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Rezensionen zu
Biest

Ane Riel

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Als ich dieses Buch bekommen habe, habe ich mich wahnsinnig gefreut. Ich liebe dieses Cover, und auch der Klappentext hat mich direkt angefixt. Ich hab es dann direkt gelesen und nach 40 Seiten gemerkt, dass das Buch irgendwie von meiner Stimmung her nicht passte. Ich hab das Buch dann erstmal zur Seite gelegt und dann tatsächlich vergessen. Nun hab ich mir das Buch wieder geschnappt, weil ich unglaubliche Lust zu hatte und habe von vorne angefangen und was soll ich sagen. Ich hab mich bis Seite 100 durchgeboxt und dann leider wieder abgebrochen. Ich finde das Buch wunderschön und auch der Schreibstil ist angenehm zu lesen, aber ich fand es so langweilig. Es hat ewig gedauert, bis zu Seite 100 zu gelangen, und auch hab ich in dem Buch keinerlei Spannung gehabt, die sich irgendwie aufgebaut hat. Es muss nicht immer gleich von Seite 1 an rumsen, aber nach 1/5 des Buches sollte doch schon ein wenig mehr passieren, meiner Meinung nach.

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Ein aussergewöhnliches Buch, anrührend, aber auch fesselnd. Eine undefinierte Zeit in einem ebenso undefinierten südlichen Land. Eigentlich ein Familiendrama, inmitten von Zivilisation, aber geprägt von Tradition und fast schon primitiven Verhältnissen, in der ein Junge mit einer Genmutation eine entscheidende Rolle spielt. Eine Geschichte über die Freundschaft, aber auch über die Einsamkeit eines Menschen, der sich in seiner Art von allen anderen unterscheidet. Über das Leben, in dem Gewalt und auch Missbrauch eine Rolle spielen. Das Buch hat mich sofort an Steinbecks „von Mäusen und Menschen“ erinnert. Und tatsächlich hat sich die Autorin von dem Buch inspirieren lassen, wie sie im Nachwort erwähnt. Der Roman lässt sich flüssig lesen, ist spannend, aber kein leicht verdaulicher Stoff.

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ch brauchte ein bisschen länger, um das neue Buch von Ane Riel ‚Biest‘ zu lesen. Es ist ein ungewöhnliches Buch mit ungewöhnlichen Protagonisten, erinnern sie mich an die tschechischen Märchen aus den 70er Jahren, die früher im Fernsehen kamen. Auf einem kleinen, ärmlichen Bauernhof wird Leon geboren. Er ist schon anfangs anders als andere Kinder, denn er ist ein richtig großes Baby, das die Hebamme seiner Mutter so noch nie gesehen hat. Seine Mutter Danica bemerkt es als erstes, dass seine Muskeln schon voll ausgebildet sind und er sehr schnell wächst. Zuerst einmal gar nicht so erstaunlich, denn sein Vater Karl ist ebenfalls groß, sehr muskulös und stark. Doch je älter Leon wird, desto schwerer wird es für ihn mit seiner Kraft umzugehen, hat er doch ein einfaches und liebevolles Gemüt. Daher kann es passieren, dass er beim Streicheln eines Tieres vor Liebe nicht weiß wohin mit seinen Kräften und es kommt wie es kommen muss… Sowohl seine Mutter Danica, als auch sein Vater Karl sind mit ihm und der ganzen Lebenssituation überfordert. Einzig Mirko, der Nachbarsjunge, der auf dem Hof aushilft und heimlich in Danica verliebt ist, hat eine enge Beziehung zu Leon und weiß mit ihm umzugehen. Als es in einer Nacht zu einem Unglück kommt, werden Mirko und Leon für ihr weiteres Leben aneinander geschweißt. Eine bewegende Geschichte, die über das Anderssein eines einsamen Jungen und über die Macht der Freundschaft erzählt. Ane Riel beschriebt fein und schlicht eine Familiengeschichte, die in einem ländlichen Raum in einem südlich gelegenen Land spielt, gefühlt vor einhundert Jahren. Die Erzählweise wechselt zwischen Leon und Mirko, was den Leser in eine spannende Situation katapultiert. Ein bemerkenswertes Buch der dänischen Autorin Ane Riel. Vielen Dank an das Bloggerportal Random House für das Leseexemplar!

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"Und auch wenn wir uns nicht fortpflanzen, werden wir doch letzten Endes zur Erde und Pflanzen, Wasser und Luft. Das ist ein schöner Gedanke, finde ich. So lebt man nach seinem Tod weiter und ist obendrein auf eine Art von Nutzen." (Seite 70) Dodo heißt eigentlich Leon. Und Leon mag alles gut aus weich ist und Fell hat. Er schmust und kuschelt gerne....aber leider hat Leon ein Problem seine Kraft zu bändigen oder zu kontrollieren. So fängt "Biest" von Ane Riel nicht an. Wir finden Dodo an einem Fluss vor und er redet mit einem Vogel. Man erfährt dass etwas vorgefallen ist, aber die Geschichte wird von hinten nach vorne aufgewickelt. Zu Beginn war ich leicht verwirrt denn man wird in eine Situation geworfen mit der man, erstmal, nicht viel anfangen kann. Menschen, die für Leon wichtig sind und Menschen die Leon als wichtig sehen sollten, spinnen ihr Netz um das Geschehen was zu einem Crescendo anwächst und zum Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückführt.Zu Beginn fließt die Geschichte wie ein gemütlicher Fluss dahin. Der Schreib und Erzählstil ist wieder unglaublich berührend, fesselnd, ruhig und nimmt uns mit in eine Zeit wo Kutschen von den ersten Autos abgelöst werden. Wo harte Arbeit auf dem Feld noch als lohnenswert angesehen wird. Irgendwo ein kleines Dorf mit verstreuten Höfen, eingeklemmt zwischen Bergen. Dieses eher Neutrale lässt den Leser gut ankommen und webt sich gekonnt in die Geschichte ein. Neben Leon wird Mirko sowie Karl und Danica einen wichtigen Punkt spielen. Eigentlich sind sie DIE wichtigsten Punkte da sie mit Leon eng verbunden sind. Da Leon schon zur Geburt außergewöhnlich ist ändert sich auch das Leben für die 3 Protagonisten. Mehr möchte ich hierzu nicht sagen. Es wird mit der Zeit immer schwerer Verständnis zu entwickeln. Für die Protagonisten, für die Situationen in der Leon steckt. Es geht um Vorurteile, Ängste, Wut und Glaube - der Glaube dass es richtig ist wie gehandelt wird.Der Glaube, dass alles gut gehen wird. Ich kann diese Gefühlswelt die auf mich, als Leserin, einprasselt, sehr schwer beschreiben. Zu Beginn war es wie ein lauer Frühlingstag der immer mehr dunkle Wolken am Firmament aufziehen lässt. Es wird etwas passieren, aber wer welche Schuld oder Sünde trägt, ist nicht klar oder in irgendeiner Weise absehbar. EIn außergewöhnliches Buch, das auf jeden Fall. Ein Buch was mich immer mehr in seinen Bann ziehen konnte und zum Ende einfach nur zu Tränen rührte. Für Menschen die nicht nach Schema F ein Buch erleben wollen sondern was Außergewöhnliches suchen- für sie ist Biest geschrieben worden.

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„Biest“ von Ane Riel beginnt mit einem seiner Denk- und Redeweise nach etwas einfach gestrickten jungen Mann, der sich versteckt. Sein Freund, der auf ihn aufpasst, hat ihn angewiesen, wenn etwas schief geht, an diesem Ort zu warten. Mit dem jungen Mann geht wohl öfter etwas schief. Er tötet Tiere, die er streicheln will, und diesmal könnte möglicherweise etwas mit einem Menschen schief gegangen sein… Wer das liest, und mein bisschen Ahnung von Literatur hat, weiß gleich: Das ist das Ende von „Of Mice and Men“. Eine der stärksten emotionalen Erzählungen der Literaturgeschichte, und entsprechend schon mehr oder weniger das Eingeständnis der Autorin, sich mit diesem Roman auf die Nase legen zu wollen. Wer einen Roman so eng an ein Meisterwerk anlehnt, dass ganze Szenen wiederholt werden, schafft hoffentlich ein Werk, das mindestens ebenso stark ist wie das Vorbild, sonst kann es nicht funktionieren. Und was soll ich sagen. Es funktioniert nicht. Bzw: Der Rest des Romans wäre eine ganz ordentliche ländliche Geschichte von Liebe, Gewalt und einem Kind, das mit einem Myostatin-Defizit geboren ist, so dass es ein unglaubliches Muskelwachstum aufweist. Diese Geschichte, die schätzungsweise 450 der 500 Seiten ausmacht, geht in etwa so (ich warne hiermit – um den Text verständlich zu besprechen, werde ich über den Inhalt schreiben müssen, das nennt man dann wohl „Spoiler“): Mirko verliebt sich in seine etwas ältere Nachbarin Danica. Die geht mit fast jedem Wanderarbeiter ins Bett, der vorbeikommt. Irgendwann bleibt der Wanderarbeiter Karl bei ihr, die beiden bekommen ein Kind (das Muskelkind, Leon, siehe oben) und heiraten. Mirko kümmert sich gern um das Kind, das die meisten anderen Menschen, einschließlich der Eltern, eher befremdlich finden. Darüber baut er auch eine Verbindung zur Nachbarin auf. Mirkos Eltern schicken ihn irgendwann zur Sicherheit nach Amerika, da sie eine Affäre fürchten. Als Mirko zurück kommt, beginnt er genau diese Affäre mit der Nachbarin. Die Ehe liegt da eigentlich schon in Stücken, der Mann plant seine Flucht. Die Frau schläft auch wieder mit allen möglichen Wanderarbeitern. Irgendwann wird der Mann gegenüber der Frau gewalttätig und Mirko erschlägt den Mann. Es geschehen noch ein paar weitere schreckliche Dinge und Mirko flieht mit dem Kind. Und ganz zum Schluss erfahren wir dann auch noch von der anderen Sache, die möglicherweise schiefgegangen sein könnte, wegen der sich das Kind, mittlerweile selbst ein erwachsener Mann, versteckt und auf Mirko wartet. Mit etwas Aufmerksamkeit entdeckt man das Problem leicht: Das, was im Roman Spannung erzeugen soll, hat nicht viel zu tun mit dem, was im Roman erzählt wird. Wir haben am Anfang die Situation wie in „Of Mice and Men“ und bekommen die Frage vorgelegt: was ist passiert? Das heißt: Was ist in den letzten Stunden passiert, das dazu führt, dass der junge Mann sich verstecken muss? Wird Mirko wiederkommen? Sind die beiden in Gefahr? Erzählt wird stattdessen ein ganz anderes „was ist passiert?“, nämlich in größtenteils chronologischer Abfolge, was in den letzten 20 Jahren passiert ist, dass die beiden überhaupt in diese Situation gebracht hat. Beziehungsweise noch nicht mal das, denn die entscheidenden ca. 10 Jahre auf Wanderschaft, zwischen Flucht und Vorfall, sind ausgespart. Die Kindheitsgeschichte wiederum ist nicht sonderlich spannend, erzählt eher im Stile eines klassischen Familienromans, aber im Vergleich deutlich Holzschnittartiger, in leicht fassbaren Klischees. Zum gelungenen Roman in dieser Gattung, etwa, um bei Steinbeck zu bleiben, „Grapes of Wrath“ oder „East of Eden“, fehlt vieles: Die genaue Individuation der Figuren, die lebendigen Dialoge, die detaillierte Verknüpfung des Individuellen mit dem Gesellschaftlichen. Trotzdem liest sich die Hauptgeschichte halbwegs interessant, man langweilt sich nicht. Allerdings fragt man sich eben immer wieder: Was soll diese Rahmenhandlung? Wenn eine solche vorhanden ist, sollte diese doch mit äußerster Konsequenz mit dem Ganzen der Erzählung verknüpft sein. Und nicht einfach nur etwas, auf das die Erzählung so hin läuft, während das, was geradezu als das eigentliche Thema der Rahmenhandlung aufgeworfen wurde, über den Großteil des Romans unter ferner liefen behandelt wird. Zumal es dann nicht mal eine Überraschung gibt. Das Ende ist wieder in groben Zügen das von „Of Mice and Men“. Warum muss man sich aber auch diese zusätzliche Schwierigkeit machen und einen Vergleich mit Steinbeck erzwingen? Das muss doch ebenso schiefgehen wie etwa der von Kumpfmüller erzwungene Vergleich mit Virginia Woolf („Ach, Virginia“). Der gesamte Roman wirkt ziemlich unentschlossen. Da überrascht es dann auch nicht, dass die Autorin im Nachwort verrät, zuerst allein die Geschichte von dem Jungen mit den Superkräften in Jylland in den 1980ern angesiedelt zu haben, dann nach einer Lektüre von „Of Mice and Men“ sich entschieden zu haben, das Ganze in ein undefiniertes südosteuropäisches Land zu verlagern. Sie habe sich dann auch entschlossen, die Handlung von Jylland ins Tagelöhner-Milieu zu transportieren, so die Autorin weiter. Das stimmt noch nicht einmal wirklich. Am Anfang kommen zwar ein paar Tagelöhner vor, doch nur als gesichtslose Liebhaber. Und Karl ist zwar Tagelöhner, aber indem er in die Handlung tritt, hört er auf, Tagelöhner zu sein. Der Roman spielt nicht im Tagelöhner-Milieu, auch wenn Mirko und Leon anscheinend zu der Zeit, da die Begebenheit, die die Rahmenhandlung auslöst, geschieht, Tagelöhner sind. Doch aus dieser Zeit wird ja nicht erzählt. Sondern: „Of Mice and Men“ spielt im Tagelöhner-Milieu. Biest spielt eindeutig und fast ausschließlich im dörflichen/bäuerlichen Milieu, durch das Tagelöhner durchziehen. Das finde ich durchaus bemerkenswert: eine quasi Falschangabe über das Milieu, in dem ein Roman spielt, in einem Nachwort von der, die ihn geschrieben hat. Alles verstärkt den Eindruck von einem Text, der ganz anders geplant war, doch dann aus den Fugen ging. Wie gesagt, kein Totalausfall, aber auch keine wirkliche Empfehlung.

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WOW! Eine sehr ergreifende und bewegende Geschichte über das Anderssein und die Macht von Freundschaft! Irgendwo im Süden, ich tippe auf Ex-Jugoslawien, irgendwann vor vielleicht 70, 80 oder 90 Jahren – eine genaue Zuordnung überlässt die Autorin der Fantasie der LeserInnen (äußerst genial). So plumpst man mitten in die Geschichte hinein, in eine undefinierte Zeit, umgeben von Land und Menschen, denen wir fast vergeblich eine namentliche Heimat geben möchten. Dort, mitten drinnen, wird Leon geboren. Er ist größer und viel stärker als Gleichaltrige, von Geburt an mit starken Muskeln versehen. Leon ist im Alter von sieben Jahren schon so groß und stark wie ein Erwachsener. Er hat ein einfaches, zärtliches Gemüt, ist im Prinzip die Gutmütigkeit in Person, wenn er nur seine Kräfte im Zaum halten könnte. Er streichelt gerne Tiere, liebt es, wenn der weiche Pelz seine Finger schmeichelt. Allerdings „liebt“ er oftmals zu heftig, sein ungezügelte Kraft siegt über seinen einfältigen Verstand. Seine Eltern, Danica und Karl, haben große Mühe mit ihrem Sprössling. Nur der Nachbarsjunge Mirko, der auf dem Hof der beiden hilft, kann Leon so richtig ins Herz schließen, und versteht es auch, sich um ihm zu kümmern. Nach einer schicksalhaften Nacht, in welcher sich all die Unglücke vereinen, welche nur das eine Ziel hatten, zu … (kann ich nicht verraten, sorry, bitte selber lesen). Soweit der ganz grobe Rahmen. Natürlich ist der Roman sehr vielschichtiger. Die Autorin erschafft eine ländliche Welt um die Protagonisten, einem Familienepos gleich, und dennoch bleibt alles sehr kurzweilig und spannend. Aus verschiedenen Blickwinkeln werden wir gekonnt ins Bild gesetzt. Auch Leon erzählt viel. Er wartet in einer Lichtung am nahen Fluss auf Mirko, denn es ist wieder mal etwas passiert mit seinen Kräften. Und während er wartet, erzählt er selbst seine Geschichte einem Vogel, welcher geduldig zuhört. Der Roman ist sehr ergreifend, eine Grundtragik versucht einem beim Lesen ein wenig hinunter zu ziehen, doch die tiefe Freundschaft Mirkos, und dessen Streben nach der Aufmerksamkeit zu Danica, heben einen immer wieder empor. Und die Sprache: ein Wahnsinn, sage ich euch. Man fühlt sich hineinversetzt in eine Stimmung, welche Thomas Hardy oder George Eliot zur Ehre gereicht; und John Steinbeck wäre sehr stolz auf dieses Werk. Ein ganz großes Lob ergeht hier auch an die Übersetzerin, welche es letztlich erst ermöglichte, uns dieses Juwel aus der Feder von Ane Riel in einer sehr gekonnten Art und Weise schmackhaft zu machen.

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♥️ Um was geht’s? Dodo versteckt sich am Fluss. Dodo, der sanftmütige Riese mit zu viel Kraft. Dodo, der eigentlich Leon heißt. Dodo wurde mit einer Muskelkrankheit geboren. Bereits als Kleinkind hat er die Kraft eines Erwachsenen. Dafür bleibt die geistige Entwicklung zurück. Auch als Erwachsener ist er wie ein gutmütiges Kind, das seine Umwelt liebt, hinterfragt und neugierig bleibt. Aber keine richtige Kontrolle über seinen Körper hat. Ein ewiger Außenseiter. Nur Mirko ist sein einziger und bester Freund. Mirko, auf den er wartet. Doch warum wartet Dodo auf Mirko versteckt am Fluss? Ist etwas Schlimmes geschehen? Oder beginnt ein neues Abenteuer? Bis es zu der Auflösung kommt, schildert Ane Riel das Leben von Dodo und Mirko. Beide aufgewachsen in einem nicht näher bezeichneten Tal im Süden. Geprägt von einfachen, bäuerlichen Verhältnissen, harter Arbeit, von Familie und Glaube. Aber auch von Gewalt und Missbrauch. Kein einfaches Leben. Doch immer mit einem Hauch Hoffnung. Bis in einer Nacht das Undenkbare geschieht. Etwas, das Dodo und Mirko für immer zusammenschweißt. ♥️ Mein Fazit: Ein weiteres Highlight in diesem Jahr! Sprachlich einfach (und) brillant. Von mir aus hätte das Buch auch 1000 Seiten haben können. Eine tolle Geschichte, unglaublich faszinierend erzählt. Ane Riel schreibt im Nachwort, dass sie beim Schreiben John Steinbecks ‚Von Mäusen und Menschen’ im Kopf hatte. Und ja, das merkt man. Aber nicht auf negative Weise. Natürlich sind Parallelen zu erkennen, aber Ane Riel erzählt auf ihre eigene Weise. ♥️ Für wen ist das Buch etwas? Für die, die John Steinbecks ‚Von Mäusen und Menschen’ mögen. Und für die, denen auch Stephen Kings ‚The Green Mile’ oder Nell Leyshons ‚Die Farbe von Milch’ gefällt. Kurz: Für alle, die grandios erzählte Geschichten lieben.

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Dies ist die Geschichte von Leon, einem Kind, das eigentlich gar nicht vorgesehen war. Mit Eltern, die eigentlich nie gebunden sein wollten. Zwei Freigeister, die ein abnorm starkes Kind zeugten, ihm aber nie die Welt erklären oder Grenzen setzen konnten. Scham und Wut sind die einzigen Gefühle, die Danica und Karl kennen. Und dann ist da noch Mirko, der Junge vom Nachbarshof, der seit seiner Kindheit in Danica verliebt war. Es geht um Tradition, um Heimat, aber auch um den Kontrast zwischen Einsamkeit, Wildnis, Natur und Fortschritt, Zivilisation. Was tun, wenn das eigene Kind wohl vom Teufel gesandt wurde? Was tun, wenn Liebe keine Liebe mehr ist? Niemals Liebe war? Ane Riel erzählt eine sehr tragische Geschichte über das Anderssein in einer Welt jenseits von Aufschwung und Moderne, die fest in Gottes Händen liegt und dennoch ihre Struktur und Ordnung besitzt. Über Freundschaft, die Definition von Liebe - sowohl zu einem Partner als auch zur Familie und eigenen Herkunft - und wie Reden und Nicht-Reden zu einem noch größeren Unglück führen können. Und wie ein unscheinbarer Junge das entstandene Chaos letzten Endes zu bereinigen versucht. Und in gewisser Weise sogar triumphiert. Mich hat diese Geschichte mitsamt ihren Charakteren und deren Schicksalen sofort in ihren Bann gezogen und zutiefst bewegt. Was als leicht verworrene Erzählung beginnt, entpuppt sich als ein weitaus spannenderes und packendes Drama. Angesiedelt im Süden Europas im Tagelöhnermilieu, trockene, staubige Straßen und Felder. Es ist eine hervorragende Sommerlektüre, die jedoch lange nachhallen wird, denn in vielen Abschnitten steckt eine gehörige Portion Philosophie, welche die einfachen Dinge des Lebens hinterfragt, über welche wir uns in unserer hektischen Zivilisation so selten Gedanken machen.

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