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Rezensionen zu
Die nicht sterben

Dana Grigorcea

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Normalerweise gebe ich an dieser Stelle immer meine eigene Zusammenfassung wieder, in diesem Fall möchte ich jedoch den Klappentext des Verlages wiedergeben, da gerade dieser mich so nachdrücklich angesprochen hat und ich dieses Buch unbedingt lesen wollte! Klappentext des Verlages: „Eine junge Bukarester Malerin kehrt nach ihrem Kunststudium in Paris in den Ferienort ihrer Kindheit an der Grenze zu Transsilvanien zurück. In der Kleinstadt B. hat sie bei ihrer großbürgerlichen Großtante unter Kronleuchtern und auf Perserteppichen die Sommerferien verbracht. Eine Insel, auf der die kommunistische Diktatur etwas war, das man verlachen konnte. „Uns kann niemand brechen“, pflegte ihre Großtante zu sagen. Inzwischen ist der Kommunismus Vergangenheit und B. hat seine besten Zeiten hinter sich. Für die Künstlerin ist es eine Rückkehr in eine fremd gewordene Welt, mit der sie nur noch wenige enge Freundschaften und die Fäden ihrer Familiengeschichte verbinden. Als auf dem Grab Vlad des Pfählers, als Dracula bekannt, eine geschändete Leiche gefunden wird, begreift sie, dass die Vergangenheit den Ort noch nicht losgelassen hat – und der Leitspruch ihrer Großtante zugleich der Draculas ist. Die Geschichte des grausamen Fürsten will sie erzählen. Am Anfang befürchtet sie, dass sie die Reihenfolge der Geschehnisse verwechseln könnte. Dann wird ihr klar: Jede Reihenfolge ergibt einen Sinn. Weil es in der Geschichte nicht um Ursache oder Wirkung geht, sondern nur um eines: Schicksal. Inzwischen aber ist es für jede Flucht zu spät.„ Fazit: Mit dem Buch „Die nicht sterben“ liebäugele ich, seitdem ich die Literaturvorschauen für das Frühjahr 2021 durchgeschaut habe. Nun hatte ich das Glück bei einer Leserunde auf der Plattform Lovelybooks ausgelost zu werden und dieses Buch mit vielen anderen zu lesen und zu besprechen. Vor allem bestand auch die Möglichkeit der Autorin zu ihrem Buch Fragen zu stellen. Ja, und das war diesmal auch sehr hilfreich, denn Dana Grigorcea hat mit ihrem Werk ein sehr anspruchsvolles, an manchen Stellen nicht immer ganz verständliches Werk vorgelegt. Durch die Leserunde und auch durch Antworten der Autorin konnte ich mir das Buch nach und nach ganz gut erschließen und es wurde so greifbarer. Trotz alledem hat dieses Buch die Leserunde doch sehr stark polarisiert. Es ist auf keinen Fall ein Buch `so eben mal für zwischendurch`, sondern konzentriertes lesen ist schon angesagt. Mir persönlich hat die Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Vor allem die herrlich wortgewandte und bildhafte Sprache der Autorin hat mich sehr angesprochen. Ich sehe Dana Grigorcea als begnadete Geschichtenerzählerin, die vor allem eine sehr einfühlsame und sehr genaue Beobachterin ist. Gerade die historische Erzählung von „Vlad III“, wie sie diese Nacherzählung in den Roman hinein gewoben hat war erstaunlich. Letztlich steht Vlad III / Graf Dracula quasi als Metapher für einen starken Führer, nachdem sich das `Volk` so sehnt. Tolle Idee der Autorin! Auch weißt die Geschichte – trotz aller Grausamkeiten – durchaus auch humorvolle Stellen auf und ich musste mehrfach schmunzeln und lachen. Witzig fand ich auch, dass die Autorin immer wieder kleine Easter Eggs in den Kapiteln versteckt hat – in Anspielung auf „Dracula“ von Bram Stoker. Dana Grigorcea zeichnet uns Lesern ein atemberaubendes Porträt der postkommunistischen Gesellschaft Rumäniens, die sich quasi bis heute in einem „Zwischenreich“ befindet, was mir persönlich vom Motiv her sehr gut gefallen hat. Das wird durch die schnellen Wechsel von „Fiktion und Realität“ deutlich gemacht; verlangt aber den Lesern auch einiges an Fantasie ab. Zum einen bei der Interpretation der Geschichte, aber auch wenn wir mit der Ich-Erzählerin durch die Lüfte schweben. Mit „Margot“- die Tante der Ich-Erzählerin – hat Dana Grigorcea eine wunderbare Protagonistin geschaffen. Ich habe sie regelrecht bildhaft vor Augen, wie sie diesen Satz herausbringt, der vieles in diesem Roman trefflich beschreibt: „Der Kommunismus habe die Menschen verstümmelt, ihnen jeden Sinn für das Schöne und Gute genommen.“ Dana Grigorceas erzählt eine tiefgründige, schaurige aber auch humorvolle Geschichte, bei der zum Schluss alle losen Fäden einen stimmigen Abschluss finden!

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