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Rezensionen zu
Die Farbe des Nordwinds

Klara Jahn

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Familiengeschichte auf der Hallig

Von: Sarita

07.03.2021

Bei diesem Roman handelt es sich um die packende Schilderung einer Familiengeschichte, die im hohen Norden, genauer gesagt auf einer Hallig, spielt. Erzählt wird die Geschichte von Ellen, die nach vielen Jahren als Lehrerin auf eine Hallig zurück kehrt, auf der sie als Teenager schon einmal gelebt hatte. Ihre Suche nach einem festen Zu Hause stößt zunächst aus nachvollziehbaren Gründen bei ihrer Stiefschwester Liske nicht gerade auf Gegenliebe, doch schließlich raufen sich die beiden zusammen. Der Roman mit der sehr stimmungsvollen, etwas melancholisch anmutenden Umschlaggestaltung macht sich hübsch im Bücherregal. Es zieht einen mit seinen historischen Bezügen in seinen Bann. Ich konnte mich gut in die geschilderten Personen hinein versetzen. Die Geschichte kommt mit wohltuend wenig Kitsch aus und die Darstellung der Landschaft ist bezaubernd. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Für Lesende, die die herbe, norddeutsche Seele mögen und auch das Plattdeutsche verstehen. Die Geschichte gefiel mir ausnehmend gut. Sie spielt auf einer fiktiven Hallig mit mehreren Höfen, einer Schule und einem Gasthaus. Das Leben ist nah an der Realität abgebildet: Hallig-Leben ist hart, herzlich und zupackend Ellen ist die Hauptfigur des Romans und hat als Jugendliche schon mal einige Jahre auf dieser Hallig gewohnt. Wurzeln geschlagen. Als ihre Mutter sich scheiden ließ, musste sie mit zurück aufs Festland. Nun, als erwachsene Lehrerin kommt sie zurück, um zu bleiben. Geschildert wird das Leben auf der Hallig in zwei unabhängigen Handlungssträngen, die auch nie zusammenfinden. Der eine betrifft Geschehnisse kurz vor einer heftigen Sturmflut, über die in alten Chroniken berichtet wird. Man weiß lange nicht, wann dieser Strang spielt und in welcher Zeit überhaupt. Das irritierte mich eine Zeitlang. Die gegenwärtige Geschichte betrifft Ellens Rückkehr, ihre Wahrnehmung der Dinge und die Annäherung an die damals angeheirateten Verwandten, ihr Wirken als Lehrerin einer Grundschule mit nur einer Klasse. Viel Natur Immer mehr mischt die Natur der Hallig mit hinein. Nicht nur durch die immer wieder drohenden Sturmfluten sondern auch ihr Schutz. Vögel wie Kiebitz, Seeschwalben, Möwen und ihre Art Nester zu bauen. Manch zugezogene Familie sorgt für Erheiterung und auch das ein oder andere Gemauschel. Das Miteinander ist hier wichtiger als das Egozentrische. Auf einer Hallig muss sich im Notfall jede/r auf jeden verlassen können. Auch solche Fälle werden gut beschrieben. Der Roman zog mich in seinen Bann. Ich mag Nordfriesland und die manchmal zu Beginn einer Bekanntschaft eher spröden Leute sehr. Und diese typischen Besonderheiten werden hier sehr fein herausgearbeitet. Ebenso, wie die Figuren gut erdacht wurden. Für mich eindeutig ein Schmöker!

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Auf der Suche nach Liebe und Freundschaft und einer Heimat Ellen ist das Kind einer Mutter, die versucht, sich im Leben zurechtzufinden. Es gelingt ihr Mal mehr und mal weniger. Eine Zeit lang sieht es so aus, als könnte die Mutter sich auf einer Hallig heimisch fühlen. Für die Mutter ist es nur ein kurzer Augenblick, für Ellen war es wie nach Hause kommen. Schon bald muss sie aber mit ihrer Mutter die Hallig wieder verlassen, sie geht aber nicht ohne das Versprechen an sich selbst, ich komme wieder. Nach langen Jahren kehrt sie dann als erwachsene Frau und Lehrerin zurück und versucht dort anzuknüpfen, wo sie als Kind begonnen hat. Vor allem die Freundschaft zu Liske, will sie unbedingt erneuern. Liske war ihr damals wie eine Schwester und so soll es wieder sein. Aber Ellen hat nicht mit den Hindernissen auf der Hallig gerechnet, jetzt muss sie versuchen, die Hürden zu überwinden, um ihre Heimat für sie heimisch werden zu lassen. Hinter dem Pseudonym Klara Jahn verbirgt sich eine deutsche Autorin, von der ich schon einige Bücher gelesen habe. Es ist die Autorin Julia Kröhn, die hier einen neuen Namen bekommen hat. Mir ist es eigentlich egal, unter welchem Namen sie schreibt, ihre Bücher gefallen mir bisher immer gut. Auch „Die Farbe des Nordwinds“ macht da keine Ausnahme. In zwei unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt die Autorin ihre Geschichte auf einer Hallig in der Nordsee. Zunächst mit Ellen in der Gegenwart. Sie ist eine Frau, die auf eben dieser Hallig ihre Wunschheimat gefunden hat. Sie muss nun dafür kämpfen, anerkannt zu werden und mit einem guten Gefühl auch bleiben zu können. Es stellt sich als gar nicht so leicht heraus. Die Menschen auf der Hallig sind eigenwillige Bewohner und lassen Fremde nicht unbedingt leicht in ihre Gemeinschaft. Da hilft es auch nicht viel, dass Ellen als Kind schon mal da war. Der zweite Handlungsstrang erzählt von dem Leben auf der Hallig um 1825. Schnell merkt man beim Lesen, dass sich die Beweggründe der Menschen nicht wesentlich verändert haben. Auch im 19. Jahrhundert war der Kampf um ein Leben auf der Hallig täglich spürbar. Liebe und Freundschaft war zu keiner Zeit selbstverständlich. Klara Jahn hat es gut verstanden, die Gegenwart mit der Vergangenheit zu kombinieren. Die Parallelen der Protagonisten, was ihr Leben und ihre Liebe betrifft, war deutlich spürbar. Der schöne Erzählstil, der die Nordsee lebendig werden lässt, hat mit dazu beigetragen, dass ich das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen konnte. Ich musste einfach immer weiter lesen und wissen, was aus Ellen und ihre Zukunft wurde und natürlich, was die Charaktere aus dem 19. Jahrhundert erlebten. Zudem schildert Klara Jahn ihre Geschichte so lebendig und echt, sie zeichnet Farben in ihre Seiten, dass es wie ein Sog war, der einen nicht mehr loslässt. Natürlich schildert sie auch ausführlich das Leben auf den Halligen. Es gibt Einblicke in den Vogelschutz und was es gerade für die Bewohner bedeutet, im Naturschutzgebiet Wattenmeer zu leben. Der Schutz von Land und Leute ist Thema in der Gegenwart genau wie in der Vergangenheit. Für mich war es aber gerade diese Kombination, die die Geschichte so authentisch gemacht hat. Fazit: „Die Farben des Nordwinds“ ist ein einfühlsamer, wunderschöner Roman über das Leben und die Liebe auf einer Hallig mitten in der Nordsee. Ich hatte sehr schöne Lesestunden und war fast ein wenig wehmütig, als die Geschichte von Ellen und ihrer Hallig ausgelesen war.

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Eine wundervolle Geschichte über die Menschen auf der Hallig, die definitiv die Reiselust weckt. Ein toller, sehr anschaulicher Schreibstil, der alle Emotionen miterleben lässt sowie ein sehr berührender Wechsel zwischen Vergangenheit und Zukunft, dei dem wohl jeder etwas über die Geschichte und das Leben auf der Hallig dazulernt.

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Ellen ist 16, als sie mit ihrer Mutter auf eine Hallig kommt, um dort kurzzeitig zu leben. Zwanzig Jahre später kehrt sie zurück auf die kleine Marschinsel und möchte dort als Halliglehrerin Fuß fassen und Heimat finden. Doch nicht jeder ist begeistert von Ellens Plänen, und sie muss kämpfen, um von den Einheimischen akzeptiert zu werden. Unter dem Pseudonym Klara Jahn hat die Bestsellerautorin Julia Kröhn einen beeindruckenden Roman über die Marschinseln geschrieben. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und springt abwechselnd in einzelnen Kapiteln von der Gegenwart zurück ins frühe 19. Jahrhundert.  Bildlich und intensiv wird über die faszinierende Landschaft berichtet, über die einzigartige Flora und Fauna im Wattenmeer und über die besonderen Menschen dort. Man hat das Gefühl, vor Ort zu sein, kann das Salzwasser riechen, die Möwen hören,  den Wind spüren. Nicht nur wer den rauen Norden liebt, wird begeistert sein von diesem Roman.  Die Lektüre ist im Heyne Verlag erschienen und hat 400 Seiten. 

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Ellen träumt davon, dort zu wohnen, wo sie als Jugendliche so glücklich war. Doch wie immer im Leben, kommt vieles dazwischen, bis es soweit ist. Ellen ist fast vierzig, als sie endlich als Lehrerin auf die Hallig zurückkehrt. Liske, die einige Zeit mit ihr wie eine Schwester zusammengelebt hat, ist gar nicht begeistert, genauso wie der Großteil der Halligbewohner. Die meisten Leute verschwinden nach ein paar Monaten wieder, aber Ellen hat vor, für immer hier zu bleiben und nicht wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Das Buch erzählt außerdem von einer alten Chronik, die über einen Mann namens Arjen Martenson berichtet. Anfang des 18.Jahrhunderts lebte er auf der Hallig, ging zur Schule aufs Festland und kehrte als Halliglehrer zurück. Er versuchte die einfachen Bewohner für einen Deichbau zu begeistern, doch er stieß auf taube Ohren. Bis 1725 eine schwere Sturmflut die Menschen und ihre Häuser heimsuchte.... Das Buch ist eine ruhige Erzählung, nicht übermäßig spannend, aber trotzdem hat mich die Geschichte gefesselt. Die alte Chronik fand ich noch interessanter als die jüngere Geschichte. Ich liebe den Norden und die raue See, deswegen hat mich die bildhafte Beschreibung des Meeres, der Wellen und der Vogelwelt gedanklich direkt dorthin versetzt. Das Leben der Halligbewohner zu Arjen Martensons Zeiten war hart und mühselig. Jeder neue Tag war ein Kampf ums Überleben. Das heutige Leben der Halligbewohner ist inzwischen sicher einfacher, unterscheidet sich jedoch völlig vom Leben auf dem Festland. Wer sich für die Natur, die Vogelwelt, das Meer und das einfache Halligleben interessiert, wird diesen ruhigen Roman mögen.

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Hinweise: – Das Buch habe ich als kostenloses Rezensionsexemplar (Leseexemplar) vom Heyne-Verlag erhalten. Ich habe für diese Rezension keinerlei finanzielle Gegenleistungen seitens des Verlages oder der Autorin bekommen. Diese Rezension spiegelt mein persönliches Lese-Empfinden wieder. – Alle angeführten Zitate beziehen sich auf die Seitenzahn der gedruckten Ausgabe. Das Buch „Die Farbe des Nordwinds“ von Klara Jahn ist ein Roman, der auf zwei Zeitebenen auf den Halligen in der Nordsee spielt und von Neuanfängen und der Suche nach Heimat erzählt. Das Buch beginnt mit dem Erzählstrang im „Damals“: Hier schreibt ein Mann, welcher Ende des 18. Jahrhundert auf der Hallig geboren wurde und dort ein entbehrungsreiches Leben führt. Nach dem Tod der Eltern verlässt er die Hallig und damit auch seinen jüngeren Bruder und geht aufs Festland. Dort genießt der begabte Junge eine gute Ausbildung. Jahre später kehrt er als Lehrer zurück, kommt aber nicht mehr richtig in seiner Heimat an. Die Menschen der Hallig, auch sein Bruder, sind ihm fremd geworden, aber auch er ist den Menschen fremd geworden. Dann steht die große Halligflut im Jahre 1825 vor der Tür und bedroht die Menschen und die Halligen. Der zweite Erzählstrang setzt im Jetzt an: Ellen, eine junge Frau reist auf eine der Halligen. Aber nicht um Urlaub zu machen – sie möchte bleiben und wagt den Neuanfang. Seit sie als Kind mit ihrer Mutter für kurze Zeit auf der Hallig lebte und diese wieder überstürzt verlassen musste, sind die Halligen für sie ein Sehnsuchtsort. Als Lehrerin kehrt sie zurück, doch bleibt sie Liske, ihre damalige Stiefschwester, und auch den anderen Halliglüd fremd. Ellen findet heraus, dass die Inseln schon damals in Gefahr waren, heute aber mehr den je. Der Kampf um die Halligen eint und trennt Liske und Ellen gleichermaßen, verbindet sie aber mit der Vergangenheit. Durch eine Mail des Verlages bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Das Cover zog mich direkt in seinen Bann, der Klappentext machte mich neugierig und als ich dann noch erfuhr, dass der Name Klara Jahn ein Pseudonym von Julia Kröhn ist, war klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Julia Kröhn gehört für mich schon seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen, da sie mich mit ihrer bildhaften Sprache und den vielfältigen Themen ihrer Geschichten immer wieder überzeugen kann. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an den Heine-Verlag für die Zusendung des Buches als Rezensionsexemplar. Der Haupt-Handlungsort ist in diesem Buch ist sehr überschaubar: Eine Hallig. Auch die Charaktere, die Klara Jahn dort angesiedelt hat, sind von der Anzahl her überschaubar. Das alles führt dazu, dass mit alle Figuren sehr nahe kamen, ich ihre Eigenheiten und Feinheiten spüren konnte. Ellen, die in ihrem Leben nie richtig angekommen ist: Als junges Mädchen wird sie von ihrer Mutter immer wieder mitgezogen, kann nirgendwo Wurzeln schlagen, nirgendwo fühlt sie sich zuhause. Bis der Weg auf die Hallig führt – dort bekommt die damals 16 jährige Ellen eine Idee von Heimat. Doch kaum beginnt sie Fuß zu fassen, muss sie wieder gehen. Als Mittdreißigerin kommt sie nach einer gescheiterten Beziehung und Jobverlust wieder zurück auf die Hallig. Ellens Charakter hat mich sehr überzeugt, da sie zwar neue Impulse auf die Hallig bringt, sich aber auch anpassen möchte und eine realistische Entwicklung durchlebt. Sie ist eine Frau, die auf der Suche nach Heimat ist, sich selbst dabei treu bleibt und sich nicht unterkriegen lässt. Liske hat ihre Heimat, ihre Wurzeln, aber glücklich ist sie nicht. Noch nie hat sie die Hallig verlassen. Sie ist sauer auf Ellen und enttäuscht darüber, dass diese damals einfach gehen konnte und sie zurückgelassen wurde. »„Manchmal fühle ich mich wie an einem Bahnhof“ gestand sie. „Das Meer kommt und geht, die Vögel kommen und gehen, nur ich bleibe.“« [S. 203, Z. 20-22] Liske wirkt ganz oft verbittert, öffnet sich dann etwas, verschließt sich dann aber sehr schnell wieder. Ich mochte ihren Charakter trotzdem sehr gerne, da Liske eben nicht sehr schnell zu durchschauen war und sie sich auch sehr positiv entwickelt hat. Um Ellen und Liske leben und handeln noch zahlreiche weitere Figuren, mit ihren Eigenheiten und ihren, teils tragischen, Geschichten. Sie alle denken und handeln unterschiedlich, aber sie alle werden durch das Leben auf der Hallig geeint. Jasper, Liskes Sohn hat eine leicht verschrobene Art an sich, konnte mich aber trotzdem für sich einnehmen. Jakob Heinemann und seine Tochter Metha, die eine tragische Geschichte auf die Hallig brachte, haben mich sehr berührt. Arjen Martenson, ist die Hauptfigur im „Damals“. Dadurch, dass er aus der „Ich-Perspektive“ erzählt, kam ich ihm und seiner Geschichte nochmal sehr viel näher. Teilweise sehr bedrückend aber auch immer mit viel Hoffnung erzählt er vom Alltag auf den Halligen im 19. Jahrhundert. Die Personen, die neben ihm agieren, haben mir durch ihre authentische Charakterzeichnung ebenfalls sehr gut gefallen und geben ein gutes Bild dieser Zeit ab. Eine weitere Hauptfigur ist die Natur. Hier sind es vor allem der Wind und das Meer. Die Halligen sind kein lieblicher Ort, eher herb aber trotzdem schön. » Während sie die Haare festhielt, betrachtete sie die Landschaft, die zu Meer und Himmel und Hallig geronnene Gleichung, in der auf beiden Seiten die Unendlichkeit steht. Das Land war unzählige Male von Stürmen und Fluten zerklüftet worden; die Weite, die es umgab, war eine Primzahl: Nicht teilbar. Spektakulär war das, was man fühlte, nicht das, was man sah.« [S. 58, Z. 22 – 29] Durch die vielen unterschiedlichen Charaktere, das Erzählen auf zwei Zeitebenen und durch Klara Jahns dichte und intensive Sprache, wurde das Buch für mich zu einem wahren Pageturner. Schon nach den ersten Seiten war ich in der Geschichte angekommen und konnte mich ganz auf die Geschichte und die Figuren einlassen. Vor allem haben mich die Beschreibungen der Fluten, des sogenannten „Landunter“ sehr mitgenommen. Erstaunlich, wie die Menschen schon immer mit dieser Gefahr lebten und leben. Julia Kröhn, alias Klara Jahn, hat akribisch über die Geschichte der Halligen recherchiert und bringt ihre Entstehung, ihre Geschichte, ihre Bewohner und die Lebensweise dem Leser sehr nahe. Man merkt, wie sehr sich die Autorin mit den Halligen verbunden fühlt. Durch die Einstreuung des Dialektes wurden die Menschen noch lebendiger und authentischer. Ein Hauptthema des Buches ist die Suche nach Heimat und das Ankommen im eigenen Leben. Aber auch das Thema Neuanfang steht sehr im Mittelpunkt des Geschehens. Diese Themen wurden von Klara Jahn sehr gut beschrieben. » Welche Farbe der Wind selbst wohl hat?, überlegte Ellen. Grau war zu alt für diesen frischen Sturm, Gelb zu giftig für das dumpfe Dröhnen, Blau zu banal. Rot war zu warm, Braun lies an Rost denken, der Sturm aber verweilte nirgendwo, um welchen anzusetzen. Als weißes Nichts erschien er ihr auch nicht. Vielleicht war er silbrig wie der Klang einer Panflöte.« [S. 39, Z. 1 – 7] Fazit: Ein Buch mit tollen Figuren, einer sehr dichten Atmosphäre und einer bildhaften und lebendigen Sprache. Sehr empfehlenswert für alle, die das Meer genauso vermissen und sich dort hin entführen lassen möchten. Lesenswert! Und ja: Irgendwann möchte ich die Halligen auch einmal besuchen. Hinweis: Das Buch habe ich freundlicherweise vom Heyne-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

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Rezensionsexemplar Der Klappentext verschweigt, dass das Buch in zwei Ebenen spielt: Die meiste Zeit spielt es im Jetzt, aber der Leser taucht immer wieder ein in das Leben auf der Hallig Ende des 18. Jahrhunderts, als die Gegend noch unter dänischer Herrschaft stand. Die Handlung beginnt 1798 mit der Geburt von Arjen, aus dessen Lebensperspektive die damalige Zeit erzählt wird, und springt dann ins Heute mit der Anreise von Ellen auf die Hallig, die südlich von Föhr und Amrum liegt. In beiden Ebenen geht es um - Lebensformen und deren Wandel. - Halligschutz, die damit verbundenen Fragen des Deichbaus, Umweltschutz und die Folgen des Klimawandels. - Sturmfluten und was bei Land unter passiert. - Bildung, sowohl Arjen als auch Ellen sind Lehrende in der kleinen Halligschule. - die Rolle der Frauen auf einer Hallig. - Familiengeflechte. - den Weg zu seiner Heimat und sich selbst. Den Roman habe ich gerne gelesen und konnte mich in das Leben auf der Hallig gut hineinversetzen, weil mir die Landschaft, die nordfriesische Mentalität, Sturm und seine Folgen an der Nordsee bekannt sind. Gedanklich war ich die ganze Zeit mit Ellen bzw. Arjen unterwegs auf der Hallig. Wie es jemandem geht, der diese Landschaft und Naturgewalt nie erlebt hat, vermag ich nicht zu sagen. Von mir bekommt das Buch fünf Sterne. Die Geschichte hat mich berührt, teilweise amüsiert; sie ist stimmig aufgebaut, der Mix aus dem historischen und aktuellen Teil ist angenehm verteilt.

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