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Rezensionen zu
Die Stewardessen. Eine neue Freiheit

Svea Lenz

Die Stewardessen-Serie (1)

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Up in the air

Von: glimrende

09.09.2022

STEWARDESS DER ERSTEN GENERATION Hamburg nach Ende des 2. Weltkriegs. Margot lebt mit ihrer Mutter in einfachen Verhältnissen und langweilt sich in ihrem Job als Bürogehilfin zu Tode. Als sie in einer Zeitschrift eine Anzeige der Lufthansa entdeckt, die erstmals nach Kriegsende Stewardessen ausbilden möchte, weiß Margot, dass das ihre Berufung ist. Endlich die Welt sehen und die kleinbürgerliche Enge hinter sich lassen. Aber hat Margot überhaupt eine Chance? Mit all den Lücken in ihrem Lebenslauf? Sie greift tief in die Trickkiste und setzt alles auf eine Karte… HISTORIE UND FIKTION Was für ein Ritt durch die deutsche Nachkriegsgeschichte! Svea Lenz verwebt in „Die Stewardessen – Eine neue Freiheit“ die wahre Geschichte der Lufthansa und somit den Neubeginn der zivilen Luftfahrt nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland mit der fiktiven Geschichte von Margot und ihren künftigen Arbeitskolleginnen. Für mich hat sie die genau perfekte Mischung aus historischen Erinnerungen – sogar Altkanzler Adenauer bekommt einen Gastauftritt – und Fiktion getroffen. MARGOT <3 Margot ist eine spannende Protagonistin, die gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen gesundem Selbstbewusstsein und Übermut balanciert. An ihr wird der Zwiespalt, in dem die Frauen in den 1950er Jahren in der Bundesrepublik steckten, deutlich. Einerseits wollen sie die dunklen Kriegsjahre hinter sich lassen und endlich leben. Andererseits wird von ihnen züchtiges Verhalten und das Lebensziel „Heirat und Kinder“ erwartet. Inklusive des Selbstverständnisses, dass unmittelbar nach der Heirat der Job aufgegeben wird. SCHICKSALE IM NACHKRIEGSDEUTSCHLAND Aber nicht nur Margot ist mir ans Herz gewachsen. Auch ihre Kolleginnen werde ich so schnell nicht vergessen. Vor allem die aus Ostpreußen geflüchtete Almuth hat bei mir großen Eindruck hinterlassen. Sie hat offensichtlich traumatisches erlebt. Es stimmt mich traurig, dass es damals weder für Frauen wie Almuth noch z.B. für die nach zehn Jahren aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Männer psychologische Betreuung gab. Wie viel Leid muss ohne jegliche Aufarbeitung in all diesen Menschen geschlummert haben… Eine Prise Romantik darf natürlich auch nicht fehlen. So lernt Margot den lebenslustigen Piloten Claus Sturm kennen. Aber meint der es wirklich ernst? Oder ist er zu sehr Luftikus (= Übersetzung ins hier und heute: ein „Fuck Boy“ 😉 )? AUSBLICK Es freut mich sehr, dass „Die Stewardessen – Eine neue Freiheit“ kein Einzelband ist. Entsprechend offen ist das Ende von Band 1. Ich freue mich riesig darauf, in „Stewardessen – Bis zum Horizont“ (Erscheinungstermin 07.11.2022) mehr aus dem Leben von Margot, Almuth und Co. zu erfahren. Einen Wunsch würde ich zum Abschluss auch noch gerne äußern: mich hat „Die Stewardessen – Eine neue Freiheit“ an die ZDF-Serie „Ku’damm“ erinnert. Deshalb würde ich mir wünschen, dass die Reihe verfilmt wird. Das hätte so viel Potential…

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Hamburg im Jahre 1954. Nachdem der Krieg vorüber ist, erwarten die Männer ihre gewohnten Positionen zurück, so wie es vor der Kriegszeit war. Die Wünsche und Träume der Frauen haben keine Priorität. Doch die junge fast 21jährige Margot Frei erwartet sich mehr von ihrem jungen Lebens, sie will andere Länder sehen, sich behaupten, einen Beruf haben, der sie erfüllt. Und nicht als Sekretärin in einer Werft versauern und schon gar nicht von angetrunkenen Männern im Alsterpavillon als Freiwild betrachtet werden. Als sie im Frauenmagazin "Constanze" eine Stellen-Anzeige der Lufthansa entdeckt, die Fluggesellschaft befindet sich gerade im Aufbau, ist ihr Plan ausgeheckt. Sie bewirbt sich und wird eingestellt! Margots persönlicher Traum kann beginnen. Der Autorin ist es sogleich glückt mich einzufangen und mit zu nehmen in eine beschwingte Zeit, die abwechslungsreicher nicht sein könnte. Der Schreibstil ist modern und anregend spritzig, damit beeindruckt mich die Autorin Svea Lenz unmittelbar. Die Sprache im Roman ist frisch und zeitgemäß, vor allem aber sind die Dialoge lebendig und glaubwürdig. Die Geschichte um die Hauptperson Margot ist genial gesponnen. Margot ist mir sofort sympathisch und ich möchte, dass sie ihre Ziele erreichen kann, dass sie dabei durchaus auch mal unkonventionelle Wege einschlägt, macht die Story nur noch anregender und spannender für mich als Leserin. Gefühle werden natürlich auch prima in Szene gesetzt und die junge Frau Margot geht damit hervorragend und bestimmt um. So klar vergebe ich hier die mehr als wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Roman meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Locker und leicht erzählt von der Autorin finde ich mich schnell im Hamburg der 50er Jahre ein. Der jungen Protagonistin Margot Frei folge ich nur zu gern und erlebe mit ihr eine aufregende Zeit, voller Turbulenzen und Geheimnissen, die es zu wahren gilt. Ein hervorragendes Buch über das Frauenbild der damaligen Zeit, über Selbstverwirklichung und die Durchsetzungskraft einer fabelhaften jungen Person. Am 09.11.2022 wird der zweite Teil „Die Stewardessen. Bis zum Horizont“ erscheinen und darauf freue ich mich bereits jetzt riesig!

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