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Rezensionen zu
Der Mann aus dem Schatten

David Lagercrantz

Die Rekke-Vargas-Reihe (1)

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David Lagercrantz ist ein Autorenname, der für exzellente schwedische Kriminalliteratur steht - schließlich hat er nach dem Tod von Stieg Larssen die "Millenium"-Reihe um die geniale Hackerin Lisbeth Salander vollendet. Mit "Der Mann aus dem Schatten" hat Lagercrantz nun den Auftakt einer neuen, ganz eigenen Reihe aufgelegt, der Spannung und politische brisantes Geschehen miteinander verbindet. Einen ziemlich genialen, wenn auch komplizierten Protagonisten hat auch diese geplante Triologie. Hans Rekke, Philosoph, Reederssohn aus reichem Haus, ehemals musikalische Wunderkind und, so weiß die Stockholmer Polizei, gilt als Verhörspezialist. Daher macht sich eine kleine Ermittlergruppe auf in Rekkes Villa im Nobelviertel, unter ihnen auch Micaela Vargas, die eigentlich Streifenpolizistin ist. Dass sie in die Kripo-Ermittlungen nach dem Tod eines Schiedsrichters eingebunden wird, hat vor allem einen Grund: Sie wuchs als Tochter chilenischer Einwanderer im gleichen Vorstadtviertel auf, aus dem auch der Hauptverdächtige stammt. Der häufig betrunkene, aggressive Mann hatte auf dem Spielfeld einen heftigen Streit mit dem später erschlagen aufgefundenem Schiedsrichter, einem Flüchtling aus Afghanistan. Eine naheliegender Verdächtiger - aber auch der Täter? Bald schon allerdings ist Micaela kein Mitglied der Sonderkommission mit. Ihre Neugier, den Täter zu finden, ist geblieben. Die Versuche, Kontakt zu Rekke aufzunehmen, scheitern, bis sie ihn eines abends zufällig und unter dramatischen Umständen wiedertrifft. Sie muss erkennen: Der mit allen Privilegien aufgewachsene Rekke hat eine ganze Reihe von Problemen, insbesondere eine bipolare Störung und Medikamentensucht. Doch selbst in einer schwer depressiven Phase hat der Mann mit dem blitzschnellen Blick fürs Detail seine Fähigkeiten nicht verloren. Er stellt etwas fest, das den ganzen Fall auf den Kopf stellt. Denn wie die rechtsmedizinischen Aufnahmen der Leiche des Schiedsrichters zeigen, wurde dieser zwar zweifellos gefoltert - nicht aber, wie behauptet, von den Taliban. Vielmehr sieht Rekke Hinweise auf die "verschärften Verhörmethoden" der Amerikaner in den "black sites" der CIA etwa im Irak, aber auch in befreundeten Ländern. Die Handlung von "Der Mann aus dem Schatten" spielt im Jahr 2003 - der "Krieg gegen den Terror" nach den Terroranschlägen vom 11. September ist im vollen Gang. Die Vorgänge etwa im Gefängnis Abu Ghoreib sind der Öffentlichkeit noch nicht bekannt, doch Rekke hat als Professor an einer US-Universität mit Sicherheitsdiensten zusammengearbeitet, um die Glaubwürdigkeit von Geständnissen zu beurteilen, die durch verschäfte Verhörmethoden, sprich Folter, zustande gekommen sind. Heiligt der Zweck die Mittel? Was wusste, was billigte die Regierung des liberalen Schwedens, als das angebliche Taliban Opfer ins Land kam? Welche Rolle spielte der Tote im Afghanistan der Taliban, und warum fiel er durch besondere Aggressivität gegen Musiker auf? Micaela Vargas und Hans Rekke ermitteln parallel zu den offiziellen Ermittlern, ohne deren Wissen und lösen dabei nicht nur diplomatische Irritationen aus. Die Spannung und die Dichte des Plots steigern sich zunehmend. Dabei bringt Lagercrantz auch die moralischen Konflikte bei der Terrorbekämpfung zur Sprache. Der gelernte Journalist hat offenbar gut recherchiert, sowohl zum Vorgehen der Taliban nach dem Abzug der sowjetischen Truppen als auch zum Vorgehen der US-Sicherheitsdienste gegen verhaftete Terrorverdächtige. Die Fragwürdigkeit der Verhöre und von Einrichtungen wie Guantanamo wird ebenso herausgearbeitet wie das Komplizentum westlicher Regierungen, die gar nicht so genau wissen wollten, wie Informationen zustande kamen. "Nach dem 11. September hatte es nur noch Schwarz oder Weiß gegeben, und er war wahrhaftig nicht der Einzige, der sich dem Druck gebeugt hatte. Nur wenige seiner Kollegen in Europa hatten sich widersetzt. Was tun wir nicht alles. um den Terrorismus zu bekämpfen? Alles! hatten sie wie gehorsame Soldaten geantwortet. Doch hinterher war man immer schlauer. Damals war das Gefühl, sich in einer akuten Notlage zu befinden, so übermächtig, dass es vernünftig schien, nicht so pingelig zu sein." Mir Rekke und Vargas hat Lagercrantz zwei sehr gegensätzliche, aber auch sympatische Ermittler geschaffen: Die toughe Micaela, die sich aus eigener Kraft hochgearbeitet hat, als Frau in der nach wie vor männlich geprägten Polizei behaupten muss und ihren Instinkten vertraut, der labile Rekke, der zwar alles zu haben scheint, aber in eine tiefen Krise steckt und für den die Arbeit an dem Fall auch ein Stück Wiedergewinn seines seelischen Gleichgewichts ist. Der nächste Band kann für mich gar nicht schnell genug kommen.

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Ein Schiedsrichter im Jugendfußball in Stockholm wird ermordet aufgefunden. Zunächst liegt der Verdacht nahe, dass der Trainer der unterlegenen Mannschaft in Rage geraten ist. Und so wird die unerfahrene Streifenpolizistin Micaela Varga auf den Mann angesetzt, da sie aus dem gleichen Problemviertel wie der Trainer stammt. Ihr zur Seite steht der exzentrische Verhörspezialist Hans Rekke, der schnell vermutet, dass mehr hinter dem Mord stecken muss… Nach der Fortsetzung der Millenium-Buchreihe von Stieg Larsson hat der schwedische Autor David Langercrantz nun noch einmal neu angefangen und einen dreiteiligen Thriller über die junge Polizistin Micaela Vargas und den erfahrenen Psychologen Hans Rekke veröffentlich. Der erste Band „Der Mann aus dem Schatten“ ist nun auch übersetzt worden und hierzulande erschienen. Ein spannendes Duo, das der Autor sich da erdacht hat, wobei Hans Rekke hier deutlich heraussticht. Seine exzentrische Art, die erfolgsverwöhnte Verhalten, immer mit einem Hauch Wahnsinn begleitet – sehr unterhaltsam und spannend. Denn auch er hat offensichtlich Dinge aus seiner Vergangenheit, die er unterdrücken und mithilfe diverser Betäubungsmittel verdrängen möchte. Micaela Vargas ist vom Grunde her ebenfalls interessant angelegt, besonders der Zweispalt ihres Berufs mit ihrer Familie ist gelungen. Allerdings ist deutlich zu spüren, dass der Autor sich bei ihr noch zurückhält und nur wenig von ihr preis gibt, sodass mich dieser Charakter leider nicht vollkommen begeistern konnte. Die Neugier auf ihre kommende Entwicklung ist aber geweckt. Der Plot mag anfangs noch recht schlicht wirken, und natürlich gehört es zu einem gelungenen Thriller dazu, dass da noch einiges hinzukommt. In meinen Augen wurde damit hier aber übertrieben, da die Handlung in recht kurzer Zeit mit sehr vielen Themen aufgeladen wird. Und nicht alle Entwicklungen wirken dabei glaubhaft oder nachvollziehbar, einiges sogar recht konstruiert. Nur leider schleichen sich dazwischen auch viele recht langatmige Dialoge ein, die einen zähen Eindruck auf mich hinterlassen. Gerade im letzten Drittel hätte ich mir einfach mehr Wumms gewünscht. Und auch wenn der Plot durchaus Spannung aufbaut und viele markante Szenen beinhaltet, konnte er mich nicht so sehr begeistern, wie ich mir das gewünscht hätte. „Der Mann aus dem Schatten“ beinhaltet viele gelungene Elemente, aber eben leider auch einen etwas konstruiert wirkenden Hintergrund und eine stellenweise zu langsam erzählte Handlung. Die Zusammenstellung der Charaktere ist reizvoll und verspricht noch einige weitere gelungene Entwicklungen, sodass die Neugier auf die kommenden Bände bei mir geweckt wurde, auch wenn dieser Roman mich nicht vollkommen überzeugen konnte.

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Micaela Vargas, eine junge Polizistin, die in einem Problemviertel von Stockholm aufwuchs, wird im Mordfall gegen einen Schiedsrichter der Fußballjugend zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie gilt als vielversprechender Nachwuchs und kennt den Verdächtigen, der schnell verhaftet wird, seit ihrer Kindheit persönlich recht gut. Im Zuge der Ermittlungen lernt Micaela den bekannten Psychologen Hans Rekke kennen, der gerne von der Polizei zu Rate gezogen wird, wenn es um psychologische Profile geht, da er sich als Spezialist für besondere Verhörtechniken einen Namen gemacht hat. Einen aufmerksameren Beobachter als Rekke kann es kaum geben, ihm entgeht wirklich nichts. Es dauert nicht lange, da werden die beiden aber von den Ermittlungen ausgeschlossen. Vargas, weil sie sich weigert, ihren kriminellen Bruder zu bespitzeln, um im Team zu bleiben, und Rekke, weil er durch seine manische Depression nicht immer zu gebrauchen ist und außerdem unangenehme Dinge zu Tage bringen könnte, an denen Regierung und Geheimdienst nicht gelegen ist. Doch wie es der Zufall will, laufen sich Vargas und Rekke zufällig in einer recht dramatischen Situation über den Weg, freunden sich (was einigen Beteiligungen so gar nicht gefällt) an und ermitteln gemeinsam im Hintergrund weiter. Was die beiden ans Licht bringen ist ein Skandal und sie graben immer tiefer… *** Ich kenne David Lagercrantz, wie viele andere Leser auch, als den Schriftsteller, der die Millennium-Reihe von Stieg Larsson nach dessen Tod weitergeführt hat. Ich war begeistert von dieser Arbeit und sein Schreibstil gefiel mir dabei auf Anhieb sehr gut. Darum war ich natürlich neugierig, als ich von dieser neuen Trilogie erfuhr. Die Handlung ging auch spannend an, ich wurde jedoch mit der eher stoffeligen und mürrischen Figur der Micaela Vargas nicht wirklich warm. Sie war mir eher unsympathisch, wobei deren Charaktereigenschaften auf Grund ihrer Herkunft und dem familiären Hintergrund wohl auch so beabsichtigt waren. Dennoch kamen mir die Dialoge hölzern und kurz angebunden vor. Als dann die Figur des Hans Rekke hinzukam, der absolut interessant, neugierig, aufmerksam und sowas von kaputt ist, fing die Sache an, mir viel mehr Spaß zu machen. Die beiden treffen sich in einer eher unangenehmen Situation und bleiben irgendwie aneinander hängen. Sie tun sich gegenseitig äußerst gut und ergänzen sich prima. Das Thema, das behandelt wird, nämlich, dass Musiker in Afghanistan verfolgt wurden, verschwanden, ermordet und man ihre Instrumente zerstörte, war mir neu. Auch das Thema um die dramatischen Verhörmethoden der vermeintlichen Taliban-Mitglieder durch die USA oder deren Verbündete, das war alles fesselnd beschrieben und hintergründig. Die Auflösung zuletzt war dann auch schlüssig und verständlich, aber so 100%ig überzeugen konnte der Autor mich mit diesem Buch dennoch nicht. Im Hinblick auf die o.g. Fortführung der Millennium-Reihe war ich doch etwas enttäuscht vom Schreibstil im vorliegenden Buch, der sich für mich deutlich davon unterscheidet. Hans Rekke macht die Handlung absolut aus, er ist für mich ganz klar der heimliche Star und wäre für mich ein Grund, mit einem neugierigen Auge auf die folgenden Teile zu blicken. © Buchwelten 2022

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Micaela Vargas, eine junge Polizistin, die in einem Problemviertel von Stockholm aufwuchs, wird im Mordfall gegen einen Schiedsrichter der Fußballjugend zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie gilt als vielversprechender Nachwuchs und kennt den Verdächtigen, der schnell verhaftet wird, seit ihrer Kindheit persönlich recht gut. Im Zuge der Ermittlungen lernt Micaela den bekannten Psychologen Hans Rekke kennen, der gerne von der Polizei zu Rate gezogen wird, wenn es um psychologische Profile geht, da er sich als Spezialist für besondere Verhörtechniken einen Namen gemacht hat. Einen aufmerksameren Beobachter als Rekke kann es kaum geben, ihm entgeht wirklich nichts. Es dauert nicht lange, da werden die beiden aber von den Ermittlungen ausgeschlossen. Vargas, weil sie sich weigert, ihren kriminellen Bruder zu bespitzeln, um im Team zu bleiben, und Rekke, weil er durch seine manische Depression nicht immer zu gebrauchen ist und außerdem unangenehme Dinge zu Tage bringen könnte, an denen Regierung und Geheimdienst nicht gelegen ist. Doch wie es der Zufall will, laufen sich Vargas und Rekke zufällig in einer recht dramatischen Situation über den Weg, freunden sich (was einigen Beteiligungen so gar nicht gefällt) an und ermitteln gemeinsam im Hintergrund weiter. Was die beiden ans Licht bringen ist ein Skandal und sie graben immer tiefer… *** Ich kenne David Lagercrantz, wie viele andere Leser auch, als den Schriftsteller, der die Millennium-Reihe von Stieg Larsson nach dessen Tod weitergeführt hat. Ich war begeistert von dieser Arbeit und sein Schreibstil gefiel mir dabei auf Anhieb sehr gut. Darum war ich natürlich neugierig, als ich von dieser neuen Trilogie erfuhr. Die Handlung ging auch spannend an, ich wurde jedoch mit der eher stoffeligen und mürrischen Figur der Micaela Vargas nicht wirklich warm. Sie war mir eher unsympathisch, wobei deren Charaktereigenschaften auf Grund ihrer Herkunft und dem familiären Hintergrund wohl auch so beabsichtigt waren. Dennoch kamen mir die Dialoge hölzern und kurz angebunden vor. Als dann die Figur des Hans Rekke hinzukam, der absolut interessant, neugierig, aufmerksam und sowas von kaputt ist, fing die Sache an, mir viel mehr Spaß zu machen. Die beiden treffen sich in einer eher unangenehmen Situation und bleiben irgendwie aneinander hängen. Sie tun sich gegenseitig äußerst gut und ergänzen sich prima. Das Thema, das behandelt wird, nämlich, dass Musiker in Afghanistan verfolgt wurden, verschwanden, ermordet und man ihre Instrumente zerstörte, war mir neu. Auch das Thema um die dramatischen Verhörmethoden der vermeintlichen Taliban-Mitglieder durch die USA oder deren Verbündete, das war alles fesselnd beschrieben und hintergründig. Die Auflösung zuletzt war dann auch schlüssig und verständlich, aber so 100%ig überzeugen konnte der Autor mich mit diesem Buch dennoch nicht. Im Hinblick auf die o.g. Fortführung der Millennium-Reihe war ich doch etwas enttäuscht vom Schreibstil im vorliegenden Buch, der sich für mich deutlich davon unterscheidet. Hans Rekke macht die Handlung absolut aus, er ist für mich ganz klar der heimliche Star und wäre für mich ein Grund, mit einem neugierigen Auge auf die folgenden Teile zu blicken.

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Inhalt: Kurz nach einem Fußballspiel der Jugendmannschaften wird der Schiedsrichter im nahen Wald erschlagen aufgefunden. Schnell gerät der Vater eines Spielers in Verdacht, aber konkrete Beweise lassen sich nicht finden. Die Ermittlungen verlaufen zunächst im Nichts. Doch der renommierte Psychologe und Verhörexperte Hans Rekke und die junge Streifenpolizistin Micaela Vargas lassen nicht locker und ermitteln auf eigene Faust … Meine Meinung: Von David Lagercrantz habe ich bereits die Bände 4 bis 6 der „Millenium-Trilogie“ gelesen, die den ersten 3 Teilen von Stieg Larsson praktisch nicht nachstanden. So freute ich mich auf dieses eigenständige Werk von ihm und war sehr gespannt. Leider wurden meine Erwartungen nicht voll erfüllt. Nach einem wirklich gelungenen fesselnden Start flacht der Spannungsbogen ganz schnell ab und kommt auch nicht wieder richtig hoch. Die Handlung dümpelt stark vor sich hin. Zwar ließ der Autor etliche Ideen einfließen, sodass ein interessanter, ziemlich komplexer und zunächst undurchschaubarer Roman entstand, aber mir fehlten richtig spannende Szenen und atemberaubender Thrill. Hinzu kommt, dass viele Figuren jämmerlich blass bleiben, weil der Autor sich einfach zu sehr verzettelte und zu viele unterbringen wollte. Möglicherweise werden sie in den Folgebänden noch gebraucht und daher hier schon einmal eingeführt, aber dieser 1. Band der Reihe wird dadurch unnötig aufgebauscht und die Handlung elend in die Länge gezogen. Die Familienangehörigen von Rekke und Vargas scheinen zum Beispiel zuerst eine gewisse Rolle zu spielen, versinken dann aber mehr oder weniger im Nirwana. Die Protas Rekke und Vargas haben viel Potenzial, das aber leider nicht voll ausgeschöpft wurde. Rekke ist ein klasse Analytiker, der aus den kleinsten Hinweisen seine Schlüsse ziehen kann, hängt aber die meiste Zeit nur depressiv und mit Medikamenten/Drogen vollgepumpt herum. Das nimmt dem Charakter viel von seiner Dynamik und schadet der Handlung. Band 2 und 3 der Reihe sind für September 2023 und März 2025 geplant. Der aktuelle Kriminalfall ist aber im vorliegenden 1. Band abgeschlossen und somit eigenständig zu lesen.

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Nach dem Fußballspiel einer Jugendmannschaft wird der Schiedsrichter Jamal Kabir erschlag in einem benachbarten Wäldchen aufgefunden. Der Verdacht fällt schnell auf einen Vater, der schon während des Spiels ein erhitztes Gemüt gezeigt hat und im Viertel für seine Ausbrüche bekannt ist. Einzig die Beweise oder ein Geständnis fehlen der Polizei, weshalb Micaela Vargas ins Team der Mordermittlung geholt wird. Sie stammt aus demselben Viertel wie der Verdächtige und kennt diesen seit Kindheitstagen; vielleicht kann sie ihn dazu bewegen, die Tat zu gestehen. Micaela kommen jedoch schnell Zweifel, die noch verstärkt werden, nachdem die Polizei den berühmten Psychologen Hans Rekke hinzuzieht. Die junge Polizistin will den Fall aufklären, stößt aber bald auf Widerstände und wird schließlich ganz abgezogen. Scheinbar hat sie die richtigen, aber unerwünschten Fragen gestellt. Der Journalist und Autor David Lagercrantz konnte mich mit seinen Fortsetzungen der Stieg Larsson Reihe um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist bereits begeistern. „Der Mann aus dem Schatten“ ist die Eröffnung seiner Reihe um den manisch-depressiven Psychologen Hans Rekke und die unerschrockene Ermittlerin Micaela Vargas. Auch wenn der erste Fall in sich abgeschlossen sind, sind doch schon viele Hinweise angelegt, die sogleich neugierig auf die folgenden Bände machen. Lagercrantz lässt seine Handlung um Jahr 2003 starten, was zunächst verwundert, im Laufe der Geschichte enthüllt sich jedoch, dass sie in einem damals aktuellen politischen Kontext steht und weit über den kleinen Sportplatz in Stockholms Außenbezirk hinausgeht. Das bedauernswerte Opfer, ein aus Afghanistan Geflüchteter, hatte sich scheinbar gut in Schweden eingelebt und sich im Jugendsport engagiert. Dass ein väterlicher Ausraster zu so einer Tat führt, kann schnell verworfen werden. Nun jedoch stellt sich die Frage, ob Jamal Kabir wirklich der Mann war, wie ihn alle kannten. Die beiden Protagonisten Micaela und Hans könnten gegensätzlicher kaum sein, was sie zu einem nicht unkomplizierten, aber sich hervorragend ergänzenden Team macht. Beide sind mit interessanten Charakterzügen ausgestattet und haben komplexe Familiengeschichten im Hintergrund, die noch viel Raum für Entwicklungen bieten. Mich konnten sie beide unmittelbar für sich gewinnen. Der Schlüssel zur Lösung des Falls ist nicht leicht zu finden und Lagercrantz integriert geschickt psychologische Aspekte, die durch Rekke eingebracht werden, wie auch die politisch brisante Lage, die durch US-amerikanische Operation „Enduring Freedom“ in Afghanistan ausgelöst wurde. Micaela hingegen ist die Figur, die zwischen den unterschiedlichen Welten der verschiedenen Gesellschaftsschichten wandert und ein feines Gespür für Zwischentöne zeigt und unerschrocken für die Wahrheit kämpft. Ein packender Politthriller, der fraglos Lust auf weitere Bände der Reihe macht.

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Mit einem fulminanten Start wird der Leser an „Der Mann aus dem Schatten“ gefesselt. Lange hält dies leider nicht an, denn weitere Spannung bleibt leider aus. Einzelne Szenen plätschern vor sich hin, reihen sich aneinander, gefüllt mit einer konstruierten Story, die mich nicht überzeugen konnte und konstruierten Dialogen. Zugang zu den Charakteren zu finden, ist mir sehr schwer gefallen - kaum greifbar und unscheinbar haben sie auf mich gewirkt. Dennoch ist der Verlauf der Geschichte nicht uninteressant, auf die Auflösung des Falls war ich durchaus gespannt. Gelesen wird das Hörbuch von Dietmar Wunder, dem es gelungen ist, trotz allem meine Aufmerksamkeit zu halten. Seiner angenehmen Stimme zu Lauschen bereitet mir immer wieder eine große Freunde. „Der Mann aus dem Schatten“ - ein Krimi, der mich persönlich leider nicht überzeugen konnte.

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