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Rezensionen zu
Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst

Mina König

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Mit allen Sinnen leben Meret Oppenheim ist eine junge Künstlerin, die versucht, im Paris des Jahres 1933 ihr Kunst zu vertiefen und ihr Leben zu leben. Sie genießt es, mit den Künstlern dieser Zeit zu leben und zu arbeiten. Meret träumt von einer eigenen großen Karriere, als sie auf den berühmten Maler Max Ernst trifft. Sie verliebt sich und eine heiße Affäre nimmt ihren Lauf, aber schnell merkt die junge Frau auch, sie will mehr sein als nur eine Frau hinter einem berühmten Mann. Ihr Weg führt sie weiter in andere Richtungen. Ehrlicherweise möchte ich gestehen, mit der Kunst habe ich es eigentlich nicht so und die Surrealisten der 30er-Jahre sagten mir eigentlich nicht viel. Natürlich kenne ich Pablo Picasso, aber ja, das war es dann auch schon. Erst durch diese Geschichte habe ich mich näher mit dieser Art der Kunst befasst. Ich habe mir vor allem die Fotos von Meret Oppenheim im Internet angesehen und finde, es sind tolle Bilder. Mina König hat es wunderbar verstanden, davon zu schreiben, wie sie entstanden sind. Man kann die Leidenschaft dahinter deutlich spüren. Überhaupt ist der Erzählstil der Autorin angenehm zu lesen. Sie versteht es, einen direkt in die Geschichte zu ziehen. Mina König beschreibt die Zeit in Paris für diese Künstler lebendig und warm. Deutlich kann man ihre Gesichter in den Straßen der Stadt sehen oder ihnen bei ihren Gesprächen in ihrem Lieblingslokal lauschen. Mir hat es durchaus Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen, obwohl ich leider auch sagen muss, dass sie mich an einigen Stellen verloren hat. Ich bin nicht so eine Liebesgeschichten-lesende-Leserin. Diese Passagen, wo es dann doch mehr um die Liebe ging, waren mir zeitweise etwas zu viel. Die Ausführungen zuerst mit Max Ernst und danach noch mit einem anderen Mann waren mir zu intensiv. Die Lebensgeschichte von Meret Oppenheim habe ich aber insgesamt gern gelesen. Ich habe dabei eine fremde Künstlerin kennengelernt und über eine Kunstepoche gelesen, die mir bisher nicht viel zu sagen hatte. Die Autorin hat es zudem verstanden, nicht nur von den sonnigen Seiten des Lebens zu erzählen. Sie lässt ebenso einfließen, dass es für Meret nicht nur ein schönes Leben war, sondern auch ein Kampf ums Überleben. Das tägliche Leben wollte auch gemeistert werden und die Miete bezahlt werden. Die politische Situation dieser Zeit kommt dann auch noch dazu und findet sich in der Geschichte wieder. Mina König hat es gut verstanden, den historischen Hintergrund mit ihrer fiktiven Geschichte über diese Künstlerin zu verweben. Ihre Sichtweise ist durchaus glaubhaft und haucht Meret Oppenheim leben ein. Geschildert werden hier aber nur einige Jahre in Paris, ihr weiteres Leben bleibt davon ausgeschlossen, aber dieser kleine Ausschnitt ihres Lebens hat mir gut gefallen. Fazit: „Mademoiselle Oppenheim, Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst“ ist ein wunderbarer Roman über die Kunst und die Liebe in den 30er-Jahren in Paris. Ich habe ihn gern gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. So ganz nebenbei habe ich auch ein wenig über Kunst gelernt und wurde dazu angeregt, mir einiges im Internet anzuschauen. Ich kann nur dazu raten, es mir gleichzutun und vielleicht mal ein Buch außerhalb der eigentlichen Lesegewohnheiten zu lesen und sich überraschen zu lassen.

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Mademoiselle Oppenheim - diese Romanbiografie erzählt die Geschichte von Meret Oppenheim. Meret möchte Künstlerin werden. Wir befinden uns im Jahr 1933. Meret studiert in Paris an der Kunstakademie. Sie ist an verschiedenen Kunstrichtungen interessiert und probiert sich dahingehend aus. Ihre Freunde gehören den Surrealisten an. Dann lernen wir Man Ray kennen, der Meret ein Angebot macht, welches sie annimmt. Es geht um Nacktheit ganz ohne sexuelle Reize. Ihre Eltern können sie nicht verstehen, sie brechen miteinander. Meret wird nicht mehr von den Eltern unterstützt und muss sich somit selbst durchbringen. Sie sucht sich einen Job als Näherin. Die gesamte Geschichte wird sehr detailliert und lebendig beschrieben, man kann sich perfekt in die Entwicklung der Meret Oppenheim hinein versetzen. Die Familie Oppenheim kann man außerdem gut in ihren Handlungen verstehen. Die Familienverhältnisse werden deutlich und auch die beiden Welten, in denen Meret sich bewegt - die der Künstler und der Konservativen. Sehr gut ist hier der reale historische Hintergrund eingebunden, sodass die Geschichte realistisch und authentisch ist - perfekt recherchiert. Meret hört immer wieder von den Entwicklungen in Deutschland - was die Juden über sich ergehen lassen müssen usw. .... Da ist z. B. Frau Blum, die Meret auf dem Laufenden hält und die Freunden in Paris Unterschlupf gewährt und rettet ihnen so das Leben. Es sind auch Männer in Merets Leben. Zwei an der Zahl - sehr unterschiedlich verändern sie ihr Leben. Merets künstlerisches Leben ist sehr vielfältig - sie verbindet Alltag mit Kunst, entwirft Mode und Schmuck. Sie schafft sich eine Lebensgrundlage ... Wir lesen auch von Pablo Picasso und Salvatore Dali, die von der Autorin innerhalb der Handlung dargestellt werden in ihrem Leben und Wirken und in Bezug auf das Verhältnis zu Meret Oppenheim, die keine Familie möchte, Kinder und Familie würden ihre Freiheit einschränken. Sehr lebendig geschrieben, sehr aufrüttelnd, aber auch einfühlsam, sehr informativ und literarisch extrem gut und spannend kurzweilig fesselnd zu lesen. Ich bin echt begeistert.

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Intensive Beschreibung der Kunstszene im Paris der 1930er Jahre am Beispiel einer leider fast vergessenen Künstlerin. Meret Oppenheim rebellierte gegen das ländliche Leben im Südwesten Deutschlands und reist nach Paris, um dort ihre künstlerische Ader auszuleben. Zuerst noch unterstützt von ihren Eltern, steht sie peu à peu auf eigenen Beinen. Der Weg ist steinig, aber sie findet Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen ohne sich allzu sehr verbiegen zu müssen. Sie war eine starke Persönlichkeit, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Autorin zeichnet eine fiktive Geschichte im Rahmen ihrer nur unzulänglich bekannten Biographie. Geprägt und unterstützt wird die Protagonistin durch ihre in der Schweiz lebende Großmutter mütterlicherseits, die sie versteht, da sie selbst künstlerische Ambitionen hatte. Das Buch behandelt einen kurzen zeitlichen Ausschnitt aus dem Leben von Meret Oppenheim; eine Zeit, in der in Deutschland die politische Situation auch für ihre Eltern bedrohlich wird, denn ihr Vater ist Halbjude Das Zitat „Die Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie nehmen.“ beschreibt Merets Lebenseinstellung auf eine direkte Art und Weise, und dazu äußerst treffend. Mina Königs Schreibstil schafft eine realistische Atmosphäre rund um eine außergewöhnliche Künstlerin, die ihren Weg konsequent geht. Tolle bildhafte Beschreibungen, sowohl von Situationen als auch der Stadt Paris und der Personengruppe, mit der sie sich umgibt sorgen für eine Leseerlebnis. Sie zeichnet lebendige Charaktere. Dieses Buch ist aber auch ein Porträt der Kunstwelt und ihrer Künstler in den 1930er Jahren, insbesondere der Surrealisten. Sie bewegte sich im Kreise auch heute noch bekannter Künstler wie Pablo Picasso, Salvador Dali, Joan Miró, Alberto Giacometti, André Breton, Marcel Duchamp und Max Ernst. Gerne gebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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"Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen." (S.401) In diesem biografischen Roman geht es um einen kurzen Ausschnitt aus dem Leben von Meret Oppenheim in den 30er Jahren. Wir begleiten sie von ihren Anfängen als Künstlerin in Paris bis zu ihrem Durchbruch mit "Frühstück im Pelz". Man lernt eine junge Künstlerin kennen, die mehr sein möchte als die Muse eines bekannten Künstlers. Mina König hat einen sehr angenehmen und lebendigen Schreibstil, wodurch sich das Buch sehr angenehm und flüssig lesen lässt. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Figuren des Romans, auch die bekannten Surrealisten neben Meret Oppenheim, wie z.B. Max Ernst, Salvador Dali und Marcel Duchamp, sehr realistisch dargestellt wurden, ebenso wie die sehr anschauliche Beschreibung der Handlungsorte. Bevor ich diese Buch gelesen habe, wusste ich fast nichts über Meret Oppenheim. Aber beim Lesen hatte ich von Anfang an das Gefühl die Person hinter dem Namen tatsächlich kennenzulernen. Ihren unbändigen Drang als Künstlerin zu arbeiten ohne sich einengen zu lassen. Ihren Wunsch nach menschlicher Nähe und der Akzeptanz und Unterstützung der Menschen, dir ihr wichtig sind. Ebenso wie ihren Wunsch und auch das (zumeist) unerschütterliche Vertrauen darauf als Künstlerin erfolgreich zu sein, sowie die Schwierigkeiten in der männerdominierten Surrealistenszene. Hierbei hat mir die Verbindung zu ihrer Großmutter, die auch eine starke, fortschrittliche und warmherzige Frau ist, sehr gut gefallen, denn sie hat Meret immer wieder, wenn die Zweifel übermächtig zu werden drohten, zur Seite gestanden und ihr den Mut gegeben weiter zu machen. Man erfährt wie fortschrittlich und was für ein Freigeist Meret Oppenheim gewesen sein muss. Auch wenn ich mich persönlich mit den Gedanken und Taten Meret Oppenheims nicht identifizieren kann, was für mich ganz besonders bei einem biografischen Roman nicht unbedingt erforderlich ist, habe ich das Gefühl eine unglaublich interessante und sympathische Persönlichkeit kennengelernt zu haben. Während des Lesens, dachte ich ständig, dass ich mehr über die reale Person und Künstlerin erfahren möchte. Ich fand es spannend und toll umgesetzt wie die kritischen Stimmen der Zeit in Bezug auf den Surrealismus als Kunstform und ihre Emanzipation als Frau, durch die Meinung und das Verhalten ihres sehr konservativen Vaters in die Handlung eingebracht wurden. Durch die Verbindung zu ihrer Familie in Deutschland findet auch das Fortschreiten des Nationalsozialismus Einzug in das Buch. Aber da die Handlung fast ausschließlich in Paris spielt, wurde die Handlung von diesem Thema nicht dominiert. "Mademoiselle Oppenheim - Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst" ist mein erstes Buch von Mina König, aber definitiv nicht das letzte. Ich empfinde es als echten Gewinn einen Einblick in das Leben einer so interessanten und starken Persönlichkeit, in Form eines sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Romans, bekommen zu haben. Wer Lust hat ein toll geschriebenes, sehr gut recherchiertes und absolut unterhaltsames Buch zu lesen und dabei Meret Oppenheim ein wenig kennenzulernen, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Vielen Dank an den Heyne Verlag und Mina König für das Rezensionsexemplar.

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Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie sich nehmen.

Von: Hopeandlive aus Bickenbach

03.09.2022

Wir reisen im Jahr 1932 mit dem Zug aus Basel nach Paris. Im Zug sitzt Meret Oppenheim mit ihrer Freundin Irene und sehnt sich danach endlich ihre Freiheit und ihre Kunst in dem schillernden Paris zu leben, losgelöst von der Enge ihres Elternhauses. Meret, schon immer anders und immer auf der Suche nach Inspiration und Wege ihrem Verständnis von Kunst Ausdruck und Raum zu geben. Sie freundet sich mit den Künstlergruppe der Surrealisten an und ist sehr oft im Cafe Flores anzutreffen, in dem auch der bekannte Künstler Marcel Duchamp jeden Tag vor seinem Schachbrett sitzt und ihr einmal den guten Rat gibt, kein Herdentier zu werden, sondern immer den eigenen Weg zu gehen. Ein weiser Rat eines großen Künstlers, der sehr zurückhaltend in dem Buch geschildert wird, dessen Größe und Charakter jedoch umso mehr erkennbar ist. Für Meret ist er zunächst ein unerreichbares Vorbild. Sie geht ihren Weg, probiert sich aus, geht ungewöhnliche Wege und lässt es auch auf einen Bruch mit den konservativen Eltern ankommen, so schmerzhaft es sich auch für gestaltet. Umso schmerzhafter, so dunkler die Zeit in Deutschland und Europa wird und umso gefährlicher für die Familie Oppenheim. Ihre geliebte Großhüssi gibt ihr in dieser Zeit Halt und Zuspruch, denn sie war auch eine Künstlerin und kann Meret umso mehr verstehen. Meret feiert ihre erste Ausstellung mit den Surrealisten und hofft auf den großen Durchbruch. In dieser Zeit lernt sie den charismatischen und narzisstischen Max Ernst kennen und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Beziehung. Doch mehr und mehr leidet Merets Kreativität unter dieser immer raumgreifenden Beziehung und nachdem sie eine augenöffnende Begegnung mit seiner zweiten Ehefrau hatte, beendet Meret diese. Sie nimmt sich Zeit für sich und ihre Kunst und lernt nun durch Marc Duchamp eine ganz andere Art von Beziehung kennen mit echter gegenseitiger Wertschätzung auch der Kunst des anderen, was bei den Künstlern dieser Zeit nicht selbstverständlich war. Wieder steht eine Ausstellung an und Meret kreiert ein "Frühstück im Pelz" und stellt dieses moderne Kunststück neben Pablo Picasso, Max Ernst, Marcel Duchamp und anderen erfolgreichen Surrealisten aus. Journalisten der ganzen Welt kommen. Kann das der große Durchbruch für Meret werden? Die Autorin Mina König nimmt den Leser mit in das schillernde Künstlerleben von Paris, in den Aufbruch der Surrealisten etwas Neues zu gestalten, auch in das Lebensgefühl Anfang der Dreißiger Jahre, in denen es von Jahr zu Jahr dunkler in Europa und gefährlicher für die Juden wurde. Sie schildert uns eine über die Maßen freiheitsliebende junge Künstlerin mit einem starken Charakter und einer verletzlichen Seele und nimmt uns auf ganz besondere Weise mit hinein, diese ungewöhnliche Künstlerin zu verstehen. Absolut lesenwert!

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*Spoiler Zitate* "Adieu, Itscheli! Jetzt ist es Zeit, deinem großen Traum entgegenzugehen! Und denk dran: Aus Stolpersteinen können Kunstwerke werden!", rief sie. ◄ Das waren die Worte von Meret Oppenheims Großmutter, die diese ihr zum Abschied auf dem Bahnhof zurief. Im Mai 1932 fährt Meret Oppenheim mit ihrer Freundin Irene im Zug nach Paris, der Stadt der Kunst. Dort hoffte sie auf den Durchbruch als Künstlerin. Sie folgte ihrem Herz, das nach Freiheit rief. Das Buch hat ein sehr ansprechendes Cover. Die Farbgestaltung ist harmonisch. Ein Atelier mit Bick aus dem Fenster auf den Eiffelturm. Über der Stadt liegt eine leichte Dunstwolke. Eine große schlanke Frau, die nachdenklich im Raum steht, neben der Staffelei. Auch die gewählte Schrift im Titel für "Mademoiselle Oppenheim" fällt gleich ins Auge. Perfekt! Der Roman über die Künstlerin Meret Oppenheim versetzt den Leser um gut 100 Jahre zurück ins 20. Jahrhundert. Eine Zeitreise, in der man auf viele Künstler trifft, wie z. B. Pablo Picasso. In ihrem Stammcafe trifft Meret sich oft mit ihren Künstlerkollegen. Und wie so oft sitzt dort allein an einem Tisch vor seinem Schachbrett Monsieur Duchamp. An einem Tag kommen sie ins Gespräch. Zitat S. 115 "... Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf, Meret Oppenheim. Werden Sie kein Herdentier." ... "Machen Sie immer das, was von hier drinnen kommt." Er klopft sich auf die Brust. "Nur so wird es gut." Was weiß man über die Künstlerin Meret Oppenheim, über die der Verlag schreibt, dass dieser Roman über eine der schillerndsten Künstlerinnen des 20. Jahrhundert handelt. Die Autorin schreibt im Nachsatz, dass sie zu der Protagonistin sehr intensiv recherchiert hat. Je länger sie sich mit der Person befasste, um so vertrauter wurde sie ihr. Fakt ist, dass Meret eine Liason mit Max Ernst hatte, bis sie sich schließlich von ihm löst. Er nahm ihr die Luft zum Atmen, für die Kunst. Marcel Duchamp entwickelt sich für Meret zu einer wichtigen Person. Auf wenn er hier im Roman mehr im Hintergrund auftritt, zeigt sich durch das wenige seine beeindruckende Persönlichkeit. Den Werdegang der Zeit in Paris von Meret mit zu verfolgen, dem Leben, dem Schaffen ihrer Kunst, zeigt eine interessante Künstlerin, die ich kennen lernen durfte. Dass sie ihren Weg verfolgt, der auch Stolpersteine aufweist und sich wieder aufrichtet, zeigt ihre innere Stärke. Diese Kraft zieht sie u. a. aus der Liebe und der Unterstützung ihrer Großmutter. Diese selbst ist Künstlerin und glaubte an Meret. Meret Oppenheim - sie lebte für die Kunst und liebte das Leben.

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Mit dem Surrealismus habe ich bisher männliche Vertreter wie Salvador Dalí oder Max Ernst assoziiert. Dabei gab es weniger bekannte, aber nicht minder bedeutende Surrealistinnen wie zum Beispiel Meret Oppenheim. Einen Ausschnitt aus ihrem Leben behandelt dieser biografische Roman. Mina König legt dabei ihr Augenmerk darauf, wie sich die Deutsch-Schweizerin immer mehr von Konventionen und Abhängigkeiten löste, um sich künstlerisch voll entfalten zu können: Statt an der Kunsthochschule zu studieren, experimentierte sie selbst, inspiriert von ihren Künstlerkollegen wie Alberto Giacometti oder Marcel Duchamp. Sie überwarf sich mit ihren konservativen Eltern und ließ sich auch in ihren Liebesbeziehungen künstlerisch nicht einengen. Ihr Lebensmotto: Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen. Der Autorin gelingt es sehr gut, den Zwiespalt herauszustellen: Einerseits Merets kreative Energie und Schaffensdrang in der Zurückgezogenheit; andererseits der Wunsch nach menschlicher Nähe und ihr Stolz, gemeinsam mit den Surrealisten auszustellen. Nicht nur Merets Innenwelt, auch die verschiedenen Schauplätze wie ihr kleines Atelier, das Café de Flore – Treffpunkt der Surrealisten – und die Pariser Straßen beschreibt Mina König lebendig und atmosphärisch. Ihr Porträt über die freiheitsliebende Künstlerin ist nicht nur für Kunstliebhaber sehr lesenswert.

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„Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst“ ist eine Romanbiografie der in Wien lebenden Autoin Mina König. 1933: Meret Oppenheim genießt das Leben in Paris und widmet sich der Kunst. Sie trifft sich mit anderen Künstlern, hat eine Affäre mit Max Ernst und große Ziele. Es reicht ihr nicht seine Muse zu sein, sie will selbst Künstlerin werden. Der Schreibstil von Mina König liest sich leicht, locker und enthält viele interessante Details, die das Gelesene lebendig werden lassen. Schon nach wenigen Seiten war ich im Paris der 1930er Jahre gelandet und bin gemeinsam mit Meret neben der Seine entlang geschlendert. Bisher wusste ich über Meret nicht viel, aber mir wurde schnell klar, dass sie eine interessante und starke Frau gewesen ist. Sie hat ihre Träume und Ziele konsequent verfolgt und erhielt dankenswerterweise auch Unterstützung von ihrer Großmutter, die ebenfalls Künstlerin war. Schnell muss sie feststellen, dass sich dieser Weg für sie nicht einfach gestaltet und sie sich auch gegen die Gesellschaft stellen muss. Ihre Entschlossenheit, ihre Liebe zur Freiheit, ihr Lebensmut und ihre Konsequenz wirkten auf mich sehr sympathisch. Für eine Frau in den 1930er Jahren war sie sehr selbstbewusst und fortschrittlich. In ihrem Nachwort macht die Autorin noch einmal deutlich, dass es sich bei ihrem Roman nur um einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben von Meret Oppenheim handelt, dessen Dialoge und Szenen fiktiv sind. Dennoch merkt man, dass sie sich intensiv mit dem Leben der Künstlerin auseinandergesetzt und ausgiebig recherchiert hat. Dadurch hat sie den Zeitgeist der 1930-er Jahre gut eingefangen. Für mich war dieses Buch eine rundum gelungene Romanbiografie, mit der die Autorin mich um knapp 100 Jahre zurückversetzt und mir einen guten Einblick in das Leben von Meret Oppenheim gegeben hat.

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