savannah bei sich auf. Einige Wochen vergehen und Savannah hat sich fest in Joy und Stan’s zuhause eingenistet. Sie wohnt nun “nur vorübergehend” in Amy’s altes Zimmer und bekocht zur Entlohnung die ganze Familie. Nicht allen ist Savannah ein willkommener Gast und das sorgt für die eine oder andere Diskussion. Savannah wirbelt einiges auf in der Familie und während wir Kapitel für Kapitel im Jetzt und im “Damals” lesen, erfahren wir immer mehr über die Familiengeheimnisse der Delaney’s. Von außen sehen wir die perfekte Familie, bis ein Wort nach dem anderen die Fassade zum purzeln bringt. Joy wird vermisst und nun gilt es herauszufinden was mit ihr geschehen ist. Wie es sich für jede Familie gehört, werden wir auch hier mit Intrigen, Lügen und Enttäuschungen konfrontiert. Ganz im Stil von “Brothers & Sisters” fühlen wir Kapitel für Kapitel immer mehr der Wahrheit auf den Zahn. FAZIT: Das schöne an “Eine perfekte Familie” ist auch, dass jedes Kapitel von einem anderen Charakter “gesprochen” wird und das macht dieses schon ziemlich dicke Buch etwas angenehmer. Leider war es mir teilweise doch etwas zu detailliert und in die länge gezogen. Liane Moriarty versteht es lebendige und glaubhafte Charaktere zu erschaffen und in meinem Kopf konnte ich mir vor allem Joy, Amy, Stand und Savannah richtig lebhaft vor meinem inneren Auge vorstellen. Ich hatte gute Stunden mit dem Buch und wurde auch sehr gut unterhalten, wer sich gerne in das Drama und den Geschichten anderer Familien verliert, der macht bei diesem Buch absolut nichts falsch. “Eine perfekte Familie” kann sehr gut mit den Vorgängern und Bestellern wie “Big Little Lies” und “NEUN FREMDE” mithalten.

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Heute hab ich einen Roman für euch im Gepäck, der mir von Bloggerportal und Diana-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank dafür!). „Eine perfekte Familie“ von Liane Moriarty ist ein Roman, auf den ich mich sehr gefreut hatte, da ich Moriartys Buch „Tausend kleine Lügen“ sehr gefeiert habe. INHALT Das Rentner-Ehepaar Joy und Stan Delaney haben jahrzehntelang eine sehr erfolgreiche Tennisschule miteinander in Sidney geführt. Doch nun, im Rentenalter, als sie die Tennisschule längst verkauft haben, fühlen sie sich etwas verloren in ihrem neuen Alltag. Auch ihre vier erwachsenen Kinder kommen eher selten – scheinen doch alle vier trotz großer Tennisbegabung in ihrer Kindheit irgendwie Probleme zu haben, sich in ihren Erwachsenenleben zurechtzufinden und ernsthafte Beziehungen aufzubauen. Doch eines Tages wird das Leben der Delaneys gründlich auf den Kopf gestellt. Denn Joy, die Matriarchin der Familie, verschwindet von einem auf den nächsten Moment spurlos. Und schnell fragen sich ihre Kinder sowie die Polizei: Gab es Eheprobleme zwischen Joy und Stan? Hat womöglich ihr Ehemann Joy etwas angetan? Und was hat Joys Verschwinden mit Savannah zu tun, einer jungen, unbekannten Frau, die für einige Zeit unter mysteriösen Umständen bei den Delaneys gewohnt hat? Eine sehr verworrene und mysteriöse Geschichte voller Wendungen, Verstrickungen und Familiengeheimnisse entspinnt sich… MEINUNG Wiegesagt hatte ich mich unheimlich auf das Buch gefreu – war „Tausend kleine Lügen“ doch vor zwei Jahren ein riesiges Highlight für mich. Dieses Buch betrachte ich mit teilweise etwas gemischten Gefühlen, muss ich zugeben. Das erste Drittel hat mir nicht besonders gefallen, wie ich gestehen muss. Moriarty hat hier die Figuren eingehend vorgestellt und das Familiensystem der Delaneys langsam aufgebaut. Das war für die Geschichte in jedem Fall notwendig – aber leider hat es sich gezogen wie Kaugummi. Ich war mehrfach versucht, das Buch einfach abzubrechen. Zum Glück habe ich aber dann noch das Hörbuch entdeckt – und das war so großartig vertont, dass ich damit dranbleiben konnte. Und ich bin so froh, dass ich diese Geschichte nicht abgebrochen habe! Denn nach der langen Durststrecke am Anfang zeichnet uns die Autorin ein zutiefst verworrenes Portrait einer Familie, deren innere Dynamik von enttäuschten Lebensträumen, Erwartungen aneinander, Verrat und unausgesprochenen Problemen und Familiengeheimnissen gezeichnet ist. Manchmal erschien mir alles wie ein großes Wollknäuel, von dem ich nicht wusste, wie die Autorin es auflösen will. Aber es ist ihr gelungen und irgendwann hing ich an den Lippen der Vorleserin des Hörbuches und spürte, wie ich diese großartige, anspruchsvolle und spannende Geschichte immer weiter erleben und durchdringen wollte. Das Ende selbst fand ich zugegebenermaßen wieder etwas flau – da hätte ich mir noch einen größeren „Knall“ gewünscht. Allerdings tut dies dem Roman aus meiner Sicht trotzdem keinen Abbruch – denn diese Geschichte lebt von der psychologisch sehr treffend beschriebenen, tiefgreifenden Familiendynamik, die sich im Laufe des Buches immer weiter abschält, bis wir zum Kern der Wahrheit vordringen. Das hat mich absolut begeistert und mitgerissen! Ein großartiges Buch (vor allem das Hörbuch!), das ich Fans von Familiengeschichten und psychologisch anspruchsvollen Romanen (z.B. wie die von Celeste Ng) ans Herz legen würde.

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Familie Delaney lebt in einer sympathischen Einfamilienhaussiedlung in Australien. Die Kinder sind inzwischen groß und außer Haus, zurück bleiben Joy und Stan, mit knapp 70 gerade im Ruhestand. Ihre erfolgreiche Tennisschule haben sie vor kurzem verkauft und langweilen sich ein wenig. Da bietet eine junge Frau etwas Abwechslung. Eines Abends steht sie plötzlich vor der Tür, mit einer blutenden Wunde im Gesicht – ein Opfer häuslicher Gewalt, ohne Geld und nur mit dem, was sie am Körper trägt, aus der Wohnung ihres Freundes abgehauen. Joy und Stan nehmen Savannah bei sich auf als ob sie zur Familie gehört und geben ihr für mehrere Wochen eine Unterkunft. Savannah kocht, hält das Haus in Ordnung und ist ein sehr angenehmer Gast für das ältere Ehepaar. Die vier Kinder sind allerdings sehr skeptisch und fangen an zu recherchieren, wer die junge Frau wirklich ist und warum sie ausgerechnet bei ihren Eltern vor der Tür stand. War es wirklich reiner Zufall, wie sie sagt? Das Verschwinden Eines Tages verschwindet Joy spurlos. Sie hat zuvor eine kryptische Handynachricht an ihre Kinder geschickt, danach hat niemand mehr von ihr gehört. Nach einigen Tagen melden zwei ihrer Kinder sie als vermisst und für die ermittelnden Polizisten ist Ehemann Stan schnell der Hauptverdächtige. Er verhält sich auffällig verdächtig und hat Kratzer im Gesicht. Seine vier Kinder halten die Verdächtigungen erst für Irrsinn, müssen sich dann aber eingestehen, dass er möglicherweise hinter dem Verschwinden ihrer Mutter steckt. Aber wie soll man mit dem Mann umgehen, der vielleicht die eigene Mutter umgebracht hat? Auch wenn es der eigene Vater ist? Familienbande Familie Delaney galt für Nachbarn und Freunde immer als die perfekte Familie. Joy und Stan sind seit mehr als 50 Jahren ein Paar und machen immer einen glücklichen Eindruck. Und auch ihre vier Kinder im Alter von 29 bis 39 haben ihren Platz im Leben gefunden. Dass dabei nicht alles so perfekt ist wie es nach außen scheint, offenbart sich nach Joys Verschwinden. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen in der Jetzt-Zeit, in der wir miterleben können, wie die Familie ohne Joy klarkommt, wie alle versuchen, Antworten zu finden und am eigenen Verhalten zweifeln. Die zweite Ebene beginnt mit Savannahs Auftauchen und wir arbeiten uns langsam vor. Häppchenweise kommen so Details ans Licht. In jedem Kapitel wird die Story aus einem anderen Blickwinkel erzählt, denn niemand aus der Familie kennt die ganze Geschichte. Jeder hat Dinge getan, auf die er oder sie nicht stolz ist und vieles, was über Jahrzehnte vergessen war, tritt wieder hervor. So ergibt sich nach und nach ein vollständiges Bild. Meine Einschätzung Auch wenn es um das Verschwinden eines Menschen geht, ist dieser Roman für mich kein Krimi oder Thriller, sondern vor allem eine Familiengeschichte. Ich mochte die Vielschichtigkeit der Figuren und die schrittweise Aufdeckung der Familiengeheimnisse. Ein durchaus lohnenswertes Buch, trotz einiger kleiner Schwachstellen. Tennis spielt in diesem Buch eine riesengroße Rolle – für mich war es manchmal etwas zu viel. Ich hätte auch keine 558 Seiten gebraucht, eine etwas straffere Erzählweise hätte ab und zu gutgetan. Und am Ende gibt es noch einen Corona-Pandemie-Schlenker. Dieser wirkt auf mich so als hätte die Autorin das Thema aufgrund der Aktualität unbedingt noch einbauen wollen. Nötig war es hier überhaupt nicht. Ich hatte eher das Gefühl, dass die Geschichte auserzählt ist, deshalb fand ich das eher störend. Lasst Euch davon nicht abhalten, es ist wirklich ein gut konstruiertes Buch.

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Inhalt: Joy ist spurlos verschwunden, aber sollen sie ihre Mutter wirklich als vermisst melden? Ein Dilemma für die vier erwachsenen Kinder, denn Vater Stan ist offensichtlich mehr als verdächtig. Bisher galten die Delaneys als Vorzeigefamilie par excellence, doch nun bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Was verheimlicht Stan? Und wer war die Fremde, die erst Wochen zuvor in Joys Leben trat? Den Geschwistern stellt sich aber eine noch viel erschreckendere Frage: Kennen sie ihre Eltern überhaupt? Meine Meinung: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Mit seinen 560 Seiten hat es genug Raum sich zu entfalten. Der Erzählstil ist ruhig und detailliert, dabei wird zwischen verschiedenen Perspektiven gewechselt, was die Geschichte noch interessanter macht. Als Leser:in entdeckt man Stück für Stück, was das Schicksal für Protagonistin Joy in Petto hat. Nie ist man im Wissensvorsprung und muss bis zum Ende auf die Auflösung warten. Eine ungewöhnliche Familiengeschichte, die mich gut unterhalten hat. Einziger Kritikpunkt ist, dass das Erzähltem – gerade am Anfang – sehr langsam ist.

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Dieser Roman trägt die typische Handschrift von Liane Moriarty. Wie schon in „Big Little Lies“ geht es auch hier um Geheimnisse, häusliche Gewalt und eine Ermittlung, die diesmal nicht vier Freundinnen, sondern eine sechsköpfige Familie betrifft. Den Spannungsbogen bildet das Verschwinden der Mutter Joy Delaney, was die erwachsenen Töchter und Söhne auf den Plan ruft. Diese am Anfang wie Voyeure aus der Sicht eines Uber-Fahrers oder einer Kosmetikerin einzuführen, fand ich originell. Die Handlung springt immer wieder ein halbes Jahr zurück, als eine fremde junge Frau in das Leben von Joy und ihrem Ehemann trat und die Leere in ihrem Rentnerdasein füllte. Hat sie etwas mit Joys Verschwinden zu tun? Familien bieten bekanntlich guten Stoff für spannende Geschichten, doch wie Liane Moriarty die Delaneys seziert und jedes Detail auslotet, ist kaum zu toppen! Das Verhältnis und die Dynamik zwischen den Geschwistern sowohl untereinander als auch zu den Eltern, die vom Tennis besessen sind, die unerfüllten Erwartungen, Anschuldigungen und gescheiterten Lebensträume werden genauestens unter die Lupe genommen – stellenweise sehr ausschweifend, aber aufschlussreich. Es ist ein packender Pageturner mit feinsinnigem Humor und überraschenden Wendungen, in dem scheinbar nebensächliche Details zum Schluss einen Sinn ergeben.

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Liane Moriarty ist eine Meisterin, wenn es darum geht, Page-Turner zu kreieren. Auch "Eine perfekte Familie" wollte ich gar nicht mehr aus der Hand legen. Worum geht es? Joy Delaney, 69 Jahre alt, Mutter von vier Kindern und seit Jahrzehnten glücklich verheiratet mit Stan, ist verschwunden. Die Delaneys sind sehr beliebt und niemand kann sich so wirklich vorstellen, dass hinter dem Verschwinden ein Verbrechen stecken könnte - oder etwa doch? Wie hat mir das Buch gefallen? In "Eine perfekte Familie" lernt man jedes Mitglied der Familie Delaney genauestens kennen. Die Kapitel sind aus den verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder (und ein paar wenige auch aus der Sicht der Polizei) geschrieben worden und so habe ich als Leser die gesamte Familiengeschichte kennengelernt. Obwohl es viele Zeitsprünge gibt, bin ich zu keinem Zeitpunkt durcheinander gekommen. Ich habe mit großer Freude und Neugier mehr über die Vergangenheit der Delaneys erfahren, denn jeder trägt irgendein Geheimnis mit sich herum. Wie ich es bereits von der Autorin gewohnt bin, wollte ich einfach immer weiter lesen. Moriarty schafft es jedes Mal mich mit ihrem Schreibstil so zu fesseln, dass ich auch über die Geschichte nachdenke, wenn ich das Buch nicht zur Hand habe. Einzig und allein das letzte Kapitel über die Corona-Pandemie hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Aber ansonsten war es das reinste Lesevergnügen! 4,5 / 5 Sterne

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„Eine perfekte Familie“ – gibt es das überhaupt? Die Delaneys wirken zumindest so: Joy und Stan haben sich bereits als junge Erwachsene und passionierte Tennisspieler kennen und lieben gelernt, gemeinsam eine Tennisschule gegründet und vier Kinder bekommen. Inzwischen sind die beiden um die 70 Jahre alt, der Nachwuchs ist längst ausgezogen und die Tennisschule seit Kurzem verkauft. Zeit für den wohlverdienten Ruhestand – den aber beide nicht so richtig genießen können. Zumindest Joy weiß, wer ihr die Rente versüßen könnte: Enkelkinder! Doch weder ihre beiden Töchter noch die zwei Söhne machen Anstalten, sich fortzupflanzen. Und so richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf jemand anderes, der plötzlich abends vor ihrer Tür steht: Savannah, eine junge Frau, die Opfer häuslicher Gewalt geworden ist und auf gut Glück bei den Delaneys angeklopft hat. Diese Ausgangssituation baut sich langsam und in Rückblenden auf, während bereits der Prolog des Romans mit der Tür ins Haus fällt: Wenige Monate nach den geschilderten Ereignissen ist Joy verschwunden. Zurück bleiben eine kryptische SMS, die sie an ihre Kinder geschickt hat, und Ehemann Stan, der sich nicht groß um sie zu sorgen scheint und auch anderweitig verdächtig wirkt. Doch wie konnte das passieren – und was ist überhaupt geschehen? Liane Moriarty wechselt zwischen zwei Zeitebenen und mehreren Erzählperspektiven: In den Rückblenden erzählt die später verschwundene Joy oft ihre Sicht der Dinge, doch es sind auch immer wieder Kapitel aus den Perspektiven ihrer vier Kinder geschrieben. Letztere sind außerdem meist die Erzähler der im Jetzt spielenden Abschnitte, doch auch die Ermittlerin, die Joys Verschwinden untersucht, kommt mehrfach zu Wort. Nach und nach wird klarer, was in der Vergangenheit passiert ist – wobei die Rückblenden durchaus kleine Längen haben. Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass die Delaneys eine Tennisfamilie sind und der Sport eine große Rolle spielt. Sehr gelungen sind der Autorin die Einblicke in das scheinbar perfekte Familienleben. Charakterstudien sind Moriartys große Stärke und ihre Enthüllungen rund um die einzelnen Biografien lesen sich packend. Wie sich am Ende alle Puzzleteile zusammenfügen, ist grandios: unvorhersehbar, aber absolut stimmig. Und so macht „Eine perfekte Familie“ durchaus Spaß, auch wenn dem Roman ein paar Straffungen hier und da gutgetan hätten.

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