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Rezensionen zu
Der Mann aus dem Schatten

David Lagercrantz

Die Rekke-Vargas-Reihe (1)

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Ein Team aus einer Ermittlerin und einem Psychologen - könnte so gut sein, nur leider konnte mich dieses Duo nicht wie erwartet begeistern. Puh, an 'Der Mann aus dem Schatten' habe ich einige Zeit lang gelesen und mich stellenweise fast auch eher durchkämpfen müssen. Zu erst mal zum Cover: Ich persönlich musste bei diesem Motiv sofort an Rorschach und projektive Verfahren denken. Dementsprechend gut passte es für mich auch zum Psychologen Rekke, der wohl Dinge sieht, die andere nicht sehen. Schlicht, trotzdem auffallend und mit irgendeinem Bezug zum Buch - genauso sollten Cover in meinen Augen sein. Abgesehen vom Cover gab es für mich aber leider ziemlich viele andere Kritikpunkte an diesem Buch... In die Geschichte reinzukommen fiel mir aufgrund der springenden Erzählerperspektiven und Zeitsprünge wirklich nicht leicht. Was im Klappentext nicht so gut rauskommt, ist dass es sich hier eigentlich eher um einen Cold Case handelt, bei dem es im Buch auch immer mal wieder mehrere Monate gibt, in denen nichts passiert. Somit fehlt (größtenteils) schon mal die aktute Bedrohung, die oft in Thrillern den Spannungsbogen wesentlich beeinflusst. Auch waren die Sprünge bzw. Pausen teilweise wirklich an Stellen, bei denen ich mir schon hoffnungsvoll dachte "jetzt passiert dann mal was" - was aber dann nicht der Fall war und man einige Seiten weiter wieder in eine ganz neue Situation geworfen wurde. Ich empfand die Handlung als sehr stockend und konnte auch nicht wirklich in einen richtigen Lesefluss hineinkommen. Neben den Kritikpunkten an der Handlung hatte ich leider auch so meine Probleme mit dem Schreibstil des Autoren. Relativ schnell im Buch kommen einige Szenen, Gespräche oder Gedanken von männlichen Charakteren, bei denen mir wirklich die Lust am Lesen verging. Das Frauenbild im Buch emfand ich als total schwierig. Micaela wird zum Teil seitenlang von ihren Kollegen sexualisiert, auf ihr Aussehen reduziert oder sie wird beispielsweise von ihrem Bruder bevormundet. Und als wäre das nicht schon genug, bleiben solche Verhaltensweisen zum Großteil konsequenzlos. Dieses Verhalten geht auch nicht nur von einem Einzelfall aus, sondern betrifft fast alle männlichen Charaktere im Buch. Die anderen weiblichen Figuren im Buch sind dann übrigens Ehefrauen, Mütter, Töchter oder Haushälterin. Neben diesem Aspekt empfand ich auch die Dialoge als sehr oberflächlich und oft sogar zusammenhangslos. Vor allem nachdem Rekke unnötigerweise dann innerhalb der Geschichte psychische Probleme entwickelt hatte, wurden die Dialoge noch wirrer. Hier hat man wohl mit der Genie-Wahnsinns-Waage gespielt, für mich persönlich war der Wahnsinn aber im Rahmen einer polizeilichen Ermittlung zu viel. Man hätte Rekke eher einweisen sollen. Im Buch wird eine eher seltsame Verbundenheit oder gar Beziehung zwischen den beiden Protagonisten dargestellt. Leider konnte ich auch diese nicht nachempfinden und fand es sehr unauthentisch wie man plötzlich von 'vor einigen Monaten sind wir uns beruflich begegnet' zum absoluten Dreamteam springt. Ohne tiefergehende Basis blieb die Beziehung für mich trotz beschriebener Verbundenheit oberflächlich und leider auch unausgewogen. Zum Ende bzw. zur Auflösung hin wurde es etwas spannend, einfach da die Auflösung des Falls an sich doch ganz interessant war. Der Thriller entwickelt sich im Verlauf hin zu einer bisschen politischen Perspektive, was eigentlich normalerweise nicht mein Fall ist, es mich hier aber garnicht gestört hat. Die letzten Seiten machen dann tatsächlich fast nochmal neugierig auf den zweiten Band, den ich aber höchstwahrscheinlich nicht mehr lesen werde. Solche Rezensionen fallen mir immer sehr schwer, aber leider war das Buch für mich persönlich eine ziemliche Enttäuschung, wobei ich aber nochmal betonen möchte, dass meine Meinung natürlich immer subjektiv ist und es auch gut sein kann, dass andere vieles ganz anders sehen. f a z i t: 'Der Mann aus dem Schatten' erzählt von einem grundsätzlich interessanten Cold Case, bei dem mich leider sowohl das Ermittlerteam als auch der Schreibstil des Autoren nicht überzeugen konnten.

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