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Rezensionen zu
Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

Marie Lacrosse

Die Kaffeehaus-Saga (1)

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Handlung Wien in den 1880er-Jahren So oft es Sophie von Werdenfels möglich ist, besucht sie ihren Onkel in seinem einladenden und gemütlichen Kaffeehaus. Die junge Dame schwärmt nicht nur von den zahlreichen Leckereien, die ihr Onkel Stephan anbietet, sondern hat auch selbst immer wieder neue Ideen für Kreationen. Und dort fühlt sich Sophie deutlich wohler als in ihrem Elternhaus, wo der Stiefvater mit strenger Hand über die Familie wacht und auf Regeln und Normen großen Wert legt. Bisher spielt die Liebe oder gar eine mögliche Ehe noch keine Rolle für Sophie, doch das ändert sich schlagartig, als sie Richard von Löwenstein, einen guten Freund des Kronprinzen Rudolfs, kennenlernt. Und bald vereint die Beiden auch die Sorge um ihre Freunde, allen voran um Mary, die beste Freundin von Sophie. Diese schwärmt stark für den Kronprinzen und ist überglücklich, als dieser mit ihr eine Affäre beginnt. Richard und Sophie betrachten dies kritisch und ahnen nicht, dass die Liebelei das Kaiserreich stark erschüttern wird... Meinung Auf dem Cover gibt es einiges zu entdecken und ich mag es sehr, wie diverse Details der Handlung eingebunden wurden. Die junge Dame erinnert mich direkt an Sophie, zudem finde ich es interessant, dass man anhand ihrer Person einen Eindruck von der gängigen Mode bekommt, die auf den ersten Blick sehr vielversprechend erscheint! Tatsächlich stört es mich diesmal auch nicht, dass man als Betrachter so offen ihr Gesicht sieht, es passt irgendwie und mir scheint es, als würde die Dame aufmerksam eine Szene beobachten. Im Hintergrund sieht man ein schickes und einladendes kleines Café, welches verlockend wirkt und definitiv auf das Kaffeehaus von Sophies Onkel anspielt. Und auch die Schrift des Titels passt perfekt zu diesem Thema, sie ist in verschiedenen Braun-Tönen abgebildet, die natürlich direkt an Kaffee erinnert. Insgesamt ein stilvolles und rundes Cover, welches mir gut gefällt. Es ist auffallend und edel, das Buch liegt gut in der Hand und verspricht bereits eine große und spannende Geschichte! Von Marie Lacrosse habe ich bereits ein paar Bücher gelesen, u.a. auch die Weingut-Trilogie, welche sehr empfehlenswert ist! Für mich stehen ihre Werke für perfekte und ausführliche Recherche, lebendige Protagonisten und authentische Szenen. Als ich die Ankündigung zu der neuen großen Saga gesehen habe, war ich vom ersten Moment an davon begeistert und habe mich direkt darauf gefreut. Und je näher der Erscheinungstermin gerückt ist, desto mehr habe ich davon gelesen und mein Interesse für den Roman ist immer gewachsen. Freundlicherweise wurde mir das Buch vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt, wofür ich mich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte! Und ich war tatsächlich überrascht, wie viele Seiten der Roman beherbergt, das hatte ich wirklich nicht auf den Schirm und ich habe mich auf viele schöne Lesestunden damit gefreut! Noch vor dem Lesen fallen direkt einige Details ins Auge, die viele Hintergrundinformationen bieten. Zuerst gibt es eine wunderbare und passende Gestaltung der Buchinnenseiten, es wird ein Rezept vorgestellt, dass im Roman immer wieder Erwähnung findet und bei der Wiener Gesellschaft sehr beliebt ist. Zudem sind auch noch die anderen beiden Teile zu sehen, die Vorfreude auf die Fortsetzungen wird also auch direkt angeregt! Weiterhin wurden noch vor dem Beginn der Handlung drei Karten abgedruckt, anhand derer man nicht nur einen Eindruck von den Grenzen in den 1880er-Jahren bekommt, sondern es gibt auch einen Stadtplan von Wien, wo viele Handlungsorte eingetragen wurden. Anhand derer kann man Wege nachverfolgen und sich einen genaueren Eindruck dessen machen, in welcher Himmelsrichtung und Ecke man sich gerade befindet. Ich hatte diese Karte schon eingangs ausführlich studiert und sie auch während des Lesens immer mal wieder betrachtet, ich mochte es sehr, wie man mit den Protagonisten durch die Stadt schlendert und wie man immer schauen kann, welche Straßen sie gerade nehmen könnten. Also ein sehr passendes und hilfreiches Detail, welches ich sehr gerne mag! Danach folgt ein umfangreiches Personenverzeichnis, in dem die Protagonisten nicht nur vorgestellt werden, sondern man kann auch auf einen Blick erkennen, wie viele historisch belegte Menschen auftreten. Ich finde es unglaublich faszinierend, wie hervorragend es der Autorin gelungen ist, ein stimmiges und dynamisches Zusammenspiel von fiktiven und realen Figuren zu erarbeiten. Ein jeder wurde gleich behandelt, hat ein eigenes und ausdrucksstarkes Wesen erhalten und wirkte einzigartig. Kein einziger kommt als stereotyp daher, viele zeigen mehrere Gesichter und häufig, gerade bei den jüngeren Figuren, erlebt man eine interessante Wandlung mit. Ich muss aber gestehen, dass ich mir im Personenverzeichnis erst einmal nur wenige Namen angeschaut habe, sonst wäre ich an der Fülle verzweifelt und hätte viele Namen nicht auseinanderhalten können. So habe ich die Auflistung immer nur dann genutzt, wenn ich eine kleine Hilfe brauchte und bin auf diese Weise ohne Probleme durch die Geschichte gekommen. Kurz gesagt: Das Personenverzeichnis war wirklich angebracht, mir hat es viele Male geholfen und ich bin sehr froh, dass es mit abgedruckt wurde! Und nun beginnt auch die Handlung, welche mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hatte. Ich empfand die Geschichte als sehr spannend und unterhaltsam, zugleich mochte ich es sehr, wie viele Fakten und Persönlichkeiten aufgetreten sind. Immer wieder wird man als Leser mit neuen Wendungen überrascht, für mich waren folgende Ereignisse nur sehr selten vorhersehbar und manche Aspekte zogen sich wie ein roter Faden durch den Roman. Es gibt eine ganz wundervolle und locker lesbare Schreibweise, die ansprechend ist,sich flüssig lesen lässt und nicht zu einfach ist. Immer wieder werden historische Begriffe genutzt, die eine angenehme Authentizität vermitteln und einen Eindruck von der damaligen Sprache vermitteln. Falls dem Leser diese unbekannt sind, gibt es am Ende des Buches ein Glossar, in dem zahlreiche Wörter kurz erklärt werden und man so den Sinn vermittelt bekommt. Viele Szenen konnte ich mir richtig gut vorstellen, es herrscht oft eine bildhafte Sprache vor, die stark mit Stimmungen verbunden ist. Je nachdem, wie die Stimmung an einem jeweiligen Ort oder in einer Situation ist, desto bunter oder gedeckter, schemenhafter oder hervorstechender, war die Schreibweise ausgerichtet und hat den ersten Eindruck häufig noch einmal verstärkt. Nach und nach merkt man, wie sich die Spannung immer weiter verstärkt und mit zunehmender Handlung kann man auch erst erahnen, später ziemlich bestimmt sagen, welches Drama den Höhepunkt der Geschichte darstellt. Ich mag es sehr, wie man dies genau verfolgen kann und wie es teilweise so scheint, als könnte die Tragödie doch noch abgewendet werden. Durch den stetigen Spannungsanstieg wollte ich das Buch noch weniger aus der Hand legen und u.a. zählt dieser Punkt auch zu den Gründen, weshalb ich die gut 730 Seiten innerhalb von knapp vier Tagen ausgelesen hatte. Und mir hat es auch richtig gut gefallen, wie die Spannung selbst dann nicht weg war, als das Ereignis eingetreten ist, mit dem ich dann schon einige Zeit gerechnet hatte. Auch hier gestaltet sich die Handlung immer noch als sehr interessant und reizvoll, schließlich gibt es Folgen, von denen man nochmals überrascht wird. Zumindest, wenn man sich in der österreichischen Kaiserfamilie nicht so gut auskennt, was bei mir der Fall ist. Mir sind zwar einige Namen und Eigenarten bestimmter Personen bekannt, doch ansonsten konnte ich mein Wissen stark erweitern und bin auf die weitere Darstellung in den Fortsetzungen sehr gespannt! Nicht in jeder Szene gibt es eine Stimmung, die an den Leser übermittelt wird, dies findet nur während ausgewählten und meist wichtigen Kapiteln und Abschnitten statt. Mir hat dies so vollkommen ausgereicht, die Stimmungen waren nicht zu knapp, aber auch nicht zu großzügig bemessen und haben viele Szenen noch einmal ansprechender und interessanter gemacht. Ich finde auch, je mehr die Handlung auf ihren Höhepunkt zusteuert, desto mehr verstärken sich die Emotionen, die teils an den Leser übermittelt werden. Man kann wunderbar mit den Protagonisten mitleiden und sich mitfreuen, häufig habe ich auch eine Verzweiflung gespürt, die teils von den Situationen und Protagonisten ausgestrahlt wurde. Es gibt also verschiedene Emotionen, die vermittelt werden und dies trägt dazu bei, dass der Roman noch ansprechender wirkt und ich ihn noch weniger aus der Hand legen wollte. Bei den Romanen von Marie Lacrosse kann man sich wirklich immer auf eine ganz wunderbare und ausführliche Recherchearbeit verlassen. Und genau das hat sie auch bei diesem Buch wieder gezeigt, man merkt an unglaublich vielen Textstellen, wie gut sie sich mit Quellen auseinandergesetzt hat, um am Ende eine runde Geschichte niederzuschreiben. Man merkt mit zunehmender Handlung, wie alle Rädchen nach und nach ineinandergreifen und sich die Erzählstränge immer mehr verbinden. Von der österreichischen Kaiserfamilie sind mir zwar die Namen bekannt und ich habe sicherlich auch irgendwann in meinem Leben die berühmten Sissi-Verfilmungen gesehen. Doch ich muss ehrlich zugeben, dass danach auch schon mein Wissen aufhört. Dementsprechend war vieles, was ich in dem Roman gelesen habe für mich vollkommen neu und es prasselten viele Informationen auf mich ein. Trotzdem hatte ich an keiner Stelle im Roman Probleme, das gerade Gelesene zu verarbeiten und mich auch später noch daran zu erinnern. Alles war schlüssig und eingängig erklärt und das Buch eignet sich auch perfekt für Menschen, die sich mehr Unterhaltung als Fakten wünschen. Es wurde ein gelungenes Maß an Fakten und fiktiven Ereignissen gefunden, sodass verschiedene Leser von dem Buch angesprochen werden! Am Ende des Romans gibt es ein ausführliches und erklärendes Nachwort, in dem einige Punkte nochmals aufgegriffen und näher darauf eingegangen wird. Zudem verliert die Autorin noch ein paar Worte über die Recherche und die vorhandenen Quellen, sowie Punkte, in denen sich Geschichtsforscher nicht ganz einig sind und weshalb sie die Variante gewählt hat, die im Buch abgedruckt ist. Durch das Lesen des Nachworts habe ich die Geschichte noch einmal Revue passieren lassen und habe viele Punkte noch besser verstehen können. Finde ich richtig gut, dass es eingebunden wurde und so ausführlich ausfällt. Es gibt verschiedene Handlungsorte, es gibt viele Szenen in traumhaften Palais und Räumen, aber auch in einfacheren Zimmern oder in der Natur. Auf diese Weise wird es nie langweilig und mir hat es immer wieder Spaß gemacht, mir gerade die herrschaftlichen oder repräsentativen Räume vorzustellen. Diese werden stark gezeichnet und ich hatte direkt ein Bild vor Augen und einen Eindruck davon, wie die Einrichtung aussehen könnte und mir ist es auch nicht schwer gefallen, mir vorzustellen, wie die Protagonisten dort agieren und leben. Oft sind die Settings mit Stimmungen vereint, wenn die Stimmung bedrückter ist, erscheint auch der jeweilige Handlungsort gleich viel dunkler und kälter. Dies habe ich immer besonders im Zusammenhang mit einigen Personen wahrgenommen, u.a. bei Sophias Stiefvater oder dem Kronprinzen Rudolf. Und natürlich wirkten die Orte gleich viel freundlicher, wenn man merkte, das positive Szenen beschrieben werden oder es freudige Nachrichten gibt. Bei den Protagonisten gibt es ein sehr gelungenes Zusammenspiel zwischen realen und fiktiven Personen. Sie haben alle dieselbe starke und ausdrucksvolle Zeichnung erhalten, keiner tanzt aus der Reihe, egal, wie häufig oder selten er auftritt. Kein Wesen wurde stereotyp gehalten und ein jeder sticht aus der Menge an Protagonisten durch Charaktereigenschaften und Züge heraus. Es gibt also eine bunte Mischung, die mir sehr gut gefallen hat. Und mir hat auch gefallen, wie viele Menschen mit unterschiedlichen Ambitionen und Zielen auftreten. Viele entstammen aus verschiedenen sozialen Schichten und symbolisieren die vielfältige Bevölkerung. Fazit Ich habe schon einige Romane von Marie Lacrosse gelesen und bisher hat mir jedes richtig gut gefallen. Doch ich weiß nicht genau, was sie hier anders gemacht hat. Irgendwie spielt es nochmal auf einem andere, besseren und höheren Level und ich kann frohen Herzens sagen, dass mir dieser Roman von ihr bisher am besten gefallen hat. Einfach alles hat gestimmt. Es gibt ein gelungenes und perfekt harmonierendes Zusammenspiel von fiktiven und historischen Persönlichkeiten, die Geschichte ist spannend, immer wieder werden historische Fakten eingestreut, die stets in einem sehr angenehmen Maße vorkommen. Die Sprache ist toll und lädt dazu ein, den Roman nicht aus der Hand legen zu wollen. Ich bin vollkommen zufrieden, habe nichts zu meckern und spreche eine große Leseempfehlung aus! Nach dem Nachwort und dem Einblick in Band zwei, den es am Ende des Buches gibt, freue ich mich nun schon riesig auf die Fortsetzungen!

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Als ich begann, das „Kaffeehaus“ zu lesen, erwartete ich noch eine Geschichte, in dessen Mittelpunkt eindeutig das Café und die Bediensteten stehen. Schnell wurde ich eines Besseren belehrt – wer sich für dieses Buch interessiert, sollte auf jeden Fall wissen, dass das Café Prinzess am Graben in Wien zwar namensgebend für die Reihe, aber in der Handlung eher ein wiederkehrender Schauplatz ist, der (zumindest in Band 1) keine herausragende Rolle spielt (auch wenn hier einige wichtige Szenen des Buches spielen).   Nach kurzer Enttäuschung über meine fehlgeleiteten Erwartungen ließ ich mich aber auf das Buch ein und wurde – wie schon bei der Weingut-Saga von Marie Lacrosse alias Marita Spang – nicht enttäuscht.   Mit diesem opulenten Drama aus der Kaiserzeit und der österreichisch-ungarischen k.u.k.-Monarchie ist ihr wieder ein Treffer gelungen. Geschickt verknüpft sie historische Fakten mit fiktionalen Figuren und lässt die 1880er Jahre in Wien lebendig werden.   Im Mittelpunkt des Buches stehen die (fiktiven) Charaktere Sophie von Werdenfels und Richard von Löwenstein, sie eine junge Komtess, er ein Dragoneroffzier im Stab des Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn. Zu letzterem hat Richard ein freundschaftliches Verhältnis, was ihn im Laufe des Buches in große Bedrängnis und Gewissenskonflikte bringt. Sophie und Richard werden unfreiwillig Teil einer großen menschlichen und politischen Tragödie.   Bewusst erst zum Ende der Lektüre habe ich ein wenig im Internet recherchiert, aber mir hat es dann einfach den Hintern weggerissen und ich wollte unbedingt wissen, wieviel von der Handlung Fiktion und wieviel historisch belegt ist. Und ich war überrascht, wie nah die Handlung an den tatsächlichen historischen Geschehnissen angelehnt ist. Hätte ich mal gleich zum Nachwort geblättert! Denn dort beschreibt die Autorin noch einmal sehr detailliert, welche Fakten sie recherchiert und verwendet hat und an welchen Stellen sie improvisieren musste. Ich muss sagen, gerade aufgrund dieses Nachworts war ich noch einmal äußerst beeindruckt von dem Buch, denn es scheint hervorragend und mit großer Hingabe recherchiert zu sein, so dass ich trotz des Romancharakters das Gefühl habe, ich hätte eine Dokumentation über Kronprinz Rudolf im Fernsehen gesehen :-)   Den einen oder anderen Leser schreckt vielleicht der Umfang des Buches von 700 Seiten zunächst etwas ab (und dann auch noch eine Buchreihe – es kommen also wohl noch weitere 1400 Seiten auf uns zu!). Aber ich kann nur sagen – es lohnt sich! Nachdem sich der erste Band ja hauptsächlich mit dem Kronprinzen beschäftigt, rückt in Band 2 dann Kaiserin Sisi neben Sophie und Richard in den Mittelpunkt. Das (wahrscheinlich sehr intrigante) Leben am Hof wird bestimmt wieder ein Lesefest – und da lohnen sich die 700 Seiten bestimmt auch wieder!   Bis auf die Tatsache, dass am Anfang für mich Titel und Geschichte noch nicht so richtig zusammenpassten, war ich begeistert von diesem Roman und werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen! Auch anderen Fans historischer Schmöker kann ich dieses Buch wärmstens ans Herz legen.

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Wien, 19. Jahrhundert. Sophie von Werdenfels flüchtet vor ihrem Elternhaus, sehr zum Unmut ihres Stiefvaters, so oft es geht in das Kaffeehaus ihres Onkels. Dort fühlt sie sich wohl und lernt schließlich Richard von Löwenstein, den Freund von Kronprinz Rudolf, kennen und lieben. Ihre beste Freundin Mary Vetsera hingegen schwärmt für den verheirateten Kronprinzen und läßt sich auf eine Affäre mit ihm in. Keiner ahnt, welche Folgen dies für das Kaiserreich haben wird.... Marie Lacrosse entführt mit ihrer neuen Familiensaga "Das Kaffeehaus" in das Wien gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Im ersten Teil, "Bewegte Jahre", begegnet man Sophie, einer jungen Frau, die auf ihren Stand nichts gibt und ihren eigenen Weg gehen will. Man lernt sehr viel über diese Zeit, ihre Traditionen und die österreichische Monarchie. Hier hat die Autorin viel und gut recherchiert und Fiktion mit Realität zu einer wundervollen Geschichte verwoben. Die Charaktere wirken direkt vertraut, man hat keinerlei Fremdheitsgefühl, im Gegenteil - sie wirken wie alte Bekannte. Dies ist der Autorin durch ihre gekonnte Art, die Charaktere zu Leben zu erwecken, gelungen. Sehr hilfreich ist hierbei auch das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches. Als Orientierungshilfe ist dem Buch ebenfalls eine Karte des alten Wiens, sowie zwei Landkarten vorangestellt. Diese helfen sehr dabei, sich alles noch besser vorstellen zu können und mit durch Wien und Umgebung zu reisen. Die Handlung ist wahnsinnig interessant. Man erlebt eine Liebesgeschichte zur Zeit einer Monarchie, in der Standesdünkel unendlich groß geschrieben wurden und Schwierigkeiten vorprogrammiert sind. Die Geschichten der beiden Freundinnen gehen zu Herzen und man wird von ihrer Geschichte gefangen genommen. Für mich ist diese Saga ein Volltreffer und ich bin sehr auf den weiteren Verlauf gespannt! Übrigens: Damit man das richtige "Kaffeehaus-Feeling" nachempfinden kann, ist ein Rezept für eine Mokka-Prinzentorte enthalten!

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Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre Diane Jordan Momentan dreht sich in meiner kleinen Welt vieles um Kaffee. Sei es meine neue Kaffeemaschine, mein „But first Coffee“-Schlafanzug oder mein neuester Roman „Das Kaffeehaus- Bewegte Jahre“ von Marie Lacrosse, was für mich das Thema Kaffee endgültig perfekt macht. Begleitet von frisch gemahlen Bohnen und heiss aufgebrühtem Kaffee betrachte ich verzückt das hübsche Cover, das wie eine alte, colorierte Fotografie in teilendsättigten Farben von früher aussieht. Es zeigt ein blasses, sommersprossiges, junges Mädchen, mit keckem Strohhütchen. Dieser Hut ist mit einem Blumenboucket verziert. Gekleidet ist sie in einem hell blauen Spitzenkleid. Im Hintergrund sieht man Gebäudeteile der Konditorei/Kaffeehaus, wie ich anhand des Cafe-Werbeschildes vermute. Der Titel „Das Kaffeehaus“ ist erhaben in „milchkaffeefarbener“ Lackschrift aufgetragen. Der Klappentext gefällt mir sehr und als ich das Buch aufschlage, entdecke ich zuerst ein leckeres Rezept für eine Mokka Prinzentorte. Da ich selber leidenschaftlich koche und backe, gefällt mir das natürlich super gut und ich werde diese selbstverständlich bei nächster Gelegenheit selber zubereiten und mit meinem Lieblingsmenschen verköstigen. Es folgen Kartenmaterial, (zur besseren Übersicht und zum Verständnis), Widmungen, Zitate sowie eine Aufstellung der wichtigsten Romanfiguren. Durchaus hilfreich bei diesem komplexeren Werk von über 700 Seiten. Endlich geht es mit dem Prolog im Café Prinzess in Wien los. Ich trinke erst einmal einen Schluck meines Kaffees, ehe ich mich gedanklich ins Jahr 1879 begebe und in die Kaffeehaus-Romanwelt abtauche. Der erste Teil der neuen Trilogie von Marie Lacrosse lässt mich Wien entdecken. Ich lerne die Protagonisten Sophie von Werdenfels, deren Onkel Stephan Danzer, Richard von Löwenstein, Sophies Freundin Mary sowie Kronprinz Rudolf kennen. Die Figuren sind liebevoll erdacht, detailreich beschrieben und wirken täuschend echt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Die Wortwahl ist der Thematik angepasst. Da ich einen großen Faible für historische Romane, Familiengeheimnisse und eine Mischung aus Crime und Liebe habe, ist dieses Buch gut bei mir aufgehoben. Die Geschichte zieht mich schnell in den Bann. Ich kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Seiten fliegen nur so vor meinen Augen dahin. Besonders da ich früher in der Hörzu den Fortsetzungsroman um das „Mayerling-Drama“ gelesen habe und sich hier im Roman „Das Kaffeehaus“ die Tragödie anzubahnen scheint. Der Autorin ist es super gelungen, „Fiktion und Wahrheit“ in diesem großarteigen Buch zu vereinen. Ich halte oft die Luft an, so spannend ist es. Natürlich Liebe und leide ich mit den Protagonisten und fiebere mit ihnen. Die Geschichte des Kaffeehauses, der mitwirkenden Menschen und deren einzelnen Schicksale werden gekonnt aufgezeigt und verknüpft. Wie bei einem guten „Latte Macchiato“ werden Schicht für Schicht aufbereitet, manches ist sofort klar sichtbar, anderes hingegen wie kleine hellbraun-weiße „Kaffeewölkchen“ verborgen. Dazu ist in „diesen Kaffee“ auch die Rolle der Frau und ihre Abhängigkeiten besten eingerührt und lässt einen unaufdringlichen Blick in das damalige gesellschaftliche Leben zu. Wie die Anlage als Trilogie vermuten lässt, werden die „Geheimnisse“ überwiegend in den weitern Teilen der Trilogie gelöst. Ich würde es mir jedenfalls sehr wünschen, denn diese Geschichte hat ihren Charme nicht verfehlt und mich restlos in den Bann gezogen. Inhalt: Wien in den 1880er-Jahren: Die junge Sophie von Werdenfels flüchtet aus der tristen Atmosphäre ihres Elternhauses so oft wie möglich in die Pracht des Kaffeehauses ihres bürgerlichen Onkels. Dort lernt sie Richard von Löwenstein kennen, einen persönlichen Freund des Kronprinzen Rudolf. Während sich die beiden verlieben, schwärmt Sophies beste Freundin Mary für den verheirateten Kronprinzen. Ungeachtet aller Warnungen Sophies, lässt sich Mary sogar auf eine Affäre mit Rudolf ein. Und niemand ahnt, dass dadurch das Kaiserreich in seinen Grundfesten erschüttert wird … Die Autorin: Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre Trilogie „Das Weingut“ wurde zu einem großen SPIEGEL-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort. Weitere Bücher: Das Kaffeehaus, (Falscher Glanz ,Teil 2), Das Kaffeehaus, (Geheime Wünsche, Teil 3), Das Weingut (Teil 1 bis 3), Fazit: ***** Sterne. “Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Der Roman hat 736 Seiten.

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Nachdem mir die Weingut Trilogie so gut gefallen hat, hatte ich natürlich große Erwartungen an die neue Saga der Autorin. Und ich war sprachlos, meine Erwartungen wurden um ein vielfaches übertroffen. Hier hat sich Marie Lacrosse nochmals gesteigert und ein Meisterwerk geschaffen. Wir befinden uns in Wien, Ende des 19. Jahrhunderts und treffen auf Komtess Sophie von Werdenfels. Sie liebt es, bei ihrem Onkel im Kaffeehaus auszuhelfen. Sie lernt dort Richard von Löwenstein kennen, den besten Freund des Kronprizen Rudolf. Die beiden verlieben sich, doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Auch Mary, Sophies beste Freundin ist verliebt und das ausgerechnet in Rudolf. Trotz der Warnungen von Sophie und Richard lässt sie sich auf eine Affäre mit dem Kronprinzen ein und es ist ihr egal, was das für Folgen haben könnte ... Ich war von der ersten Seite an total von der Geschichte gefesselt. Marie Lacrosse hat einen wunderschönen und unglaublich bildhaften Schreibstil. Ich konnte mir die Atmosphäre im Kaffeehaus so richtig gut vorstellen, roch die guten Düfte und habe das Rosensorbet und die Mokkaprinzentorte auf meiner Zunge genossen. Die Charaktere sind richtig lebendig, ich habe mit ihnen mitgefühlt und mitgelitten. Vor allem Marys Schicksal hat mich zu Tränen gerührt. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin geschichtliches um die Kaiserin Sisi und der k. und k. Zeit. Die Autorin baut eine unglaubliche Spannung auf, die sich stetig steigert und mich oft das Atmen vergessen ließ. Trotz der 700 Seiten war keine Zeile langweilig und die Seiten flogen nur so dahin. Zu meinem Bedauern muß ich gestehen, dass ich mich bisher wenig mit der Kaiserin Sisi und ihren Kindern befaßt habe und daher um das Schicksal von Rudolf gar nichts gewußt habe. Aber Marie Lacrosse hat bestens recherchiert und in einem sehr interessanten Nachwort über Wahrheit und Fiktion berichtet. Zum Schluß möchte ich noch die wunderschöne Gestaltung des Buches loben, angefangen vom sehr schön gestalteten Cover, über die vielen Karten, das Personenregister und das Rezept der Mokkaprinzentorte. Wie schön, das dies der erste Teil einer Trilogie ist und ich mich noch auf zwei weitere Bände freuen darf. Für so eine gelungene Unterhaltung vergebe ich sehr gerne 5 Sterne, obwohl es 10 verdient hätte und möchte es ganz dringend weiterempfehlen. Ein großes Dankeschön an den Goldmann Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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vor einem Tag Inhaltsangabe: Quelle Goldmann-Verlag Wien in den 1880er-Jahren: Die junge Sophie von Werdenfels flüchtet aus der tristen Atmosphäre ihres Elternhauses so oft wie möglich in die Pracht des Kaffeehauses ihres bürgerlichen Onkels. Dort lernt sie Richard von Löwenstein kennen, einen persönlichen Freund des Kronprinzen Rudolf. Während sich die beiden verlieben, schwärmt Sophies beste Freundin Mary für den verheirateten Kronprinzen. Ungeachtet aller Warnungen Sophies, lässt sich Mary sogar auf eine Affäre mit Rudolf ein. Und niemand ahnt, dass dadurch das Kaiserreich in seinen Grundfesten erschüttert wird … Meine Meinung zur Autorin und Buch Es ist mein 7. Roman der Autorin Marie Lacrosse ( Marita Spang) den ich gelesen habe. Auch dieses mal ist es ihr wieder wunderbar gelungen mich in den Bann der Geschichte zu ziehen. Das Kaffeehaus bewegte Jahre, ist der 1. Band ihrer Saga rund um Wien und der Habsburger Kaiserfamilie. Man spürt beim Lesen die Psychologin in ihr, allein wie sie sich in ihre Figuren hineinversetzt, und deren wahren Charaktere an die Oberfläche bringt. Ich habe manches mal mitgelitten mit ihren Protagonisten, gelacht und geweint. Sie deckt die wahre Geschichte um den tragischen Tod der noch blutjungen Komtesse Mary Vetsera und Kronprinz Rudolf auf. So wie es uns viele Romane und Filme wahr machen wollen, es war überhaupt nicht so romantisch und kitschig. Man blickt hinter die wahre Fassade Rudolfs und seiner Eltern, den Adeligen und der gehobenen Wiener Gesellschaft. Auch den Stand der Frauen zu der damaligen Zeit, sie waren quasi Eigentum des Mannes, für uns heute unvorstellbar. Ich war oft Sprachlos beim Lesen, besonders was die Kaiserliche Familie und Rudolf betraf. Für mich war er ein kranker Mensch, Egoistisch, er fühlte sich ungeliebt und unverstanden, dank deiner Eltern würde ich sagen. Sie hat Fiktion und Wahrheit gut miteinander verwoben. Besonders Sophie und Richards Familien sind Fiktiv, aber im Endeffekt an reale Personen angelehnt. Ihre Recherchiere hat sie mal wieder mit sehr viel Herzblut und Akribisch betrieben. Eine sehr spannende , lebendige und unter die Haut gehende Geschichte. Das Kaffeehaus Danzer ist so real beschrieben, das ich den Duft von Kaffee, und die Mokka Prinzentorte und all die anderen Köstlichkeiten riechen und schmecken konnte. Ein rundum gelungener Auftakt. Danke auch nochmal für das ausführliche Nachwort, den Glossar und das Personenregister. Natürlich auch für das Rezept, im Buchinneren. Schon der Prolog war zauberhaft, wie habe ich die kleine Sophie beneidet, das sie von der Mokka Prinzentorte naschen durfte. Man spürte ihre Glückseligkeit, wenn sie ihrem Onkel Stephan im Kaffee helfen durfte. Sophies Leben, das ihrer Schwester Emilia und ihrer Mutter Henriette ist nicht leicht. Seit ihr Vater Nikolaus tödlich verunglückt ist. Ihr jetziger Stiefvater Arthur, ist ein harter Mensch und regiert mit eiserner Hand. Ich konnte gut verstehen, das die Familie Aufatmete wenn er als Diplomat in Kairo ist. Dafür mochte ich umso lieber den Onkel, ein sehr warmherziger Mensch, der genauso wie Sophie das Herz auf dem rechten Fleck hat, und für ihre Familie immer da ist. Komtesse Mary, ihre beste Freundin fand ich sehr verwöhnt und ich bezogen, sie nutzte geradezu die arme Sophie aus, ihr werdet sie noch kennen lernen beim lesen. Auch von Kronprinz Rudolf war ich schwer enttäuscht, ich hatte ein ganz anders Bild von ihm, und konnte hier in der Geschichte hinter die wahre Fassade blicken. Er war ein Schürzenjäger, ein suchender, unverstanden von seinen Eltern, seine Frau Stephanie, verabscheute er ja gerade zu. Sein bester Freund ist Richard von Löwenstein, dem er alles anvertrauen kann. Ihm schüttet er oft seine zerrissene Seele aus. Auch Richard hat es nicht leicht, ich habe ihn bedauert. Richard und Sophie sind die leidtragenden, in der unglücklichen Liaison von Rudolf und Mary, von wegen Rudolfs letzte Liebe, wie sie im Film verherrlicht wird. Er nutzt die 17 jährige Mary aus , die blind und krank vor Liebe zu Rudolf ist. Sie ist für ihn nur ein Spielball, und nutzt sie für seine Selbstmordabsichten aus. Alle Warnungen von Sophie , schlägt Mary in den Wind, und geht mit Rudolf in den Tod, für mich war er zu Feige allein zu sterben, und nimmt deshalb Mary mit, die noch das ganze Leben vor sich hatte. Ich habe die Geschichte geliebt, das Leben im Kaffeehaus, Sophie, Mary und Richard zu begleiten, hinter die Kulissen der Adeligen Gesellschaft zu blicken, einem Leben in einem goldenen Käfig. Eine Geschichte voller Höhen und tiefen, und bin schon ganz gespannt , wie es im 2. Teil mit Sophie weitergeht. Den der Schluss war sehr überraschend. http://www.lesejury.de/rezensionen/deeplink/395943/Product https://www.lovelybooks.de/autor/Marie-Lacrosse/Das-Kaffeehaus-Bewegte-Jahre-2572377807-w/rezension/2742839688/

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Eine selbstbewusste junge Frau und große Geschichte

Von: Kado aus Bad Soden

05.10.2020

Schon mein erster Eindruck beim Auspacken des Buches ist positiv und macht Lust darauf, die Geschichte von Sophie von Werdenfels und dem Kaffeehaus zu lesen. Das Cover ist ansprechend gestaltet mit dem Foto einer jungen selbstbewussten Dame. Der Titel ist mit herausgehobenen Lettern aufgedruckt, glänzend und wirkt elegant. In inneren Bucheinschlag ist das leckere Rezept für die Mokkaprinzregenten-Torte eingedruckt mit einem Foto dazu, dass einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Das Buch erzählt die Geschichte der Sophie von Werdenfels und spielt im Wien von Kaiser Franz Joseph und seine Frau, Kaiserin Sisi. Sophie hat das Herz auf dem rechten Fleck und sich ihren gesunden Menschenverstand bewahrt. Ihre beste Freundin ist Mary Vetsera, die sich im Lauf des Buches in Kronprinz Rudolf verliebt und im wahrsten Sinne des Wortes alles tut, um ihrem Schwarm näher zu kommen. Diese Mesalliance sorgt im Buch wie in der Historie für Turbulenzen im Habsburger Reich. Neben Rudolf spielt Richard von Löwenstein eine Hauptrolle als Freund Rudolfs und der Mann in den sich Sophie verliebt. Sophies großer Rückhalt ist ihr Onkel Stephan Danzer, der sie vorbehaltlos unterstützt und wiederholt Unterschlupf bietet, wenn Sophie es zu Hause nicht mehr aushält. In seinem Café Prinzess fühlt Sophie sich zu Hause, sie liebt die Arbeit dort, die ihr eine willkommene Ablenkung bietet von den Sorgen und Nöten. Mit ihren Ideen und ihrem Elan hilft Sophie ihrem Onkel, seinem Ziel Hoflieferant zu werden, näher zu kommen und das Café zu einem Place-to-be für die Wiener Gesellschaft werden zu lassen. Marie Lacrosse entführt uns in das Wien im ausgehenden 19. Jahrhundert und zeichnet ein lebendiges Bild der pulsierenden Wiener Gesellschaft mit ihren mit Bällen Opernaufführungen und weiteren Vergnügungen, die zur damaligen Zeit dem Adel vorbehalten waren. In dieser Gesellschaft kennt jeder jeden, der Klatsch und die Gerüchteküche sind berüchtigt, Intrigen und Machtspiele sind an der Tagesordnung. Die Tragödie nimmt Fahrt auf, als es Sophies Freundin Mary gelingt, den Kronprinzen kennen zu lernen und ihre Jungmädchenschwärmerei sich allmählich zu einer Besessenheit entwickelt. Sophie versucht mit Hilfe von Richard von Löwenstein alles ihr Mögliche, um das Schlimmste zu verhindern, was -wie die Geschichte weiß – nicht gelingt. Als kurz vor dem tragischen Ende von Mary und Rudolph Marys Mutter, Helene Vetsera, vor einem Ballettbesuch von „La Fille mal gardée“ ihrer älteren Tochter Hanna bescheinigt, solche Geschichten gäbe es nur im Theater (eine unachtsame Mutter bemerkt nicht, dass ihre Tochter auf Abwege gerät) kann ich mir bildlich vorstellen, welches Vergnügen Marie Lacrosse als studierte Psychologin hatte, diese Szene zu schreiben. Sehr gelungen finde ich auch, dass uns im Kaffeehaus eine liebgewordene Figur aus der Weingut-Saga wieder begegnet. Irene von Sterenberg (ehemals Gerban) wird zufällig als Gast im Café Prinzess zu Sophies Ratgeberin für eine wichtige persönliche Entscheidung. Wie bei bisher allen Büchern von Marie Lacrosse bin ich beim Lesen mittendrin in der Geschichte, sitze im gemütlichen Café bei Mokkaprinzregenten-Torte und Mandelmelange, fahre mit dem Fiaker durch Wien, bestaune die wunderbaren kostbaren Roben der Damen der feinen Gesellschaft und fiebere mit Sophie mit. Die Charaktere sind von Marie Lacrosse fein ausgeleuchtet mit ihren guten und weniger guten Seiten. Mein Fazit: Ja, es könnte so gewesen sein! Mehr Unterhaltung geht nicht, unbedingt lesen!

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Atmosphärisch dicht und wunderbar erzählt

Von: Karins LeseLounge aus Rendsburg

05.10.2020

Sophie von Werdenfels wächst im Wien des 19. Jahrhunderts auf. Die Stadt ist fest verwachsen mit seinen Traditionen. Sophie flüchtet aus dem unliebsamen Elternhaus immer öfter in das Kaffeehaus ihres Onkels. Für ihren Stiefvater ein Ding der Unmöglichkeit, der Onkel ist bürgerlich und sie als adlige junge Dame darf nicht arbeiten. Für Sophie ist das Kaffeehaus wie Heimat. Hier lernt sie auch Richard von Löwenstein kennen. Richard ist ein Freund des Kronprinzen Rudolf und für diesen Prinzen schwärmt Mary Vetsera, die wiederum eine gute Freundin von Sophie ist. Es bleibt nicht bei einer jugendlichen Schwärmerei. Mary schlägt alle Warnungen in den Wind. Keiner der vier ahnt, auf welche Katastrophe sie zusteuern. Der neue Roman von Marie Lacrosse ist der Auftakt einer Trilogie, die ihren Handlungsschauplatz im Wien der 1880er-Jahre hat. Erzählt wird die Geschichte eines Kaffeehauses und den Menschen, die damit verbunden sind. Die junge Sophie von Werdenfels ist die fiktive Protagonistin, die durch diese Zeit führt. Aber eigentlich geht es gar nicht so sehr um das Kaffeehaus, sondern viel mehr um die Menschen dieser Zeit. Ausführlich wird die Beziehung des Kronprinzen Rudolf und Mary Vetsera beleuchtet. Das Leben im Schatten des Kaiserhofs ist nicht so einfach, wie es klingt. Der Autorin ist es gelungen, authentisch aus dieser Zeit zu erzählen. Sie lässt ihren Charakteren Raum, sich zu entwickeln, und erzählt, wie sich die Protagonisten kennenlernten und wie sie zueinanderstanden. Sie erzählt von jugendlichen Schwärmereien über Liebe und Konversionen. Es gibt Einblicke in das Leben der Frauen, die nicht nur in ihren Korsetts eingezwängt waren, sondern auch abhängig von den Männern dieser Zeit. Mit sehr viel liebe zum Detail erzählt Marie Lacrosse, wie es in dieser Epoche zuging und vor allem von den Sitten und Gebräuchen in Adelskreisen und darüber hinaus. Sie erzählt aber nicht nur eine einfache Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte mit historischem Hintergrund, von einer Affäre, von der ich in dieser Ausführlichkeit noch nichts gelesen habe. Damit hat die Autorin mich überrascht, aber gleichzeitig in ihre Geschichte gezogen. Ich war gefangen von Sophie und Richard, von der k.u.k. Monarchie und nicht zuletzt von dem Kaffeehaus Danzer in Wien. Gerade die vielen historischen Einzelheiten und ihre geschickte Verstrickung um die fiktive Geschichte der Sophie von Werdenfels haben es mir angetan. Nicht nur die Geschichte an sich ist gelungen, sondern auch die Aufmachungen des Buches. Es gibt ein umfangreiches Personenregister und Karten von Wien und Umgebung. Ein sehr ausführliches Nachwort, in welchem Marie Lacrosse Fiktion und Wahrheit trennt, beinhaltet interessante Information zum Hintergrund dieser Handlung. Das Nachwort hat mir ebenso gut gefallen wie das Buch selber. Fazit: Der Auftakt der Kaffeehaus-Trilogie ist Marie Lacrosse mit „Bewegte Jahre“ gelungen. Sie erzählt authentisch aus dem 19. Jahrhundert und hat mich mitgenommen nach Wien und nicht mehr losgelassen. Die Geschichte ist atmosphärisch dicht und die Handlung so erzählt, als habe sie so stattgefunden und könnte gar nicht anders sein. Ich habe mich nicht nur gut unterhalten gefühlt, sondern war regelrecht gefangen, gefangen von Wien und seinem Charme, gefangen von Sophie und Richard und tief bewegt von dem Schicksal eines jungen Mädchens. Jetzt warte ich gespannt darauf, wie es mit dem Kaffeehaus weitergehen wird und wie das Leben von Sophie sich weiterentwickelt.

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