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Rezensionen zu
Meine dunkle Vanessa

Kate Elizabeth Russell

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•MEINE DUNKLE VANESSA• @kateelizabethrussell Vielen Dank an @insiderandomhouse für dieses schöne Rezensionsexemplar!🖤🤍 Inhalt: Worum es geht : Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis. Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten – war auch sie nur Stranes Opfer? Eigene Meinung 📖: Ich fand es sehr interessant, wie wahnsinnig gut die Autorin die verschiedenen Facetten von Vanessa beschrieben hat. Wir lernen Sie als junges Mädchen kennen und, dann noch als erwachsene Frau, die noch immer an den Nebenwirkungen leidet. So wird das Buch aus der Ich-Perspektive von Vanessa erzählt und in zwei verschiedenen Zeitebenen. Auf der psychologischen Ebene ist das Buch interessant. Die Autorin erzählt nicht nur von Vanessa, sondern auch, von dem Lehrer. Wie er sich selbst versucht einzureden, dass er nichts Schlimmes getan hat. Es war an manchen Stellen sehr spannend, weil es so ein Psycho Spiel ist, wie er sie immer wieder, über Jahre manipuliert. Vanessa ist ein sehr intelligentes Mädchen und durchschaut es eigentlich, aber doch will Sie die Wahrheit nicht wahr haben, und verdrängt alles.Denn es ist viel einfacher, wenn es liebe war und kein Missbrauch. Fazit 📖: Mir hat das Buch sehr gefallen, es war sehr spannend, und hat mich an manchen Stellen sehr traurig gemacht, und wütend, es war so ein Buch in dem man alle Emotionen durchlebt. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass bei diesem Buch die Meinungen auseinander gehen und das es nicht für jeden etwas ist. Deswegen an dieser Stelle eine Triggerwarnung in Bezug auf Missbrauch.

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,Worum geht es? Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis. Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten – war auch sie nur Stranes Opfer? Wie hat es mir gefallen? Allgemein: Das Cover ist passend zum Titel gestaltet. In dunklen Farben, die mit einem kleinen roten Farbtupfer dann doch die Aufmerksamkeit auf das Buch lenken. Aus dem Klappentext wurde das düstere und ernste Thema schnell klar, sodass Betroffene sich schon ein Bild davon machen können. Inhaltlich fand ich ihn absolut ansprechend. Hauptteil: Der Schreibstil ist zwar etwas anspruchsvoller aber dennoch sehr klar. Dadurch ist er gut verständlich und es ist einfachsten zu folgen. Wichtig zu wissen ist, dass das Buch eine sehr düstere Thematik behandelt und zwar Missbrauch. Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Vanessa erzählt. Einerseits aus der Perspektive der Vergangenheit und zum Anderen aus der Gegenwart. Die Zeitenwechsel als Kapitel haben mir sehr gut gefallen, da Vanessas Entwicklung dadurch nach und nach sehr gut beleuchtet wurde. Generell gab es durchweg einen sehr großen und allumfassenden Überblick über ihre Gefühle, was mir bei der Thematik sehr stark geholfen hat. Vor allem zum Ende hin wurden die Gedanken und Gefühle noch einmal richtig klar rübergebracht. Für mich war lange Zeit nicht ersichtlich welche Positionen die Protagonistin im Bezug auf ihren alten Lehrer bezieht, das hat die Story in der Spannung etwas vorangetrieben. Dennoch muss ich aber sagen, dass das Buch sonst eher interessant als spannend war. Mir haben die überraschenden Wendungen gefehlt, da diese irgendwie auch einen Thriller ausmachen. Trotzdessen war es total interessant die Entwicklung von Vanessa zu betrachten. Was mich dann allerdings etwas enttäuscht hat, war das letzte Kapitel. Natürlich ist es wichtig aus einem solchen Buch mit einem positiven Gefühl rauszugehen. Allerdings war das letzte Kapitel mehr Geplänkel als alles andere. Die Charaktere: Die Charakter sind sehr gut aufeinander abgestimmt und mit Tiefgang ausgearbeitet. Auch unausgesprochene Konflikte werden durch den Umgang der Figuren untereinander sehr gut erkenntlich. Vor allem die Protagonistin wirkt sehr real, was es leichter macht sich in sie hineinzuversetzen. Das Fazit: „Meine dunkle Vanessa“ ist ein sehr guter Psychothriller, der allerdings eher mit einer interessanten Geschichte als mit viel Spannung überzeugen kann. Ich empfehle dieses Buch definitiv allen, die an dunklen und ernsten Thematiken interessiert sind! Bewertung: Schreibstil: 5/5 Charaktere: 5/5 Spannung: 3/5 Geschichte: 4/5 Überraschungen/Wendungen: 2/5 Gesamtwertung: 3,8/5

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3,5-4 ⭐️ Eines lässt sich nicht abstreiten: Dieses Buch ist verdammt wichtig und Kate Elizabeth Russell hat dem behandelten Thema seinen verdienten Platz gegeben. Die Geschichte von Vanessa und ihrem Lehrer Strane ist alles andere als leicht zu verdauen oder ‚gut unterhaltend‘. Sie ist grausam, voller Frustration, Selbsthass, Schuld, Emotionen, Heuchlerei & einer deprimierenden Aneinanderreihung von schrecklichen Ereignissen. Vanessa ist eine Protagonistin, die zugleich gebrochen und stark ist. Die sich zugleich unzerstörbar und zerstört gibt. Besonders gut hat mir ihre Innensicht als 15 Jährige gefallen, als es mit ihr und dem Lehrer anfing. Es war so eindringlich, dass es einem schier das Herz gebrochen hat. Die erste Hälfte des Buches war einfach nur überragend. Vanessa war eine greifbare und sehr gut ausgearbeitete Protagonistin. Die Geschichte hatte Spannung, Gefühl & eine unglaublich gute Erzählstimme. Leider leider nahm meine Begeisterung vor allem im letzten Viertel dann immer stärker ab und meine Lust weiterzulesen wurde auch schwächer. Ich empfand die Geschichte einfach als ‚zu lang‘, es wurde wiederholt erzählt, was doch längst klar war. Szenen wurden in die Länge gezogen, die eigentlich keine große Rolle spielten bzw. nichts Neues darlegten. Auch Vanessa wurde für mich immer schwerer greifbar, auch wenn das eventuell beabsichtigt war. Dennoch verlor ich nach und nach dadurch den Bezug zu ihr und somit auch irgendwo die emotionale Beteiligung. Ich war sozusagen nur noch stiller Beobachter, der aufs Ende wartete. Daher empfand ich das Buch letztendlich nicht als so stark wie noch anfangs angenommen. Es war trotzdem gut. Es ist einfach so wichtig, diesem Thema zuzuhören, sich ihm zu stellen. Es muss gelesen werden, daher würde ich es dennoch jedem empfehlen, passt auch super in den Herbst! Ich kann dazu noch empfehlen, das Buch nicht allein zu lesen, um direkt darüber reden und sich austausche zu können. Für mich ist es allerdings leider kein Highlight geworden...

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Was soll ich sagen? Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll, da mir aber auch die passenden Worte fehlen um dieses Buch zu beschreiben.. "Meine dunkle Vanessa" hat mich anfangs ziemlich schnell in den Bann gezogen und mich in eine ganz schön melancholische Stimmung versetzt. Das ganze Buch über. Vanessa ist 15 und wird von ihrem Lehrer verführt, der 30 Jahre älter ist. Ihr Verhalten und die Art wie sie damit umgeht war so verstörend, dass selbst ich als Leser manchmal wirklich an das Gute glaubte und an diese Liebe. Es war so manipulativ, so extrem und so abartig. Und genau aus diesem Grund gebe ich dem Buch auch diese Bewertung. Ich möchte das die Geschichte die Aufmerksamkeit bekommt die sie verdient. Auch mit kleinen längen und einem Schreibstil wo ich nicht ganz so schnell voran kam, wird Vanessas Geschichte wohl ewig in meinem Gedächtnis blieben. Wir lesen hier abwechselnd in zwei verschiedenen Zeiten. In der Zeit wo alles anfing und 15 Jahre später, als Vanessa eine erwachsene Frau ist und sich nochmal so richtig mit dem Thema auseinandersetzen muss. Pädophile ist ein schwerwiegende Thema, wo fängt es an und wo hört es auf? Manche Opfer merken es nicht mal. Sowie Vanessa. Ihr bisheriges Leben ist davon gezeichnet. Sie behauptet selbst nichts mehr von der Zeit vorher zu wissen. Sich erinnern zu können. Es gibt keine Zeit vorher, sondern nur danach und mit S..

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Es gibt Themen auf dieser Welt, um die reiße ich mich nicht gerade. Nicht einmal das Wissen, dass es sich um einen fiktiven Roman handelt macht es mir dabei einfacher. Wenn es dabei um Kinder oder junge und noch jüngere Frauen an der Schwelle zum Erwachsen werden geht, denen auf die ein oder andere Art übel mitgespielt wird, ist bei mir schnell eine Schmerzgrenze erreicht, an der ich nicht weiter lesen kann oder will. Dennoch hat mich der Klappentext von „Meine dunkle Vanessa“ angesprochen, so dass ich mich eher zwiegespalten dazu entschied dieses Buch zu lesen. Denn Vanessa war gerade fünfzehn, als sie zum ersten Mal mit ihrem dreißig Jahre älteren Englischlehrer schlief. Man erlebt die Geschichte aus Vanessas Perspektive abwechselnd aus ihrer Sicht in dem Alter, als alles seinen Anfang nahm und aus ihrer Sicht als junge Frau fast zwanzig Jahre später, als genau dieser Englischlehrer zu Zeiten der #MeToo-Bewegung von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt wird – und sie bleibt nicht die Einzige. Durch diese Perspektivwechsel erlebt man das Gefühls- und Beziehungsspektrum von der behutsamen Annäherung bis hin zum Äußersten, von der kindlich verträumten Sicht auf die erste Liebe bis hin zum feinjustierten manipuliert werden, dessen sich die minderjährige Kindfrau nicht bewusst ist. Aber man erlebt Vanessa auch als eine Person, die sich durchaus ihrer Macht bewusst ist und die Aufmerksamkeit, die ihr der Erwachsene widmet, genießt. Der Autorin gelingt es hierbei anzuklagen und die Unnatürlichkeit und Widerwärtigkeit dieser Beziehung herauszustellen. Selbst als Vanessa auch als Erwachsene immer noch davon überzeugt ist, dass sie mit diesem Lehrer die wahre Liebe erlebt hat, wird für den Leser deutlich, wer hier die Opfer und wer die Täterrolle inne hat. Aber es gibt außerdem eine große Grauzone, in die sich beide immer wieder hinein verirren, so dass man als Leser zwar immer noch richtig und falsch unterscheiden kann, sich aber sicher ist, dass nicht alles so einfach ist und beurteilt werden kann, wie man es sich vielleicht manchmal vorstellt. „Meine dunkle Vanessa“ ist ein Buch, das mich nicht mehr los ließ, nachdem ich es angefangen hatte. Zum einen lässt es mit der jungen Protagonistin mit fiebern, von der man bereits durch den Klappentext weiß, dass sie ihrem Englischlehrer verfallen wird und zum anderen zeigt es auf erschreckend glaubwürdige Weise die Methodik, mit der dieser hierbei vorgegangen ist. Beim Lesen möchte man die junge Vanessa vor ihrem Schicksal bewahren, das sie einerseits will und andererseits aber keinesfalls will. Doch man weiß von der älteren Vanessa bereits, was ihr passiert und was ihr späteres Leben nicht einfacher macht. Diese Zerrissenheit sorgt für eine Spannung, die einen nahezu durchs Buch treibt und sich in einem Ende auflöst, das einen schalen Nachgeschmack hinterlässt, so wie die ganze Geschichte. Von dieser weiß man, so erdacht sie auch sein mag, dass sie leider genau so irgendwem irgendwann passiert sein könnte. Keine leichte Kost, aber lesenswert.

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TRIGGERWARNUNG Was mit einer kleinen Schwärmerei beginnt, endet in einem ausweglosen Missbrauch. "Während er vor mir kniet, legt er mir den Kopf auf den Schoß und sagt: >>Ich werde dich ruinieren.<<" [MDV, S 102] Die Geschichte um den Missbrauch vom 42 Jahre alten Lehrer an die 15jährige Schülerin weckte sofort mein Interesse. Dies lag nicht nur an der Thematik, sondern an den zahlreichen begeisterten Kritiken, in denen man die Autorin für ihren grandiosen Schreibstil und dem Mitgefühl gegenüber diesen Opfern lobte. Vanessa ist ein ganz besonderer Mensch. Durch ihre Leidenschaft zur Poesie fühlt sie sich nicht zu den Jugendlichen aus ihrem Alter dazugehörend. Trotz allem weisen der Streit mit ihrer Freundin Jenny und die intensive Bindung zu ihren Eltern auf das Verhalten einer typischen Teenagerin hin. Durch ein Stipendium schafft sie es auf eine private Schule, in der sie auf ihren Literaturlehrer trifft, dem Vanessas Talent zum Dichten sofort ins Auge fällt. In der Schule beginnt ihr Alltag wie jeder andere, aber als ihr Literaturlehrer großes Interesse an ihren Gedichten zeigt, fühlt sie sich geschmeichelt und möchte ihm weitere vorstellen. So kommt es dazu, dass sie immer mehr Zeit mit ihm verbringt. Mit kleinen Schmeicheleien genießt Vanessa die Nähe zu Mr. Strane, bis dieser ihre Naivität schamlos ausnutzt und sie so lange beeinflusst, bis sie geradezu abhängig von ihm wird. Diese Manipulation ist nicht von kurzer Dauer, denn es prägt sie ihr Leben lang. Vanessa war mir vom ersten Moment an sehr sympathisch. Durch die Ich-Perspektive konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen und alles nachvollziehen. Als Leser wird man ohne lange Umschweife mit Vanessa Wye vertraut gemacht. Die Handlung wird in zwei Zeitebenen aus der Gegenwart erzählt: Zum einem befindet man sich im Jahr 2000, in der Vanessa 15 ist, und zum anderen 2017, in der die 32jährige mit den Folgen des Missbrauchs zu kämpfen hat. Aber es sind nicht nur die Folgen, sondern die viralen Vorwürfe gegen Mr. Strane, der an ihrer Schule weitere Mädchen missbraucht haben soll. Als junges Mädchen hätte ich sie gerne geschüttelt, aber man darf nie vergessen, dass Mr. Strane das wahre Monster ist, welches genau wusste, wie er auf sie einreden kann. Mr. Strane war ein großartig ausgebauter Charakter. Man verfolgt langsam seine Entwicklung vom schamhaften strengen Lehrer bis zum 59 Jahre alten Mann, der stets einen Ausweg für seine Taten fand, damit er sich keine Vorwürfe machen muss. Angefangen damit, dass Vanessas schönen Gedichte mit dem Buch „Lolitat“ von Vladimir Nabokov als Geschenk von Mr. Strane enden. Von Vanessas Unschuld und ihrem Talent fühlt er sich angezogen, weshalb er oft ihre Nähe sucht und mit unangebrachten Komplimenten Vanessa in Verlegenheit bringt. Er ist ein rücksichtsloser Mensch, der seine Neigung über das Leben von Vanessa stellt, denn er merkt, wie sehr sie sich vermehrt zurückzieht und die Beziehung zu ihren Eltern in die Brüche geht. Gleichzeitig hofft er immer wieder auf Verständnis. Als sich dann weitere Mädchen melden, versucht er weiter auf Vanessa einzureden. Ich kann das Buch nur als Meisterwerk bezeichnen, denn es hat mich sowohl angewidert als auch fasziniert. Es fällt mir einfach schwer meine Gefühle in Worte zu fassen, aber es ist wichtig über solche Bücher zu sprechen. Die Einbringung von „Lolita“ und vielen anderen Gedichten war einfach großartig, denn es hat bewiesen, wie Mr. Strane seine Leidenschaft zu Minderjährigen ohne Worte ausdrückte. Ganz besonders war Schreibstil, denn die Autorin verzichtete auf Details vom Missbrauch, sondern legte den Fokus auf die Manipulation und die emotionale Abhängigkeit. Gleichzeitig löste sie bei der Beschreibung von Berührungen und Blicken in mir keinen Ekel aus. Während des Lesens hatte ich jede Szene klar vor Augen. Ich habe den Charakteren alles abgenommen, denn alle Handlungen wurden klar verdeutlicht, so dass man direkt im Geschehen war. Die Protagonisten wurden bis ins kleinste Detail sehr gut ausgearbeitet, wodurch keine Kritik wegen ihres Handelns auftreten könnte. Ich befand mich bezüglich Mr. Strane in Zwiespalt, da die Autorin seine Beweggründe und Gefühle glaubwürdig darstellte. Fazit Es ist kein gewöhnliches Werk, sondern soll dem Leser die Augen öffnen. Bis heute hat sich die Geschichte um den Missbrauch vom Lehrer an seine Schülerin in mein Gehirn eingeprägt, weshalb es lange in meinem Gedächtnis bleibt. Das Schicksal von Vanessa hat mich bis ins Mark erschüttert. Trotz allem möchte ich zukünftige Leser warnen: Das Buch basiert nicht nach einer wahren Begebenheit, dennoch beschreibt die Autorin ein wichtiges Thema, welches Triggern kann! Daher bitte Vorsichtig sein.

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UM WAS ES GEHT Sie ist gerade erst 15 Jahre alt, als sie am Internat diesem Lehrer begegnet, fühlt sich von der Welt abgeschottet. Ist anders als die Mädchen um sich herum und er, er scheint verliebt in sie zu sein. Wahnsinnig nach ihr. Vanessa ist sich sicher, das ist Liebe. Doch dann vergehen 20 Jahre und er wird angezeigt, nicht nur von einem Mädchen, sondern von mehreren jungen Mädchen, die er über die Jahre missbraucht hat. War sie nun ein Opfer? Seine große Liebe? Was war sie für ihn? Im Roman lernen wir Vanessa kennen, da ist sie bereits 32 Jahre alt und verkorkst. Neben dieser Zeitachse, verfolgen wir sie noch auf einer weiteren Achse, die mit 15 Jahren beginnt und sich der heutigen Situation nähert. Was so viel heißt wie, man taucht immer tiefer in die Geschichte rein, während ihr aktuelles Leben immer weiter läuft. INTERESSANTE ERZÄHLWEISE So eine Aufteilung der Zeit, bzw. solch eine Rückblende, hat am Anfang mein Interesse geweckt, bis es immer rasanter wurde und Spannung reinkam. Ab der Hälfte des Buches kam es zu einer größeren Wendung, zu neuen Tiefpunkten und ab da, lies es sich thematisch etwas leichter lesen. Die Zeit als sie noch ein junges Mädchen war, ist besonders am Anfang nicht die leichteste Kost. Mit den mehreren Zeitachsen bekommt man auch immer Häppchenweise mehr Informationen, gleitet langsam weiter runter, man ändert selbst seinen Blick auf die Geschehnisse und kommt auch dem Charakter “Vanessa” langsam näher. VANESSA So ganz warm wurde ich mit mir am Ende nicht, es ist auch keine leichte Person. Sie selbst ist gefangen in ihrer eigenen Vorstellung, manchmal dringt die Wahrheit durch, aber so ganz … Sagen wir es mal so. Es geht hier um den Prozess von Vanessa, wie sie zu der Frau wurde, die sie nun ist und wie sie sich daraus langsam zu befreien versucht. Meine Gefühle zu Vanessa waren beim Lesen ziemlich gemischt, von Mitleid, Wut, Verständnislosigkeit und Hass war so ziemlich alles mögliche dabei. Was letztendlich zeigt, wie komplex Russell ihre Charaktere zeichnen kann. DIE AUTORIN SPIELT Besonders am Anfang des Buches war ich ziemlich verwirrt. Meine erste Frage war zunächst, soll das eine Liebesgeschichte sein? Die Autorin dreht und wendet die Dinge, täuscht die Leser, täuscht Vanessa – einfach alle zu Beginn. So war der Start für mich das faszinierendste an dem Roman. Ihr Schreibstil dafür ist leicht malerisch und passt trotzdem zu dem Buch, lässt alles geheimnisvoll wirken und eindrücklich. Ein Punkt mit dem ich nicht besonders gut klarkam, waren die 18+ Szenen in dem Roman, die teilweise romantisch anmuten. Die habe ich dann mehr oder weniger übersprungen. “Im Schutz des Schreibtischs lässt er die Hand sinken und tätschelt mir übers Knie, sachte, vorsichtig, ungefähr so, wie man einen Hund streichelt, bevor man weiß, ob er brav ist und einen nicht beißt.” aus Meine dunkle Vanessa von Kate Elizabeth Russell Ich könnte jetzt schreiben, das Buch behandelt ein wichtiges Thema, sollte jeder Lesen. Was man eben so erwartet. Aber was ich meine ist, es ist ein Roman, auf dem man sich einlassen muss. Der einen Blick auf eine Geschichte des Missbrauchs wirft, die man so nicht kennen kann. Es ist auch nicht die Missbrauchs-Geschichte, die man meist aus Tatsachenberichten, Reportagen und Interviews kennt. MEINE DUNKLE VANESSA ist die Geschichte eines jungen Mädchens, dass sich manipuliert auf eine Liebesbeziehung mit einem älteren Mann einlässt und ihr Leben lang mit der Lüge versucht zu leben, dass es Liebe ist – bis eben alle Stricke reißen.

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Brillant und verstörend

Von: lesestress

05.09.2020

Alles beginnt mit einem Ahornblatt in der Farbe ihrer Haare: Jacob zieht diesen Vergleich und Vanessas Herz schlägt schneller, sie glaubt sich verliebt. Die Internatsschülerin ist zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt, Jacob Strane, ihr Englischlehrer, ist 42 Jahre alt. 2017: Vanessa ist gerade Anfang 30 und verfolgt auf Social Media, wie ihr ehemaliger Lehrer der Belästigung durch eine Schülerin beschuldigt wird. Noch immer gefangen im Narrativ dieses Mannes, der ihr seit Kindertagen glauben machte, sie sei die Einzige für ihn, besonders, verführerisch und unwiderstehlich, – genau wie einst das Nymphchen für Humbert Humbert in Vladimir Nabokovs „Lolita“ – ist sie aufgebracht, ob der Lüge, die dieses Mädchen nun über Strane erzählt und absolut überzeugt, die Einzige zu sein, mit der er jemals Sex hatte. Und an diesen Glauben klammert sie sich mit aller Kraft, will sich seine Manipulationen nicht eingestehen und durchlebt retrospektiv die Episoden der vermeintlich gemeinsamen Liebe. Angefangen im Jahr 2000 mit ersten Annäherungen, schlägt die Dynamik jedoch schnell um und aus der von Vanessa verharmlosten „Beziehung“, bleibt bei objektiver Betrachtung nur eine schmerzhafte Schilderung sexualisierter Gewalt. Der Kindesmissbrauch löst gar ein so schweres Trauma aus, dass sie die Geschehnisse im Nachhinein nicht nur verdrängt, sondern umdeutet, „denn wenn es keine Liebesgeschichte ist, was ist es dann?“ „Meine dunkle Vanessa“ von Kate Elizabeth Russell führt Leser*innen in die Abgründe der Psyche und changiert dabei zwischen Fiktion und Tatsachenbericht, immer an der Grenze des Erträglichen, zwischen Ekel und Abscheu, Wut und Resignation. Aber es ist der Wahrheitsgehalt der Erzählung, durch die sich dieser Roman wie ein Thriller lesen lässt und durch den sie ihre Sogwirkung erhält: Als Leserin habe ich ausgehalten, was Vanessa aushalten musste, habe mit ihr gelitten und geweint, immer angetrieben von dem Wunsch nach Sühne und der Frage: wie kann das alles endlich enden? Gleichermaßen brillant und verstörend, trifft dieser brandaktuelle Roman, noch einmal mitten ins Herz der #MeToo-Debatte!

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