Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Stadt der Mörder

Britta Habekost

Kommissar Julien Vioric ermittelt (1)

(19)
(8)
(0)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Wow. Was für ein schönes Buch. Gebunden ist es. Ein Bändchen ist mit dabei. Aber darum geht es nicht. Auch ist es nicht wirklich „meine Zeit“ (die Handlung spielt im Winter 1924) und auch nicht mein favorisierter Ort der Handlung (wir befinden uns in Frankreich, genauer gesagt Paris). Aber auch das ist nicht wichtig. Der Klappentext hatte mich angezogen, also wollte ich es auch lesen, zugegeben etwas skeptisch, aber im Laufe der Lektüre zunehmend zufrieden mit dieser Buchauswahl. Britta Habekost hat ein kleines Meisterwerk zu Papier gebracht. Auf 450 Seiten erzählt sie die Geschichte von Lysanne, von ihrer Schwester Mira, von einer verloren geglaubten Liebe, vom Kommissar Vioric und dessen Bruder, aber auch von einer Zeit in der der Surrealismus seine Blüten treibt. Sehr behutsam nimmt sie den Leser bei der Hand und führt ihn – Kapitel für Kapitel – in einer sehr schönen, weichen Sprache durch eine scheinbar grausame Welt auf der einen und durch eine wilde, verrückte Zeit auf der anderen Seite. Die grausamen Morde die just zu dieser Zeit in Paris geschehen, scheinen keinem Muster zu folgen. Vioric tappt im Dunkeln. Einige Beweise führen Vioric in die Passage de l’Opéra, zu einer jungen Frau, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester in größte Gefahr begeben hat. Doch noch weiß sie nichts davon. Sie ist bereits dem Charme der Pariser Dichter und der betörenden Schönheit der Stadt verfallen. Nicht ahnend, dass sie der Schlüssel zu allem ist. Nicht ahnend, dass sie bereits im Visier des Mörders steht … Die Protagonisten des Romans, so erfährt der Leser im Nachwort, sind nicht allesamt fiktive Charaktere sondern Britta Habekost versteht es geschickt Realität, Geschichte in einem Roman zu verweben. So erhält auch damals so aufstrebende Surrealismus eine „Bühne“ in dieser Geschichte. Gelegentlich überlegt man, ob der „Krimi“ die Story ist, oder mehr die Liebesgeschichte zwischen Lysann und Aragon, ob es eine Erzählung vom Leben der Breton Clique sein soll oder eine Abhandlung über so manche Abgründe des Menschen und ihrer Abhängigkeiten. Geschickt tragen eine Reporterin und ein Polizeichef ebenso zur Spannung bei, wie der ein oder andere Hinweis im Laufe der Erzählung. Man liest sich wunderbar durch die Zeilen, zu keinem Zeitpunkt kommt Langeweile auf und das charmante ist, man (also in dem Fall ich) hat zu keinem Zeitpunkt den Drang unbedingt den Mörder identifizieren zu wollen, nein, man liest einfach weiter, man ist sowieso in der Handlung, der Stadt, dem Ort „gefangen“ Natürlich offenbart sich im Finale, welches sich zwar irgendwie ankündigt, dann auch das „hässliche Gesicht“ des Peinigers und seine Leidensgeschichte und auch hier schreibt Habekost unbeirrt in ihrer schönen Sprache weiter. Sie braucht kein Feuerwerk und Spezialeffekte, sie beherrscht einfach die Kunst der Erzählung mit Spannung zu verweben. FAZIT: ein tolles Buch. Lesenswert ohne wenn und aber. ***** / und sogar mit Lesebändchen, gibt einen * extra (c) udomittendrin.de, Mär22

Lesen Sie weiter

Als historisch-interessierter, frankophiler Krimi-Fan kam ich um diesen Roman mit einem noch dazu bestechend schönen Cover natürlich nicht herum und musste ihn lesen! Durch das winterliche Paris 1924 verfolgen wir die sich kreuzenden Wege zweier Protagonist*innen: dem Lieutenant Julien Vioric, der einen sowohl grausamen als auch rätselhaften Mord aufzuklären hat, dem weitere folgen sollen, sowie der mittellosen Lysanne, die der Spur ihrer verschwundenen Schwester in die „Stadt der Mörder“ gefolgt und nun nicht nur auf der Suche nach eben jener ist, sondern auch nach irgendeiner Form von Anstellung und vor allem einer Zukunft, da sie niemanden und nichts als ihrem Handgepäck samt Schreibheft mehr hat. Beide Protagonist*innen haben ihr Päckchen, das nach und nach einige Parallelen aufweist, aus der Vergangenheit zu tragen, treffen im Laufe der Geschichte auf eine interessante Künstlerszene, eine Verkörperung von Genie und Wahnsinn, wandeln gemeinsam mit uns Lesenden auf Flohmärkten, in Cafés, billigen Abstiegen und deutlich luxuriöseren Apartments, wodurch die verschiedenen Protagonist*innen toll charakterisiert werden und es viel zu entdecken gibt, während wir auf ein spannendes Finale zusteuern. Obwohl ich mit hohen Erwartungen an diese Lektüre herangegangen bin, bereits mit der Sicherheit, dass dieses Buch mir gar nicht nicht gefallen könnte, hat es mich noch positiv überrascht. Das lag zum einem an der unfassbar bildgewaltigen, poetischen Sprache, die die Leser*innen direkt ins Geschehen reißt, mit ungewöhnlichen Ausdrücken (ich musste sofort an eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen, Cornelia Funke, denken), die in krassem Gegensatz zu den sehr grausamen Morden steht (-> perfekt passendes Zitat dazu auf S. 143: „Warum bedient sich ein Schriftsteller einer derart poetischen Erhabenheit, um damit nichts als Gräueltaten und unverständlichen Wust zu beschreiben?“). Zum anderen lag es an teils sehr philosophischen Gedankengängen und für mich persönlich sehr interessanten Themen, vor allem wenn es um den Surrealismus ging. Hierzu empfehle ich auch sehr, das Nachwort zur Idee und Entstehung des Romans zu lesen, mit spannenden kunst-, literatur- und kulturhistorischen Hintergründen zum Surrealismus. Ein Deutsch LK hätte sein helle Freude daran, die rhetorischen Mittel dieses einzigartigen Schreibstils aufzulisten und zu deuten … und so traue mich kaum, mit meinen stümperhaften Worten diese Rezension zu schreiben. Ich möchte euch diesen Kriminalroman einfach nur ans Herz legen. Es lohnt sich, auf so vielen Ebenen! Danke an das Bloggerportal und den Penguin Verlag für dieses Rezensionsexemplar! TW: Wort “Indianer”, brutale Morde (zu spezifischen Themen könnt ihr mich gern auch anschreiben!)

Lesen Sie weiter

Paris, Dezember 1924: die grausig entstellte Leiche des 16jährigen adligem Clement Faucogney wird geborgen und stellt die Polizeipräfektur vor Herausforderungen. Mit den Ermittlungen betraut werden Lieutenant Julien Vioric und seine Kollegen Tusson und Murier. Vioric ist traumatisiert aus dem 1. Weltkrieg zurückgekommen und wird von seinen ganz eigenen Dämonen verfolgt. Vioric hat gerade seine ersten Befragungen aufgenommen, da geschehen auch schon weitere brutale Morde, und eine der Spuren führt zu der jungen Lysanne, die erst vor kurzem aus der Provinz nach Paris gekommen ist und hier ihre verschwundene Schwester sucht. Lysanne wiederum begibt sich auf ihrer Suche in grosse Gefahr, und Vioric muss erkennen, dass die monströse Mordserie, die die Stadt erschüttert, eng verknüpft ist mit Lysannes Geschichte – und dass Lysanne in grosser Gefahr ist…. Ja, vielmehr will ich vom Plot gar nicht verraten, der übrigens super spannend und sehr intelligent gestrickt ist. Das Bemerkenswerte an dem Krimi ist hier das historische, authentische Setting des Paris der 1920er Jahre, und die Verknüpfung des Geschehens mit der Surrealistenszene. Durch Lysanne lernen wir hier Andre Breton, Louis Aragon und ihre Kompagnons kennen, und das ist echt cool gemacht und interessant. Die Autorin ist Kunsthistorikerin und kennt sich hier aus – und das fand ich klasse. Ganz nebenbei, eingewoben in einen spannenden Kriminalfall, bringt sie uns die Ideen und die Philosophie der Surrealisten und des Dada näher, und greift dabei auch auf einige historisch belegte Aktionen und Aktivitäten dieser Gruppe zurück. War toll. Und teilweise auch sehr witzig: wenn Surrealisten zum Verhör auf die Polizeistation gebeten werden, ergeben sich sehr skurrile Gespräche, in denen aber viel philosophische Wahrheit steckt. Hat mir gefallen 😊. Hier werden (kunst)-historische Fakten und Fiktion clever zusammengeworfen. Im (leider etwas kurzem) Anhang zum Schluss geht Frau Habekost auch noch mal darauf ein, was nun tatsächliche dichterische Freiheit war, und was nicht – war interessant! Knappe 450 Seiten fasst der Roman, und er lässt sich sehr flüssig lesen. Die Protagonisten sind alle detailliert gezeichnet, und alle auch für mich sehr echt. Sehr greifbar. Sehr bildgewaltig – ich hatte die Schauplätze vor Augen, ich war dabei 😉. Was soll ich sagen, ausser positiven Adjektiven fällt mir nichts ein: der Roman ist vielschichtig, historisch und geographisch extrem gut recherchiert, und permanent spannend. Düster-faszinierend. Ich mache es kurz: muss man lesen!! Vielen Dank ans Bloggerportal vom Randomhouse für das Rezensionsexemplar!!

Lesen Sie weiter

ich bin sprachlos über dieses Buch!

Von: Karsten Weichsel aus Kaiserslautern

06.12.2021

Ich kann nicht glauben, was für einen Schatz ich mit "Stadt der Mörder" da in den Händen halte. Ich weiß, das klingt jetzt sehr subjektiv und persönlich, aber ich sehne mich seit Jahren nach einem solchen Buch, ohne hätte sagen zu können, wie es beschaffen sein müsste. Ich lese normalerweise kaum Krimis; ich habe das Buch wegen seines wunderschönen Covers gewählt und weil ich Paris liebe. Aber dann finde ich da einen Roman, der sich anfühlt, als würde man eine Schatztruhe öffnen. Was Britta Habekost da mit Worten anstellt, ist einfach nur unglaublich. Als hätte die Autorin eine völlig neue Sprache erfunden! Wie ja auch die Surrealisten, von denen dieser Roman handelt. Die Autorin hat es geschafft, mich so zu verzaubern, dass ich mir mit jeder Seite viel mehr Zeit gelassen habe, als bei jedem anderen Buch. Einfach weil ich nicht wollte, dass es aufhört. Ich war so gerne in der Welt, die sie da erschaffen hat. Was für eine unglaubliche Geschichte! Düster und malerisch wie bei Carlos Ruiz Zafón und so eine intelligente Recherche. Für mich grenzt dieses Buch an Perfektion, es fällt so vollständig aus allem heraus, was ich jemals gelesen habe. Ich fühle mich nun seltsam leer und will, dass es weitergeht. Wird es denn eine Fortsetzung geben?

Lesen Sie weiter

„Stadt der Mörder“ ist ein außergewöhnlicher historischer Kriminalroman, der sich deutlich von dem unterscheidet, was man üblicherweise in diesem Genre geboten bekommt. Handlungsort ist Paris in den zwanziger Jahren. Der Krieg ist längst zu Ende, die Menschen richten sich wieder in ihrer Normalität ein. Aber nicht alle können das Erlebte vergessen, zu tief sind die Wunden, die der Krieg geschlagen hat. Bilder von zerfetzten Kameraden auf den Schlachtfeldern, das Wissen, gerade noch einmal davongekommen zu sein, all das hat sich tief in die Seelen der Überlebenden eingebrannt. Aber das Leben geht weiter… Lysanne, eine junge Frau vom Land, sucht nach ihrer Schwester, die vor vier Jahren spurlos verschwunden ist. Naiv und ohne einen Franc in der Tasche, überwältigt von all den Eindrücken, die die glamouröse Metropole an der Seine ihr vermittelt, scheint sie für die Opferrolle geradezu prädestiniert zu sein. Julien Vioric, Lieutenant der Kriminalpolizei, hat die Schrecken des Krieges zwar überlebt, aber die Verluste in seinem persönlichen Umfeld machen ihm noch immer zu schaffen. Und auch sein aktueller Fall bringt ihn bis an die Grenze des Erträglichen. Am Place du Panthéon wird die brutal verstümmelte Leiche eines jungen Mannes gefunden, das erste Opfer in einer Reihe grausamer Morde, verübt von einem entfesselten und äußerst brutalen Täter. Im Laufe seiner Ermittlungen verdichten sich für Vioric die Hinweise, dass der Täter aus den Reihen der Surrealisten kommen könnte, einer buntgemischten, anarchistischen Gruppe, in deren Reihen Schriftsteller, Maler und bildende Künstler zu finden sind. Sie lehnen die Werte der Bourgeoisie ab und propagieren eine neue Sicht auf die Welt, damit sich ein Ereignis wie der Erste Weltkrieg nicht wiederholt. Und ab hier wird es richtig interessant. Zum einen kreuzen sich hier die Wege des Ermittlers und Lysanne, die sich mittlerweile in deren Umfeld bewegt, zum anderen beschreibt die Autorin diesen elitären Zirkel sehr detailliert und macht uns mit den real existierenden Vertretern (Breton, Aragon etc.) und deren Gedankengut bekannt. Und dann taucht auch noch in einem Antiquariat ein Werk auf, das der Handlung eine neue Wendung gibt und alle Konventionen sprengt: „Die Gesänge des Maldoror“. Eine melancholische Grundstimmung, düstere Bilder, stimmige Atmosphäre, destaillierte Hintergrundinformationen, interessantes Personentableau, all das zu einer vielschichtigen Krimihandlung verwoben. Lebendig und gleichzeitig poetisch erzählt. „A diamond in the rough“ im Meer der historischen Krimis. Lesen!

Lesen Sie weiter

Highlight

Von: Nadine

20.11.2021

Für mich ist das Buch ein absolutes Lesehiglight. Es ist spannend, düster und abgründig.

Lesen Sie weiter

Paris 1924: Ein sechzehnjähriger Adelige und seine Gouvernante Isabelle werden tot aufgefunden. Doch Isabelles Schwester Lyssanne zweifelt an der Identität. Die Tätigkeit eines Kindermädchens passt nicht zu der ehemaligen Lazarettschwester, die an ihrer Aufgabe im Ersten Weltkrieg zerbrach und zur Kokainsüchtigen wurde. Die Spur führt schließlich zu einer Dichtergruppe, die sich die "Surrealisten" nennt. Doch nun befindet sich auch Lysanne in großer Gefahr... Für meine Verhältnisse habe ich recht lange für diesen Roman gebraucht. Ich konnte es nicht einfach schnell weglesen. Der Sprachstil ist so poetisch, ich wollte es genießen. Ich mochte die Figuren und die Charakterzüge, die nur der Krieg hervorbringen kann. Jede einzelne Seite war für mich pures Vergnügen. 5+/5 ⭐ wahrer Lesehighlight und sehr zu empfehlen. Werbung/ Rezensionsexemplar, lieben Dank an @bloggerportal @penguin_verlag für die Bereitstellung. Aus dem Nachwort kann man entnehmen, dass @brittahabekost von "Surrealistischen Manifest" von André Breton (Erstveröffentlichung 1924) inspiriert wurde. Von der Surrealistenbewegung habe ich noch nie zuvor gehört und habe anschließend noch etwas recherchiert. Vielen lieben Dank, wieder was dazugelernt.

Lesen Sie weiter

Ein Schreibstil zum Niederknien

Von: Ellabelle Santer aus Frankfurt

07.11.2021

"Er schwamm hinter ihr wie ein Hai in blutigem Kielwasser.“ wow! „Er sah diese zerfasernden Schatten im Augenwinkel und kam sich vor wie jemand, der alleine die Arktis durchquert.“ oder „Auf Fußspitzen tänzelnde Neugierde ließ die Reihen hin und her wogen.“ "Als würde der grell erleuchtete Teppich des Lebens hier ein wenig ausfransen." Wie kann man nur so bildgewaltig und wundervoll schreiben. Diese Melancholie, Zartheit in der Sprache. Und dann diese außergewöhnliche Handlung. Ich bin diesem Buch verfallen und würde gerne das tun, was die Autorin hier beschreibt. Mich „in die Umarmung der Pariser Nacht werfen“… Bereits auf den ersten Seiten wird ein Prinzip beschrieben, das sich wie ein wundersames Band durch den ganzen Roman zieht. "Der Magnetismus des Zufalls". Ich habe noch nie ein vergleichbares Buch gelesen....

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.