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Rezensionen zu
Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen

Caren Benedikt

Die Grand-Hotel-Saga (2)

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Vorweg - um dieses Buch zu verstehen, muss man Band 1 gelesen haben. Ich habe Band 1 letztes Jahr im Frühjahr gelesen, ich kann sagen, dass ich wieder gut in die Geschichte rein gefunden habe. Da durch, dass mir Band 1 so gut gefallen hat, bin ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch ran gegangen - und diese wurden komplett erfüllt. So wie schon Band 1, so habe ich auch dieses Buch verschlungen. Es war spannend zu lesen wie es weitergeht. So spannend, dass ich einmal sogar fast meine Haltestelle - an der ich aussteigen musste - verpasst habe. Die Geschichte kommt schon gleich zu Beginn sehr in Fahrt, so dass ich direkt dabei war. Die Beschreibungen haben auch hier wieder dazu beigetragen, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte, somit war ich regelrecht mit vor Ort - manchmal fühlte es sich so an, als wenn ich neben Bernadette stehen würde. So nah war ich an der Geschichte dran. Schon allein dies begeistert mich sehr. Aber auch die Protagonisten konnten mich fesseln. Einige von Ihnen haben sich ganz schön weiterentwickelt, andere sind so geblieben, wie sie auch in Band 1 waren. Diese Mischung finde ich klasse. Bernadette ist eine starke Frau - zumindest bei dem was ihre Fassade zeigt - aber sie kann auch anders, auch wenn sie nicht gern Gefühle zeigt - aber umso eindrücklicher waren diese Momente, in denen sie Gefühle gezeigt hat. Josephine finde ich klasse, sie hat sich zu Band 1 schon sehr gewandelt, was ich sehr passend finde, da sie ja auch einfach älter wird, und auch schon vieles erlebt hat. Klasse finde ich, wie sie sich für Lotte einsetzt - man merkt deutlich, dass sie sich diesbezüglich einiges bei ihrer Mutter abgeschaut hat. Lotte finde ich auch toll, sie ist auf jeden Fall auch sehr dankbar und weiß zu schätzen, wie mit ihr umgegangen wird. Marie hat sich auch sehr weiterentwickelt, wie ich finde sehr passend. Auch sie mag ich gern. Magrit geht so überhaupt nicht. Sie finde ich einfach nur schrecklich und ich frage mich, wie man so sein kann... Es ist in diesem Band wieder viel passiert, schöne Dinge und nicht so schöne Dinge...teilweise standen mir beim Lesen sogar die Tränen in den Augen - an anderen Stellen habe ich mitgelacht. Kurz das Buch konnte meine Gefühle erreichen. Die Autorin hat mit diesem Buch eine wundervolle Welt weitergeschrieben. Das Ende ist so gestaltet, dass ich als Leserin am liebsten gleich Band 3 weitergelesen hätte....auf diesen muss ich aber bis Frühjahr 2022 warten. Aber ich denke, dass schaffe ich auch irgendwie. Klasse finde ich auch, dass man Ende des Buches schon der Prolog und das 1. Kapitel von Band 3 zu lesen sind. Das verstärkt die Lust Band 3 lesen zu wollen nochmal.

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Josephine von Plesow hat für sich beschlossen, in das Hotel ihrer Mutter nach Binz zurückzukehren. Der Tod ihres Bruders Alexander ist noch nicht lange her und die Familie hat schwer an dieser Trauer zu tragen. Das Grand-Hotel steht gut da in diesen Tagen der 20er-Jahre und könnte ihre Zukunft sein. Ihr älterer Bruder Constantin in Berlin geht seinen ganz eigenen Weg. Er führt immer noch das Hotel Astor. Mit seinem dazugehörigen Varieté bewegt er sich am Rande der Legalität. Der Tod seines Bruders macht ihm schwer zu schaffen, zumal er eine Mitschuld trägt. Die Rache an dem Schuldigen lässt ihm keine Ruhe und so entsteht ein furchtbarer Plan. Endlich liegt der zweite Band der Grand-Hotel-Reihe von Caren Benedikt vor. Ich hatte mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. „Die mit dem Feuer spielen“ setzt genau dort an, wo „Die nach den Sternen greifen“ endet. Es sind lediglich ein paar Wochen dazwischen. Für die Familie muss das Leben nach dem Tod von Alexander weitergehen. Dies ist natürlich nicht so ganz einfach und gerade Bernadette, die Mutter, hat schwer an der Trauer zu tragen. Allerdings ist es der Autorin gut gelungen, diese Szenen zu beschreiben. Sie erzählt von der Trauer um einen geliebten Menschen und davon, wie das Leben weitergehen muss. So nach und nach kehrt Bernadette in ihr Leben zurück. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt dann den weiteren Weg, den Constantin geht. Mit ihm taucht der Leser ein in die Unterwelt Berlins und darüber hinaus. Constantin geht seinen eigenen Weg, ob sein Verhalten immer richtig ist, sei mal dahin gestellt, aber so wie schon im Vorgänger sein Leben beschrieben wurde, ist sein Handeln jetzt durchaus logisch und nachvollziehbar, wenn wohl nicht unbedingt gutzuheißen. Mir hat vor allem gefallen, dass auch seine verletzliche Seite gezeigt wurde. Caren Benedikt hat ihren Charakteren Leben eingehaucht und sie facettenreich gestaltet. Sie hat es verstanden, die Protagonisten wachsen zu lassen und sich erlaubt, sie zu verändern. Nichts scheint vorhersehbar zu sein, gerade das gefällt mir hier gut. Gleichzeitig entsteht ein Gefühl für das Leben in den 20er-Jahren. Die Autorin erzählt nämlich auch von den politischen Gegebenheiten dieser Zeit. Sie hat diesen historischen Hintergrund gut mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Der Erzählstil von Caren Benedikt ist locker und flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Genau wie im Vorgänger konnte ich einmal begonnen, nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Leider war ich dadurch dann viel zu schnell am Ende angekommen. Auch wenn es hier einige Rückblenden aus dem ersten Teil gibt, würde ich doch dazu raten, den Vorgänger zu lesen. Eben aus dem Grund, dass sich die Charaktere weiterentwickeln und man sie so besser verstehen kann. Es ist zwar nicht zwingend notwendig, aber vermutlich hat man dann mehr Freude an dieser Geschichte. Fazit: Dieser zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie schon der erste Band von „Das Grand-Hotel“. Mir gefällt, wie hier ein historischer Hintergrund mit einer fiktiven Geschichte um Liebe, Familienzugehörigkeit und Drama miteinander verwoben wird. Ich konnte abtauchen in die Welt der Familie von Plesow und fühlte mich gut unterhalten. Jetzt heißt es leider wieder warten, bis der 3. Band erscheint.

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„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor: „Das Grand Hotel“ von Caren Benedikt „Die nach den Sternen greifen“ Teil 1 „Die mit dem Feuer spielen“ Teil 2 Binz / Berlin 1925 Bernadette von Plesow hat in ihrem Leben schon viel durchmachen müssen. Immer wieder hat sie es geschafft das prächtige „Grand Hotel“ durch alle Krisen zu führen. Bei ihrer Familie ist ihr das aber leider nicht gelungen. Erst der frühe Tod ihres Ehemannes, dann ist ein Sohn im Krieg geblieben und nun musste sie auch noch ihren Sohn Alexander beerdigen. „Die Trauer lastet schwer auf ihr, besonders da sie im Unguten auseinandergegangen sind. Unterstützung erhält sie von ihrer Tochter Josephine, jedoch fällt es Bernadette nicht leicht, sich wieder mit aller Kraft dem Hotel zu widmen. Und plötzlich steht auch noch ein Mann vor der Tür, den sie nur von einer alten Fotografie kennt …“ Bernadetts Sohn Constantin von Plesow hingegen – Eigentümer des Hotels Astor und einem Varieté in Berlin – geht hingegen ganz anders mit der Trauer um seinen Bruder um. "Er weiß, dass er die Schuld an dessen Tod trägt, wollte sich doch der Kopf der Frankfurter Unterwelt damit an ihm rächen. Constantin kann und will das nicht hinnehmen. Er hat sich einen perfiden Plan ausgedacht, wie er es dem Mörder seines Bruders zurückzahlen könnte und lässt sich damit auf ein gefährliches Spiel ein …...“ Fazit: Caren Benedikt legt den zweiten Teil ihrer Saga „Grand Hotel“ vor und erzählt die Familiengeschichte der Familie von Plesow nahtlos weiter. Auch diesmal spielt ihre Erzählung wieder an zwei verschieden Orten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einmal im beschaulichen Binz an der Ostsee und dann im lauten und temperamentvollen Berlin. Gerade diese starken Kontraste üben natürlich einen gewissen Reiz auf uns Leser aus und geben der Geschichte durch die immer wiederkehrenden Ortswechsel eine gewisse Spannung. Auf jeden Fall ergibt es Sinn, erst einmal das erste Buch zu lesen, weil vieles so im zweiten Teil besser verstanden und genauer eingeordnet werden kann. Vor allem gibt es bereits im ersten Teil eine Menge Personal, das dann auch im zweiten Band wieder vorkommt; so behält man dann doch leichter den Überblick. Die Autorin ist es hervorragend gelungen einem die 20er Jahre bildhaft vor Augen zu führen. Ob in Binz, wenn man dem Akkordeonspieler lauscht und die Seebrücke entlang läuft, oder aber im „Berliner Varieté“ von Constantin, um dort einen munteren Abend zu erleben. Zudem schafft Caren Benedikt es wunderbar die unterschiedlichen Stimmungen der einzelnen Orte – auch die der verschieden Familienmitglieder und die damit verbundenen Lebensgefühle – authentisch darzustellen. Aus wechselnder Perspektive erzählt Benedikt von der Familie Plesow sowie den anderen Charakteren, etwa dem einstigen Zimmermädchen Marie, das im Grand Hotel arbeitete, das jetzt jedoch im Astor-Hotel in Berlin beschäftigt ist. Dabei sind ihr die sehr unterschiedlichen Figuren durchweg gut gelungen. Manche der Protagonisten wachsen einem gleich ans Herz, bei anderen weiß man noch nicht gleich woran man ist, und wieder andere, findet man von vornherein ziemlich abstoßend. Hier existiert quasi die gesamte Bandbreite des wirklichen Lebens. Mit Bernadette von Plesow hat die Autorin natürlich eine absolut starke und sehr beeindruckende Persönlichkeit geschaffen, deren Omnipräsenz man beim Lesen intensiv spürt. Caren Benedikt wird mit Sicherheit für ihr Werk keinen Literaturnobelpreis erhalten, trotz allem hat sie aus meiner Sicht eine sehr interessante, spannende und packende Familiengeschichte vorgelegt! Besten Dank an den "Blanvalet Verlag" für das Rezensionsexemplar.

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„Sie wollte die alte Bernadette von Plesow zurückhaben, die Kämpferin, und es war an ihr, dafür zu sorgen, dass diese ins Leben zurückkehrte.“ „Das Grand Hotel – Die mit dem Feuer spielen“ ist der zweite Band der Grand-Hotel-Saga von Caren Benedikt. Er erschien im März 2021 im Blanvalet Verlag. [Achtung, möglicherweise Spoiler, wenn Band 1 unbekannt] Nach dem Tod von Alexander von Plesow müssen sowohl seine Mutter Bernadette, als auch sein Bruder Constantin das Geschehene verarbeiten. Doch während Bernadette versucht sich mit der Situation abzufinden, will Constantin Rache zu üben, denn Alexanders Tod war kein Unfall, wie alle denken. Beide treffen gefährliche Entscheidungen und spielen dabei geradezu mit dem Feuer… Der zweite Teil der Grand-Hotel-Saga hat mir deutlich besser gefallen als Band 1. Dabei fand ich diesen nicht schlecht, die Handlung war mir jedoch insgesamt zu langatmig und nahm erst im Laufe der Geschichte an Fahrt auf. Teilweise fehlte mir ein Hauptkonflikt und ein roter Faden. Der nun folgende zweite Band hingegen, lässt den Leser direkt mitten in die Handlung eintauchen. Der Handlungsverlauf ist deutlich flüssiger und spannender, die Ereignisse und Entwicklungen der Figuren sehr interessant. Alle von Plesows haben sich deutlich verändert und entwickelt. Die einzelnen Entwicklungen haben mir sehr gut gefallen, da sie die Figuren authentisch machen und die Geschichte wunderbar abrunden. Ihre Darstellung ist sehr detailliert und durch die häufigen Selbstreflektionen sowie Beobachtungen anderer Figuren erschafft die Autorin unglaublich gut beschriebene Charaktere. Bernadette ist und bleibt die Hauptfigur der Geschichte. Durch den Tod ihres Sohnes zeigt sie erstmals auch eine echte Seite an sich und lässt für kurze Zeit sogar ihre Maske ein wenig fallen. Erst durch die Rückkehr Josies nach Binz, beginnt sie neuen Lebensmut zu schöpfen und ihre alte Stärke zurückzugewinnen. Erneut hat sie mich als Frau unglaublich beeindruckt. Sie ist stark und klug und lässt sich nur selten die Butter vom Brot nehmen. Sie handelt meist im Interesse der Familie und des Hotels und damit sicherlich manchmal egoistisch, dennoch hat sie ein unglaublich großes Herz und bietet Hilfe immer genau dort, wo sie gebraucht wird. Dies sehen aber nur die wenigsten, denn nach außen wirkt sie eher unnahbar… Auch Constantin hat sich durch den Tod seines Bruders verändert. Er ist voller Wut auf den Täter und nahezu blind vor Rachsucht. Er beginnt gefährliche Rachepläne zu schmieden und entdeckt gleichzeitig, dass die Liebe auch vor Menschen wie ihm nicht Halt macht. Ihm ist klar, dass eine Beziehung in seiner Position angreifbar macht, lässt sich aber dennoch darauf ein. Mit dieser Handlung zeigt er mehr Gefühle als jemals zuvor. Es wird deutlich, dass auch er eine weiche Seite hat, was ihn mir deutlich sympathischer gemacht hat. Auch versucht er, sich mit seiner Mutter zu versöhnen, was ebenfalls zeigt, dass er nicht immer der „harte Kerl“ ist, der er zu sein vorgibt. Josie hat sich ebenfalls entwickelt und aus einer unreifen jungen Frau ist eine Frau geworden, die sich selbst gefunden hat und ihren Weg gehen möchte. Insgesamt finde ich sie noch ein wenig farblos, vielleicht kommt ihre Zeit aber ja noch. Das ehemalige Zimmermädchen Marie überzeugt erneut durch ihre Handlungen und ihren Charakter. Dennoch hat auch sie sich verändert, doch ob ich diese Veränderung insgesamt gut finde, kann ich derzeit noch nicht beurteilen. Vollkommen unsympathisch hingegen ist die Schwiegertochter von Bernadette. Ihre Darstellung ist dafür aber umso brillanter gelungen. Sie strotz nur so vor Egoismus, Naivität und Dummheit. Ihre Handlungen sprechen für sich und werden die Familie vermutlich noch in Gefahr bringen. Ich habe mich über sie tatsächlich sehr geärgert, erkenne aber zum Teil auch, was sich hinter der Fassade verbirgt. Am Ende möchte Margrit wohl nur „dazugehören“ und sich nicht als Außenseiter fühlen… Insgesamt haben mich außerdem die bildlichen Beschreibungen der Handlungsorte sowie die Einbindung historischer Fakten begeistert. Einiges war mir bisher so einfach nicht bewusst und gerade, dass die Nationalsozialisten bereits Anfang der 20er Jahre so sehr nach Macht strebten, hatte ich bisher so nicht auf dem Zettel. Der Schreibstil hat mich vollständig in seinen Bann gezogen und ermöglichte mir ein flüssiges und mitreißendes Leseerlebnis. Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen und empfinde den ersten Teil nun nahezu als Einführung in die eigentliche Geschichte. Die Handlung ist sehr spannend - voller Intrigen und Missgunst, gleichzeitig aber auch gespickt mit Liebe, Mut und Unterstützung, was mir als Mischung sehr gut gefallen hat. Hinzukommen einige tiefgründige Gedanken und interessante Denkansätze, die immer wieder in die Handlung eingeflochten werden, ohne aufdringlich oder gekünstelt zu wirken. Der Romantitel passt für mich sehr gut, denn die von Plesows agieren mit viel Mut und gerade im Geschäft von Constantin ist das Spiel mit dem Feuer wohl an der Tagesordnung. Doch auch Bernadette scheut nicht vor Hindernissen zurück und macht sich mit ihren Handlungen nicht immer nur Freunde… Ebenfalls sehr gut gelungen ist die Verknüpfung der Bände und obwohl Teil 2 wohl auch ohne Band 1 lesbar ist, würde ich das Lesen in der richtigen Reihenfolge absolut empfehlen. Nun fiebere ich aber erstmal dem nächsten Buch entgegen, denn erneut endet die Geschichte mit einem Cliffhanger… Mein Fazit: Eine großartige Fortsetzung der „Grand-Hotel-Saga mit flüssigem und mitreißendem Schreibstil, unglaublich authentischen Figuren und viel Spannung und Raffinesse. Ich habe den zweiten Band der Reihe nahezu verschlungen und freue mich nun unglaublich auf den nächsten Band. Für „Die mit dem Feuer spielen“ vergebe ich 5 von 5 Sternen.

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„Ein Hotel ist ein Ort der Begegnung, jeder bringt seine eigene Geschichte dort mit hinein, hat ganz verschiedene Hoffnungen, Träume und Wünsche.“ (S. 67) Bernadette von Plesow kommt nicht über den Tod ihres Sohnes Alexander hinweg. Sie leitet das Grand Hotel, ihren ganzen Stolz und ihre Lebensaufgabe, nicht mehr mit der gleichen Liebe und Leidenschaft wie früher, aber immer noch mit strenger Hand. Doch sie auch eine sehr gute Menschenkenntnis und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und weißt Hilfesuchende nicht ab. Ihre Tochter Josephine ist über ihren Traum, Malerin zu werden, hinweg. „… ich bin endlich erwachsen geworden … Das, was ich für ein aufregendes Künstlerdasein gehalten habe, ist mir inzwischen nicht mehr genug.“ (S. 29) Sie kehrt aus Leipzig zurück und will ihre Mutter bei der Leitung des Hotels unterstützen, sich als ihre Nachfolgerin ausbilden lassen. Doch die scheint die Hilfe nicht zu brauchen oder annehmen zu wollen. Bernadettes Sohn Constantin führt in Berlin erfolgreich das Nobelhotel Astor inkl. Nachtclub. Er ist seit Alexanders Tod noch härter und erbarmungsloser geworden und will Rache – und die gleichzeitig für seinem Aufstieg zum Chef der Ringvereine nutzen. „Die Wut, vermischt mit Trauer, hatte einen Riss in seiner Seele hinterlassen und mehr denn je spürte er, wie angreifbar er geworden war - ein Zustand, den er sich in seiner Branche nicht leisten konnte.“ (S. 148 / 149) Außerdem gibt es Probleme mit Alexanders Witwe Margit. Sie und Bernadette haben sich nie gut verstanden und jetzt versucht sie, Bernadette zu erpressen. Margit ist leicht zu beeinflussen und hat sich von einer regierungsfeindlichen Gruppierung zu unbedachten Äußerungen und Versprechungen hinreißen lassen, die sie ohne Hilfe nicht einhalten kann. Und dann ist da noch der bisher unbekannte Halbbruder von Bernadettes verstorbenem Mann Karl. Er wollte sie vor seinem Tod noch kennenlernen und sie verlieben sich („Wenn man nur einen einzigen Menschen, einen ganz besonderen Menschen, in seinem Leben hat, der einem zuhört, ist man reich. Dann hat man etwas, was von einem bleibt, wenn man eines Tages geht.“ (S. 196)), doch auch ihr ehemaliger Verlobter Götz ist plötzlich wieder da und macht sich Hoffnungen … Ich fand es toll, dass neben Familien von Plesow auch scheinbar weniger wichtige Nebenfiguren wieder auftauchen. Zum Beispiel ist das ehemalige Zimmermädchen Marie inzwischen Constantins Hausdame im Astor. Sie will aus ihm ein Berliner Äquivalent des Grand Hotels machen und das umsetzen, was sie bei Bernadette gelernt hat. Marie gehört genau wie Josephine zu den modernen, ehrgeizigen jungen Frauen, die neue Ideen einbringen und ihr Leben selbstbewusst in die eigene Hand nehmen und sich nicht mehr alles gefallen lassen. Auch der zweite Band des Grand Hotel ist ein richtig guter Schmöker, eine extrem spannende Familiensaga voller Intrigen und Geheimnisse. Einmal angefangen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Caren Bendedikt stellt das verruchte Berlin, das Zentrum des Amüsements und des Verbrechens, dem vergleichsweise ruhigen Binz gegenüber. Aber auch dort werden hinter geschlossenen Türen gefährliche Allianzen geschmiedet, unlautere Geschäfte abgewickelt und fremde Damen empfangen. Sie zeichnet ein tolles Bild dieser Zeit, sehr fesselnd und atmosphärisch aus den verschiedenen Blickwinkeln der einzelnen Protagnisten erzählt.

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Vor gut einem Jahr erschien „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“, der erste Band einer Trilogie rund um ein Grandhotel auf Rügen in den 1920er Jahren. Nun ist endlich der mit Spannung erwartete zweite Band erschienen, der im Jahr 1925 spielt. Bernadette von Plesow, Inhaberin des mondänen Hotels in Binz auf Rügen, trauert um ihren Sohn Alexander. Nachdem sie erst ihren Mann Karl und nun bereits den zweiten ihrer drei Söhne verloren hat, ist sie durch die Trauer wie gelähmt, zwingt sich aber mit eiserner Disziplin zum Weitermachen, schließlich sollen die Gäste nichts von ihrem Kummer merken. Zum Glück kehrt ihre Tochter Josephine wieder nach Hause zurück, um ihre Mutter zu unterstützen. Und noch jemand steht plötzlich und unerwartet vor Bernadette: Johannes, der uneheliche Sohn von Karls Vater und somit Bernadettes Schwager, von dem bis dato niemand etwas wusste. Johannes hat nicht mehr lange zu leben und will vor seinem Tod unbedingt noch die Familie seines unbekannten Halbbruders kennenlernen. Ausgerechnet er, der selbst dem Ende seines Lebens entgegensieht, schafft es, Bernadette neuen Lebensmut zu geben. Den braucht sie auch dringend, denn es gibt genug zu tun. Vor allem Margrit, Alexanders Witwe, sorgt für Unfrieden in der Familie, als sie sich den Nazis anschließt, mit denen schon ihr verstorbener Mann sich eingelassen hatte. Derweil führt Bernadettes einziger noch lebender Sohn Constantin in Berlin weiterhin sein Varieté und das Hotel Astor, tatkräftig unterstützt von Marie, dem einstigen Zimmermädchen aus Binz, das in Berlin zur ersten Hausdame aufgestiegen ist. Constantin wurde mittlerweile zum Chef der Berliner Unterwelt, seine Macht wird immer größer, doch zwei Dinge machen ihn angreifbar: zum einen der glühende Wunsch, Alexanders Tod zu rächen, zum anderen seine immer tiefer werdenden Gefühle für Marie. Doch Constantin weiß: Sobald bekannt wird, dass er Marie liebt, könnten seine Widersacher diese Schwachstelle gnadenlos ausnutzen. Immer tiefer ist er in ein Netz aus Intrigen, Verbrechen und Verrat eingesponnen. Wem kann er überhaupt noch vertrauen? Ein Aufenthalt gemeinsam mit Marie auf Rügen lässt ihn zweifeln, ob er dieses Leben überhaupt noch will. Aber hat er eine Wahl? Und dann überschlagen sich plötzlich die Ereignisse… Wie schon bei Band 1 brauchte ich auch diesmal eine Weile, um mit der Hauptfigur Bernadette warm zu werden. Sie ist so kontrolliert und beherrscht, dass sie nach außen hin oft kalt und unnahbar erscheint. Im Laufe des Buches tritt aber immer mehr ihre weiche, warmherzige Seite zutage, was sie mir zunehmend sympathisch machte. Die Szenen mit ihr und Johannes haben mich ganz besonders berührt und mir auch viel Stoff zum Nachdenken beschert. Und irgendwie passten diese Szenen, in denen es um Sterben, Tod und Leben geht, auch sehr gut zur Karwoche, in der ich das Buch gelesen habe. Davon abgesehen plätschert das Leben in Binz aber eher ruhig vor sich hin. Es gibt ein Wiedersehen mit einigen Personen aus dem ersten Band, die nach und nach auf die Insel zurückkehren. Nur Margrit nervte mich beim Lesen zunehmend mit ihrer grenzenlosen Dummheit und Ich-Bezogenheit. Hingegen waren die Kapitel, die in Berlin spielen, deutlich temporeicher und unterhaltsamer. Marie, die sich im Verlauf der Saga von einem schüchternen Mädchen zu einer toughen jungen Frau entwickelt, blieb mir glücklicherweise genau so sympathisch wie in Band 1 (da hatte ich nämlich am Ende des ersten Bandes ein wenig Sorge). Und auch „bad boy“ Constantin ist mir irgendwie ans Herz gewachsen, trotz all seiner kriminellen Machenschaften. Das Buch endet mit gleich mehreren Knalleffekten und auch wenn es mir zwischendrin manchmal an Spannung fehlte, bin ich nun doch schon wieder sehr neugierig darauf, wie die Geschichte weitergeht. Auf der Verlags-Homepage gibt es eine Leseprobe zum Roman. Meiner Meinung nach empfiehlt es sich aber unbedingt, mit Band 1 der Trilogie zu beginnen, da im zweiten Band häufig Bezug auf die Vorgeschichte genommen wird. Auch die vielen Personen, die im zweiten Band plötzlich wieder auftauchen, könnten sonst womöglich allzu verwirrend sein.

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Bernadette ist schwer angeschlagen. Nach dem Tod ihres Sohnes Maximilian und dem Selbstmord ihres Mannes ist nun auch noch ihr anderer Sohn Alexander gestorben. Wie viel kann eine Frau ertragen? Sie funktioniert nur noch, damit der Hotelbetrieb weitergeht, doch eigentlich hat sie keine Kraft mehr. Wie schön, dass Tochter Josephine zurück nach Binz kommt, um sie mit dem Hotel zu unterstützen. Als Johannes auftaucht, ihr bisher unbekannter Schwager, verursacht dies zunächst große Ängste – gibt es da doch das Familiengeheimnis um ihren verstorbenen Mann, das keinesfalls ans Licht kommen darf. Dann ist da noch Schwiegertochter Margrit, die Witwe von Alexander, mit ihrer Beziehung zur rechtsgerichteten Partei. Sie versucht, Bernadette in etwas hinein- und ihr das Geld aus der Tasche zu ziehen und sorgt ständig für Unfrieden im Hause von Plesow. Auch Sohn Constantin hat in Berlin so einige Probleme und begibt sich immer tiefer in Gefahr. Seine Liebe zu Marie darf er keinesfalls öffentlich machen, da sie sonst zum Ziel von Vergeltungsschlägen werden könnte. Wem kann er überhaupt noch trauen? Caren Benedikt hat mich mit ihrem wunderbar detailreichen Schreibstil sofort wieder in ihren Bann gezogen. Ich habe mit den von Plesows gelitten, mit ihnen gebangt und gehofft und den einen oder anderen auch mal verflucht (ich sag nur Margrit). Mir gefällt, dass die Geschichte an zwei so unterschiedlichen Schauplätzen (Binz und Berlin) spielt und wie diese Unterschiede so deutlich hervorgehoben werden. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat einer der Charaktere – man kann sich also immer darauf einstellen, was nun kommen wird und um wen es jetzt geht. Die einzelnen Charaktere sind so wunderbar individuell beschrieben: Bernadette, die starke Frau, die so sehr leidet, Constantin, der Geschäftsmann, der über Leichen geht, aber auch eine sehr weiche Seite hat, Josephine, die quirlige junge Frau, die immer noch nicht ganz ihren Weg gefunden hat, Marie, die es durch ihre Geradlinigkeit geschafft hat, sich nach oben zu arbeiten, selbst der Hotel Rezeptionist ist einzigartig. Jede/r einzelne ist ein Gewinn für die Geschichte und macht diese zu dem, was sie ist: grandiose Unterhaltung, die berührt und fesselt. Die Familiensage findet in den 1920er Jahren statt. Damals herrschte noch Klassendenken, es gab die reichen Herrschaften, die vorgeblich alles haben und die ärmere Schicht, die nicht immer gut behandelt wurde. Mir gefällt sehr, dass Caren Benedikt zeigt, dass Wohlstand nicht gleichbedeutend ist mit Glück und dass Armut nicht immer die Endstation sein muss. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, egal welcher Herkunft und letztlich sind wir doch alle gleich. Ich freue mich unbändig auf Band 3, der im Frühjahr 2022 erscheinen wird und kann es kaum abwarten, wieder nach Binz zu den von Plesows zu reisen und Teil ihrer Geschichte zu werden.

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Turbulente Zeiten für Bernadett

Von: Undine Sittel aus 08373 Remse

31.03.2021

Heute möchte ich euch,,Das Grand Hotel, Teil 2,,von Caren Benedikt, ,, Die mit dem Feuer spielen,, ans Herz legen. Teil 1 habe ich vor einem Jahr gelesen, gleich nach Erscheinen des Buches. Sofort war ich voll auf begeistert, auch weil es in Binz angesiedelt ist. Deshalb und auch um zu erfahren wie es weitergeht mit der Familie Plesow, habe ich Teil 2 entgegengefiebert und nun auch schon wieder beendet. Um nicht zuviel vom Inhalt zu verraten, möchte ich meine Eindrücke nur kurz wiedergegeben. Es geht um die Familie Plesow, die Mutter Bernadett die ein Top Hotel in Binz in besser Lage betreibt und mit bestem Ruf. Ihr Sohn Constantin ist nach Berlin gegangen, da wo das Leben spielt. Er betreibt auch ein Hotel, das Astoria, mit angrenzendem Varietè. Da herrschen Drogen, Nutten und die Spielsucht. Das ganze Gegenteil vom Grand Hotel in Binz. Das führt zwangsläufig zu Diskrepanzen mit seiner Mutter die das garnicht gutheißen kann. In Teil 2 begegnen wir den altbekannten Figuren und es werden neue dazukommen. Plötzlich steht jemand vor Bernadett der ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. Zuerst noch skeptisch gegenüber dem Unbekannten,ist es für Bernadett schlußendlich ein großes Glück,Das allerdings nur von kurzer Dauer sein soll. Ihre Tochter Josie kommt zu ihr nach Binz zurück und will ihr zukünftig im Hotel zur Seite stehen. Ob sie darin die Erfüllung findet die sie sucht sei vorerst dahingestellt. Und auch in Constantin kommt es zur inneren Wandlungen als er sich selbst eingestehen muß das auch er vor den Gefühlen der Liebe nicht sicher ist. Ein ganz neues Gefühl für ihn. Er besucht seine Mutter um sich mit ihr zu versöhnen und plötzlich kommen ihm Zweifel ob seine Rachefeldzüge und dieses leichte Leben in Berlin noch das richtige für ihn sind. Für Bernadett heißt es Abschied nehmen von einem ganz besonderen, ihr nahestehendem Menschen. Dieser Abschied bringt in gewisser Weise aber auch einen Neuanfang für sie. So ihr Lieben, den Rest müßt ihr selber lesen wenn ich euch , die die Reihe noch nicht kennen, neugierig gemacht habe. Die Teil 1 schon gelesen haben werden ohnehin Teil 2 lesen. In Gedanken war ich bildlich immer in Binz dabei beim lesen. Das war nicht so schwer Da ich vor 10 Monaten genau vor diesem Hotel stand. Das machte das lesen für mich nochmal interessanter. Wieder ein grandioses Buch der Autorin,Caren Benedikt. Vielen lieben Dank für ein paar kurzweilige Lesestunden und garantiertes abschalten vom Alltag. Ich freue mich auf Band 3 der leider erst im Frühjahr 2022 erscheint. Trotzdem werde ich ihn gern wieder lesen. Von mir gibt es eine absolute leseempfehlung und tolle 5*, gerne auch mehr.

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