Rezensionen zu
Der Rabbiner ohne Schuh

Relevant

10.05.2022

Barbara Bišický-Ehrlich erzählt in sehr kurzen Episoden aus ihrem Leben als Tochter tschechischer Juden, die nach Frankfurt emigriert sind. Es sind heitere Szenen aus der Kulturclash-Szene oder dem Generationenkonflikt. Es sind aber auch wichtige Berichte von Antisemitismus, Vorurteilen gegenüber Juden und anderen Fremden und dem mühsamen Kampf dagegen. Die Szenen geben einen einfachen Einblick, es fehlt ihnen dann aber doch an Zusammenhang und Fundament.

Barbara Bišický-Ehrlich's Weg zum jüdischen Glauben

05.05.2022

Auf den "Rabbiner ohne Schuh" habe ich mich im Vorfeld sehr gefreut. Leider konnten meine Erwartungen nicht ganz erfüllt werden. Zwar gestaltet sich das Buch als sehr kurzweilig und lädt durch ein paar persönliche Anekdoten auch zum Schmunzeln ein, jedoch fehlte mir ein allgemeiner roter (Handlung-)Faden. Allgemein hätte ich mir mehr spezifische Informationen zum jüdischen Leben in Deutschland gewünscht. Dafür scheuche ich jetzt vielleicht einfach die Doku, in der ihre Familie auch mitwirkt. Zur Auseinandersetzung und zum Hinterfragen von Vorurteilen und der Beziehung zur eigenen Religion hat es auf jeden Fall angeregt.

Bunt wie ein Blumenstrauß

30.04.2022

In ihren Kurzgeschichten bringt die Autorin dem Leser ihren Alltag nahe. Offiziell den "jüdischen" Alltag, aber wenn man etwas genauer hinschaut, dann unterscheidet es sich nicht gravierend von dem Alltag z.B. einer christlichen Person. Sie erzählt nicht nur, was ihr persönlich witziges, trauriges, dramatisches und fröhliches passiert, sondern auch von ihren Familienmitgliedern. Es ist eine Mischung aus kurzweiligen Geschichten und einem Einblick in jüdische Traditionen und Riten wie die Scheidung vor dem Rabbiner (ohne Schuhe). Ich fand es bisweilen schon witzig und interessant, aber so ganz hat es mich leider nicht abgeholt. Ich hätte mir eine Verbindung zwischen den Geschichten gewünscht oder zumindest eine zeitliche oder logische Reihenfolge (falls es sie gab, war wa für mich leider nicht erkennbar). Aber das Buch ist genauso wie das Cover - bunt! Wie ein Blumenstrauß aus dem sich jeder das Passende aussuchen kann.