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Rezensionen zu
Friday Black

Nana Kwame Adjei-Brenyah

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In seinem Debüt "Friday Black" mischt Nana Kwame Adjei-Brenyah 12 extreme, verstörende und dystopische Geschichten zu einem außergewöhnlichen Story-Cocktail, der in mir besonders nachhallt. Gleich in der ersten der zwölf Kurzgeschichten geht es um 5 Schwarze Kinder und Jugendliche, die auf brutalste Weise von einem weißen Mann umgebracht werden - der von seiner Tat freigesprochen wird. Das löst eine Spirale der Ohnmacht und Rache aus. Als ich diese Geschichte gelesen hatte, war ich erstmal unfähig, den Worten des Autors weiter zu folgen, denn so weit entfernt von der Realität entfernt ist diese Erzählung definitiv nicht. Und so zieht sich das durch das gesamte Buch. Ob es nun um Kinder in einer fernen Zukunft geht, die nur noch mit einer Droge Glück verspüren können oder um den krankhaften Konsum am Black Friday, der zu Leichenbergen führt - jede Story für sich hatte ihren Wahrheitsgehalt. Natürlich stellt der Autor alles sehr, sehr überspitzt dar. Manchmal sind die Geschichten auch ironisch, teilweise sind sie wie schon gesagt dystopisch und spielen in der Zukunft. Dieses kleine bis große Körnchen Wahrheit und Realität in ihnen macht die Lektüre aber so krass. Beim Lesen setzt man sich mit Rassismus, Konsumwut, Gewalt, Aggressivität und krankhaftem Perfektionismus auseinander und das auf wirklich eindrückliche und großartige Art und Weise. Ich konnte nicht mit jeder Kurzgeschichte etwas anfangen, bei manchen hat sich mir der Sinn dahinter nicht ganz erschlossen und einige waren mir auch etwas zu drüber. Trotzdem veranlassen sie die Lesende und den Lesenden dazu, das eigene Verhalten zu reflektieren und zu überdenken und sich mit dem eigenen Wahnsinn auseinander zu setzen. Das Buch hält einem auf krasse Weise den Spiegel vor. Neben dem ganzen Leid findet man aber auch Hoffnung, in Form von Liebe, Mitgefühl und einfachen Gesprächen. Für mich eine ganz besondere Kombination. Ich hoffe auf weitere Geschichten oder gar einen Roman von dieser neuen Stimme und vergebe 4,5 / 5 ⭐

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Zwölf Kurzgeschichten, die es in sich haben. Teilweise verstörend, mit Liebe und Leidenschaft geschrieben, über den Rassismus, die hohe Gewaltbereitschaft und das ungezügelte Konsumverhalten unserer Gesellschaft. Der Autor Nana Kwame Adjei – Brenyah schreibt über den Alltag in den USA, partiell gefüllt mit rassistischem Hass und grotesken Dystopien. Auf zwei der Storys möchte ich hier etwas näher eingehen, da sie eine besondere Wirkung versprühen. In > Die Finkelstein Five < wird eine Gruppe von schwarzen Kindern von einem weißen Familienvater ermordet. Er fühlte sich allein durch ihre Präsenz bedroht. Der Protagonist dieser Erzählung ist Emmanuel, ein junger, schwarzer Mann. Ihn verfolgen diese Traumbilder der ermordeten Kinder im Schlaf. Er bewirbt sich eifrig um Jobs, doch wenn seine Hautfarbe ins Spiel kommt, ist er raus aus der Nummer. Emmanuel bemüht sich seine Schwarzheit zu verringern, indem er mit gut gewählter Kleidung glänzen will. So versucht er den Grad seiner Schwarzheit zu drücken. Für ihn gilt, je schlampiger die Kleidung, desto höher der Grad, gemessen von 1 bis 10. Die Story > Friday Black < handelt um den > Black Friday <. Ein Verkäufer, der in einem Geschäft für Funktionskleidung arbeitet, berichtet über seine Beobachtungen an diesem Tag. Er sieht wie Kunden / innen regelrecht ausrasten, um sich Jacken einer bestimmten Marke zu sichern. Das Ganze eskaliert wie in einer Zombieapokalypse. Nun, die Storys sind gefüllt mit Humor und Horror, eine interessante Mischung, die mich persönlich nicht ganz überzeugen konnte. Die Plots sind teilweise so schräg und brutal, das sollte man aushalten können. Der Autor vermittelt das Gefühl, wie es sich wohl anfühlt in Amerika schwarz zu sein. Wie man irgendwie klarkommt, mit den täglichen Ungerechtigkeiten. Er greift die Polizeigewalt auf und vor allem ist das Thema Rassismus hier ernüchternd und ausdrucksvoll bedient. Mit einer Leseempfehlung tue ich mich etwas schwer, da manche Stellen im Buch erbarmungslos entmenscht sind. Dennoch sollte man sich an manche der Storys herantrauen. 🔖🔖🔖,5 von 5

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Nana Kwame Adjei-Brenyah erzählt in zwölf außergewöhnlichen Geschichten von Rassismus, Gewalt und ausuferndem Komsumverhalten. Wie ist es in Amerika jung und schwarz zu sein? Wie sieht Rassismus im Alltag aus? Aktueller kann ein Buch momentan nicht sein... Friday Black ist eine Sammlung von 12 Kurzgeschichten die es in sich haben. Storys, die man nicht einfach so wegliest, sondern wirken lassen muss. Der Autor öffnet dem Leser auf ganz eigene Art und Weise die Augen über das aktuelle Amerika. Rassismus, Gewalt und Konsumterror sind die zentralen Themen, mit denen er sich in seinem klasse Debütroman beschäftigt. Er erzählt nicht einfach Geschichten, sondern verpackt sein Anliegen und seine Kritik in einem Mix aus realitätsnahen und dystopischen Kurzgeschichten. Er schreibt in einer klaren, sehr direkten und mitreißenden Art und Weise. Manchmal ziemlich brutal, aber immer auf den Punkt gebracht. Er nimmt eben kein Blatt vor den Mund und bereitet seine Gedankengänge und Überlegungen erfrischend modern für seine Leser auf. Bei jeder seiner Storys waren es für mich die Zwischentöne, die den Leser dazu bringen, sich noch intensiver über die Missstände Gedanken zu machen. "Die Finkelstein Five"- Geschichte ist mein absoluter Favorit im Buch. Erschreckend aktuell angesichts der Unruhen in den USA nach dem Tod von George Floyd, aber auch unbegreiflich mit welch zweierlei Maß Menschen nach Hautfarbe beurteilt werden. Obwohl ich das Buch insgesamt super finde und sehr gerne gelesen habe, fand ich nicht alle Kurzgeschichten gleich stark, die Botschaften, die der Autor darin verpackt hat, jedoch schon. "Friday Black" ist ein aufrüttelnder Debütroman, durch den man sich vorstellen kann, was Rassismus im Alltag wirklich bedeutet und wie tief verwurzelt dieser in der Gesellschaft ist. Es ist allerhöchste Zeit zu begreifen, dass wir alle gleich sind! Fazit: Brandaktuelles, starkes und wachrüttelndes Debüt

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Friday Black von Nana Kwame Adjei-Brenyah ist ein kraftvoller, doch nicht perfekt balancierter Kurzgeschichtenband. Kaum einer der Text ist von vorne bis hinten gänzlich überzeugend, doch einige sind so stark angelegt, dass man darüber leicht hinwegsehen mag. Die längere Auftakt-Erzählung „Die Finkelstein Five“ etwa ist durchweg im besten Sinne brutal. Ein Freispruch aufgrund von „Selbstverteidigung“ gegen eine Gruppe schwarzer Kinder, die bei dieser „Selbstverteidigung“ auf brutale Weise zerstückelt werden, bildet den Hintergrund, Szenen aus dem Gericht sind immer wieder in den Text einmontiert. Junge schwarze New Yorker beginnen etwas, dass sie „naming“ nennen: Gewalttaten gegen willkürlich ausgewählte Weiße, die bis zum Mord gehen können. Dabei werden die Namen der zerstückelten Opfer gerufen und die Täter ritzen sich Zahlen in den Arm. Der Protagonist der Geschichte, dessen Gedanken die meiste Zeit darum kreisen, wie er seine „Schwarzheit“ auf ein Level reduzieren kann, mit dem es beispielsweise beim Vorstellungsgespräch klappt, wird durch einen alten Freund in diese Praktik hineingezogen, das Ganze treibt auf eine erschütternde Klimax zu. Ein durchweg spannender Text, an dem mich die Übersetzung „Schwarzheit“ für blackness etwas störte, das Wort wirkt trotz 1:1 Übersetzung irgendwie sperriger als das Original. Doch fällt mir auch keine bessere ein. Ebenfalls sehr überzeugend ist die Geschichte „Die alte Zeit“, in der ein junger Protagonist, wie anscheinend der Großteil der zeitgenössischen Bevölkerung, von einer Substanz namens „Glück“ abhängig ist, die nur dosiert herausgegeben wird. Menschen werden noch schärfer als in unserer Gesellschaft auf ihre Funktionen hin selektiert, doch es gibt Abweichler, die versuchen zu leben wie in der „guten alten“ (unserer) Zeit. Aber das scheint auch nicht der adäquate Umgang mit dieser Gesellschaftsform zu sein. In die meisten Erzählungen des Bandes Friday Black dringen dystopische und phantastische Momente hinein, wobei offener Rassismus und alltagsrassistische Verhaltensweisen eine besondere Rolle spielen. Dabei scheinen die Geschichten nicht alle in der gleichen Nah-Zukunft zu spielen, sondern jede in ihrer eigenen, manche mag man aber auch im Hier und Jetzt ansiedeln wollen. Das Dystopische ist vor allem folgerichtige Überzeichnung jetziger Missstände. Überhaupt sind die Unterschiede meist nicht groß, man kann sie genauso gut als rein metaphorische Überspitzung und Auswüchse der Psychen der Protagonisten ansehen, mit Ausnahme vielleicht von „Die alte Zeit“. Das funktioniert nicht immer gut. In „Das Krankenhaus wo…“ etwa verschreibt ein junger Mann sich dem „zwölfzüngigen Gott“, um Schriftsteller zu werden und richtet zum Ende hin, als die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen, großes Chaos an. Das wirkte in einem sonst interessanten Text eher aufgesetzt. Und die Titelgeschichte „Friday Black“ ist ein überdrehtes Blackfriday-Gemetzel, das an die bekannte Southpark-Dreifachfolge erinnert, nur ohne deren Witz. Aber im Großen und Ganzen handelt es sich um einen Band mit Erzählungen, die wirklich einmal mit frischen Ideen und vor allem dem Drang dazu daher kommen, diese auch in überzeugend konsistenter Weise auszuarbeiten und nicht bei Effekten zu verharren. Man sollte auf jeden Fall im Auge behalten, was von Nana Kwame Adjei-Brenyah in Zukunft noch erscheint. Hier könnte ein Autor heranwachsen, der sich nicht in Spielereien für die Akademie verliert, und der trotzdem ernsthaft daran arbeitet, gesellschaftliche Verwerfungen ästhetisch zu greifen. Einer, der tatsächlich Literatur schaffen will und nicht irgendetwas im langweiligen Niemandsland zwischen Zeitvertreib für die Massen und Kreuzworträtsel für die gebildeten Klassen.

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Zum Inhalt: Auftakt zu den 12 Kurzgeschichten bildet die Erzählung über die "Finkelstein 5", bei der ein Weißer sich von fünf schwarzen Kindern bedroht fühlt und sie brutal mit der Kettensäge tötet. Er wird allerdings vom Gericht freigesprochen, was eine Welle an Racheakten durch Schwarze nach sich zieht. Ebenso brutal sind die Storys zu dem maßlosen Konsumverhalten der Amerikaner an "Black Friday". Dann wiederum geben einige futuristisch angesiedelten Erzählungen einen düsteren und schockierenden Einblick in die vielleicht nicht so ferne Zukunft, in der Genmanipulation zum allmählichen und unausweichlichen Zerfall der Gesellschaft führt. Dieser Debütroman steckt voller erschreckender Abhandlungen über die menschliche Psyche... Meine Leseerfahrung: Dieses Buch ist ganz klar überspitzt und voller düsterer und brutaler Geschichten. Aber es ist dennoch wichtig, dass es gelesen wird. Denn dem Leser wird ein Spiegel vorgehalten, dem er nicht im Stande ist, auszuweichen. Wenn man eine Veränderung in der Gesellschaft, insbesondere auf sozialer Ebene, erreichen möchte, dann muss man die Veränderung zunächst an sich selbst vornehmen. Und dafür muss man eben fühlen. Jede einzelne dieser fiktiven Storys versetzt den Leser in die Rolle der Protagonisten und lässt ihn die Situation mit anderen, für ihn höchstwahrscheinlich ungewohnten Augen sehen. Dabei ist es beachtenswert, dass der Autor kaum eine Sentimentalität fühlen lässt und völlig objektiv in seiner Erzählweise bleibt, obwohl die aufgezeigten sozialen Themen wie Rassismus, Brutalität, Abtreibung, Amoklauf eines Studenten etc. wirklich keine leicht zu verdauenden Faktoren sind. Es ist einfach unangenehm, verstörend und mit Sicherheit möchte keiner in solchen Welten leben. Dabei ist Alltagsrassismus allgegenwärtig und auch die anderen heiklen Themen sind durchaus aktuell, die unheilvollen Zukunftsvisionen durchaus im Bereich des Möglichen. Im Kern geht es doch schließlich immer um den Wert und die Würde eines jeden Menschen und wie diese behandelt werden. Ich muss gestehen, dass mir nicht sämtliche Geschichten zugesagt haben; vor allem solche mit offenen Enden, die zudem abrupt kommen. Das ist aber bei dystopischen Erzählweisen nicht ungewöhnlich. Wer hier meint, nach einer bestimmten Symbolik suchen zu müssen, dürfte enttäuscht werden. Die Geschichten sind bereits offen und direkt, die überzogenen Darstellungen brutal ehrlich und haben meist einen bitteren Nachgeschmack. Ich kann mir vorstellen, dass ein Großteil der Leser sich schwer damit tun wird, dieses Buch richtig einzuordnen. Für die Menschen in den USA ist "Friday Black" höchstwahrscheinlich aufrüttelnd und prophetisch in Anbetracht der dortigen politischen Lage. Aber auch wir sollten uns vorsehen, denn die in diesem Buch behandelten Themen betreffen auch mehr oder weniger uns alle, wenn auch vielleicht mit einem leicht veränderten Szenario. Fazit: Schockierend, hart und düster erzählte Kurzgeschichten, die die tiefsten Abgründe der Menschen aufzeigen und dabei mutig  heikle Themen behandeln. So verschieden diese auch sein mögen, so sind sie doch alle politisch und äußerst aufrüttelnd. Nicht völlig außergewöhnlich, aber durchaus außerhalb der gewohnten Literatur, ist dieses Buch insbesondere für alle interessant, die schmerzvolle Wahrheiten ertragen können.

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„An Orten wie hier musst du dir das Glück schnappen, weil es nicht für alle ausreicht.“ Bei einer Beschreibung wie dieser, würde ich sofort an einen düsteren Ort denken. Einen Ort, an dem es den Menschen schlecht geht und Gutes nur selten passiert. Vielleicht ein Land im Kriegszustand. Nana Kwame Adjei-Brenyah beschreibt hier tatsächlich ein Schlachtfeld. Nur liegt dieses nicht in irgendeiner Wüste im nahen Osten, sondern in den Konsumtempeln der westlichen Industriestaaten. Gleich mehrere der 12 Kurzgeschichten in seinem Buch widmen sich dem Konsumwahn und der Ausbeutung von Arbeitskräften in den Vereinigten Staaten von Amerika in einer fiktiven Zukunft. So auch die titelgebende Geschichte Friday Black, in der es um den auch in Deutschland seit einigen Jahren bekannten „Black Friday“, den „Super-Schnäppchen-Shopping-Tag“, geht. Nur kommen in der Geschichte von Adjei-Brenyah keine Schnäppchen-Freuden vor. Die Szenen, die sich im Shopping-Center abspielen, sind düster, surreal und verstörend. Wie auch diese, sind viele der Geschichten in der Ich-Perspektive verfasst und geben den Leser so die Möglichkeit, sich trotz der Kürze der Texte mit den Protagonisten zu identifizieren, die allesamt Opfer einer völlig aus den Fugen geratenen Welt geworden zu sein scheinen. Hierbei nimmt der Autor ganz unterschiedliche Perspektiven ein. Ist mal Mann, mal Frau. Mal Schüler, mal Verkäufer. Jedoch stets schwarz, ein Umstand der mal mehr und mal weniger im Zentrum des Geschehens steht. Am meisten beeindruckt hat mich hierzu die Story „Die Finkelstein Five“, in der das zentrale Thema die Ungerechtigkeit und der Rassismus gegenüber der schwarzen Bevölkerung in den USA ist. Das Gerechtigkeitsempfinden des Lesenden wird hier auf eine harte Probe gestellt. Die Geschichten dieses Buches malen ein unheimliches und sehr brutales Bild einer möglichen und nicht allzu fernen Zukunft, wobei teilweise auch fantastische Elemente auftauchen. So ist die letzte Geschichte „Durch den Blitz“ eine Art „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Remake für Splatter-Freunde. Alle 12 Geschichten fordern dem Leser einiges an Fantasie und Nerven ab. Einige Ideen erschienen mir völlig irre, andere waren, obgleich völlig überspitzt, so realistisch geschildert, dass ich mir tatsächlich vorstellen konnte, dass das Geschilderte tatsächlich so passieren könnte. Eine Horrorvorstellung. Nicht alle Geschichten haben mir gleichermaßen gut gefallen, aber aufgrund einiger, in meinen Augen, herausragender Geschichten, ist dieses Buch eine absolute Leseempfehlung für alle Lesende mit starken Nerven.

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>>Nana Kwame Adjei-Brenyah erzählt in zwölf verstörenden Storys von Liebe und Leidenschaft in Zeiten von Gewalt, Rassismus und ungezügeltem Konsum. Wie fühlt es sich an, im heutigen Amerika jung und schwarz zu sein? Welche Spuren hinterlässt alltägliche Ungerechtigkeit? In einer unkonventionellen Mischung aus hartem Realismus, dystopischer Fantasie und greller Komik findet der US-Amerikaner eine neue Sprache für die brennenden Themen unserer Zeit.<< „Friday Black“ von Nana Kwame Adjei-Brenyah ist eine Kurzgeschichtensammlung, auf die man sich wie ich finde wirklich einlassen muss. Der Autor hat einen ganz eigenen Stil und die Geschichten sind jede für sich doch eher speziell, insbesondere im Bezug darauf, wie sie eben erzählt werden. Ich glaube, dieses Buch ist nichts für Jedermann. Mir persönlich hat es nach dem zweiten Anlauf allerdings doch gut gefallen. Auch ich musste mich erst einmal ganz bewusst darauf einlassen. Doch dann konnten mich die Geschichten wirklich erreichen und teilweise durch die rohe, brutale Erzählweise in ihren Bann ziehen. Fazit: Wer das Außergewöhnliche im Zusammenhang mit brisanten aktuellen Thematiken in Form von Kurzgeschichten sucht, der sollte sich Friday Black auf jeden Fall mal näher ansehen!

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Stell dir vor, Du arbeitest am Black Friday in einem Bekleidungsgeschäft - und die Menschen kommen aufgrund der Angebote nicht nur in Massen, sie drehen dabei völlig durch und verhalten sich zombiehaft ganz ohne Rücksicht auf Verluste. Mehrere Tote pro Geschäft sind normal, sie werden in einer Ecke gesammelt. Szenen von dichtem Gedränge bis hin zu Knochenbrüchen kennt man aus dem Fernsehen, doch der Autor Nana Kwame Adjei-Brenyah verschärft diesen Ausnahmezustand in seiner titelgebenden Story „Friday Black“ bis ins Extrem. Das Buch beinhaltet zwölf Kurzgeschichten mit einer großen Bandbreite an Themen. Rassismus und Gewalt spielen eine zentrale Rolle, aber auch die Beziehung zu den Eltern, übersteigerter Ehrgeiz und Konsumwahn. Der Autor legt nicht nur seinen Finger in die Wunden der Gesellschaft, er bohrt ihn ganz tief hinein. Dabei wird vieles überspitzt dargestellt bis hin zu geradezu dystopischen und irrealen Szenarien. In „Durch den Blitz“ erleben die Menschen den letzten Tag vor der Auslöschung immer wieder und bringen sich mal gegenseitig um, mal essen sie Pfannkuchen miteinander. In „Lark Street“ redet der Protagonist mit seinen abgetriebenen Zwillingen, die er in der Hand trägt. In vielen Geschichten werden Menschen ermordet - zum Beispiel erschießen Weiße Schwarze ohne Konsequenzen unter dem Deckmantel des Selbstschutzes oder können dies in einer anderen Geschichte auch einfach simulieren, um für den „Ernstfall“ gerüstet zu sein oder weil es ihnen Spaß macht. „Krass“ ist ein Wort, dass meine Gefühle rund um diese Geschichten gut zusammenfasst. Sie sind brutal und gingen mir immer wieder unter die Haut. Dabei fand ich etwa zwei Drittel sehr gut, mit dem Rest konnte ich wenig bis gar nichts anfangen. Enden sind bei Kurzgeschichten immer so eine Sache, ich fand sie in Summe eher abrupt und hätte mir oft einen bewussteren Abschluss gewünscht. „Friday Black“ ist wie ein wilder Ritt, der unbequem ist und den man hinterher trotzdem nicht bereut!

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