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Rezensionen zu
Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten

Bettina Storks

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Dieulefit - Gott hat es gemacht

Von: Hopeandlive aus Bickenbach

30.05.2023

Dieser Ort hat seinen Namen und seine Bedeutung ganz zu recht. Dieulefit -Gott hat es gemacht. Ein Ort im unbesetzten Teil Frankreichs, der mit ungewöhnlich widerständigen Einwohnern gesegnet war. Denunziation gab es in diesem Ort mit vorwiegend protestantisch geprägten Einwohnern nicht und sie vollbrachten ein wahres Wunder in einer der dunkelsten Zeit Europas. Im Jahr 1965 hört die junge und für ihre Zeit toughe Radiomoderatorin Agnes von diesem kleinen Ort Dieulefit, in dem mehr als tausend Flüchtlinge Schutz gesucht haben, unter anderem viele jüdische Kinder, die in der Schule Beauvallon von eben diesen couragierten Bewohnern versteckt wurden. Agnes reist im Auftrag ihres Freiburger Radiosenders nach Frankreich, doch nicht nur der berufliche Auftrag bewegt Agnes. Sie hofft eine Spur ihrer jüdischen Kinderfreundin Lily zu finden, die mit ihrer Familie und den anderen jüdischen Einwohnern ihres Heimatortes Sulzburg im Oktober 1940 deportiert wurde. Seitdem fehlt jede Spur von Lily. Für Agnes ging das Leben in Deutschland nach dem Krieg weiter, sie strebt eine Karriere beim Rundfunk an und will unabhängig sein. Wie viele Nachkriegskinder ist sie mit dieser Mauer von Sprachlosigkeit und Unfähigkeit, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, konfrontiert und das nicht nur in ihrer Familie.... Doch Agnes ist entschlossen ein ganz bestimmtes Versprechen einzulösen, dass sie Lily einst gegeben hat. Ihre damalige Freundin jedoch will sich nicht finden lassen und als es Agnes doch gelingt, sie aufzuspüren, sieht sie sich einer völlig veränderten Lily gegenüber. Ihr Ziel und Vorhaben gestaltet sich zunehmend schwierig, aufwühlend und nicht ungefährlich. Agnes und Lily waren beste Freundinnen und verstanden nicht wirklich, was in dieser Zeit passierte und zu was Menschen in der Lage waren anderen Menschen anzutun. Beide hatten sich auf irgendeine Weise immer im Herzen, doch 25 Jahre, viele schwere Verluste, verschwiegene Schuld und eine generationen- und länderübergreifende Gleichgültigkeit macht es den jungen Frauen schwer ihr Erbe anzunehmen und damit in gesunder Weise umzugehen. Es ist für den Leser spannend zu lesen und nachzuempfinden, wie die Kinder damals auf beiden Seiten mit dem Erlebten umgegangen sind und wie sie ihr Leben weiter gestaltet haben. Bettina Storcks hat es mal wieder auf eine ganz wunderbare Weise geschafft, den Leser von Seite 1 an in den Bann zu ziehen. Wir begeben uns auf eine Zeitreise in das Jahr 1965, dieses Lebensgefühl kann ich noch gut nachvollziehen, und abwechselnd in das Jahr 1940 und werden in die dunklen Geschehnisse der damaligen Zeit, die auf wahren Begebenheiten beruhen, mit hineingenommen. Die Autorin versteht es, das komplizierte Geflecht des französischen Widerstands, den Mut und die Zivilcourage einzelner Menschen darzustellen und das Schweigen und die Sprachlosigkeit der Kriegs- und Nachkriegsgeneration wieder aufleben zu lassen. Für mich wäre Dieulefit und die Schule von Beauvallon ein Reiseziel, um den mutigen Frauen, die sich dort um die Kinder unter Einsatz ihres Lebens gekümmert haben, nachzuspüren und zu hoffen, dass auch ich mit einer solchen Zivilcourage gesegnet bin. Absolut lesenswert!!

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Bettina Storks hat mit ihrem neuen Roman "Das Wunder von Beauvallon" dem Ort Dieulefit und seinen Bewohnern ein weiteres Denkmal gesetzt. Die Einwohner des Ortes versteckten während des Zweiten Weltkrieges fast so viele Flüchtlinge, wie es in Dieulefit Bewohner gab. Bis heute ist nicht ganz klar, wie es funktionieren konnte, ohne dass nur einer davon etwas verraten hätte. Ein Ort voller Menschlichkeit und Zivilcourage... Die Autorin hat ihre fiktive Geschichte rund um das jüdische Mädchen Lily Blum und ihrer arischen Freundin Agnes aus Sulzburg in Südbaden mit viel Einfühlungsvermögen geschrieben und sie mit den historischen Gegebenheiten verbunden. 1965. Agnes ist Moderatorin beim Freiburger Radiosender. Die Programmschwerpunkte, die sie moderieren darf, handeln von Vereinversammlungen, Kochsendungen und Haushatlstipps. Als ihr Chefredakteur sie mit einer neuen und anspruchsvollen Recherche über "stille Helfer" in den französischen Ort Dieulefit schickt, ist sie fasziniert. Sie sucht seit Jahren vergeblich nach ihrer jüdischen Kinderfreundin Lily Blum, die als neunjähriges Mädchen gemeinsam mit ihrer Familie und anderen Juden aus ihrer Heimatgemeinde Sulzburg deportiert wurde. Könnte Lily in Dieulefit, wo während des Zweiten Weltkrieges mehr als tausend Flüchtlinge Schutz gefunden haben - darunter viele jüdische Kinder - Hilfe gefunden haben? Agnes begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit … Bettina Storks gelingt es hervorragend, die historische Ereignisse mit fiktiven Romanfiguren zu verbinden. Auf zwei Zeitebenen erzählt sie uns von Lily's Schicksal ab 1940 und der Suche von Agnes im Jahre 1965, die sie in die südostfranzösische Region Auvergne-Rhône-Alpes führt. Als dritte Perspektive lernen wir Jolie, eine Widerstandskämpferin der Résistance kennen. Sie bringt vorwiegend Kinder aus diversen Lagern nach Dieleufit, wo sie in der Schule Beauvallon untergebracht werden und neue französische Namen erhalten. Das Augenmerk liegt bei den Kindern und den Lehrern der Schule. Das Schicksal der Menschen geht zu Herzen und man fiebert und leidet beim Lesen mit. In Jean-Pierre findet Lily einen Freund fürs Leben. Trotz der schweren Thematik ist der Roman immer hoffungsvoll. Die Charaktere sind mit viel Feingefühl gezeichnet und wunderbar authentisch dargestellt. Ganz besonders beeindruckt hat mich Jolie, die im Widerstand für "ihre" Kinder kämpft - sich immer bewusst, welche Gefahren sie eingeht. Es gab sehr viele berührende Momente, die mich erschüttert haben, aber auch sehr schöne und hoffnungsvolle Szenen. Bettina Storks hat hier hervorragend recherchiert und mit sehr viel Herzblut eine Geschichte geschrieben, die man nicht so schnell vergisst. Marguerite Soubeyran, Catherine Krafft und Simone Monnier schufen mit der Schule namens Beauvallon die Grundlage für die Rettung der jüdischen Kinder. Marguerite und Catherine sind an einer Wand hinter der Schule verewigt worden. In der Klappe des Einbandes ist dieses Bild abgebildet und noch weitere Originalaufnahmen der Schule. Am Ende gibt es noch ein Nachwort der Autorin und eine kleine Gegenüberstellung von Wahrheit und Fiktion. Fazit: Eine einmalige und berührende Geschichte über die stillen Helden des Zweiten Weltkrieges und einem Dorf, dass geschlossen Menschlichkeit zeigte. Berührend, fesselnd und eindringlich. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!

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Eine Geschichte, die bewegt

Von: Tines_chamber_of_books

22.05.2023

Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin welches ich lese, aber mit dieser Geschichte, welche auf wahren Begebenheiten beruht, hat sie hat sie eine spannende und hoch emotionale Geschichte zu Papier gebracht. Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, da ich von Dieulefit und seinen Bewohnern bis Dato noch nie etwas gehört hatte. Erzählt wird hier die Geschichte des kleinen Dorfes Dieulefit in Frankreich, welches während des zweiten Weltkrieges viele jüdische Kinder bei sich aufgenommen und versteckt hat. Die Autorin schafft es die wahren Begebenheiten wunderbar mit dem fiktiven Teil der Geschichte und deren Charakteren zu verknüpfen. Dies passiert in zwei Erzählzeiten, während des Krieges und in den 1960er Jahren, gepaart mit verschiedenen Erzählperspektiven der einzelnen Protagonisten. Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch gezeichnet und man fiebert mit Lilly, Jolie und Agnes mit. Mich hat die Geschichte sehr aufgewühlt, da sie wie gesagt hochemotional ist. Man spürt die Angst der Kinder und fühlt die Hoffnung und den Mut der Bewohner des Dorfes und der Schule Beauvallon. Bemerkenswert welche Leistung sie durch ihren Mut und Zusammenhalt erbracht haben. Dabei waren sie allesamt nur menschlich in einer menschenunwürdigen Zeit

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Es ist doch immer wieder beeindruckend, welche wahren Geschichten in der Öffentlichkeit so gar keine Aufmerksamkeit bekommen haben, obwohl sie doch ihresgleichen suchen. Umso schöner ist es, dass die wunderbare Autorin Bettina Storks sich dieser Ereignisse angenommen hat, die das Leben so vieler Menschen nicht nur beeinflusst, sondern schlichtweg erhalten hat. Bettina nimmt mich mit an den kleinen Ort Dieulefit in Frankreich, in dem durch die selbstlose Hilfe der Einwohner so viele Menschen – besonders eben auch Kinder - der grausamen Judenverfolgung der Nazis entkommen konnten. In den sechziger Jahren, zwanzig Jahre nach Kriegsende, bekommt die junge Radiomoderatorin Agnes von ihrem Chef unter der Hand den Auftrag, genau dieser Geschichte nachzugehen. Noch ahnt niemand, dass dies nicht nur ihre geheimste, sondern wohl auch auch ihre persönlichste Geschichte werden wird. Ihre damalige Kindheitsfreundin Lily gehörte nämlich zu den aus ihrem Heimatort bei Nacht und Nebel verschleppten Juden, deren Schicksal bis dato oft im Ungewissen liegt. Agnes begibt sich auf Spurensuche und ist dabei nicht immer ein gern gesehener Gast … Inzwischen kenne ich den großartigen Schreibstil der Autorin, von der ich fast alle ihre Werke gelesen und geliebt habe. Diesmal jedoch hat Bettina sich selbst übertroffen, denn ihr auf realen Fakten basierender Roman „Die Kinder von Beauvallon“ scheint eine besondere Herzensangelegenheit zu sein. Man spürt beim Lesen der Zeilen nicht nur die akribische Recherche, sondern auch die Liebe zu ihrem Projekt. Die Autorin denkt sich in die Figuren und erweckt sie damit zum Leben, was mich beeindruckt, gerührt und betroffen zurückgelassen hat. Von mir gibt es uneingeschränkte fünf von fünf Sternen verbunden mit einer unbedingten Leseempfehlung um ein weiteres kleines, leider nicht feines Kapitel unserer Geschichte unvergessen zu machen. Liebe Bettina … Chapeau!

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Inhalt: 1940. Die neunjährige Lily verabschiedet sich auf dem Marktplatz von Sulzburg in Südbaden von ihrer gleichaltrigen besten Freundin Agnes, denn Lilys Familie gehört zu den 27 Menschen der jüdischen Gemeinschaft der kleinen Stadt, die ins Lager Gurs in Südfrankreich deportiert werden. Beide Kinder können noch nicht ahnen, was das für Lily bedeuten wird. 25 Jahre später erfährt Agnes im Rahmen einer Recherche für den Radiosender bei dem sie arbeitet, von einem kleinen französischen Ort namens Dieulefit, in dem im Zweiten Weltkrieg etwa 1500 Flüchtlinge von den Einwohnern versteckt wurden und so vor dem KZ gerettet. Für viele jüdische Kinder wurde die Schule Beauvallon bis zu Kriegsende ein neues Zuhause. Könnte auch Lily eines der Kinder sein und überlebt haben? Agnes Nachforschungen führen sie auf die Spur von äußerst mutigen und hilfsbereiten Menschen, die ihr Leben riskierten, um die Flüchtlinge zu schützen. Meine Meinung: Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Das Dorf Dieulefit und die Schule Beauvallon, sowie die Lehrerinnen und einige andere hier erwähnte Charaktere, gab es wirklich. Die Geschichte um Agnes, Lily und Jolie ist zwar fiktiv, doch angelehnt an reale Vorbilder und hätte sich genauso abspielen können. Wieder einmal schafft es Bettina Storks, uns auf spannende, berührende und unterhaltsame Weise auf eine Reise in die Vergangenheit mitzunehmen und ein dunkles Kapitel aus der Geschichte lebendig werden zu lassen. Ihr Schreibstil lässt sich trotz des ernsten Themas sehr angenehm und flüssig lesen. Zudem beschreibt sie alle Charaktere authentisch und bildhaft, so dass ich sie mir gut vorstellen und mit den Protagonisten mitfiebern konnte. Die Autorin erzählt diese Geschichte auf zwei Zeitebenen und aus drei verschiedenen Perspektiven. Während wir in der Gegenwart Agnes bei ihrer Suche nach ihrer Freundin Lily und ihrer Recherche zu dem "Wunder von Dieulefit" begleiten, erfahren wir in der Vergangenheit, wie es Lily seit ihrer Deportation ergangen ist und lernen die junge und mutige Widerstandskämpferin Jolie kennen. Mir haben beide Zeitebenen gleich gut gefallen, wobei natürlich die Kapitel in der Vergangenheit noch dramatischer und berührender sind. Ich hatte noch nie etwas von dem Dorf und seiner Geschichte gehört und finde es absolut bewundernswert, dass alle Einwohner des kleinen Städtchens zusammengehalten und geschwiegen haben. Respekt vor soviel Mut! Fazit: Ein Roman, der schon auf den ersten Seiten berührt. Ein wichtiges und von der Autorin gut recherchiertes und authentisch erzähltes Kapitel aus unserer Vergangenheit über das man viel zu wenig weiß. 4,5 Sterne

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„Die Kinder von Beauvallon“ ist ein fesselnder Roman der Autorin und Literaturwissenschaftlerin Bettina Storks. Im Oktober 1940 wird Lily Blum von Sulzburg in Südbaden in die Fremde deportiert und reicht in letzter Sekunde ihrer Freundin Agnes die Hälfte eines Fotos, das die beiden Freundinnen zeigt. Gleichzeitig geben sie sich das Versprechen das Foto später wieder zusammenzufügen. Nach diesem herzzerreißendem Prolog geht es in das Jahr 1965. Agnes ist inzwischen Radiomoderatorin und bekommt den Auftrag in ein kleines Dorf nach Frankreich zu reisen, um ein Stück der dunklen Geschichte der Bundesrepublik aufzuarbeiten. Das ist genau das, was Agnes möchte, ein gesellschaftliches relevantes Thema. Gleichzeitig ist es auch sehr persönliche Recherche für Agnes, die sich fragt, ob ihre Freundin Lily, von der sie seit zwanzig Jahren nicht gehört hat, überlebt hat. Agnes recherchiert in dem kleinen französischen Ort Dieulefit, in dem während des Zweiten Weltkriegs mehr als tausend Flüchtlinge gerettet wurden. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke, in das Leben von Lily, ihren Weg in das Internierungslager Gur und ihre Flucht zum Internat Beauvallon. Wiedereinmal hat Bettina Storks ein Stück deutsche Geschichte lebendig werden lassen. Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten und das, was die Menschen in Dieulefit geleistet haben, ihr Mut und ihre selbstlose Nächstenliebe darf nicht vergessen werden. Die historischen Vorkommnisse sind erschütternd, so dass mir beim Lesen fast die Luft wegblieb und gleichzeitig ist unglaublich viel Hoffnung zu spüren. Dadurch, dass der Roman in zwei Zweitebenen und aus drei Perspektiven – der von Agnes, Lily und Jolie, einer Widerstandskämpferin – berichtet, habe ich ein gutes und umfassendes Bild der Geschehnisse erhalten. Die historischen Ereignisse sind wieder einmal – wie ich es aus den anderen Büchern der Autorin gewohnt bin – hervorragend recherchiert. Sie versteht es zu berühren und auf vergangene Missstände, die sich niemals wiederholen dürfen, aufmerksam zu machen. Das Nachwort der Autorin und der Anhang über Wahrheit und Fiktion runden diesen Roman gelungen ab. Mich haben die Ereignisse aus der Vergangenheit ebenso berührt und aufgewühlt wie Agnes Recherche in der Gegenwart. Ich kann das Buch Leser*innen, die gerne historische Romane lesen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, nur empfehlen.

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Vielen Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung dieses Buches Autorin: Bettina Storks Verlag: Diana Erschienen am: 12.04.2023 Ich bin sehr dankbar durch dieses Buch einen Teil der französischen Geschichte kennengelernt zu haben, von dem ich zuvor noch nie gehört habe. Zum Inhalt: In Kindertagen sind Agnes und Lily beste Freundinnen. Doch ihre Freundschaft findet ein jähes Ende, als Lily von den Nazis aus ihren Heimatort deportiert wird. Seit diesem Tag hat Agnes nie wieder von ihrer Freundin gehört. Als sie fast 20 Jahre später von dem Radiosender, bei dem sie arbeitet, den Auftrag bekommt ins französische Dieulefit zu reisen, sagt sie direkt zu. Denn in Dieulefit wurden in einer Schule mehr als 1000 Kinder vor den Geräultaten der Nazis gerettet. Agnes Recherche bringt sie zu den mutigen Menschen bzw. zu einem ganzen Dorf, das stummen Widerstand geleistet hat. Fazit: Jedes Buch, das gegen das Vergessen geschrieben wird ist wichtig!!! Eine „Bewertung“ kann und möchte ich bei diesem Thema nicht abgeben. Jedes Buch, das mit Hilfe von Zeitzeugen entstanden ist, ist etwas ganz besonderes! Ich selbst habe tatsächlich noch nie zuvor von der Schule und den Geschehnissen im Dieulefit gehört. Ich bewundere den Mut, den diese Menschen im Widerstand hatten. Gemeinsam konnten so viele Menschenleben gerettet werden. Ein ganzer Ort, an dem jeder seinen Teil beigetragen hat, um dies möglich zu machen. Der Roman basiert auf wahren Gegebenheiten und die Schule existiert noch heute. Die Autorin hat reale Personen auf fiktive Charaktere treffen lassen, sich aber hauptsächlich an realen Vorbildern orientiert. In diesem Roman wird Nächstenliebe, Mut und Entschlossenheit wirklich gelebt. Und das in einer Bescheidenheit, die mir immer im Gedächtnis bleiben wird.

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„Die Kinder von Beauvallon“ von Bettina Storks ist eine Geschichte die mich sehr berührt hat. 1965 begibt sich die Radiojournalistin Agnes nach Frankreich in den kleinen Ort Dieulefit. Hier recherchiert sie über die Geschehnisse aus dem zweiten Weltkrieg. In diesem kleinen Ort mit seinen mutigen Einwohnern fanden während der deutschen Besetzung tausende Flüchtlinge Schutz. In der Schule Beauvallon wurden viele jüdische Kinder versteckt. Auch Kinder aus Südbaden. Dass erinnert Agnes an ihre Freundin Lily von der seit 20 Jahren jede Spur fehlt. Sie fragt sich ob es noch Hoffnung gibt, dass Lily doch überlebt hat. Die letzten Worte ihrer Freundin waren „wir werden es wieder zusammenkleben“ als sie ihr eine Hälfte eines Bildes auf dem die Freundinnen zu sehen waren von der Ladefläche eines Lastwagens warf. Dann verlor sich jede Spur von Lily. Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Schon der Prolog hat mich sehr berührt. Lily wird mit ihren Eltern deportiert. Noch vom Lastwagen aus verabschieden sich Lily und Agnes mit einem Versprechen. Einmal begleiten die Leser.innen Agnes bei ihrer Recherche die immer mehr zu einer persönliche Suche nach ihrer Freundin wurde. Die Hoffnung, dass Lily eins der Kinder war, die in der Schule Beauvallon versteckt wurden und den Krieg überlebt haben nimmt immer mehr Gestalt an. Aber ist es vielleicht nur ein Wunschdenken? Im zweiten Handlungsstrang erleben die Leser.innen hautnah mit wie die Menschen im Lager Gurs gequält wurden. Man ist aber auch dabei wie Kämpfer der Résistance immer wieder versuchten Menschen zu helfen und sie zu befreien. Antonie und Jolie retten viele Kinder vor den Lagern. Es ist bei all der Grausamkeit so wohltuend zu wissen, dass es Menschen gab die völlig selbstlos für andere ihr Leben riskierten. Die Einwohner eines ganzen Dorfes haben sich für die verfolgten Menschen und für die Kinder eingesetzt. Bettina Storks hat mich schon mit einigen Romanen begeistert. Mit „Die Kinder von Beauvallon“ hat die Autorin wieder ein sprachgewaltiges Werk veröffentlicht. Mir war bisher das Dorf Dieulefit wie auch die Schule Beauvallon unbekannt. Mit viel Spannung habe ich die Geschichte gelesen. Man spürt wie genaue Bettina Storks für ihre Geschichte recherchiert hat. In der Geschichte werden Realität und Fiktion so fein verwebt, dass sie nicht mehr zu trennen sind. „Die Kinder von Beauvallon“ war für mich ein großes Lesevergnügen und gehört schon jetzt zu meinen Highlights des Jahres.

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