Rezensionen zu
Kompass für die Seele

Diesmal nur eine bedingte Empfehlung

01.09.2023

Der "Ernährungskompass" von Bas Kast war eines der meistverkauftesten Sachbücher der letzten Jahre und auch ich habe ihn mit großen Interesse gelesen. Nun legt der Autor nach: mit dem Kompass für die Seele! Darin ergründet er im Selbstversuch, was wir selbst in der Hand haben, um innere Balance zu finden und Resilienz gegen die vielen und gefühlt wachsenden Krisen des Alltags aufbauen zu können. Letztlich resümiert er zehn Faktoren, die helfen (können): darunter sehr naheliegendes und bekanntes wie die Ernährung, Bewegung - vor allem in der Natur! - Schlaf, (Tages-)Licht, Meditation und soziale Beziehungen. Neu für mich war zum Beispiel der Prozess des gezielten Stressens des Körpers bei gleichzeitiger Entspannung des Geistes - beispielsweise beim Wechselduschen-, sowie stoische Lebenskunst und Psychedelika. Gerade die letzten beiden Punkte halte ich aber nicht für allgemeingültig anwendbar. Stoische Lebenskunst, die ich bereits mit dem Buch "Der tägliche Stoiker" kennengelernt habe, ist mir zu passiv und passt nicht zu meinem Wesen. Hinnehmen in allen Ehren, aber oft tut mir die bewusste Aktion dann doch besser! Und Dr0gen sind sicher auch einfach nicht jedermenschs Sache, ob aus gesundheitlichen oder moralischen Aspekten. Insofern war ich leider ein wenig enttäuscht von dem Buch, das wenig Bahnbrechendes beinhaltet, falls man dem Thema der mentalen Gesundheit vorher bereits begegnet ist. Für alle anderen bietet es sicherlich viele gute Anregungen und es ist auch spannend, den Autor bei seinen Selbstversuchen über die Schulter zu sehen. Daher: diesmal nur eine bedingte Empfehlung.