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Rezensionen zu
1000 Jahre Freud und Leid

Ai Weiwei

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Ai Weiwei beschreibt in den Erinnerungen seine schwierige Kindheit mit den Demütigungen, die sein Vater erleben musste. Trotzdem konnte er eine künstlerische Laufbahn aufbauen. Seine Erfahrungen mit den politischen Wirrnissen dieser Zeit prägten ihn. Er war immer wieder in Aktivitäten verwickelt, da er sich in seiner Heimat für Menschenrechte einsetzte. Auch seine Bekanntheit bewahrte ihn nicht davor, 2011 inhaftiert zu werden. Dieses Buch ist sehr persönlich und intensiv geschrieben und gibt nicht nur Einblicke in seine Familie sondern zeigt auch das politische System. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und muss immer wieder verteidigt werden.

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In der Masse zeitgenössischer Kunstwerke verschwimmen für mich viele zu einem undefinierbaren Brei. Viele stechen jedoch auch heraus. Und bei einigen - eher wenigen - kann ich mich noch exakt an den Moment und die Emotionen bei unserer Begegnung erinnern - oder sogar mehr als erinnern, tatsächlich wieder spüren. So geht es mir bei Ai Weiweis „Fairytale“, als ich 2007 in Kassel chinesischen Staatsbürgern begegnet bin, die insgesamt zu 1001. die Documenta besuchten. So geht es mir bei „Remembering“, 9000 Schulrucksäcken am Münchner Haus der Kunst, die mit dem Schriftzug „Sieben Jahre lebte sie glücklich in dieser Welt“ auf die Opfer, darunter tausende Kinder, des Erdbebens in Sichuan verwiesen. Und so geht es mir mit „Sunflower Seeds“, Millionen von handbemalten Porzellan-Sonnenblumenkernen, die den Boden der Tate Modern bedeckten, die live zu sehen ich 2010 extra nach London geflogen bin. Die Arbeiten des 1957 geborenen Ai Weiwei vereinen für mich Poesie und Politik, Leben und Kunst, Realität und Ästhetik - und genauso tut das nun seine Autobiografie "1000 Jahre Freud und Leid". Er umreißt darin nicht nur seine eigene Geschichte (und die seines Vaters) persönlicher Beziehungen und harter politischer Verfolgung, sondern entwirft einen fundierten historischen Überblick des chinesischen Kommunismus. Zugegeben liest sich das jetzt nicht unbedingt easy peasy dahin, aber die poetische Sprache fängt eine:n dann doch immer wieder auf, wenn man sich mal in den Namen chinesischer Politiker oder Städte verheddert hat. Kein Wunder, Ai Weiweis Vater, Ai Qing, war auch Dichter. Übersetzt von Norbert Juraschitz und Elke Link, erschienen am 2. November 2021 im Penguin Verlag.

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