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Rezensionen zu
Die Farbe des Nordwinds

Klara Jahn

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Ellen ist auf der Suche nach einer Heimat. Als Kind und Jugendliche ist sie mit ihrer Mutter oft umgezogen, doch der einzige Ort, an dem sie sich jemals heimisch gefühlt hat, waren die Halligen. Dort hat ihre Mutter sich kurze Zeit als Halligbäuerin versucht. Zusammen mit Thijaman und Liske waren sie für einige Monate eine Familie. Schon als Kind war Ellen ein Bücherwurm, der Informationen in sich aufsog wie ein Schwamm. Nachdem sie sich einige Jahre in einer wissenschaftlichen Karriere versucht hatte und ihre Beziehung zu Bruch ging, verschlägt es sie als Lehrerin wieder auf die Halligen. Ellen versucht an die Vergangenheit anzuschließen, möchte in ihrer selbsternannten Heimat, diesem rauen Fleckchen Erde, aufgenommen werden. Doch die Halliglüd sind skeptisch, misstrauisch und voreingenommen. Auch Liske bleibt ihr gegenüber verschlossen. Sie konnte Ellen nie verziehen, dass sie fortgegangen ist. Mit Hilfe einer Chronik offenbart sich ein zweiter Zeitstrahl, der uns zweihundert Jahre in die Vergangenheit katapultiert. Das Leben auf der Hallig ist hart und erbarmungslos. Es ist unendlich schwer, dem Land auch nur das Nötigste abzuringen. Als Arjen seine beiden Eltern verliert, lässt er seinen kleinen Bruder dort allein zurück, um auf dem Festland zu einem Gelehrten zu werden. Auch er kehrt als Erwachsener mit seiner Frau auf die Halligen zurück, gehört jedoch nicht mehr dazu. Auch sein Bruder hat ihm sein Fortgehen nie verziehen. Und genau wie Ellens Vorschläge, werden auch Arsens Verbesserungsvorschläge nicht ernst genommen und abgewunken. Obwohl Zweinhundert Jahre die beiden trennen, haben sie doch einiges gemeinsam. Die Sehnsucht, dazu zugehören. Die Suche nach er Heimat. Der Wunsch, gehört zu werden. Meinung Ich persönlich bin noch nie über den Weißwurstäquator hinaus gekommen. Ich war noch nie an der Nordsee, geschweige denn auf den Halligen. Trotzdem habe ich die Landschaft vor meinem inneren Auge gesehen, den Wind in meinen Haaren gespürt und das Meersalz auf den Lippen geschmeckt. Wie vielen anderen kam es mir wie ein kleiner Wochenendtrip in dieser rauen Landschaft vor. Allerdings empfand ich es keineswegs als idyllisch. In jedem Satz hat man die Erbarmungslosigkeit der Natur gespürt und die schroffe Art der Halliglüd hat mich getroffen. Der Roman ist ruhig geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Teilweise ergeben sich dadurch kleine Längen, dafür zeiht das letzte Viertel rasant an und weißt einen Plottwist auf, den es meiner Meinung nach nicht benötigt hätte. Der Roman glänzte für mich durch seine poetische und eindringliche Art, nicht durch Spannungsaufbau. Außerdem fand ich es sehr spannend, mehr über diese bedrohte Landschaft zu erfahren. Da ich allerdings sehr wenige Vorkenntnisse mitbrachte, stolperte ich über einige Begrifflichkeiten. Die Autorin lässt hier Welten aufeinanderprallen: Die altmodischen Halliglüd werden mit der veganen YouTube-Mutti, Selbstfindung-Touristen und den Problemen des fortschreitenden Klimawandels konfrontiert. Und ständig präsent ist die Frage nach der Zugehörigkeit, nach dem inneren Frieden und der Familie. Allerdings konnte ich mit keiner der Figuren richtig warm werden. Jede einzelne Person auf den Halligen wirkte auf mich traurig, verbittert und mit sich selbst beschäftigt. Mir fehlte etwas Wärme, mehr Zuversicht, mehr Sympathie. Ellen wirkt auf mich unnahbar und undurchschaubar, ich habe sie bis zum Ende hin nicht ganz verstanden. Die Nebenfiguren entsprachen teilweise etwas zu sehr einem Klischee, aber darüber konnte ich noch hinweg lesen. Fazit zu Die Farbe des Nordwinds: Am Besten haben mir die vielen Informationen gefallen, die geschickt eingeflochten wurden. Ich konnte viel bei dieser Lektüre lernen. Die Zeitebenen haben sich auch gut miteinander verbunden, toll fand ich hier, dass es sich endlich einmal nicht um eine große Familiengeschichte handelt, sondern die Erfahrungen und Gefühle die beiden Protagonisten vereinen. Trotz allem konnte ich mich nicht so wirklich in die Personen hineinversetzen und sie verstehen. Um es in Zahlen auszudrücken: 3.5/5 Sternen.

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Die Hallig

Von: Heidrun

10.04.2021

Wie findet der Mensch zu sich, welche Art und Weise kann das sein, muss er Opfer bringen?? Diese Fragen werden im Buch dargestellt. Besonders beeindruckten mich die Erzählungen von "Damals". Wie wunderbar, dass es Chroniken gibt, die so vieles festgehalten haben wie es damals war. Damals ist traurig und spannend geschrieben. Unglaublich wie diese Zeiten auf der Hallig gemeistert wurden. Die Zeit mit Ellen und Liske ist mir manchmal zu ausführlich erzählt und wiederholt sich in den Aufzählungen. Insgesamt erkennt man den Unterschied zwischen damals und jetzt, obwohl die Gefahren nie ganz ausgeräumt werden können.

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«Zu oft hatte sie nur Urlaub im Leben anderer Menschen gemacht, zu oft waren sie gegangen, als es schwierig wurde, zu oft hatte sich Ellen wie ein Kugelschreiber aus einem Hotelzimmer gefühlt, den man irrtümlich einsteckt. […] Ellens Herz lechzte nach Heimat.» In ihrer Kindheit zieht Ellen mit ihrer Mutter einige Male um, irgendwann auch auf die Halligen, wo sie von Anfang an das Gefühl hat, angekommen, zu Hause zu sein. Leider bleiben sie und ihre Mutter auch da nicht lange. Als Ellen nach über 20 Jahren auf die Halligen zurückkehrt, hofft sie, die Heimat wieder zu finden, die sie als Kind verlassen musste. Sie hofft ebenfalls, mit Liske, welche damals für ein paar Monate wie eine Schwester war, wieder an dem Punkt weiter zu machen, an dem sie damals aufhörten. Liske ist wenig erfreut über ihr Kommen, und auch die Integration in die Gemeinde ist nicht einfach. Doch Ellen will an ihrem Traum festhalten. „Was, wenn mir das Leben eines Halligbauern nicht genügte? Was, wenn die Hallig zu klein für einen wie mich war? Der Tod des Vaters war gleichsam der erste Schritt auf dem Weg in ein anderes Leben, mit dem Tod der Mutter kam ein zweiter hinzu, und am Ende dieses Weges stand Pastor Danjel. Ein Mann, der mein Lehrer sein wollte, mein Wissen mehren, einen Menschen aus mir machen. Ich wer gerne auf ihn zugelaufen. Doch da war noch Hendrik.“ Arjen Martenson wächst mit seinem Bruder Hendrik auf den Halligen auf, bis zuerst der Vater, dann die Mutter stirbt. Ein Pfarrer kümmert sich um ihn, will ihn mitnehmen nach Husum und ihm eine Ausbildung ermöglichen. Arjen zweifelt, sieht sich in der Verantwortung für seinen Bruder. Schliesslich stimmt er zu. Später kehrt Arjen mit seiner Frau, der Pastorentochter, als Lehrer zurück nach Halligen, um die Kinder dort zu unterrichten. Er muss erleben, dass sein Bruder ihm übel nimmt, dass er ihn als Kind zurückgelassen hat, nichts mit ihm zu tun haben will. Klara Jahn erzählt zwei Lebensgeschichten in zwei unterschiedlichen Zeiten. Mehr noch aber erzählt sie die Geschichte der Halligen, beschreibt die Natur und die Landschaft mit all ihren Eigenheiten, Schönheiten, mit den Menschen, die da leben und welche durch die Natur geprägt sind. Neben diesem wunderschön beschriebenen Landschaftsbild bleiben die Figuren des Romans eher blass, sind sehr fassbar. Zwar ist das durchaus ihr Naturell, doch bleibt man als Leser dadurch immer aussen vor, fällt es nicht leicht, wirklich in die Geschichten einzutauchen. Zwar gibt es durchaus eine Verbindung zwischen den Erzählsträngen, doch käme jede der beiden Geschichten auch unabhängig von der anderen aus, so dass sich der Zweck dieses Vorgehens mit der Verknüpfung zweier Erzählebenen nicht ganz erschliesst. Die beiden Geschichten wechseln sich kapitelweise ab, es ist immer klar ersichtlich, in welcher Geschichte man sich gerade befindet, was das Lesen einfach macht. Dadurch, dass man nie wirklich tief in einen Strang hineinkommt, fällt auch der Wechsel nicht schwer. Doch bleibt ein unbefriedigendes Gefühl zurück. Unterm Strich lässt sich sagen, dass es Klara Jahn gelungen ist, die Stimmung eines Ortes einzufangen und bildhaft zu beschrieben. Menschen, die einen Zugang zu dieser Landschaft haben, werden sich im Buch sicher heimisch fühlen. Die Figuren lassen es leider nicht zu, sich mit ihnen in einer Weise zu identifizieren, um auf diese Weise in die Geschichten hineinzufinden. So bleiben beide auch eher Beschreibungen von Lebensumständen, denen man als Leser von aussen zuschaut. Fazit: Das Leben auf den Halligen anhand von zwei Lebensgeschichten erzählt – Bildhaft beschriebenes Setting mit eher blassen Figuren. Für Leser, welche die Gegend mögen, eine gut lesbare und sicher interessante Geschichte!

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Schade

Von: Katja E.

01.04.2021

Eines muss ich direkt vorn weg sagen: ich mag eigentlich den Schreibstil von Klara Jahn, die unter anderen Pseudonymen bereits viele Bücher veröffentlich hat. Eigentlich – denn hier muss ich leider sagen, kam ich nicht wirklich in die Geschichte rein. Und das lag nicht am Thema, denn das hatte mich vom Lesen des Klappentextes an sofort fasziniert. Wenn ich sonst ohne Probleme in ihre Bücher hineinkommen, eintauchen kann und sie sehr gerne lese: hier schaffte es ich leider nicht. Der gewählte Sprachstil – es denke es lag am nordischen Dialekt, an den Eigenheiten der Halligen – lag mir überhaupt nicht. So schaffte ich es nicht, in die Geschichte einzutauchen, mich fallen und treiben zu lassen. Als zweites kommt hinzu, dass ich oft Schwierigkeiten habe, mich auf Bücher einzulassen, die auf zwei Zeitebenen spielen. Etwas, das man momentan (leider) sehr oft findet. Hätte ich das anhand des Klappentextes erahnen können, hätte ich vielleicht eher nicht zugegriffen, als mir das Buch durch eine Mail des Verlages angeboten wurde. Für mich ist neben einer interessanten Geschichte, die es hier auf jeden Fall gibt, auch das Abtauchen in die Geschichte zu einem und das „Fesseln“ durch die beschriebenen Charaktere zum anderen sehr wichtig. Auf Grund der alten Sprache, der gefühlt vollkommen anderen Ausdrucksweise des Landstriches konnte ich mich aber leider weder auf die Geschichte noch die Charaktere einlassen und hab mich teilweise schwergetan, weiterzulesen. Wer gerne mehr Information über die Halligen, der Lebensweise und den Naturgewalten auf der Insel haben möchte, ist hier richtig. Zu diesen Themen, die den interessanten Hintergrund des Buches bilden, gibt es viel zu erfahren. Für mich war dieses Buch diesmal nicht das richtige – leider. Für das Thema des Buches und die vielen sehr interessanten und aufschlussreichen Informationen und die hierbei geleistete Recherchearbeit vergebe ich 3 Sterne – für mehr reicht es leider in meinen Augen nicht. (vorab im Bloggerportal - am 07. April auf meinem Blog)

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Speziell

Von: Daniela

16.03.2021

Ich bin ein großer Nordsee Fan, und dachte hey genau das richtige Buch für mich. Trotzdem finde ich es sehr speziell. Kann es nicht beschreiben, bekomme keinen Draht zur Geschichte, das Buch fesselt mich nicht. Möchte niemanden den Lesespass verderben, denn zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden.

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Leben auf einer Hallig

Von: onaltin

14.03.2021

In diesem Roman geht es um das Leben auf der Hallig in Gegenwart und Vergangenheit. Man erfährt einiges über den Küstenschutz und die Wetterverhältnisse. Eine Rolle spielt auch das Familienleben des dort lebenden, etwas eigenen Menschenschlages. Für mich ist dieses Buch ein wenig langatmig geschrieben .

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Zum Inhalt: Ellen kehrt nach 20 Jahren zurück auf die kleine Hallig, wo sie als Jugendliche für kurze Zeit glücklich war. Doch es ist nicht so einfach, wie sie es sich vorgestellt hat – und das liegt nicht nur daran, dass ihr ihre Stiefschwester Liske den damaligen Weggang noch nicht verziehen hat ... Meine Meinung: Die Autorin Klara Jahn sagte mir nichts, als ich das Buch erhielt. Doch beim Blick auf die hintere Innenklappe mit dem Foto, stellte ich sofort fest, dass ich sie unter einem anderen Pseudonym bereits auf der lit.Love 2018 bei einer Lesung kennengelernt habe. Das Buch erzählt eigentlich zwei Geschichten; zum einen die von Ellen aus der heutigen Zeit, zum anderen eine weitere aus der Vergangenheit der Hallig zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Mich persönlich hat der „ältere“ Teil mehr angesprochen, da dieser sehr eindrückliche Beschreibungen des beschwerlichen Lebens zu dieser Zeit enthält. Ellens Geschichte hingegen hat kaum Handlung, sondern befasst sich mehr mit ihrer Selbstfindung und Vergangenheitsbewältigung. Was beide Teile verbindet, ist neben dem Handlungsort jedoch eine sehr detailreiche und bildhafte Beschreibung der rauen Natur, die sehr stimmig eingebunden wird. Insgesamt ein interessantes Buch, welches man jedoch nicht einfach „in einem Rutsch“ auslesen kann. Ich hätte mir mehr von dem „damals“ gewünscht und ein wenig mehr Dramatik.

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