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Rezensionen zu
Echos der Vergangenheit

Hugo Hamilton

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Es geht um die Macht von Büchern, Menschen zu verbinden, über Zeit, Geschlecht, Länder hinweg. Lena hat Joseph Roths Roman "Die Rebellion" von ihrem Großvater geerbt und reist mit dem Buch im Handgepäck von New York nach Berlin. Hugo Hamilton lässt das Buch erzählen, von seiner Enstehungszeit und der Ehe der Roths, von Bücherverbrennung und Flucht, von Diebstahl und Wiederentdeckung. Der Roman hat viel erlebt, weiß Verbindungen zu knüpfen und Ereignisse einzuordnen. Und so folgt man der Stimme des Buches liebend gern immer tiefer in den Strudel der Geschichte, erliegt dem Sog und liest und liest und liest. Ein feiner Roman, der trotz der Schwere einiger Themen seine Leichtfüssigkeit nicht verliert und andererseits nie ins Seichte abrutscht. Ganz großes Kino, im Sinne des Wortes, denn die Bilder rauschen kaleidoskopartig an einem vorbei. Es steckt so viel in diesem gar nicht so dicken Roman. Und wer danach nicht büchersüchtig ist, dem ist nicht zu helfen.

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Nicht nur Romanfiguren, auch ein Buch kann spannende Abenteuer erleben wie Hugo Hamilton zeigt. Er macht eine Erstausgabe von „Die Rebellion“ von Joseph Roth zum Erzähler. Sie entkam 1933 nur knapp der Bücherverbrennung und wanderte seitdem durch viele Hände, die ihre Spuren hinterlassen haben. Eine handgezeichnete Karte auf der letzten Seite, auf deren Spur sich die aktuelle Besitzerin macht und nach Berlin reist, bildet den Spannungsbogen der Geschichte. Die Idee ist sehr originell, anhand eines Buches den Verlauf historischer Ereignisse und menschlicher Schicksale auf verschiedenen Zeitebenen zu verknüpfen. Dabei kommt auch der Held des Romans Andreas Pum, ein Kriegsveteran und Drehorgelspieler, nicht zu kurz. Berührt hat mich die komplizierte Beziehung zwischen Joseph Roth und seiner Frau Friederike, die Hugo Hamilton ebenfalls einfließen lässt. Es ist schade, dass die Erzählstimme des Buches, das emotional und physisch einiges erleiden muss und sein bewegtes Schicksal mal packend, mal humorvoll mit uns teilt, über längere Strecken von der Bildfläche verschwindet.

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